• Vielleicht hätte ich den Thementitel doch präzisieren sollen, aber letztlich wollte ich ihn allgemein und leicht auffindbar halten. Aber leider geht die Diskussion zwischenzeitlich weit an den im ersten Post formulierten Ansprüchen vorbei und hilft daher dem Hobbyschweißer (mir) nur noch bedingt bei der Auswahl der richtigen Maßnahmen für einen geeigneten Schweißtisch. Dabei bin ich von meinem eigenen bescheidenen und minimalistischen Fachkentnissen ausgegangen.

    Zur Erinnerung meine Fragen zu Euren Erfahrungen hinsichtlich der Konstruktion in Stichworten aus dem 1. Post:

    1. Materialart?

    2. Materialsorte?

    3. Loch- und Linienrastermaße?

    4. Materialdicken für Tischplatte, Seitenteile und Unterzüge?

    5. Rastermaß der Unterzüge?

    Wie ich schon schrieb muss für mich der S-tisch transportabel und somit zerlegbar sein, wodurch die Stabilität aber keinesfalls leiden sollte. Im Gegenteil durch eine stabile verschraubte Konstruktion sollte doch die Ebenheit des Tisches einfacher erreichbar sein, als wenn durch falsches und mit zuviel Wärmeeintrag vorgenommenes Verschweißen letztlich erhebliche Verzüge in der Konstruktion entstehen, die dann wohl kaum mehr gerichtet werden können.

    Ein weiterer Vorteil einer verschraubten S-tischkonstruktion wäre ein problemloser Austauch einer verschlissenen Tichplatte. Meine bisherige Konstruktion beinhaltet ein entsprechendes Verschraubungssystem von Tischplatte (D 10 mm), der Längs- und Seitenteilen (D 6 mm), der Unterzüge (D 6 mm) und der Standfüße. Die Unterzüge im 200 mm-Raster könnten aber auch untereinander auf kurzen Stücklängen verschweißt werden. Die gelaserten Blechteile erhalten die bekannten Steckverbindungen, wie man sie auf vielen Schweisstischfotos erkennen kann. Die Zapfen sind i.d.R. mittig etwas kürzer (ausgeschnitten) und reichen nicht bis zur Oberfläche des aufgesteckten Gegenbleches. Meine Vermutung diesbezüglich ist, dass in der Ausnehmung eine Schweißnaht plaziert werden soll und diese nicht überstehen soll. Aber auf fast allen Abbildungen sind diese Zapfenverbindungen gar nicht verschweißt! Mithin hat diese Ausnehmung letztlich doch gar keinen technischen Sinn. Wer weiß weshalb und letztlich wofür diese Ausnehmungen von den Herstellern trotzdem vorgesehen werden? Derzeit habe ich solche in der Zeichnung (noch) nicht dargestellt. Das Mitlasern lassen wäre kein Problem - aber wofür ???

    Beste weihnachtliche Grüße - Reinhard

    P.S. - Im Anhang der derzeitige Planungsstand - als nachträgliches "Weihnachtsgeschenk" für Eure Beiträge f050.gif .

    Unbenannt.JPG

  • Viel Spaß beim Zusammensetzen und Auseinandernehmen dieses Puzzles. Das dauert doch ewig und gequetschte Finger gibt es garantiert auch oben drauf. Zudem hat die Platte eh das Hauptgewicht. Was da dann das Zerlegen bringen soll, weiß ich nicht. Beine macht man so oder so am besten schraubbar. Und dann kann man den TIsch eh in eine Ecke bugsieren, wenn er im Weg ist.

    Die Aussparungen waren ursprünglich für kurze Schweißnähte vorgesehen. Die meisten Leute schweißen die aber nicht, weil man hinterher verschleifen müsste und das den Walzzunder beschädigen würde. Der bietet ja etwas Korrosionsschutz und sieht gut aus. Technisch gesehen sind aber kurze Schweißnähte in den Aussparung m.E. aber am besten, weil der Verzug da am geringsten bleibt.

  • @ rradler - das soll doch kein S-tisch für die Baustelle werden, der jeden Tag an einem anderen Ort steht.

    Zeit spielt daher keine Rolle und gequetschte Finger ist ein gewisses Unvermögen des Aufbauenden.

    Für den Fall der Fälle muss er, auch über Treppen und nur durch eine Person, transportabel sein.

    @ Gernoth - wenn meine überschlägige Berechnung auf die Schnelle richtig ist, dann hat die Tischplatte ca. 75 kg, ohne das noch abzuziehende Lochraster. Dieses Gewicht ist mittels Sackkarre und über Treppen durch mich derzeit noch transportabel. Ein ganzer Tisch in dieser Größe ist es aber nicht mehr.

    BG - Reinhard

  • Bei 7,8kg/Liter Stahldichte darf das größte Einzelteil deines Tisches somit knapp 10 Liter Stahl umfassen. Bei 1200mm x 800mm Tischfläche ist das eine 10mm starke Platte ohne alles. Gewichtstechnisch darfst du dann da nur so viel wieder dranschweißen, wie du vorher Löcher reingebohrt hast...

    Kippt der Bauer Milch in den Tank, wird der Trecker sterbenskrank.

  • Gewichtstechnisch darfst du dann da nur so viel wieder dranschweißen, wie du vorher Löcher reingebohrt hast...

    Wenn ich Dich richtig verstehe, dann hast Du mich wohl falsch verstanden ;).

    Es geht doch nur um das schwerste Einzelteil = Tischplatte. Das, was drangeschraubt wird, läßt sich wieder demontieren. Und damit bleibt der S-tisch für mich im Bedarfsfall transportabel, bzw. die Einzelteile können gut zum Aufstellort transportiert werden.

    • Offizieller Beitrag

    Ich werfe jetzt mal etwas in Raum was garantiert nicht richtig ist, aber Gedankengänge ankurbeln kann.

    Die Tischplatte würde ich aus "Edelstahl" machen und die Unterkonstruktion aus Aluminium, welches ich ggf. mit einen elastischen Kleber (z.B. Sikaflex etc. = damit klebt man z.B. Solarplatten/Klimaanlagen auf den Wohnwagendach) zusammenkleben würde. Bei den Verschraubung/Klinkung müßte das Aluminium ggf. an den Stellen verstärkt werden.

    Oder das ganze Gestell incl. Platte aus Aluminium fertigen und zusätzlich noch eine dünnere "Edelstahlplatte" zum auflegen.

    Also es geht um Werkstoffkombination und alternative Fügetechniken für den Zusammenbau.

  • @ Gernoth - eine Tischplatte aus Edelstahl war auch mein Gedanke, unabhängig von den höheren Kosten. Welche Vorteile welches Tischmaterial bei welchen Arbeiten hat, ist mir bisher auch nicht ganz klar. Da Edelstahl nicht rostet und auch primär Edelstahl geschweißt werden soll, wäre das für mich eine Option. Aber was ist, wenn Normalstahl geschweißt wird? Und später wieder Edelstahl? Habe mal gehört die Profis hätten eine Werkstatt samt Werkzeug für Edelstahl und eine separate für Normalstahl - nur in der Realität bin ich auf so einen Schlosserbetrieb noch nicht gestoßen.

    Könnte mir aber auch eine Stahl-Tischplatte mit aufgelegter Edelstahlplatte vorstellen. Wie dünn oder dick müsste die V2A-Platte dann sein? Lasse das dann kostenmäßig mal durchrechnen.

    Im Verkleben, egal mit was, sehe ich keinen Vorteil. Für einen späteren Transport müssten die Fugen wieder aufgeschitten und danach gereinigt werden um dann wieder erneut zu verkleben. Was spricht gegen die angedachte Verschraubung und Verspannung, außer den dafür zusätzlich erforderlichen Verbindungsteilen. Wer die obigen Zeichnungen genauer betrachtet findet dazu die angedachten Knebel- und Spannverschraubungen. Gerade in einer nicht verschweißten Konstruktion, sehe ich den größten Vorteil, da dann auch kein Verzug durch Wärmeeintrag beim Verschweißen des S-tisches erfolgen kann. Ich wundere mich daher ein wenig, dass es solche verschraubbaren S-tische bisher noch nicht zu geben scheint.

    BG - Reinhard

  • Ich werfe jetzt mal etwas in Raum was garantiert nicht richtig ist, aber Gedankengänge ankurbeln.

    Da ich gerade von einem Bekannten komme, dessen Frau selbstgebackenen Öko-Vollkorn-Spekulatius serviert hat: Ich könnte die Dame um das Rezept bitten - es scheint mir auch sehr gegeignet, um daraus einen Schweißtisch backen zu können.

  • Lass doch bitte die Kirche mal im Dorf.

    Hier wird schon wieder ein Aufriss um Dinge gemacht, um die sich sonst keiner kümmert.

    Einfach eine (gelaserte) Stahlplatte, 10-12mm stark.

    Diese Unterkonstruktion (Gitter) wird dann durch die Tischplatte mit Senkschrauben verschraubt und fertig.

    Die Beine werden an die Unterkonstruktion geschraubt.

    Das Edelstahl nicht rostet ist sein einziger Vorteil.

    Durch Spritzer oder gar schon Funken (Flex) rostet Edelstahl mit.

    Ansonsten nur Nachteile.

    Teuer, schlecht zu bearbeiten, kann auch rosten...

    Zwei Werkstätten sind ideal.

    Für Zuhause total übertrieben. Ein bisschen Ordnung und Sauberkeit reicht, Trennung von Schleifmitteln, etc.

    • Offizieller Beitrag

    Aber was ist, wenn Normalstahl geschweißt wird? Und später wieder Edelstahl?

    Dann wird das Thema Sauberkeit noch mehr in den Vordergrund gerückt werden müssen. Ich gehe mal davon aus das Du mit WIG schweissen wirst, was natürlich schon mal "sauberkeitsfreundlicher" wäre. Desweiteren kenne ich ja deine Arbeitsabläufe bzgl. der Nachbehandlung eines Nichtrostenden Stahles nicht. Die sicherste Methode (Pflicht) wäre alle Auflageflächen des Niro-Stahls am Ende natürlich zu säubern (schleifen, beizen etc.), was natürlich auch für die Schweißnähte gilt. Es spielt eigentlich bzgl. einer möglichen späteren Korrosion keine Rolle ob Du eine Platte aus NIRO, Alu oder Baustahl nimmst, wenn man sich peinlichst an die Spielregeln hält - Sauberkeit vor, während und nach der Bearbeitung, aller Hilfsmittel, Werkzeuge, Werkstoffe etc. - auf deutsch: Schutz der Passivschicht oder dessen Regenerierung = keine Korrosion.

  • Ich hab gerade mal deine Wunschabmessungen aus dem Eingangspost bei einem Online-Stahl-Versender eingegeben, um die Preise zu schauen. Standardmäßig haben die aber nur 10mm x 1000mm x 2000mm, kleiner wäre dann ein Zuschnitt. So eine Tafel kostet da als Baustahl etwa 500€, 1.4571 660€ und 1.4301 sogar fast 1000. Nur als Größenordnung.

    Kippt der Bauer Milch in den Tank, wird der Trecker sterbenskrank.

  • Einfach eine (gelaserte) Stahlplatte, 10-12mm stark.

    Diese Unterkonstruktion (Gitter) wird dann durch die Tischplatte mit Senkschrauben verschraubt und fertig.

    Die Beine werden an die Unterkonstruktion geschraubt.

    genau so will ich es ja machen. Nur bin / war ich mir mangels Erfahrung nicht sicher ob das letztlich eine gute und brauchbare Lösung darstellt. Bisher habe ich immer nur von verschweißten Tischen gelesen.

    Gernoth und Obijan - dann schaue ich mal was letztlich an Kosten für die diversen Konstruktionsteile in alternativen Materialien aufgerufen werden. Welches Material es letztlich wird ist dann die finale Entscheidung, wenn alles andere abgestimmt ist.

  • Habe mal gehört die Profis hätten eine Werkstatt samt Werkzeug für Edelstahl und eine separate für Normalstahl - nur in der Realität bin ich auf so einen Schlosserbetrieb noch nicht gestoßen.

    Gerade in einer nicht verschweißten Konstruktion, sehe ich den größten Vorteil, da dann auch kein Verzug durch Wärmeeintrag beim Verschweißen des S-tisches erfolgen kann.

    Edelstahlraum schon gesehen. Nix außer Edelst darf da rein u Werkzeug nicht raus. Edelstahlreinraum sozusagen.

    Verzug: für d Unterkonstruktion reichen doch Schweißpunkte (1 sek), was soll sich da verziehen?

    Lass doch bitte die Kirche mal im Dorf.

    Hier wird schon wieder ein Aufriss um Dinge gemacht, um die sich sonst keiner kümmert.

    Einfach eine (gelaserte) Stahlplatte, 10-12mm stark.

    genau. Und wenn du lieber bohrst statt schweißt, dann halten Senkköpfe d Unterkonstruktion.

  • Ok, dann bin ich mit diesen Aussagen erst mal zufrieden und werde mein Ziel so weiter verfolgen. Mich hat halt gewundert, dass ich bisher nirgends auf verschraubte S-tische gestoßen bin - immer nur verschweißte, die zudem meist auch nicht an den dafür eigentlich ausgeformten Steckverbindungen verschweißt waren. Wenn man darüber nachdenkt, kommt man halt ins Grübeln. Besser vorher als hinterher ;) .

    Werde die Konstruktionsdatei nun zu Ende bringen und dann schauen was der ganze Spass (Laserzuschnitt) kostet.

    BG - Reinhard

  • Ich schweiße lieber statt schrauben, ist aber nicht demontierbar.

    Reinhard, hier noch eine Idee wie ich es machen würde.

    Das Bild soll ein Schnitt durch einen Unterzug sein.

    Das nach rechts schraffierte (oben im Bild) stellt die Tischplatte dar. Das nach links schraffierte einen Unterzug.

    Die im rechten Winkel laufenden Unterzüge habe ich der Einfachkeit halber weggelassen.

    Die Senkschrauben sollen von oben durch doe Platte gehen, und um die Unterzüge nicht unnötig dick machen zu müssen in eingeschweißte Buchsen (grau) geschraubt sein.

    20211229_230205.jpg

    Zeichner werde ich mal nicht...

  • Danke für die Anregungen.

    Die finale S-tischkonstruktion sollte jetzt fertig sein, wenn mir oder jemand Anderem nicht noch etwas ein- oder auffällt.

    Zwei Schwerlastrollen fehlen noch um den Tisch bei Bedarf mal verschieben zu können. Eine Rolle sollte eine Tragkraft von 100 bis besser 150 kg haben. Auch Kugellager statt Reiblagerung wäre gut. Und der Raddurchmesser sollte wenigstens 100 mm haben, damit es leichter rollt. Nur habe ich solche Schwerlastrollen im Netz bisher noch nicht gefunden. Wo finde ich was Gescheites für einen annehmbaren Preis? S-tischverschraubung Eckbereich mit Standposten.jpgS-tischbein Eckbereich oben.jpgS-tisch Standpfosten unterseitig.jpgS-tisch-Stellfüße noch ohne Rollen.jpg

  • An meinem geplanten verschraubbaren Schweißtisch habe ich ein 16-er Stecklochraster im Rastermaß vom 100 mm geplant.

    Der bekannte Youtuber MW hatte kürzlich ein Video bezüglich Zusammenbau eines Schweißtisches veröffentlicht. Seine beiden S-tische haben ein Lochraster von 50 Millimetern. Also doppelt so viele Stecklöcher wie bei mir. Einerseits wird die Tischplatte durch die höhere Lochzahl wohl deutlich leichter (was mir gut gefallen würde), andererseits aber wohl auch instabiler. Meine Tischplatte soll aber 10 mm dick werden und nicht 6 mm, wie bei ihm.

    Welches Lochrastermaß ist in der Praxis das sinnvollere bzw. praktischere (100x100 oder 50x50)? Wer hat welche Erfahrungen dazu gemacht?

    Freue mich auf Eure Beiträge.

    BG - Reinhard

  • Ich habe auch vor der Überlegung gestanden und habe mich bei meinem Siegmund Tisch für 100mm Lochabstand

    (System22) entschieden. Nach gut Anderhalb Jahren muss ich sagen, die Entscheidung war Goldrichtig, meine Bessey Schraubzwingen mit 140mm Auskragung decken da alles ab (hatte mir die selbst umgebaut)

    Enger ist m.M. n. auch für Kleinteile nicht nötig.

    Bin übrigens immer wieder begeistert, wie plan der Tisch ist (1000x2000mm)

    Würde den Kauf einem Eigenbau immer wieder vorziehen- auch wenn ich sonst total auf Eigenbau stehe.

    Gruß, BK

  • Danke für Deinen Input. Dieser weckt bei mir einen neuen Gedanken: Ich könnte etwas Gewicht sparen, wenn statt 16-er Lochraster ein 22-er gelasert wird. Werde mal die Gewichtseinsparungen ausrechnen.

    Was aber sind die Vor- / Nachteile der beiden Systeme 16 und 22 oder gar 28? Dass die entsprechenden Komponenten teuer werden, je größer sie sind, ist klar. Aber was ist sonst der Unterschied bzw. was sind die verschiedenen Anwendungsmöglichkeiten - bezogen auf die geplante Tischgröße 1200 x 800 mm?

    Was ist beim Kauf anders als bei einem Eigenbau?

    Da es schraubbare, demontable Schweißtische m.E. nicht gibt, bleibt mir nur die Eigenkonstruktion. Außerdem liebe ich die Herausforderung ;-). Über das Thema 'eben und plan' beim Schweißtisch wird ja viel diskutiert. Ist aber nicht die Gefahr den Schweißtisch gerade beim Verschweißen desselben zu verziehen viel größer als bei einem geschraubten, der einfach nachjustiert werden kann?

    BG - Reinhard

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