Fragen zu L-Tec Migpulse 350i... Bedienungsanleitung?

  • Hallo liebes Forum.

    Ich bin, wie solls anders sein, neu hier, weil ich Probleme mit meinem Schweißgerät habe.

    Letztes Jahr habe ich für meinen kleinen Lkw einen Wechselrahmen gebaut und mir dafür ein gebrauchtes Schweißgerät zugelegt.

    Leider konnte ich es für meine Zwecke nicht nutzen, da ich Laie bin und dieses Gerät sehr viele Einstellmöglichkeiten hat, deren Symbole ich nicht kenne.

    Ich denke, dass ich die Stromstärke nicht unabhängig vom Vorschub regeln kann und deshalb selbst bei wenig Ampere zu viel Draht kommt.

    Der Poti zum Einstellen der Stromstärke (und Vorschub?) kratz auch unangenehm beim drehen, vielleicht ist der auch hinüber.

    Ich möchte das Gerät kennenlernen und falls nötig reparieren.

    Auch habe ich keinen Wig-Brenner dafür gefunden, würde aber gern einen kaufen, um auch diese funktion nutzen zu können.

    Falls irgendwer Informationen zu so einem oder ähnlichen Gerät hat, und sie mit mir teilen möchte, wäre ich sehr dankbar.

    Die Firma gibt es meines Wissens nicht mehr, deshalb suche ich auf diesem Weg Hilfe.

    Euch allen einen schönen Abend,

    Stegi

    • Offizieller Beitrag

    Ich denke, dass ich die Stromstärke nicht unabhängig vom Vorschub regeln kann

    Erst einmal Willkommen im Forum. Sei beruhigt, daß kann meines Wissens kein Schweißgerät, weil die Stromstärke über die Drahtvorschubgeschwindigkeit am Vorschubgerät regelt wird. Ob man dann im optimalen "Schweißfeld" (Arbeitsbereich) ist kann man ggf. separat über die Spannung und den Drahtvorschub regeln.

  • Danke für eure Anmerkungen.

    Ja, das mit den Fotos ist wahr und ich habe mir schon beim schreiben fest vorgenommen, sofort am nächsten Morgen Bilder zu machen und einzustellen. Jetzt ist Feierabend und da fällt es mir natürlich wieder ein. Hoffentlich denke ich morgen dran.

    reidiekl: Hersteller ist "L-Tec" und das Modell "Migpulse 350i" wie im Thema geschrieben. MigMagWig 350A wassergekühlter Brenner etc. Aber morgen gibt es dank Foto`s hoffentlich mehr Klarheiten.

    Habt ein schönes Wochenende

  • Hallo.

    So, jetzt habe ich es geschafft. Hier die Fotos vom Schweißgerät.

    Meine Fragen hierzu betreffen: Erklärung der Einstellmöglichkeiten bzw. Bedienungsanleitung

    Gibt es noch Wig Brenner mit diesem Anschluss?

    Ich schweiße seit vielen Jahren mit einem kleinen alten Messer/Lincoln Migmag 140A Gerät, bei dem ich Stromstärke und Vorschub anpassen kann, das klappt auch für mich als Laien ganz gut.

    Bei dem Gerät hier werden die Nähte wahnsinnig wulstig, auch wenn geübte Schlosser sich daran probieren...

    kann das grundsätzlich am kratzenden Poti/Drehregler ganz oben am Vorschubgerät liegen?

    IMG_1943.JPGIMG_1944.JPGIMG_1945.JPGIMG_1946.JPGIMG_1947.jpg


    Die Fotos sind in der Vorschau abgeschnitten, beim draufklicken ist das ganze Bild zu sehen.

    Ja, das Gerät kommt ungeplegt daher, stand vorher in einer Schlosserei und jetzt bei mir über ein Jahr in der Werkstatt...

    geputzt wird, wenn ich es nutzen kann ;)

    Grüße

  • Richtiges Gas? Vorschubeinstellung passt? Gerät bringt vollen Strom?

    Bilder der Nähte?

    Ich würde mir die Kiste mal für ein 10er Blech als Test auf 250A einstellen, Lichtbogenlängenkorrektur auf neutral, und probieren. Wenn das Gerät funktionstüchtig ist gehen da auch vernünftige Nähte.

  • Da ist aber auch schon schwer - und Laienhaft- dran rumgebastelt worden.

    Irgendwer hat mal das Bedienpanel gelöst und nicht mehr befestigt. Vermutlich "mal nachschauen warums nicht mehr geht" mit anschliessendem "keine Ahnung, ist halt kaputt"

    oder?

  • Es muss noch irgendwo eine Einstellung für Drahtdurchmesser und Material geben. Eventuell ist das falsch eingestellt?

    Bei Synergie meist im Vorschub Koffer ( bei fronius Vorschub Koffer , ist diese Einstellung in der Nähe des Drahtvorschub ) also Deckel zum Draht Vorschub auf und guggen

    Tipischer UR-BAYER seit 1974

  • Ha, schön gesehen :)

    Das Laienhafte rumgebastel war ich selbst, das Bedienteil habe ich ausgebaut um den Drehregler, welcher knarzt und knackt, auszubauen bzw. ersteinmal zu schauen, ob es diesen als Standartbauteil irgendwo gibt.

    Dann erst kam mir der Gedanke, in einem Forum geballten Wissens, um Hilfe zu fragen.

    Für das Foto habe ich das Bedienteil, ohne es anzuschrauben oder anzustecken, nur reingestellt ;)

    Mir geht es Hauptsächlich darum, das Gerät verstehen zu können. Also Erklärung der Schaler/Knöpfe/Regler...

    Ich finde im Netz keine "Legende" und bin als Laie, der so etwas nicht in der Berufsschule gelernt hat, auf der Suche nach einer Bedienungsanleitung oder so.

    Schon klar, vielleicht ist es einfach nicht das richtige Gerät für mich... Aber es kam mir zugeflogen und ich hoffe, dass ich es irgendwann nutzen kann. Dafür wäre auch ein wig-Brenner mit diesem Anschluss auch schön.

    Die Drahtstärke und evtl. Materialstärke kann vermutlich am Inverter? selbst eingestellt werden, dafür gibt es entsprechende Schalter.

    Ist es ein Synergie- Schweißgerät? Ich denke, weiß es aber nicht.

    Zu mir, und was ich damit machen möchte:

    Ich habe Orgelbau gelernt, einen Grundlagenschweißkurs ohne Schein mit allen gängigen Verfahren machen dürfen (einfach zum probieren) und baue nun alles mögliche, wofür ich mich in der Lage sehe. Für meinen Lkw habe ich mir Unterstützung aus dem Freundeskreis und einer Fahrzeugbau-Firma gesucht, dabei viel gelernt und schöne Ergebnisse erziehlt.

    Nun kann ich auch in Ansätzen Flammrichten, was für mich vorher undenkbar war. Schön!

    Da ich kein eigenes Schweißgerät hatte, kam mir dieses für 200,- kaufenswert vor, vor Allem um stärBleche schweißen zu können, wie z.B. einen Greifer für den Bagger etc.

    Mein Geld verdiene ich mit dem Bau von Holzspielplätzen, auch da muss ich hin und wieder individuelle Lösungen aus Metall umsetzten. Und es macht mir Spaß :)

    Grüße,

    Stegi

  • Stromquelle, vmtl. Inverter

    An der Stromquelle von links nach rechts:

    Betriebsartenschalter

    Hier stellt man ein ob

    -MAG (Standard [3h])

    -WIG (WIG Brenner [5h])

    -Lichtbogenhandschweißen (Stabelektrode im Halter [4h])

    -Pulsen (intervallartig ändernder Strom [2h]

    -Extern (Verstellung am Vorschubkoffer)

    Darüber sind Ampere und Voltmeter

    (Digitalanzeige Strom und Spannung)

    Daneben ein Schalter für 2 Dynamikstufen, wenn ich das Recht erkenne

    Darunter der Schalter für den Drahtelektrodendurchmesser

    Daneben der Programmschalter (welche Kombination von Gas und zu verarbeitendem Werkstoff)

    Darüber Verstellung der Drosselwirkung. (Die Induktivität der Drosselspule sorgt dafür, dass der Stromanstieg im Kurzschluss etwas gebremst wird. Berührt die Drahtelektrode das Werkstück, kommt der Widerstand nahe an 0 Ohm. Das sorgt für einen sehr starken Stromanstieg.

    Der Stromanstieg seinerseits sorgt dafür, dass der Tropfen im Kurzschluss, also ohne Lichtbogen, abgelöst wird (Pincheffekt). Je schneller der Stromanstieg, desto "gewalttätiger" das Abpinchen, der Lichtbogen wird sehr "hart". Die Drossel bremst das etwas, so dass der Lichtbogen "weicher" wird, aber immer noch gut ablöst.)

    Das rechts daneben (unter den Kontrolllampen) erkenne ich nicht


    Vorschubkoffer:

    -oben der Regler für die Schweißleistung (von 0-350A)

    -links Spannungskorrektur oder Drahtdördermengenkorrektur (damit kann man die Lichtbogenlänge etwas beeinflussen, bei 0 wird der Wert aus dem statischen Kennlinienfeld genommen)

    Ich denke eher, dass hier die Spannung geregelt wird

    -rechts ist vermutlich eine einstellbare Gasnachströmzeit (soweit ich das deuten kann)

    Die drei Kippschalter von links nach rechts

    -Unten Vorschub "Test", bspw zum Draht einfädeln

    -Oben Gastest

    -unten Viertakt oben Zweitakt

    (Zweitakt: Gerät schweißt nur wenn der Brennertaster gedrückt ist, Viertakt: Erstes Drücken startet den Schweißvorgang, ein weiteres beendet ihn)

    -unten Gleichstrom schweißen, oben Pulsen


    Der Stromanstieg seinerseits sorgt dafür, dass der Tropfen im Kurzschluss, also ohne Lichtbogen, abgelöst wird (Pincheffekt). Je schneller der Stromanstieg, desto "gewalttätiger" das Abpinchen, der Lichtbogen wird sehr "hart". Die Drossel bremst das etwas, so dass der Lichtbogen "weicher" wird, aber immer noch gut ablöst.

    Was zum einstellen:

    Ein MSG Gerät ist eine Konstantspannungsquelle

    Der Strom ergibt sich aus der Lichtbogenlänge und dem Abstand Stromkontaktrohr-Werkstück. Die Lichtbogenlänge stellen wir mit Drahtvorschub und Drossel ein. Daraus ergibt sich der Arbeitspunkt. Diesen kann man in einem kleinen Bereich rauf und runter schieben, und so den Strom verstellen.

    Ebenfalls kann man den Strom durch Änderung des Abstandes Stromkontaktrohr-Werkstück ändern.

    Also kann man den Strom nur indirekt beeinflussen, direkt nicht, da sonst die innere Regelung des Lichtbogens nicht mehr funktioniert.

    Manche Geräte gaukeln einem vor, das man den Strom einstellen könnte, aber da wird dann auch bloß der Drahtvorschub eingestellt

    Das ist meist bei synergischen Geräten oder bei Invertern mit festen Sollwerten so.

    Ein Synergiegerät misst ständing während des Schweißens Strom und Spannung, und regelt nach.

    Ein Gerät mit festen Sollwerten (schlecht) stellt einfach den Drahtvorschub so ein, das es mit dem Strom ungefähr passt.


    Von Linde gibt's da einen schönen Film:

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  • Hallo kleinermuk,

    sorry für die späte Antwort.

    Ich habe erstmal einen neuen Poti bestellt und eingebaut, solange war ich leider nicht auf diesem Forum unterwegs.

    Vielen Dank für deine schöne weiterführende Erklärung.

    Sobald ich alles wieder zusammen habe, werde ich mal probieren. Mal schauen, ob es dann funktioniert und ich auf eure Erklärungen und Ratschläge eingehen kann.

    Vielen Dank nochmal an alle,

    Stegi

  • Ich häng mich da mal ganz Frech mit dran....

    Es wäre schön gewesen, wenn Stegolot final noch etwas geschrieben hätte ob das mit dem Poti Abhilfe geschaffen hat und welche Werte der Poti hatte, den er getauscht hat...

    Habe hier jetzt den gleichen Kandidaten stehen mit einem... möglicherweiße... ähnlichen Problem.... Habe meine Erkentnisse dazu hier niedergeschrieben:

    https://www.werkzeug-news.de/threads/l-tec-migpulse-350i-inverter-mit-problemen/

    kleinermuk: Bist dir sicher, dass der Drehregler an der Stromquelle unten rechts dafür verantwortlich ist? Für mein Dafürhalten ist der nur im "manuell" Programm überhaupt nutzbar.

    Ich bin bei dem Invertergerät noch nicht durchgestiegen und es wäre nach wie vor schön, wenn es Unterlagen dazu gäbe... aber nach meinem jetzigen Erkenntnisstand kommt eigentlich der "Energy" Drehregler am DVK als einziger Poti für das synergische einstellen von Spannung als auch Stromstärke/Drahtvorschub in Frage.

    Lg,

    der Schlorg

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