Kaputter Überlastschutz an altem Elektrodenschweißgerät von Lorch

  • Hallo zusammen,

    hab zuhause im Keller ein altes Elektrodenschweißgerät von Lorch (Typ: CL 3 P s, Netzspannung 220 V / 50 Hz, Einstellbereich 25 – 140 A / 22 – 25 V, Leerlaufspannung max. 50 V / cosj 0,7) ausgegraben und mal angefangen damit rumzuprobieren; hatte davor noch keinerlei Erfahrung was schweißen angeht.

    Hat auch ne ganze Weile ganz gut funktioniert, bis ich dann leider ausversehen eine Elektrode zu weit heruntergeschmolzen hab, worauf das Gerät mit einem lauten Knall abgeraucht ist.Hab das Gerät daraufhin mal aufgeschraubt und dabei festgestellt, dass das Gerät an sich nicht beschädigt zu sein scheint. Wie es aussieht hat es wohl lediglich den thermischen Überlastschutz (ein aus mehreren Folienschichten aufgewickelter Zylinder, der in einer mit Öl befüllten Kammer steht (s. Foto)) rausgehauen.

    Weiß zufällig jemand, wo ich so einen Überlastschutz auftreiben kann?

    Ist es möglich diesen alten Überlastschutz durch einen moderneren thermischen Überlastschutz zu ersetzen, falls es dieses Bauteil heutzutage nicht mehr geben sollte?

    Vielen Dank schon mal im Voraus! Wäre echt schade, das Gerät jetzt deshalb Verschrotten zu müssen...

  • Das ist ein Kondensator.
    Ist der in Reihe oder parallel angeschlossen? Ich denke in Reihe.
    Das Schweißgerät muss auch ohne den Kondensator funktionieren. Die beiden Kabel einfach überbrücken.

  • Wenn die Sicherung fliegt, dann wüssten wir, dass der Kondensator parallel und nicht in Reihe angeschlossen ist.
    Dann dürfte der aber auch nicht die Ursache sein, dass das Gerät nicht mehr geht.

  • Dann dürfte der aber auch nicht die Ursache sein, dass das Gerät nicht mehr geht.


    Da gebe ich dir recht.
    Ich hab mir den Text vom TE jetzt schon mind. 5 mal durchgelesen. Ich kann dem Text auch nicht entnehmen, dass das Schweißgerät jetzt nicht mehr funktioniert. Ich galube, dass nach dem Knall von diesem
    Kondensator es nicht mehr ans Netz angesteckt wurde.

    Gruß

  • Hey, schon mal tausend Dank für die hilfreichen Antworten und den Link zu rs-online.com! Dann scheint das kaputte Bauteil tatsächlich ein pfc-Kondensator zu sein (muss mich dazu erst ein bisschen einlesen, hab noch nie davon gehört und generell nicht so viel Plan von elektrischen Schaltkreisen; freu mich aber immer was dazu zu lernen...).

    Meine mich auch daran erinnern zu können, dass der Mitarbeiter von Lorch am Telefon irgendwas von Kondensator erzählt hat. Als ich die Bilder dann aber via email an Lorch gesendet hab, kam leider nur eine kurze Antwort, dass zu diesem Gerät keine Dokumentationen mehr gefunden werden können und dass man mir deshalb nicht weiterhelfen kann...

    Bin dann aber irgendwie auf den thermischen Überlastschutz gekommen, da das an der Auenseite vom Gerät aus

    Hab das Gerät nach dem Knall nicht mehr angeschlossen, da ich mir nicht sicher war, ob ich dadurch nicht noch mehr kaputt mache.

  • ssorry, hab durch irgendeine Tastenkombo den Post abgeschickt, obwohl ich noch nicht fertig mit schreiben war:

    Vorletzte Zeile: da das an der Aussenseite vom Gerät steht und das ganze rauchende Öl ja auch irgendwie auf ein Überhitzung des Geräts hingedeutet hat.

    Ob der Kondensator parallel oder in Reihe geschaltet war, kann ich nicht sagen. I werd morgen (hab das Gerät gerade nicht hier) mal versuchen ein paar genauere Bilder von der Verkabelung zu machen, vielleicht hilft das ja jemand weiter.

    Versteh leider noch nicht so ganz den Sinn dieses Kondensators (besonder wenn das Gerät auch ohne laufen sollte..)?

  • Blindleistungskompensation

    Ergänzen von Blindströmen durch komplementäre Ströme

    Bei der Blindleistungskompensation (BLK), auch Blindstromkompensation genannt, wird in Wechselspannungsnetzen die unerwünschte Verschiebungsblindleistungund der damit verbundene Blindstrom von elektrischen Verbrauchern reduziert. Die Blindleistungskompensation erfolgt durch den Ausgleich induktiver oder kapazitiver Blindleistung mittels kapazitiver oder induktiver Verbraucher. Kompensiert wird mit Kondensatoren oder Filterkreisdrosseln.

    Tipischer UR-BAYER seit 1974

  • Kurz um der wirkungsgrad wird verbessert . Und mehr Leistung aus den netz z.b metabo an 200 kann bei 230v @16 ampere nur 110 ampere Schweiß Strom liefern . So auch mein Lorch bei 230volt @16 ampere nur 105ampere Schaft und bei 400 volt geht er bis 175 ampere
    Und deine Sicherung wird es danken beim einschalten

    Tipischer UR-BAYER seit 1974

  • Stichwort geplatzter Kondensator und Öl, bis in die 80er wurde u.U. PCB-haltiges Öl verwendet. also je nach Alter des Geräts ein gewisses Maß an Vorsicht walten lassen

    schöne Grüße
    Tommy

  • tommy: Danke für den Hinweis! Hab als Chemiker öfter mit Schadstoffen zu tun; hab das Öl mal mit nem Papiertuch aufgesaugt und es in einem Container mit chemisch verunreinigten Materialien entsorgt.

    @andy c: Auch Danke für die ganzen Infos: Beim 2ten Hinschauen ist mir aufgefallen, dass man den äu

  • sorry hab ne amerikanische Tastatur... poste deshalb immer wenn ein scharfS kommt...

    dass man den äusseren Zylinder vom Kondensator von unten Abschrauben kann und dass auf der Rückseite auch Angaben zu finden sind (s. Foto). Hab jetzt auch mal danach gegoogelt und laut folgender website https://info.elektro-kahlhorn.de/itt-sel-mp33-kondensatoren/ scheint es sich jetzt wohl doch um einen Betriebskondensator zu handeln. Aufgrund des enormen Preisunterschiedes zu den pfc-Kondensatoren von rs-online geh ich mal nicht davon aus, dass es sich bei pfc- und Betriebskondensator um die Gleiche Art von Kondensator handelt...oder lieg ich da falsch?

    Werd auf jeden Fall mal probieren, ob ich bei Elektro-Kahlhorn ein passendes Ersatzteil finde. Geb euch dann Bescheid, sobald ich mehr weiss bzw. hoffentlich das Ersatzteil gekauft und eingebaut hab....

  • Hallo,
    der Kondensator auf dem Bild wird dir nicht viel bringen. Was willst den mit den 4.7 uF ? Hier gehst es um Kompensation von induktiver Blindleistung.

    Mit diesen bist schon viel besser unterwegs. Und der Kondensator ist zu 100% parallell zur Primärwicklung geschaltet.
    Und die meisten verlinkten Kondensatoren passen auch nicht, da diese 3*400 Volt sind.

    Folie1.JPGFolie2.JPG

    Gruß

  • Bei Kirsch knurz is auch einer verbaut . Habe selber einen liegen

    Mal von nen anderen Forum
    Jetzt habe ich mich mal rangesetzt und den Schaltplan von meinem Knurz S130 zusammengepinselt aber nur den Teil von dem Drehschalter an dem alle Anschlüsse zusammenkommen. Wie die Primär- und Sekundärspule, mit ihren ganzen Anzapfungen gewickelt sind und ob da irgendwo ein Thermoschalter in den Wicklungen ist, kann ich leider nicht herausfinden:

    Die Ampere Zahlen unter den Schaltern geben an bei welcher Schalterstellung der Schalter geschlossen ist. Die Beschriftung kann man ganz am Anfang in diesem Thread sehen.

    Zwei Dinge fallen auf: Der Kondensator ist, wie uxlaxel schon richtig geschrieben hatte, zur Blindleistungskompensation aber er wird nur zugeschaltet von 90A bis 130A. Bei den tieferen Schalterstellungen nicht.

    Tipischer UR-BAYER seit 1974

  • Ok, jetzt bin ich etwas verwirrt...also der Kondensator auf dem Bild ("Betriebskondensator.jpeg") ist derjenige Kondensator, welchen ich aus dem Schweissgerät ausgebaut habe.
    Bedeutet das nun, dass die Firma Lorch beim Bau des Schweissgerätes einen relativ nutzlosen Kondensator in das Gerät eingebaut hat und dass es besser gewesen wäre, wenn von Anfang an der von kleinermuk oben empfohlene AEG-Kondensator ("Folie2.JPG") in das Gerät eingebaut gewesen wäre?

  • Ich würde immer noch gerne wissen, ob das Schweißgerät ohne Kondensator noch funktioniert.
    Wenn der Kondensator nur für die Blindleistung zuständig ist, würde ich auf den Kondensator verzichten. Das darf eigentlich keinen Einfluss auf die Leistung des Geräts haben, oder? Als Otto Normal Stromkunde musst du Blindstrom nicht extra bezahlen. Das ist in der Industrie anders.

  • Hallo,
    ein so relativ kleiner Kondensator wird nicht zur Kompensation verwendet.
    Hat das Gerät einen Lüfter oder eine Wasserpumpe?
    Da könnte der Kondi eher verwendet worden sein. (als Phasenschieber um einen Kurzschlußläufermotor an einer Phase zu betreiben)

    Gruß, Tom

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