WIG AC/DC Kaufempfehlung

  • Mir hat das Buch 'Schritt für Schritt WIG Schweißen" von M. Briör sehr geholfen. Ist ein sehr gutes Nachschlagewerk für Einsteiger und Fortgeschrittene.

    90 Seiten Nachschlagewerk mit vielen Fotos, Abbildungen, Zeichnungen und Tabellen.

    (Briör schreibt sich statt mit 'o' mit 'e' - meine Tastatur gibt leider die beiden Punkte über dem 'e' nicht her)

    BG - Reinhard

  • Ich finde das Buch von Frank Rieg, "Schweißen für Hobbyschlosser und Oldtimerfans" am besten. Dort werden alle Schweißverfahren beschrieben und noch vieles mehr. Den Briör kenne ich auch, aber den finde ich nicht sehr tiefschürfend.

  • Hallo,

    prima, dass Du fündig geworden bist. Je nach Talent ist die Lernkurve bei Wig nicht sooo steil, da sollte das Gerät für eine ganze Weile nicht der limitierende Faktor sein.

    Ja! Leg Dir tüchtig Elektroden (Farben sind ein bisschen Geschmackssache) gern hin, anfangs schleifst Du vermutlich sehr viel. Tips dazu gibts viele. Ich hab in zwischen ne spezielle Maschine, aber auch ein Doppelschleifbock oder Bandschleifer tut mehr als hinreichend seinen Dienst. Gerade wenn die Elektroden kürzer werden hilft es sie in einen Akkuschrauber zu spannen und langsam drehen zu lassen. So werden sie schön zentrisch angeschliffen und Du verbrennst Dir nicht ständig die Finger.

    Wo ich bei Finger bin. Nen TIG Finger ist eine sehr sinnvolle Investition. WIG lebt von der Ergonomie und da ist es sinnvoll den Brenner kurz zu halten und die Brennerhand aufzulegen. Das wird dann bei Alu sehr schnell heiß. Der Tig finger hilft.

    Bücher hatte ich als Selbstlerner nie. Inzwischen gibt es soooo viel online in Videoform. Die Quellen jenseits des Teichs gefallen mir fast durch die Bank besser als die hiesigen.

    Zu nenen wären:

    weldingtipsandtricks

    fabrication series

    5th street fab

    6061

    pacific arc tig welding

    Damit bist Du schnell ein paar Abende beschäftigt.

    Viel Erfolg!

  • Der Priör ist ausschließlich speziell und kompakt nur für das WIG-Schweißen. Und nicht ausschweifend zu all den anderen sonstigen Handschweißarten wie E-Hand, MIG/MAG, Autogen, Hartlöten, Brennscheiden, Werkstattausrüstung usw. usw. - für Lehrbuben, die bei Null anfangen und denen alles erst erklärt werden muss. Die praktische Erfahrung muss sich aber jeder im Laufe der Zeit selbst erarbeiten. Die Basics zum WIG-Schweißen findet man in kompakter übersichtlicher Form im Priör.

  • Ach die wichtigsten Grundlagen finde ich sicher online, um überhaupt mal das Gerät einzuschalten, da wil ich mir eigentlich kein Buch dazu kaufen.

    An Elektroden hab ich erstmal:
    türkis (kam heute mit der Post):
    2x 1,6mm
    1x 2,4mm

    grün (beim Wig-Gerät dabei):
    1x 1,6mm
    1x 3,2mm

    hellblau (beim Wig-Gerät dabei, der Verkäufer hat was von Lanthan gesagt - ist das eigentlich ebenfalls türkis?):
    1x 1,6mm
    1x 3,2mm

    braun (von meinem Elektrodenschweißgerät - das Wig-Schlauchpaket daran ist super leicht, also vermutlich Aluleitung):
    1x 1,6mm

    Blau, grau, gold und türkis soll strahlungsfrei sein. Sind die dennoch so ungesund beim Anschleifen? Also lieber im Keller oder draußen anschleifen?



    Bzgl. Argon:
    Ich hab grade mal hier in Aachen rumtelefoniert, Beim Bau(m)haus gibts Argon von Tyczka Energy für 307€ inner 20L Flasche.

    Bei nem anderen Händler gibts Global Gas als Versandware für 285,95€ und vor Ort solls 20€ teurer sein, aber die Flaschen seien besser (was auch immer da der Unterschied sein soll).

    Online hatte ich nen Angebot von Gase Partner für 298,99€ inklusive Druckminderer (GCE BaseControl - wird wohl auch für 40-45€ online gehandelt) gefunden.

    Also preislich macht der letzte Anbieter das Rennen beim Einkauf. Leider habe ich da keine Nachfüllpreise gefunden. Bei den anderen lagen die knapp unter 70€.

  • Bücher hatte ich als Selbstlerner nie. Inzwischen gibt es soooo viel online in Videoform. Die Quellen jenseits des Teichs gefallen mir fast durch die Bank besser als die hiesigen.

    Die genannten Kanäle kenne ich auch und schaue dort regelmäßig. Was mir am Anfang gefehlt hat, war ein systematischer Lehrgang - daher hab ich zum Buch gegriffen. Wenn man einen gewissen Kenntnisstand erreicht hat, sind die Videos genau richtig.

    Nicht empfehlen kann ich sämtliche deutsche Kanäle, die ich kenne. Ich nenne jetzt keine Namen.

  • hellblau (beim Wig-Gerät dabei, der Verkäufer hat was von Lanthan gesagt - ist das eigentlich ebenfalls türkis?):

    Blau, grau, gold und türkis soll strahlungsfrei sein. Sind die dennoch so ungesund beim Anschleifen? Also lieber im Keller oder draußen anschleifen?

    Blau ist 2% Lanthan, gold ist 1,5% Lanthan.

    Strahlungsfrei oder nicht (Thorium) macht mir keine Sorgen - die resultierende Stahlenbelastung ist gering. Sorgen sollte man sich generell vor Wolframstaub machen - Schwermetalle sind nicht gesund. Daher beim Anschleifen eine FFP2-Maske aufsetzen. Der Schleifstaub fällt sehr schnell zu Boden, so daß man damit das Einatmen effizient verhindern kann. Noch besser ist natürlich draußen anzuschleifen.

  • Gesund ist Schwermetallstaub nie, obwohl Wolfram nach derzeitigen Erkenntnissen nicht alssonderlich giftig gilt. Dazu kommt dass man nur ein paar Elekttoden anschleift und sich der schwere Staub schnell absetzt.

    Mehr Gedanken würde ich mir um den Schleifstaub und Schweißrauch von den Werkstücken machen, insbesondre bei CrNi und Alu. Chromverbindungen und Nickel sind krebserregend, Alu macht Altsheimer. Eine Nickelallergie ist auch kein Spaß. Dazu kommt evtl. noch Lack und der Abrieb der Flexscheiben.

  • Sodala, fast alles da. Ich warte nur noch auf die Argonflasche :)

    Nebenbei: Ich bin gestern zufällig über nen Gassparventil gestolpert. Hab in nem Video auch gesehen, warum das Gas sparen soll (der Überdruck am Anfang des Schweißprozesses wird reduziert). Nutzt das jemand von euch? Mit co. 80€ nicht ganz günstig, aber wenn man viel schweißt, soll sich das nach ca. 3-4 Flaschen armotrisiert haben.

  • Ich habe es mir mal für mich durchgerechnet, und bin auf eine irrsinnig lange Amortisationszeit gekommen.

    Ein 1m langer Gasschlauch mit 6mm Innendurchmesser hat ca. 28 ml Volumen. Bei einem Staudruck von 2,5 Bar ohne und 1 Bar mit Gassparer würde ich folglich bei jeder Zündung ca. 42ml Gas sparen, was weniger als einer halben Sekunde regulärem Gasdurchfluss entspricht. Eine 20L Flasche enthält 4000l Gas und kostet mich 69€, dazu kommen noch die Fahrtkosten zum Baumarkt. Angenommen der Gassparer hätte sich nach einer Füllung amortisiert wären das immer noch 95.000 Zündungen.

    Anders sähe es natürlich aus, wenn der Gasschlauch zwischen Gerät und Gasflasche 10m lang wäre.

  • Ich hab gelesen, dass der Druck dann bei 0,9Bar liegen soll.
    Meinst du mit 1m den Schlauch von der Flasche zum Gerät? Oder vom Gerät zum Brenner?

    95000 Zündungen...danach weiß ich zumindest, wie man richtig zündet.
    Dann macht sowas nur in ner hauptberuflichen Werkstatt sinn. Ich vermute, meine erste Flasche wird mindestens 2-3 Jahre halten xD

  • Ich warte grade noch auf den Schweißdraht und überlege, ob ich mit noch so nen Tig Finger und ne 3M Atemschutzmaske mit FFABEK1P3D Filter zum Aluschweißen zulegen soll. Oder ist die Atemmaske outdoor eher nicht nötig?

  • Aktuell hab ich leider erstmal nur outdoor die Möglichkeit zu schweißen.
    Da muss ich dann halt auf nen sonnigen Tag warten, gut, dass der Frühling vor der Tür steht ;)
    Und dann wird geübt. Ich hab bis auf nen Tig Finger jetzt alles hier, was ich zum loslegen brauche.

    Vielleicht bastel ich mir auch mal nen Windschutz. Das Blöde ist halt, dass ich alles immer wieder in den Keller schleppen muss. Also n paar Stufen runter. Aber erstmal um erste Erfahrungen zusammeln und mir nen Projekt auszudenken muss das reichen.

  • Fange einfach im Keller an und mach Dir nicht so viele Gedanken um Dinge, die am Anfang kaum eine Rolle spielen. Das Wichtigste ist sich langsam heranzutasten und dabei Gefühl und Übung zu erlangen. Von einem "Projekt" würde ich erst einmal Abstand nehmen und eher einzelne Arbeitsschritte erarbeiten. Z.B. Schweißpunkte setzen, oder die verschiedenen Nahtformen ziehen, mit und ohne Schweißzusatz, mit der richtigen Geräteeinstellung, usw. usw. Dabei immer schauen wie sich das Metall beim Schweißvorgang verhällt, was passiert am Naht-/Blechende bzw. am Beginn? Wie kann das Wegschmelzen vermieden werden? Wie verhindere ich einen Verzug des Werkstücks? Welche Brennerführungsarten gibt es überhaupt Stichwort 'Pilgerschritt' und was sonst noch alles möglich ist. Auch die hohe Kunst des richtigen Zuführens des Schweißzusatzes bedarf viel Übung. Aber davor stehen die Basics wie Vorstöm- und Nachströmzeit und dazu die richtige Brenner-Verweil-Dauer am Anfang und Ende einer Schweißnaht (Kraterbildung).

    Das alles sind viele kleine Einzelschritte, die man sich bewußt oder auch unbewußt im Laufe der Zeit mühsam antrainieren muß, um halbwegs passable Ergebnisse zu erreichen. Gutes und richtiges Schweißen erfordert hohe Konzentration. Woher ich das wohl weiß? Und es ist auch nicht so, dass ich das alles selbst schon perfekt behersche, auch wenn ich schon seit 2018 dabei bin und WIG-schweißen versuche ;) wincke.gif.

  • Ne, im Keller ist mir das zu riskant. Da mach ich immer Holzarbeiten und den Holzstaub unter den Tischen...den werde ich höchstens beim nächsten Umzug beseitigen :D

    Auch die Gasleitungen im Nebenraum find ich nicht so äh...prickelnd zum Schweißen im Keller :D

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