Fahrradkettenschloss -Öffner und -Schließer

  • Da schon länger kein Projekt mehr vorgestellt wurde, fange ich ganz klein an.

    Meinen Weg zur Arbeit legte ich bis zur Rente mit dem Fahrrad zurück, jeden Tag und Sommer wie Winter ca. 40km pro Tag. Vor allem im Winter (wegen Streusalz) ist Kettenwechsel und Reinigung ein wichtiges Thema.

    Da das Öffnen eines Kettenschlosses ohne Werkzeug gewaltig in den Fingern schmerzt, wenn es überhaupt gelingt. Deshalb bastelte ich mir ein Werkzeug. Damit ist das auch unterwegs bei Kälte und in der Nacht kein Problem mehr. Auf die M4 Schraube wurde eine Mutter aufgeschweißt, damit man ohne Schlüssel die nötige Kraft aufbringen kann. Da die beiden Haken, welche in die Kette eingreifen, trotz hoher Kräfte recht filigran sein müssen, wurden diese vorsichtig aus einem alten Sägeblatt geschliffen. Das zweite Bild zeigt den Vorgang beim Öffnen, zum Schließen wird die Kette in die oberen Mulden der Haken eingehängt.

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  • Als die Schaltungsketten im letzten Jahrtausend noch bei 5/6- fach Zahnkränzen eingesetzt wurden, da waren die noch etwas breiter gebaut und die Kettennieten durften noch leicht überstehen. Um so eine Kette zu vernieten gab es kleinere und größere Werkzeuge (Bild).

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    Die kleine Spindelpresse wäre auch für unterwegs geeignet. Habe ich aber nie mitgenommen. Die Fahrradkette wurde ausschließlich daheim in der Werkstatt gewechselt, nie unterwegs - warum auch?

    Die heutigen schmalen Ketten für bis zu 10-fach Zahnkränze haben die Klauenverschlüsse, die sich m.E. auch ohne Werkzeug von Hand öffnen und natürlich schließen lassen. Aber wozu ?

    Ich öffne die Kette nur um diese zu tauschen, wenn die Verschleißgrenze durch Dehnung erreicht ist. Die neue schließt sich durch das Klauenprinzip quasi automatisch.

    Aus diesem Grund habe ich mir stets erspart, außer dem obligatorischen Ersatzreifen, irgend welches Werkzeug spazieren zufahren. Notfalls fuhr man halt mit nur einer Kurbel weiter, als sich eine Kurbelschraube löste und kein passender Steckschlüssel zur Hand war.

    Wo fängt man an, wo hört man auf? Würde mir das "Gewicht" für dieses kleine Werkzeug auch sparen - es sei denn man fährt ein Batmop (Batteriemoped) chopper01.gifwincke.gif

    BG - Reinhard

  • Als die Schaltungsketten im letzten Jahrtausend noch bei 5/6- fach Zahnkränzen eingesetzt wurden, da waren die noch etwas breiter gebaut und die Kettennieten durften noch leicht überstehen. Um so eine Kette zu vernieten gab es kleinere und größere Werkzeuge (Bild).

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    Nein, die Sache ist anders. Das sind keine Vernietwerkzeuge, sondern Kettennietendrücker. Die schieben den Niet nur raus oder rein.

    Vernietwerkzeuge gab/gibt es auch, z.B. der Rohloff Revolver. Kostet halt aktuell an die 200 Euro. Damit kann man auch die aktuellen 12-fach-Ketten vernieten.

    Seinerzeit mußte man die Ketten an der Verschlußstelle nicht vernieten (an Werk waren die anderen Glieder immer schon vernietet), da man nicht unter Last schalten konnte. Aber mit Hyperglide hat sich das geändert. Die Lasche hätte beim Schalten unter Last vom unvernieteten "Niet" (das ist jetzt eigentlich nur noch ein Bolzen) rutschen können. Shimano hat dafür den Verschlußstift entwickelt. Der funktioniert sehr zuverlässig.

    Die Kettenverschlüsse sind vorallem für Radler interessant, die gerne einen sauberen Antriebsstrang haben wollen und die Kette regelmäßig reinigen. Gibt genügend Rennradler, die jede Woche die Kette und das Ritzelpaket ins Ultraschallbad legen.

    Ich habs mit der Kettenhygiene nicht so. Dafür muß ich dann leiden, wenn ich unterwegs einen Platten habe und in die Schmiere langen muß .

  • Du hast recht, die Kettenglieder waren nicht "vernietet", sondern verbolzt oder verstiftet. Habe leider einen falschen Begriff für das Schließen des Kettengliedes verwendet f050.gif.

    Das RRad wurde seinerzeit jede Woche Freitags oder Samstags geputzt und die Felgen poliert, aber Ultraschallbad war damals in unseren Kreisen noch unbekannt. Dafür wurde die Kette öfters erneuert, denn längen tut sich auch eine gereinigte Kette. Im übrigen wurde die mit einem öligen Lappen nur äußerlich abgerieben; innen und auf den Rollen sollte die Schmierung erhalten bleiben.

  • Wenn man die Kette brav alle paar tausend Kilometer wechselt, braucht man kein Kettenwerkzeug unterwegs, leider war das bei mir nicht so. Obwohl ich jede Woche, und bei Schneematsch jeden Tag die Kette mit Motoröl gesättigt habe, riss mir 2-mal die Kette, und natürlich jedesmal nachts. Einmal fehlte ein Bolzen komplett, und einmal war er verrutscht und blockierte.

    Das waren nicht die Spezialbolzen zum Schließen der Kette und es waren immer Schimanoketten. Da ist man froh, wenn man Kettenschlösser dabei hat. Denn einen weiteren Bolzen auszudrücken und dann mit Kettenschloss zu verbinden ist im Dunkeln wesentlich einfacher als einen Bolzen einzudrücken. Die SRAM-Schlösser passen übrigens da auch.

  • Die letzten Kettenschlösser, die ich benutzt habe (teils KMC, Teils SRAM) ließen sich alle ohne Probleme werkzeuglos wieder öffnen. Der Trick war, sie erst zusammenzudrücken (Richtung "Kette schmaler") und dann zusammenzuschieben ("Kette kürzer"). Dann ist die größte verbleibende Gegenkraft, die noch überwundern werden muss, der Zug vom Schaltwerkskäfig.

    Kippt der Bauer Milch in den Tank, wird der Trecker sterbenskrank.

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