günstiges Einsteigergerät für MMA / MIG / MAG - China welcome

  • Hallo zusammen,

    seit etwa einem Jahr bin ich nun dabei, ein über 100 Jahre altes Bauernhaus wieder her zu richten und bislang haben wir alle anfallenden Arbeiten (Strom, Wasser, Heizung, Innenausbau) in Eigenregie machen können.
    Im nächsten Jahr soll es verstärkt an das große Gartengrundstück gehen, und da wäre es ganz gut, wenn ich auch mal das ein oder andere (Zaunpfosten, Torgatter, Einachser-Traktor, Arbeitshilfen etc.) schweißen könnte.

    Kann ich halt nicht, also schweißen. Noch nicht jedenfalls. Aber ich bin experimentierfreudig und lerne gerne und schnell.

    Ich hatte bislang nur mal etwas mit Elektroden rumgebraten. Sah besch...eiden aus, aber hat gehalten, und irgendwo im Keller fliegt noch ein uraltes 90A noname Trafogerät rum. Aber da hebt man sich ja einen Bruch, und ich werde damit nicht nur stationär in der Werkstatt arbeiten wollen, deswegen möchte ich, wenn ich mich nun näher mit dem Thema Schweißen beschäftige, lieber was Neues anschaffen.

    Generell schaue ich bei Werkzeugen zunächst nach günstigen EInstiegsmodellen und wenn ich damit mal nicht mehr weiter kommen sollte greife ich ins Markenregal.
    Also werde ich mir wohl auch beim Schweißen zunächst ein günstiges Gerät aus China anschaffen und schauen, wie weit ich damit komme.

    Aber ich habe noch ein, zwei generelle Fragen an euch Profis, bevor ich auf die Suche gehen kann

    1.) wieviel Ampere braucht man so?
    Ich weiß ja noch gar nicht genau, was ich in Zukunft schweißen werde, aber nach jetzigem Kenntnisstand dürfte der Großteil einfacher Stahl sein, 4-8mm Stärke, vielleicht auch mal 10-12mm aber dann eher als Ausnahme. Aluminium wäre ganz nett, Edelstahl eher ausgeschlossen (ich werde sicher nicht in die typische Edelstahlgeländer-Schwarzproduktion einsteigen)

    2.) Einschaltdauer
    wieviel % ist sinnvoll? Hier habe ich halt überhaupt keinen Anhaltswert. Ich möchte gerne zügig schweißen können, ohne ständig das Gerät abkühlen zu lassen, werde dabei wohl aber nie irgendwelche Topp-Arbeitsgeschwindigkeiten erreichen wie ein Profischweißer

    3.) sinnvolle Durchmesser bei Elektroden / Draht?
    Bei den Elektroden ist der Durchmesser eher keine echte Limitierung an der Zange bzw. falls doch dann kann man die mitgelieferte ersetzen durch eine größere, wenn dann kommt es wohl eher auf die max. Ampèrezahl an, wie hier im Leitfaden für Faustformeln und Richtwerte steht. Welche Elektrodendurchmesser verwendet man in der Regel am häufigsten?
    Beim Draht wiederum habe ich auch keinerlei Vorstellung. Hier gibt es Geräte, die können 0,6-0,8mm Drahtdurchmesser, andere 0,8-1,0mm. Ich schätze mal, dass man die billigen Geräte auch nicht umrüsten kann und mit seiner Wahl beim Kauf dann einfach leben muss. Was also ist hier wichtig? z.B. scheint gängiger Fülldraht bei 0,9mm zu liegen, das ginge dann schonmal nicht mit den "kleinen" Geräten.

    4.) Kabelquerschnitt
    Kupfer ist teuer und ich schätze mal, dass gerade bei den Billiggeräten beim Kabeldurchmesser gespart wird. Wie dick sollte das Massekabel sein?


    Viele Fragen, aber ich hoffe, ihr könnt mir helfen.

    Danke im Voraus schonmal :)
    Stefan

    PS: als Dateianhang ein Foto von unserem Einachser, der als erstes ein paar kleinere Schweiß-Reparaturen benötigt. Ist übrigens ein Holder ED2 von 1953 mit 500cm³ Zweitakter Diesel und 10PS, angeschafft zum Holz fahren und für die Gartenarbeit (Pflügen etc.)

  • Hallo,
    Schweißgeräte kann man nie genug haben.
    Alu schweißen geht am besten mit WIG mit einem ACDC Gerät. Nachteile: teuer, schwer zu lernen, nicht draußen anwendbar, Schutzgas Argon.
    Für draußen ist bei Stahl die Elektrode die beste Methode. Fülldraht geht auch.
    Wie viel Ampere?
    Eins vorweg, die Chinesen lügen bei der Leistung der Geräte. Also lieber eine Nummer größer wählen.
    Bis 200A bekommst du realistisch aus einer 230 Volt Steckdose heraus. Darüber braucht es Drehstrom.
    200A würde ich mindestens kaufen, damit du gut mit 150A schweißen kannst. Am Limit sollte man die Chinakracher nicht betreiben.
    Einschaltdauer?
    Wenn man das Gerät groß genug kauft, sollte das kein Problem sein. Du brauchst zwischendurch immer Zeit für Vorbereitungen, schleifen usw.
    Kabelquerschnitt?
    Kommt auf die Leistung an. 35mm² wären gut. 25mm² geht aber auch. Ich hatte bei einem billig Elektroden Inverter schon 12mm² gesehen. Das war Murks.
    Empfehlung:
    Ich kenne das Gerät persönlich nicht, aber über das NTF MIG 250 hört man nichts schlechtes. Vor allem der Drahtvorschub sieht brauchbar aus. Daran scheitert es bei den ganz billigen Geräten. Die haben den Vorschub aus Plastik und kein abnehmbares Schlauchpaket. Das wäre für mich ein No-Go.
    Gruß Jürgen

  • Für dich sollte entscheidend sein mig/mag oder e-hand . Hast du Platz das du drinnen schweißen kannst , bei Standart stahl dann eben mag . Wenn es draußen und größeren Sachen sind eben e-hand erste Wahl . Wenn e-hand Gerät dann kannst Marken auch kaufen den da reichen 140-160ampere locker aus (ab 300€ ). Wichtig hierbei ist Höhe Leerlauf Spannung bei Lorch 113volt ! Mit vrd natürlich . Denn die meisten China Inverter liegen hier bei 40-60 Volt damit kannst du schon manche Elektroden nicht mehr schweißen (auch manche dick ummantelte RC oder rr Elektrode brauchen über 50volt). Und eben wenn du Kabel Trommel dazwischen hast is gleich Mal vorbei mit schweißen . Anständige Marken Inverter mit PFC ca 140- 160amper bekommst ab ca 400 wenn Mann schaut . Und da kommt kein China Böller hin ( gibt auch wertige China Inverter kosten auch soviel) Lorch , stel ,
    Wenn du da noch anständige Kabel und Zangen kaufen must und dennoch nur dinse Buchse 9mm hast ........ Kostet auch was kannst gleich was gescheites kaufen

    Tipischer UR-BAYER seit 1974

  • Kommt drauf an welche Stärke du schweißen willst, Rohre ,Bleche ... Welche Stärke ect bei e-hand

    Bei mag würde ich bis 250 Ampere 0,8 Draht nehmen, bzw wenn du generell bei so ab150Ampere bei 3-4mm stahl auf 1mm Draht g4si nehmen deckt so ziemlich bei stahl so ziemlich ab und bei bestimmten auch verbesserte steignaht Leistung

    Tipischer UR-BAYER seit 1974

  • Ich sehe das genau anders. 0,6/0,8 ist bei einem 200A-Gerät eher interessant. 0,6mm ist für Karosseriebleche gedacht und da von Vorteil. Ich rüste immer um, wenn ich sowas schweiße. Und 0,8er Draht reicht wie Andy schrieb bis 250A.

  • Erst mal beglückwünsche ich Dich zu Deinem Holder ED2. :)
    Denn diese Zugmaschinen sind eine ganz feine Sache und unglaublich vielseitig einsetzbar.

    Zitat

    Im nächsten Jahr soll es verstärkt an das große Gartengrundstück gehen, und da wäre es ganz gut, wenn ich auch mal das ein oder andere (Zaunpfosten, Torgatter, Einachser-Traktor, Arbeitshilfen etc.) schweißen könnte.

    Klingt alles eher nach dem üblichen Haus- und Hobbyprogramm.
    Und, nachdem Du Al und VA nicht unbedingt schweißen können willst, würde ich an Deiner Stelle auch in Erwägung ziehen, ein gutes gebrauchtes MAG-Gerät zu kaufen.
    Denn mit dem kannst Du so ziemlich alles abdecken, was bei Dir anfällt.

    Wenn Du nicht gerne mit Elektroden schweißt, bringt Dir MMA nichts, und alle MAG-Geräte sind an sich MIG/MAG-Geräte:
    Du brauchst im Schlauchpaket nur die Stahlseele gegen eine Teflonseele auszutauschen, was ohnehin immer empfehlenswert ist, weil der Draht dann mit erheblich weniger Reibung laufen kann. ;)

    Hast Du das schon gemacht, brauchst Du Dir nur noch VA-Draht und Argon zu besorgen, um auch VA schweißen zu können.
    Du schriebst zwar, daß Du nicht unbedingt VA schweißen können willst.
    Bedenk aber bitte:
    Wenn man Haus und Hof hat, kann sich diese Sichtweise auch recht schnell ändern.
    Aus meiner Sicht ist es schon ein Vorteil, mit einem Gerät auch VA schweißen zu können.

    Die üblicherweise gen. "Kampfklassen" von 200A und mehr für Schweißgeräte wurden aus meiner Sicht nur durch WIG-Geräte "geprägt".
    Einerseits, weil bei denen direkt proportional zu den zu verschweißenden Wandstärken auch die Stromanforderung steigt und andererseits auch dadurch, daß es bei WIG-Schweißungen meistens auch darum geht, das Material bis zur richtigen "Wurzelbildung" komplett schmelzen zu können.

    Für MIG/MAG-Schweißungen reicht aber für den Haus- und Hofbereich ein Gerät der Kampfklasse von max. 160A i.d.R. völlig aus.
    Mit 0,8mm Schweißdraht wirst Du alles schweißen können, was bei Dir anfällt.
    Argon brauchst Du ggf. nur für VA-Verschweißungen.
    Ansonsten kannst Du auch ohne weiteres mit CO2 schweißen.

    Wenn ein gebrauchtes MAG-Gerät für Dich in Frage kommen könnte, sieh Dir den Draht-Vorschubmotor sehr genau an.
    Bei wirklich guten Geräten ist das ein "Büffel-Getriebemotor" und nicht so ein "Kracherlesmotor", der eher einem Scheibenwischer-Motor ähnlich ist.

    Frag Dich am besten ernsthaft, welche Wandstärken bei Dir am häufigsten zu schweißen sein werden.
    Größere kannst Du auch mit mehreren (in einer V-Nut) gelegten Schweißnähten verbinden.
    0,6mm-Draht wirst Du kaum verschweißen.

    Mit freundlichem Gruß aus Mittelfranken. f050.gif

  • Könnte auch sein, daß für Dich ein leichtes Gerät am vorteilhaftesten ist. :)

    Bin selbst unschlüssig darin, mir auch noch ein kleines Inverter-Gerät zu kaufen.
    Hier dazu eine Orientierungshilfe mit ganz nützlichen Infos:

    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

    Mit freundlichem Gruß aus Mittelfranken. f050.gif

  • Man soll sich auch rein von den genannten Leistungsangaben nicht blenden lassen.
    200A sind nicht immer 200A.
    Ich hab ein 30 Jahre altes Lorch MAG Gerät. Das hat laut Angabe nur 160A, jedoch 380Volt Drehstrom.
    Das ist nicht mit einem Chinagerät mit angeblich 200A und nur 220Volt Lichtstromanschluss zu vergleichen.
    Trotz der „160A“ hab ich damit eine Abschmelzleistung die deutlich über so einem heutigen günstigen 200A Chinaklumpen liegt.
    Natürlich sind solche Geräte dann auch schwere Trafomaschinen und keine tragbaren Inverter. Da muss halt jeder für sich schauen was er so für Prioritäten setzt.


    Gesendet vom iPad Air 2 mit Tapatalk


  • Hier dazu eine Orientierungshilfe mit ganz nützlichen Infos:

    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.


    Ich will nur anmerken, daß man mit der NTF MICRO-TIG nur sehr schlecht MAG-Schweißen kann.

  • @ Jürgi und Schmatzek1:

    Kann das von euch Vorgebrachte aus eigener Erfahrung nur bestätigen.
    Ein öffentliches Drehstromnetz und grundsolide Technik beim Schweißen "im Kreuz zu haben", ist schon recht viel wert, da es damit kaum Probleme geben kann.

    @ rradler:

    Hast schon recht damit, daß WIG mit MAG nichts zu tun hat.
    Aber mit WIG kann man so gut wie alles schweißen.
    Ist sozusagen die "eierlegende Wollmilchsau". :D
    (Stimmt natürlich nicht: kennen wir bzgl. Karosserieblech-Schweißung)

    "Lehrgeld" muß man auch beim Schweißen immer "bezahlen". ;)
    Und bei den Preisen von "China-Krachern" für WIG-Geräte (in einfacher Ausführung) ist es auch einer Überlegung wert, mit sowas einfach mal anzufangen.

    "Auf die Schnauze fallen" kann man damit genau so, wie beim Kauf eines gebrauchten MAG-Gerätes.
    Die Beschaffungskosten sind wahrscheinlich nicht recht unterschiedlich.
    Es ist also immer die Qual der Wahl.

    Mit freundlichem Gruß aus Mittelfranken. f050.gif

  • Ich hab mir mittlerweile das o.g. MAG 250 geordert und kam heute Morgen auch schon an (super schnelle Lieferung).
    Preis: 360€ bzw. als Set mit Druckminderer + einfachem Schweißhelm für 405€ (Anbieter "Ipotechnik")

    Da kommt am Anfang ja doch noch so einiges dazu, wenn man rein gar nichts an Schweißausstattung hat.

    • Gas samt Flasche (hab mir eine 20L Flasche besorgt, da die Füllung hier im ortlichen Globus Baumarkt mit 51€ nur unwesentlich teurer ist als die 10L Füllung für 42€)
    • Gasschlauch
    • Schutzklamotten bzw. zumindest mal Handschuhe
    • Schlackehammer
    • Elektroden
    • Fülldraht
    • "normaler" Schweißdraht
    • gezopfte Drahtbürste für den Winkelschleifer
    • Trennspray
    • ...

    Wenn man das ganze Zeugs erstmal hat dann kann man irgendwann später auch mal über ein teures Markengerät nachdenken, aber so ist das alles zusammen auch schon so eine Hausnummer.

    Wie dem auch sei, noch hab ich nichts zum Schweißen da, am Montag besorge ich mir erstmal ein bisschen Übungsmaterial (Stahlreste aus einer bekannten Schlosserwerkstatt), aber so richtig losgelegt wird dann erst im neuen Jahr.

    Erster Eindruck nach dem Auspacken:

    • richtig gut verpackt, da kann beim Transport auch nix kaputt gehen, egal wie die Paketfahrer damit umgehen
    • das Blechgehäuse ist (für mein Empfinden) gut verarbeitet und ordentlich dick, kein dünnes Dosenblech, wenn gleich natürlich keine Qualität wie bei einem 30 Jahre alten Schweißgerät aus der Schlossereiwerkstatt, welches man auch mal in die Ecke pfeffern kann - aber so gehe ich eh nicht mit Werkzeug um
    • Plastik-Tragegriff und Scharniere sind auch ordentlich dimensioniert und aus einem eher weichen Plastik, das nicht so schnell splittert
    • Schrauben sind alle fest gezogen (ist bei China-Werkzeugen definitiv nicht die Regel, eher sogar selten)
    • alle Schalter und Drehregler machen einen guten Eindruck, fühlen sich auch wertig an, sind auch nicht so ultra-leichtgängig, als wäre alles aus Plastik
    • 230V Stromkabel ist richtig dick, dürfte 2,5mm² Adernstärke sein vermute ich, mit ordentlicher Ummantelung auf der man auch problemlos drauf rumtreten können dürfte, ohne dass es einen Bruch gibt (ebenfalls bei China unüblich, da gibt's oft nur dünne, starre Kabel)
    • Masse- und Elektrodenkabel sind 16mm² - scheint mir etwas dünn zu sein, laut einer Tabelle aus einem Schweißer-Onlineshop sollte das eher 25 bis 32mm² sein. Naja, mal schauen.
    • das Schlauchpaket sieht ordentlich aus, die Pistole liegt gut in der Hand und scheint auch gut verarbeitet zu sein, wird auch im Netz von anderen Benutzern gelobt, aber genaueres kann ich dazu noch nicht sagen
    • ansonsten habe ich mir nur noch den Drahtvorschub anschauen können. Zwei Rollen, eine wird direkt über den Motor angetrieben, das andere wird über Zahnrad mit angetrieben, alles ist da aus Metall gearbeitet, einzig der Drehgriff zum Festspannen der oberen Rolle ist aus Plastik
    • Gewicht ist angenehm leicht, kann man mal locker eben so über die Schulter hängen und mit raus nehmen

    Jetzt bin ich ja schon gespannt wie ein Flitzebogen und würde gerne direkt loslegen :)
    Naja, bis es soweit ist kann ich in der Zwischenzeit noch weiter lesen und auf Youtube ein paar Tutorials schauen um zu wissen, was ich da später überhaupt tun muss.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!