Vorgestern "krallte" ich mir bei einem Schrotthändler ein Elektroden-Schweißgerät:
"Einhell 190 Compact".
Es hat die Daten:
Bei 380V 7,5 kVA
Bei 220V 4 kVA
Schweißstrom:
Bei 380V 75-190A
Bei 220V 40-125A
Schweißspannung:
Bei 380V 23-27,6V
Bei 220V 22-25V
Nachdem das Gerät eine Thermosicherung hat, war zu erwarten, daß keine Wicklung "durchgebrannt" ist.
Das hat sich auch gestern so bestätigt, nachdem ich das Gehäuse geöffnet hatte:
Alles ist i.O. und nur sehr verstaubt.
Zitat
Ich denke auch, so ein Trafo mit Joch wäre optimal dafür geeignet. Vor allem deshalb, weil die Wicklungen getrennt sind und man die sekundär Wicklung selbst bestimmen kann. Bei einem Stufen Trafo ist das nicht so einfach möglich, wie du schon festgestellt hast.
Wenn man das mit einem Trafo machen/versuchen will, wäre einer mit Joch besser geeignet als einer mit Stufen.
Optimal wäre mMn. eher ein (großer) Umformer oder ein Gleichstrom-Gen., der bei A-Anforderung seine Erregung "hochfährt", um die eingestellte Klemmen-U aufrecht erhalten zu können.
Machen/versuchen kann man es aber auch mit einem Stufen-Trafo.
V.a. dann, wenn man die 220V- bzw. 230V-Anzapfung per Variac stufenlos beaufschlagen kann.
Viel Erfahrung im WIG-Schweißen habe ich bisher gar nicht.
Habe nur ein paar Mal per WIG geschweißt und dabei festgestellt, daß man das ganz gut hinbekommt, wenn man bereits autogen schweißen kann.
Meine Anforderungen an ein WIG-Gerät (wie beschrieben und geplant) sind auch nicht besonders hoch:
Ich will damit dominant nur Wandstärken von 1 bis 2mm so "geleckt" und sicher verschweißen können, wie das (fast) nur mit WIG möglich ist.
Weshalb ich mir auch vorstellen kann, daß es wesentlich wichtiger ist, im niedrigen A-Bereich eine stufenlose Einstellung zu haben als das im hohen A-Bereich (stufenlos) tun zu können.
Denn im hohen A-Bereich relativieren sich (vermutlich) etwas gröbere A-Einstellungen per Stufenschaltung durch die dabei erhöhte Schmelzkraft des Lichtbogens.
Weiß ich aber alles noch nicht so genau.
Angesichts der veränderten Situation hat sich auch meine Planung verändert:
Werde (nur) das Einhell-Gerät zum WIG-Schweißen umbauen.
Ohne viel daran zu verändern.
D.h. nur die Wechsel-U gleichrichten, um es dann damit zu versuchen.
Beim Dalex-Gerät werde ich nur die sek. Wicklung entfernen und durch eine ersetzen, die im Leerlauf 3-4V hat.
Werde mit 4V beginnen, weil das Abwickeln auf 3V einfacher machbar ist als das Hochwickeln von 3 auf 4V.
Zitat
Wenn du 1mm verzinktes Blech Punkten willst, brauchst du richtig viel Strom bei wenig Spannung. Ich schätze 1.000 Ampere aufwärts. Bedenke das bei den Elektroden und den Kabeln. An deiner Faustformel kann da etwas nicht stimmen.
Naja - die Faustformel bezog sich darauf, ob man einen Trafokern mit 220 oder 380V magnetisiert. Bzw. heute mit 230 od. 400V.
Dabei verändert sich die entnehmbare Leistung.
Kannst Du auch w.o. an den Daten zum Einhell-Gerät sehen: 4 bzw. 7,5 kVA.
Die Faustformel dazu stimmt schon (so ungefähr) als sicher erreichbarer Leistungs-Wert.
Sie hat aber nichts mit dem Übersetzungs-Verhältnis von Wicklungen zu tun, mit dem man überschlägig (anhand des "idealen Trafos") Werte ermitteln kann.
Dazu braucht man auch nicht mal die Wicklungen (genau) zu kennen.
Nehmen wir z.B. das Dalex-Gerät her:
Bei dem wissen wir, daß ca. 4 kVA übertragen werden können.
Dabei wird prim. diese Leistung mit 220V und ca. 18A in den Trafo hineingeschickt.
Und die kommt auch sek. wieder heraus.
Verändern wir sek. die Spannung auf 22V, würde dort bereits ein Strom von 180A fließen.
Teilen wir die U von 22 z.B. durch 6, würden wir sek. eine U von 3,6 haben, müßten dann aber auch die (vorherigen) 180A mit 6 multiplizieren, womit wir schon über 1000A wären.
Bei 3V dann noch etwas mehr.
Du liegst also mit Deiner Schätzung von 1000A und mehr schon ganz richtig.
Was dann auch ein Anhaltspunkt dafür ist, wie viel mm^2 an Querschnitt bei der sek. Wicklung und bei nachfolgenden Kabeln bereitzustellen sind.
Der Faustwert von 2,5A/mm^2 ist dabei natürlich auch etwas dehnbar, weil er der Mittelwert von 2 und 3 ist.
Dennoch kann aber 1000/3 = 333 eine Vorstellung davon erzeugen, in welchen Größenordnungen so eine sek. Wicklung mit wenigen Windungen und hoher A-Belastbarkeit liegen kann.
Kommt mir aber schon etwas hoch vor.
Kann mal dazu bei meinem großen Punktschweißgerät (mit wassergekühlten Elektroden) nachsehen bzw. besser den Querschnitt der sek. Wicklung des Dalex-Gerätes feststellen.
Denn der ist auf 130A ausgelegt.
Was sich ja proportional hochrechnen läßt.
Zitat
Bei meinem Punktschweißgerät habe ich einen Timer mit Poti und einem NE555 gebaut. Geschaltet wird primär mit einem SSR Relais. Wenn du die Suchbegriffe bei Google eingibst, findest du mein Projekt bei Werkzeug News mit Bilder und Schaltplan.
Dachte ich mir schon, daß Du das so machst.
Ist ja auch die eleganteste Möglichkeit, das so zu tun:
- Vollen Stromfluß nur über die Zeit laufen zu lassen, sowie
- Per Fußschalter prim. den Strom per SSR ein- und auszuschalten, damit man beide Hände frei hat.
Fand auch anderweitig dazu eine Schaltung mit Poti und NE555, die ich für gut und bestens zweckdienlich hielt.
Die muß ich sowieso wieder herauskramen und kann sie dann auch verlinken.
Ist etwas einfacher als wenn jemand erst danach suchen muß.
Dein Projekt bei Werkzeug News sah ich mir noch nicht an.
Wie hast Du das bei Deinen Schweißungen gemacht?
Elektroden handgeführt oder mit definiertem Druck in einer linearen Zuführung (z.B. Bohrständer o.ä.)?