Wie würdet ihr Federstahl Schweißen?

  • Hallo, ihr Schweißer-Herr-Götter👋zu mir, ich habe über 20 Jahre Erfahrungen mit Schweißen. Ich möchte einen Stabilisator kürzen, ist mir Glasklar, dass es sich um Federstahl handelt, welche Chemische Zusammensetzung, kenne ich noch nicht. So wie würdet ihr Vorgehen beim Federstahl Schweißen, Wig oder MAG egal. Hat schon mal einer, eine von euch Federstahl geschweißt? Der soll die gleichen Eigenschaften haben wie davor.

    Für die jenigen die mich belehren möchten, Federstahl darf Mann oder Frau nicht Schweißen! Keine Chance!💪💪💪

    Danke für euren Beitrag

    Gott gebe, das es Hebe!

    Oswald

  • "Federstahl" hat seine Festigkeit durch eine Wärmebehandlung. Beim Schweißen geht diese in der Wärmeeinflusszone unweigerlich verloren. Die Bereiche etwas weiter weg von der Schweißnaht werden weich. Die Schweißnaht selbst wird, je nach Werkstoff und Abkühlgeschwindigkeit, entweder ebenfalls weich oder glashart. Die einzige Möglichkeit die Eigenschaften nach dem Schweißen wiederherzustellen bestünde darin, erneut eine fachgerechte Wärmebehandlung des kompletten Bauteils durchzuführen.

  • Danke für deine Professionelle Ausführung, so in der Art habe ich mir das eh schon gedacht. Die Stelle an der geschweißt wird, befindet sich nicht in der Zone der Bewegung und langsames erwärmen bzw. langsames abkühlen wäre eh meine Vorgehensweise gewesen.

    Danke und wünsche noch einen schönen Tag

  • Die einzige Möglichkeit die Eigenschaften nach dem Schweißen wiederherzustellen bestünde darin, erneut eine fachgerechte Wärmebehandlung des kompletten Bauteils durchzuführen.

    Interessant wäre zu wissen, wie eine fachgerechte Wärmebehandlung in so einem Fall ausschaut und ob man das ggfls. selbst durchführen kann.

    BG - Reinhard

  • Würde Mal den Federstahl typisieren

    Welcher Federstahl kann geschweißt werden?

    Zum Schweißen eignet sich beispielsweise nichtrostender Federstahl 1.4310. Anwender sollten dabei beachten, dass sich bei der Bearbeitung die mechanischen Werte der kaltverformten Federn in der Schweißzone stark verändern. Vor allem der Kohlenstoffgehalt wirkt sich negativ aus: Kohlenstoff-Federstahlarten wie etwa C75S lassen sich nur sehr schlecht verbinden. Generell gilt: Je höher der Kohlenstoffgehalt, desto schwieriger ist es, den Stahl zu schweißen. Grundsätzlich gilt als Richtlinie: Stähle mit einem Kohlenstoffgehalt unter 0,22 Prozent sind gut schweißbar. Liegt der Kohlenstoffgehalt bei etwa 0,3 Prozent, sind meist einige Vorarbeiten wie Vorwärmen oder Spannungsarmglühen erforderlich.

    Dieser Richtwert gilt jedoch nur für unlegierte Federstähle. Bei legierten und hoch legierten Stählen spielt es eine wichtige Rolle, auch den Einfluss der einzelnen Legierungsbestandteile zu berücksichtigen. Je nach Menge wirken sie sich ebenfalls auf die Schweißbarkeit aus.

    Berechnung des Kohlenstoffäquivalents hilft bei der Einschätzung der Schweißeignung

    Federbandstahl EigenschaftenIn der Werkstoffkunde gibt es ein Maß, um die Schweißeignung von unlegierten und niedriglegierten Federstählen zu beurteilen: das sogenannte Kohlenstoffäquivalent. Denn sowohl der Kohlenstoffgehalt als auch eine Vielzahl anderer Legierungselemente im Stahl beeinflussen sein Verhalten. Im Kohlenstoffäquivalent ist der Kohlenstoffgehalt und der gewichtete Teil der Elemente zu einem Zahlenwert zusammengefasst. Denn die Elemente beeinflussen die Schweißeignung des Stahls fast genauso wie der Kohlenstoff. Liegt der Wert des Kohlenstoffäquivalents bei weniger als 0,45 Prozent, ist er sehr gut zum Schweißen geeignet. Abhängig von der Verarbeitungsdicke erfordern höhere Werte das Vorwärmen des Materials. Bei mehr als 0,65 Prozent lässt sich das Werkstück nur mit einem hohen Aufwand schweißen, da durch Martensitbildung das Risiko von Kalt- oder Härterissen steigt.

    Die wichtigsten Prozentwerte des Kohlenstoffäquivalents in der Übersicht:

    bis 0,45 Prozent: Dieser Wert bedeutet eine gute Schweißeignung.

    bis 0,65 Prozent: Der Werkstoff ist grundsätzlich zum Schweißen geeignet.

    ab 0,65 Prozent: Der Federstahl ist nur mit sehr hohem Aufwand oder überhaupt nicht schweißbar

    Wärmebehandlung:

    Waerembehandlung_Federstahlbleche.jpg

    Tipischer UR-BAYER seit 1974

  • Bei Stabilisatoren und normalen Schraubenfedern in PKW_Fahrwerken kann man von unlegierten Federstählen ausgehen, also C67 bis C75. Das was an Elektroden zum "Schweißen von Federstahl" angeboten wird, erreicht aber anschließend eben nicht die Eigenschaften der Feder, denn das sind meist hoch chrom- und nickelhaltige Elektroden, z.B. X5CrNi30 12 oder so. Die Federteile sind dann zwar verbunden, haben aber eine weiche Stelle. Nicht im Sinne Deines Wunsches...

    Gruß

    Hans

  • Für die jenigen die mich belehren möchten, Federstahl darf Mann oder Frau nicht Schweißen! Keine Chance!💪💪💪

    Hier sind leider die falschen Leute unterwegs. Da mußt du berühmt-berüchtigten Youtuber Manfred Welding fragen, der kann alles schweißen. Wichtig sind nur ein gelbes Schweißgerät und chinesische Spezialelektroden.

  • Hier sind leider die falschen Leute unterwegs. Da mußt du berühmt-berüchtigten Youtuber Manfred Welding fragen, der kann alles schweißen. Wichtig sind nur ein gelbes Schweißgerät und chinesische Spezialelektroden.

    Kapier ich nicht. Dutzende Youtuber sind unterwegs und die kann man mögen oder auch nicht, hat aber keine scheißtechn. Relevanz.

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