Welchen Elektrodenhalter für Migatronic?

  • Da ich hier bis jetzt total blank bin:

    Sollte ich mit meinem Fokus-TIG von Migatronic Focus-Tig-200-AC/DC-PFC doch mal Elektrode schweißen wollen - Welche Eigenschaften/Spezifikationen muss der Elektrodenhalter aufweisen? Muss es einer von Migatronic sein?

    Ich weiß noch gar nicht, ob ich das jemals will, aber wenn der Halter für unter 50.- Holzarten wäre, wäre das zumindest eine Überlegung wert…

  • Hallo,

    nein der muss nicht zwingend von Migatronic sein. Entscheidend ist, dass der Dorn passt. Musst mal schauen ob es 9 mm oder 13 mm Durchmesser hat. notwendige Kabellänge und Kabelquerschnitt beachten. Ich denke 25 mm², ggf. sogar 35 mm² wenn es länger ist. Mindestens jedoch soviel Querschnitt wie das Massekabel.

  • Achte darauf ein Kupferkabel zu bekommen. Die Anbieter der Chinakracher verkaufen gerne Alukabel. Bei 200A und 5m reichen 25mm^2 auf jeden Fall. Ein längeres Kabel ist in der Werkstatt nur hinderlich.

    Kauf dir zum ersten Ausprobieren RR-Elektroden (genannt "Schönschweißelektoden") von einem Markenhersteller (z.B. Oerlikon, Böhler) - die sind am einfachsten zu verschweißen. Die RC-Elektroden (Spitzname "Bauernelektroden", weil man damit alles in Haus und Hof, auch fallend schweißen kann) von Gys, die man oft in Kleinpackungen um Baumarkt findet, sind auch nicht schlecht, zünden sehr gut. Laß die Finger von den Lidl-Elektroden. Die brennen sehr unruhig.

  • Achte darauf ein Kupferkabel zu bekommen. Die Anbieter der Chinakracher verkaufen gerne Alukabel. Bei 200A und 5m reichen 25mm^2 auf jeden Fall. Ein längeres Kabel ist in der Werkstatt nur hinderlich. Ich habe das:

    25mm² ist zu wenig. 35mm² schon eher...gerade bei 5m. Systembedingte Widerstände möglichst klein halten...

    😉

  • Servus zum Kabel hab nix kleineres wie 35mm2 nutze auch 90mm2 bei Masse Kabel , wie DDrehmomentapostel schon angeschnitten hatte ( auch wenn rechnerisch weniger ausreicht, aber durch gegebenheiten nicht so darstellt , der Unterschied ist spürbar vorallen wenn's Mal länger dauert)

    Tipischer UR-BAYER seit 1974

  • Ein 25mm^2-Kabel ist halt leichter und flexibler - das ist für die Elektrodenführung gerade als wenig Geübter von Vorteil. Und als Hobbyschweißer nutzt man eh maximal eine 3,2er Elektrode.

    Wer mag, kann gerne ein stärkeres Kabel nutzen. Aber dann bitte die Kabel in schön ohne Schleifen auslegen - gibt ja so Spezialisten, die aus Ordnungssinn mit aufgewickeltem Restkabel schweißen.

  • Wer mag, kann gerne ein stärkeres Kabel nutzen. Aber dann bitte die Kabel in schön ohne Schleifen auslegen - gibt ja so Spezialisten, die aus Ordnungssinn mit aufgewickeltem Restkabel schweißen.

    Jetzt erklär mir mal, was daran nun schlimm ist. Das gibt einfach eine "Luftspule". Klar, ein Magnetfeld ist da, siehe hier: IMG-20231019-WA0000.jpg

    Das richtet halt den Schleifstaun neu aus.

    Ich wickle mir beim Lichtbogenhandschweißen und beim WIG Schweißen das Kabel sogar einmal um den Arm, um den Hebelarm auf den das herunterhängende, schwere Kabelende wirkt zu verkürzen.

    Mache ich (und diverse Schweißer) beruflich so.

    Auch lamge Zwischenschlauchpakete, lange Massekabel, lange WIG Schlauchpakete werden in der Industrie oft nur zum Teil abgewickelt betrieben.

  • Ein aufgewickeltes Kabel hat eine höhere Induktivität als ein abgerolltes und somit wird eine Gegenspannung induziert. Eine Schleife um den Arm bewirkt nicht viel, aber so richtig schön aufgerollt ist nicht gut. Bei DC-WIG ist das kein Problem (keine Flußänderung), aber bei AC schon und bei MAG vorallem beim Zünden.

    Kannst ja mal ausprobieren, wieviel Leistung durch eine aufgerollte Kabeltrommel geht. Ich nutze die gerne als Einschaltstombegrenzer für meinen alten Kärcher damit die Sicherung nicht fliegt.

  • Ohne es nachgerechnet zu haben: Ich denke nicht, dass du unter praxisüblichen Einsatzbedingungen einen wahrnehmbaren Unterschied zwischen einem aufgerollten und einem gestreckten Schlaupaket feststellst. Und wenn doch, dann stellst du eben die Frequenz ein Stück weit runter und das Problem ist gelöst.

    Wickelst du die Kabeltrommel ab, sobald dein Hochdruckreiniger fertig ist mit Starten...? Meiner hat 5,5kW und muss manchmal 1-2h Dauerfeuer, da würde ich kein aufgerolltes Kabel zwischen haben wollen.

    Kippt der Bauer Milch in den Tank, wird der Trecker sterbenskrank.

  • Mit den Kabel um den Arm mach i praktisch immerIMG_20231013_160317595_HDR.jpgIMG_20231013_162050784.jpgIMG_20231007_092227414_HDR.jpg e-hand ,wig und sogar bei mag um das Griffstück zu beruhigen vorallen wenn Kabel länger vom arm bis zum Boden oder free Air hängt

    Wie gesagt Einflüsse bei dünneren sind merklich , da hier schon bei mittleren Leistungen das Kabel warm wird , bestimmt nicht bei heftungen , aber letztes Projekt pflanzen Kübel Kran ( 1 Tonne). Wenn ich dann Träger. Schweiße werden halt Mal 15-20 Stück 3,2x450 er bei 130-150 Ampere verbraten da wird das 25er Kabel schon merklich warm Griffstück und klemmen sowieso aber 70 er zieht halt auch hier die Wärme weg vom Griffstück und Masse

    Tipischer UR-BAYER seit 1974

  • Wickelst du die Kabeltrommel ab, sobald dein Hochdruckreiniger fertig ist mit Starten...? Meiner hat 5,5kW und muss manchmal 1-2h Dauerfeuer, da würde ich kein aufgerolltes Kabel zwischen haben wollen.

    Ja.

    Es gibt übrigens ein youtube-Video von einem Spengler, der mit seinem S***werk massive Probleme hatte, die sich durch Abrollen des Massekabels beheben ließen. Der hatte es immer schön aufgerollt - waren ja blos ein paar Zentimeter bis zum Schweißtisch.

    Eine Schleife um das Handgelenk ist kein Problem, aber wenn man einige Meter Kabel zu eine schönen Spule aufrollt, kann das anders aussehen. Man muß bedenken, daß dI/dt sehr groß werden kann - z.B. beim auch beim Pulsen mit Rechteck.

  • Da Max 200A habe ich jetzt 25mm2 bestellt. Den Hinweis zu RR vs. RC-Elektroden finde ich total spannend, wusste ich gar nicht.

    Hatte bisher RC-Elektroden und bin eigentlich gut zurechtgekommen. Hoffe das bleibt so…. Ist eh nur zum Ausweichen, wenn quick&Dirty zusammengeklebt wird.

  • Kannst ja mal ausprobieren, wieviel Leistung durch eine aufgerollte Kabeltrommel geht. Ich nutze die gerne als Einschaltstombegrenzer für meinen alten Kärcher damit die Sicherung nicht fliegt.

    Da geht die volle Leistung durch. Eine Kabeltrommel ist eine bifilare Spule. Es laufen zwei Stromdurchflossene Leiter in unterschiedlichen Stromrichtungen absolut parallel zueinander. Das hebt sich auf. Das einzige, warum eine aufgewickelte Kabeltrommel schmoren kann, ist weil die Wärme nicht rauskommt. Mit Induktion hat das NICHTS zu tun.

    Zum Thema Schweißkabel:

    IMG-20231020-WA0006.jpg

    Da ich den Drahtvorschubkoffer nicht immer brauche steht er manchmal oben auf der Stromquelle, und das Zwischenschlauchpaket hängt an meinen nachgerüsteten Kabelhaltern. Auf der anderen Seite wird dann auch die Werkstückleitung aufgewickelt. Und so schweiße ich auch. Ist bei allen meinen MAG Schweißmaschinen mit langem Zwischenschlauchpaket so, von meinen großen WIG Anlagen rolle ich die langen Schlauchpakete auch nicht immer ab.

  • Hab für mein privates 250 er MIG/ Mag (Trafogerät) auf die praxistaugliche Länge von 5 Meter auf ein 35 mm² Massekabel Kupfer anstatt 25 mm² aufgerüstet. Aus meiner Erfahrung schweißt es sich mit dem 35 mm² deutlich ruhiger und gibt ein besseres Endergebnis. Kabel jewils Kupferlitze (ich glaube H01RN).

    Wichtig ist bei E- Hand dann jedenfalls sowohl Massekabel als auch Handstück (Elektrodenhalter) mit dem gleichen Querschnitt auszurüsten.

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