Einstellungen WIG-Schweißgerät bei 3 mm Edelstahl 1.4301/1.4307 Laserblech

  • Leider habe ich nur die erforderlichen 3 mm dicken Laserteile, ohne nennenswerten Ersatz und Reserve. D.h. der erste Versuch sollte, muss schon gut und richtig sein. Material für viel Spiel-und Bastelmöglichkeiten ist auch nicht vorhanden. Ich versuche ganz langsam und schrittweise vorzugehen.

    Das ist kein gutes Vorgehen für einen Hobbyschweißer. Ein Profi mit viel Erfahrung kann das so machen, wir sollten das aber nicht tun. Ich mache immer auf Testmaterial einen Probelauf, wenn es um wichtige Bauteile geht. Und da achte ich darauf, daß die kritischen Stellen wie z.B. Ecken auch reproduziert sind. Oft ist es so, daß zwischen "läuft super" und "ziemlicher Murks" nur ein paar Ampere liegen.

    Bleche oder Flachmaterial in verschiedenen Stärken kann man sich wirklich ins Regal legen.

  • Natürlich habe ich Übungsmaterialien, darum geht es nicht. Es geht um das gelaserte Konstukt, das nur wie bestellt zur Verfügung steht. Du hattest doch neulich selbst geschrieben wie teuer gelaserte Zuschnitte sind. Man wird doch nicht für zahlreiche verschiedene Teile jeweils noch den passenden Ersatz haben. Deswegen muß von der ersten bis zur letzten Schweißnaht bzw. vom ersten Hefter bis zur letzten ... alles 100%-ig klappen.

    Ich denke, ich bin auf einem guten Weg, der volle Konzentration erfordert und langsam zu beschreiten ist.

  • Du kannst doch mit Blechen o.ä. die Situation nachstellen.

    Ich sehe hier eine Kehlnaht, die als besondere Stellen einen Anfang hat und um eine Innenecke geht. Da nimmst du zwei Belche (gleiche Dicke wie das Laserteil) und setzt sie so wie im Laserteil aneinander. Da schneidest du mit der Flex ein Rechteck als Grundplatte und einen Streifen für die Wand. Den Streifen kantest du im Schraubstock mit den Hammer um 90° ab, verrundest mit der Feile eine Ecke des Rechtecks so daß der abgekanntete Blechstreifen schön anliegt und fertig ist das Probestück. Dauert vielleicht eine viertel Stunde.

  • Zu den Kehlnähten komme ich doch erst noch. Derzeit wird das ganze Konstrukt geheftet. Erscheint dem Lesenden sehr einfach, will aber vom Tätigen ohne solche bisherigen Erfahrungen gut durchdacht sein. Es ist auch nicht nur der Heftprozess als solcher, sondern insbesondere das richtige und taktgerechte Zusammenspiel vieler einzelner Arbeitsschritt an einer 'Serie Null'. Wenn ich da insgesamt durch bin, wird mir vieles klarer sein. Der vorausschauende Blick mit dem Erahnen des bisher noch Unbekannten ist die eigentliche und teils sehr schwierige Herausforderung.

    Du schriebst auch mal sinngemäß bei meiner Schweißtischumsetzung, von der Idee - über die Konstruktion - die Einspeisung von 3D-Daten in ein Laser-Dienstleistungssystem, dass es ohne Prototyperstellung wohl nicht gelingen würde. Anlaß für den Schweißtisch war übrigens die jetzt anstehende Realisierung eines fertigungstechnisch nicht ganz einfachen Schalungselementes. Du siehst die Sachen werden i.d.R. von (sehr) langer Hand vorbereitet. Und wenn ich dabei auf die geringsten Zweifel stoße, geht die von mir bekannte Fragerei los f050.gif, weil ich nur dieses Forum als Lehrmeister habe :thanks:.

    Die nächsten Fragen kommen ganz bestimmt, spätestens nach dem Heften. Und logo, probier ich die Ratschläge zuvor an irgendeinem Blechstück, damit ich sehe was mich erwartet. Trotzdem ist meine Aufregung immer sehr groß und die vielen Fragezeichen erlöschen erst, wenn es wider Erwarten geklappt hat.

    In diesem Sinne bG - Reinhard

  • Ich weiß ja nicht wie das die Experten sehen, aber für meinen Geschack sind die Hefter zu kräftig. Die sieht man beim Überschweißen dann in der Schweißnaht als Buckel. Bei dem präzise gefertigten Laserteil reichen m.E. ganz zarte Hefter - mehr als gegen Verrutschen mußt du die Bauteile nicht sichern.

  • Trotzdem ist meine Aufregung immer sehr groß und die vielen Fragezeichen erlöschen erst, wenn es wider Erwarten geklappt hat.

    Das geht mir natürlich auch so. Aktuell bin ich an den Kotflügeln meines Oldtimers zu Gange. Obwohl ich als Übungsstück bereits zwei Kotflügel von einem Schlachtfahrzeug erfolgreich restauriert habe, die in wesentlich schlechterem Zustand waren und wo viel mehr zu machen war, bin jetzt immer noch nervös - daß ich es an den eigentlichen Objekten nicht versaue.

  • Ich weiß ja nicht wie das die Experten sehen, aber für meinen Geschack sind die Hefter zu kräftig. Die sieht man beim Überschweißen dann in der Schweißnaht als Buckel. Bei dem präzise gefertigten Laserteil reichen m.E. ganz zarte Hefter - mehr als gegen Verrutschen mußt du die Bauteile nicht sichern.

    Bezieht sich das auf vorangegangenes Foto mit dem U-förmigenTeil? Tja, das ist wieder so eine Sache. Bin froh die Hefter jetzt so zwanglos und schön glänzend hinbekommen zu haben. Die Heftstellen sind ja auch nicht so einfach zu erreichen, wenn alles abgespannt ist. Mal sehen sie gut aus, mit einem schönen Schmelzpunkt und dann wieder ist die Blechfuge noch sichtbar mit geteiltem Schmelzpunkt. Ist bei mir auch davon abhängig, wie gut ich an die Stellen komme (schräg oder senkrecht, mit mehr oder weniger Abstand, achsial-zentrisch mit der Nadel in die spaltfreie Fuge, oder auch mit Zusatz, wenn die Fuge einen kleinen Spalt hat).

    Nachdem ich nun einiges gepunktet habe, fällt mir auf, wie stabil doch das ganze geworden ist. Frage mich daher, wo und wie ich später und wieviele Schweißnähte überhaupt noch setzen muß? Am Anfang der Konstruktion hatte ich noch 4 mm Blechdicke eingeplant, dann aber bald auf 3 mm reduziert. Durch die maßgenaue Laserung sind schon die nur zusammengesteckte Teile sehr stabil. Die zahlreichen (vielleicht sind es auch zu viele) Heftungen haben alles noch weiter stabilisiert, zum Glück verzugsfrei. Ein kleines Teil ist leider etwas verutscht (~0,5 mm) und erst hinterher aufgefallen. Wäre es sinnvoll - und vor allem wie - die Schweißpunkte nochmals zu öffnen?

    BG - Reinhard

  • Hallo Reinhard,

    mich würde aber wirklich der Verwendungszweck deiner hochgenauen Schalungsform interessieren.

    Ist das für ein Gestell einer (CNC) Fräs/Drehmaschine? Die werden ja zum Teil sowohl mit Beton bzw. auch mit Mineralgußbetten hergestellt...

    Gruß, BK

  • Ein kleines Teil ist leider etwas verutscht (~0,5 mm) und erst hinterher aufgefallen. Wäre es sinnvoll - und vor allem wie - die Schweißpunkte nochmals zu öffnen?

    BG - Reinhard

    Das kommt auf deine Genauigkeitsansprüche an und wo die Hefter sitzen. Am besten ist es, wenn man sie einfach brechen kann.

  • mich würde aber wirklich der Verwendungszweck deiner hochgenauen Schalungsform interessieren.

    na ja "hochgenau" - man tut halt was man kann. Wenn man noch keine Routine hat und zuvor schon weiß was man wie erreichen kann, dann muß man das höchstmögliche Level anstreben, um letztlich noch was brauchbares zu erreichen. Ist nur eine Schalung für ein Sichtbetonteil. Damit seine Optik später gelingt ist es u.a. wichtig, dass die Form rundum dicht ist und kein Wasseraustritt an Stellen möglich ist, die formtechnisch nur gefügt/gestoßen sind.

    Das kommt auf deine Genauigkeitsansprüche an und wo die Hefter sitzen. Am besten ist es, wenn man sie einfach brechen kann.

    Ja leider habe ich das erst gemerkt, als alle Heftpunkte an dem Teil schon angebracht waren - und da das so gut geklappt hat, habe ich mit den Heftern auch nicht gespart.

    Bin jetzt aber auch erstaunt, wie stabil die einzelnen Teile nur durch die Hefter geworden sind. Da frage ich mich, ob und wie ich da noch durchgängige oder auch nur stückweise Schweißnähte benötige? Oder evtl. noch ein paar Hefter mehr und gut ist es ??? Ist sicherlich auch nutzungsabhängig und Betonbauer sind sicher keine Uhrmacher und Feinmechaniker. Ich überlege noch.

    BG - Reinhard

  • Du kennst ja die Faustregel: ein Schweißpunkt hält eine Tonne. Überlege dir, welche Maximalkräfte auftreten können und schweiße lieber weniger als mehr, auch wenns in den Fingern juckt. Du hast nichts von unnötiger Stabilität, wohl aber das Risiko von Verzug.

  • Genau, deswegen muss alles so gut überlegt werden - aber das mit der Tonne ist neu für mich - danke.

    Ein weiteres Problem steht an. Dazu ein Blick auf nachstehende Zeichnungen:

    Die später senkrecht stehende Naht zwischen zwei 3 mm dicken V2A Blechen muß durchgängig geschweißt werden um dicht zu sein. Der innere Winkel (letztes Bild unten) muß scharfkantig und dicht sein, im Prinzip so wie es im Bild gefügt ist. Die Schweißnaht würde ich versuchen horizontal liegend zu schweißen (sh. 2. Bild), wofür die Bleche in den entsprechenden Winkeln zu positionieren sind (daran arbeite ich auch noch).

    Das 3. Bild zeigt einen Querschnit durch die Fuge der beiden Bleche. In blau dargestellt ist ein 1.6-er Schweißzusatz und in gelb ein 2,5-er Zusatz.

    Schweißnaht a.JPG

    Schweißnaht b.jpg

    Schweißnaht c.jpg

    Meine Überlegungen gehen dahin, längs in den v-förmigen Spalt den 1,6 Zusatz einzulegen und dann "drüberzuschweißen". Ist so ein Vorgehen praktikabel? Mit dem 1,6-er Draht kann aber der v-förmige Spalt, wie aus dem Bild erkennbar, noch nicht vollstängig aufgefüllt werden.

    Was ist besser, gleich einen 2,5-er Zusatz zu nehmen, oder aber einen zweiten Durchgang durchzuführen, wenn wieder alles erkaltet ist?

    Die zweite Frage ist auch wie sichere ich die Schweißfuge von unten, damit mir nix durchbrennt?

    Wie machen das die Schweißprofis ???

    Bin gespannt was Ihr meint

    bG - Reinhard

  • Ich verstehe nicht, was du willst. Eine V-Naht ohne Wurzel durchgedrückt?

    Ich möchte wissen, wie man schweißtechnisch diese zwei Bleche in dem vorgegebenen Innenwinkel von 136,6° bzw. Außenwinkel 223,2° am besten / einfachsten und sauber verschweißt, so daß im Innenwinkelbereich keine überhöhte Schweißnaht entsteht oder gar durchgebrannt wird, sondern diese Verbindungsnaht der beiden Bleche nur V-Naht-seitig geschweißt wird - und somit der Innenwinkel, den die beiden Bleche zueinander bilden scharfkantig verbleibt.

    Ich benötige Eure Tips zum Vorgehen, mit welcher Schweißgeräte-Einstellung (Ampere, mit oder ohne Puls), mit in die V-Naht eingelegtem oder nur zugeführtem Zusatz, mit Kupferunterlage, Ausrichtung der Elektrodennadel wohin, Brennerführung etc. etc. ...

    Mir ist schon klar, daß ich das alles erst intensiv üben muß, aber um von Anbeginn gleich in die halbwegs richtige Richtung maschieren zu können bräuchte ich diese "Richtungsvorgaben".

    Wie würdet Ihr als erfahrene Schweißer diese Aufgabenstellung am zwekmäßigsten angehen? Ich hoffe die Aufgabenstellung ist jetzt verständlicher und Ihr könnt mir weiterhelfen.

    BG - Reinhard

    Unbenannt d.jpg

  • Ich würde es mit Kupferblech versuchen - das verhindert, daß sich eine Wurzel nach außen wölbt. Dennoch wird die Ecke nicht so scharfkantig bleiben. Da wirst du nacharbeiten müssen.

  • Ich wäre ja schon so weit, die ganze Form nur gescheit zusammenzuheften und dann vorm Befüllen mit Beton innen entweder mit Kreppband vollkleben oder mit Folie auszulegen. Dann bekommst du den Beton da auch am Ende wieder raus und musst dir jetzt keine Gedanken über Verzug machen.

    Kippt der Bauer Milch in den Tank, wird der Trecker sterbenskrank.

  • Mal eine Frage am Rande: muß denn das alles 100% wasserdicht sein, wenn das eine Schalung werden soll?

    Ich behaupte mal, daß bei den präzise geschnittenen Laserteilen Hefter in Daumenbreite Abstand so sehr ziehen, daß es mehr als ausreichend dicht wird.

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