einfaches MAG Gerät auf Impuls aufrüsten möglich?

  • Ich habe ein starkes altes MAG Gerät.

    Frage: gibt es eine Möglichkeit so ein gerät auf "Impulsbetrieb" aufzurüsten?

    Hintergrund: Ich will versuchen, dünnwandige gusseiserne Gehäuse mit CUSI 3 zu löten - was wohl nur mit Impuls gehen soll.

    Gruß, BurgfriedIMG_1208.jpg

  • Hallo Burgfried,

    so ein konventionelles Schweißgerät ist in der Regel nicht umbaubar auf Impulsbetrieb. Für CuSi3 löten ist Puls aber auch gar nicht nötig, du musst nur schauen, dass du idealer Weise mit den Stufenschaltern auf niedriger Stufe (wirklich niedrig!) so bis auf 15V runterkommst- dann mit dem Drahtvorschub spielen, bis es passt.

    Gruß, Bastelkönig

    Edit:

    Die Synergieeinstellung bei meinem EWM für 1mm CuSi3, ohne Puls sind für 2mm Blech: 15,2V, 8,2m/min Vorschub- ergeben ca. 150A. Bei dünnerem Blech geht die Spannung bis auf10V herunter, der DV auf 2,3m (ca.50A) . Umgkehrt geht es auch drastisch herauf: 21V, 13m, 220A

    Nur mal so als Anhaltewerte.

  • Danke, das gibt mir etwas Mut. Auf dem Bild findest Du einen Motor, der mir am herzen liegt. Bei dem ist der Kühlwassermantel in größeren teilen nicht mehr vorhanden. Mein Gedanke ist, die vorhandenen Ränder mit CUSi 3 zu belegen und daran Kupferbleche weich aufzulöten.

    An Schweißversuchen haben sich schon geübte Schweißer die Zähne ausgebissen - das Material ist zu dünn und von schlechter Qualität. Ist eben aus den 20er Jahren.

    Gruß, BurgfriedGlühkopf.jpg

  • Ich bin da auch am überlegen. Diese Impulse sollen ja mind. um 450A stark und 1-2mSek lang sein. Die Wiederholrate wird je nach Vorschubgeschwindigkeit so um die 10-20 mal in der Sekunde sein. Ich denke man müsste einen 2ten Trafo haben mit einer höheren Spannung 50-60V lädt damit eine Kondensatorbank auf und überlagert dann damit die normale Schweißspannung mit dieses höheren Spannungsimpulsen. Man muss dann eben schauen das auf den anderern Zweig nichts kaputt geht da hier z.B. die Kondensatoren vielleicht nur für 40V ausgelegt sind.

  • Moin, weil ich im Gebrauch des Forums noch ungeübt bin, weiß ich nicht, an welcher Stelle ich meine Probleme unterbringen kann - deshalb versuche ich es hier:

    Ich sah gerade in einem Video einen Hinweis, dass es nahezu unmöglich ist, mit einem Trafo CUSI 3 zu löten, weil der Betriebspunkt nicht zu treffen ist. Inverter können dagegen Strom und Spannung frei einstellen.

    In meiner Maschinistenzeit ging ich davon aus, das Strom, Spannung und Widerstand untrennbar verkoppelt sind. Da frage ich mich, wie ein Inverter bei gleicher Spannung und gleichem Widerstand unterschiedliche Stromstärken produzieren können.

    Zwingt die gewählte Einstellung zu einer veränderten Lichtbogenlänge? Hat die Vorschubgeschwindigkeit einen Einfluss auf den Widerstand?

    Wenn es dazu einfach verständliche Fachliteratur oder Beiträge im Netz gibt, wäre ich für jeden Hinweis dankbar.

    Weitere Fotos zu dem Motor kann ich noch nicht liefern - da liegt noch vieles drauf, was wirklich in den Schrott kann.

    Gruß, Burgfried

  • was ist nebulös. Man findet nur ziemlich allgemeine Info dazu, vielleicht muss man sich in die Patente reinlesen um genauere Infos zu finden.

    Mit einem normalen Schweißgerät bekommst du diese hohe Ampereleistung eben nicht hin. Diese muss aber auch keine Dauerleistung sein, sondern man muss nur kurze Impulse mit 450A absetzen. Wegen URI ist das halt alles abhängig, der Widerstand des Lichtbogens ist ja annähernd gleich also muss man für einen höheren Strom eben die Spannung erhöhen. Ein normaler Trafo mit 200A wird ja nur einen Spannung um die 27V liefern. Will ich also mehr Strom muss die Spannung rauf zumindestens für die eine mSek.

    Habe mir mal ein Impulslichtogen Video von EWM angesehen(allerdings mit Alu) dort wird eine Vorschubgeschwindigkeit vom 6,5m/min angegenen das wären 6500mm/min und 108mm/sek, so ein Tropfen entspricht etwa dem Drahtdurchmesser und 1mm länge des Drahtes das werden also etwa 100 Tropfen / sek. Wird also um die 100Hz sein, wenn die Impulse 1-2mSek lang sind dann wird die Pause dazwischen 8-9mSek lang.

    Für mich stellst sich nun die Frage wenn die Schweißquelle 1 z.B. Elkos für 40V nutzt, jetzt die Schweißquelle 2 da Impulse einbringt die 60V hoch sind und dann man der Funke ungewollt abreist dann könnte es in die Schweißquelle 1 fließen und dort Rauchzeichen geben. Eine Diode an Schweißquelle 1 zur Entkopplung hätte einen sehr hohe Verlustleistung.

    Ich denke die Hersteller machen das mit einem überdimensionierten Inverter und arbeiten generell mit einer sehr geringen PWM am Übertrager also mit einer sehr hohen Totzeit zw. jedem Schaltvorgang z.B. nur bis 20% um dann für diese Impulse aufs 5fache überhöhen zu können. Aber das würde ja einen Neuentwicklung bedeuten und hier gehts ja ums "nachträgliche pimpen"

  • "Habe mir mal ein Impulslichtogen Video von EWM angesehen(allerdings mit Alu) dort wird eine Vorschubgeschwindigkeit vom 6,5m/min angegenen das wären 6500mm/min und 108mm/sek, so ein Tropfen entspricht etwa dem Drahtdurchmesser und 1mm länge des Drahtes das werden also etwa 100 Tropfen / sek. Wird also um die 100Hz sein, wenn die Impulse 1-2mSek lang sind dann wird die Pause dazwischen 8-9mSek lang."

    Stimmt, kenne ich auch. Aber, wieso machst du das bei einem Strom von 450A fest?

    Die Puls (Mig/Mag) Geräte haben je nach Spannung, Lichtbogenlänge und -Leistung völlig variable Zeiten- hört man ja gut. Das selber nachzubauen dürfte sehr Anspruchsvoll sein, solche Details sind eh nicht in den Patenten von EWM, Fronius u. Co zu finden. Ich bin da den einfacheren Weg gegangen und habe fertige Puls Mig Schweißgeräte gekauft... ;)

    Wenn ich mal Musse habe, werde ich mal mit dem Oszi rangehen, interessiert mich auch, was sich da so tut.

    Das eigentlich Gute finde ich die wirklich gut passenden Synergiemodi beim Pulsen (auf EWM bezogen), da steckt sicherlich sehr viel Mühe und Erfahrung dahinter.

    Und wenn du ein 400-500A Schweißgerät als Basis (wie der TO z.B.) nimmst, dann sind da sowieso Elkos mit höherer Spannung verbaut, da ist ja die normale Schweißspannung bei 40V, im Leerlauf höher. Aber die entsprechenden Halbleiter werden sicherlich nicht günstig sein.

    Der Grundstrom im Pulsbetrieb wird vermutlich recht gering sein, also da was aufzumodulieren, wird vermutlich nicht klappen.

    Lasse mich aber gerne eines besseren belehren.

  • was ist nebulös. Man findet nur ziemlich allgemeine Info dazu, vielleicht muss man sich in die Patente reinlesen um genauere Infos zu finden.

    Mit einem normalen Schweißgerät bekommst du diese hohe Ampereleistung eben nicht hin. Diese muss aber auch keine Dauerleistung sein, sondern man muss nur kurze Impulse mit 450A absetzen. Wegen URI ist das halt alles abhängig, der Widerstand des Lichtbogens ist ja annähernd gleich also muss man für einen höheren Strom eben die Spannung erhöhen. Ein normaler Trafo mit 200A wird ja nur einen Spannung um die 27V liefern. Will ich also mehr Strom muss die Spannung rauf zumindestens für die eine mSek.

    Bastelkönig wusste schon warum er nebulös geschrieben hat... Du wirfst da rin bisschen was durcheinander.

    Bei 450A Pulsstrom brennet dir der Lichtbogen bis zum Stromkontaktrohr zurück und dann ist erstmal Schluss mit Schweißen. Der Impulslichtbogen hat den Sinn einer kontrollierten Tropenablösung, die nicht im Kurzschluss stattfindet.

    Daher ist der Pulsstrom sinnvollerweise ca. doppelt bis dreimal so groß wie der Grundstrom. Schaut dann so aus:

    IMG-20230412-WA0004.jpg

  • die Funktionsweise ist mir klar. Die 400-500A mache ich daran fest das die Hersteller selber schreiben das diese Stromstärke nötig ist, da diese Impulse eben sehr kurz sein sollen.

    Vielleicht habe ich die Definition Pulsstrom hier übereinandergeworfen, ich meinte natürlich diesen kurzen kräftigen Impuls wären des normalen Schweißstromes. Nicht das Pulsschweißen wie man es beim WIG Gerät eher benutzt um etwas mehr Zeit fürs genauere Arbeiten zu haben, damit nicht zu viel Wärme eingebracht wird.

    Da aber ein Gerät das eh schon 500A und mit diesem Strom auch benutzt wird, arbeitet es eh immer im Sprühlichtbogen und da braucht man sich auch weniger Gedanken machen, als wenn man ne Maschine hat wo man eher bei 100A unterwegs ist und es fast dauerhaft Kurzschlüsse gibt, gerade bei den billigst Geräten mit einer Phase.

    Also wie setzt man das jetzt technisch um, wenn man so ein normales MIG/MAG Gerät hat. Man muss ja während des Schweißvorganges diese kräftigen Impulse erzeugen und zum normalen Schweißstrom hinzubekommen. Und genau hier ist das Problem das so ein Schweißgerät eher Elkos is 40V Arbeitsspannung integriert hat.

  • Ich kenne nur 2 Varianten. 1. Transduktorregelung 2. Sekundärtransistorsteller.

    Alles sehr hungrig und nicht unbedingt als Bastelei zu gebrauchen.

    Ich würde mir ne Inverterimpulsmaschine dafür kaufen und nicht Jahre damit verbringen etwas eigenes zu fummeln.

    Die neueren Geräte haben fast alle Programme für CuSi.

    Also alle die mir in der letzten Zeit aus europäischer Fertigung begegnet sind.

    Eine Regelung mit Spannungsnachführung selbst zu bauen halte ich für sehr ambitioniert.

  • Zitat

    Fronius: Die für den Pinch-Effekt notwendigen Stromspitzen müssen minimal 450 Ampere erreichen.

    Was der Effektivstrom, Grund- und Pulsstrom ist, ist mir völlig klar. Es geht darum das dieser Pincheffekt anscheinen mehr Strom als 180A benötigt.

  • Was der Effektivstrom, Grund- und Pulsstrom ist, ist mir völlig klar. Es geht darum das dieser Pincheffekt anscheinen mehr Strom als 180A benötigt.

    Der Link wäre noch schön gewesen. https://blog.perfectwelding.fronius.com/mig-mag-impulsschweissen/

    Keine Ahnung wie die darauf kommen, vielleicht ist das bei denen in irgendeinem Sonderprozess so. In einem Standard Pulsprozess eher nicht. Vor allem minimal 450A... Da haben die sich vermutlich etwas vermacht.

    Um den Tropfen einzuschnüren werden schon hohe Stromstärken benötigt, jedoch nicht SO hohe. Denn auch beim Standard MAG Schweißen ohne Puls finden ja logischerweise Tropfenablösungen statt - ganz ohne deine 450A. Im Kurzlichtbogen findet die Tropfenablösung im Kurzschluss statt. Da geht der Widerstand nahe Null. Allerdings bremst die Drosselspule hier den Stromanstieg. Im Sprühlichtbogen werden ohne Kurzschluss auch ganz ohne hohe Stromstärken Tropfen abgelöst.

  • Liebe Freunde, Dank für Eure Mühe. Nach der ersten Euphorie bin ich, was mein eigentliches Problem angeht, nun doch etwas ernüchtert. Die Vorgänge im Lichtbogen habe ich nie wahrgenommen. der blitzte, kleckerte oder klebte irgendwie - da werde ich mich mal ein wenig einlesen. Wenn nun CUSI 3 nur schmelzen, der Grundwerkstoff aber nicht angeschmolzen werden soll, muss doch der Grundstoff zumindest eine bestimmte Temperatur haben damit CUSI 3 da anbinden kann.

    Frage:

    Gibt es in Schleswig Holstein / Hamburg jemanden, der eine geeignete Maschine besitzt, Argon in der Flasche und CUSI3 auf der Rolle und etwas Zeit hat, mir im praktischen Fall zu zeigen, ob das überhaupt gehen kann?

    Gruß, Burgfried

  • Danke, das hatte ich schon mal, habe es wieder weggelegt, weil es nur um Blech ging. Nun habe ich gelesen und stoße auf "Lichtbogenspannung". Bisher kenne ich nur "Leerlaufspannung" und als Schweißspannung den Abfall durch ohmsche Widerstände in Gerät. Nun wird mir langsam klar, dass auch der Lichtbogen daran beteiligt ist.

    Ist auf einfache Weise zu messen, welche Spannung im Lichtbogen abfällt?

    Gruß, Burgfried

  • Relativ einfach. Du brauchst nur ein DC Meßgerät und misst am Schlauchpaket und am Werkstück- das gemessene ist die Lichtbogenspannung. Gibt sogar eine Norm fürs MSG schweißen,

    Wimre: U=14V+Ix0,05

    Also bei 24V 200A...

  • So nochmal ein Anhang von einer Firma bei mir um die Ecke =Migal (einer der führenden wenn nicht der führende Zusatz Hersteller von den zeuch für die Industrie!

    Wei du schreibst " weil es ging ja nur um Blech ging "

    genau dafür wurde es entwickelt!! Und genau dafür ist es sinnvoll ,um Dünnblech schnell und effektiv zu verbinden, bzw dünne Rohre z.b Fahrrad Rahmen aus CrMo-Stahl da die schnell nur 0,1 mm dünn sind

    Z.b ist nicht für Kupfer Rohre Hartlöten Ersatz gedacht ,da die Kapillar wirkung einfach nicht so groß ist wie bei Autogen Hartlöten ( was ja logisch ist da du ja nicht das komplette Rohr erwärmt wird!) Deshalb wird es bei MSG löten nur ein Stoß Naht

    Siehe Link Migal ( da wird auch auf Impuls eingegangen) , soll für die Firma keine Werbung sein da die meist nur in der Industrie anzutreffen sind

    Lichtbogenlöten | Wir sind die Spezialisten für Schweißzusätze aus Aluminium, Kupfer, nichtrostendem Stahl und Nickel.

    Dort kannst einiges rauslesen,

    Aber meinte mit einlesen ,den Sinn von MSG löten

    Den msg löten ist bei vielen ein Hype mit falschen Einsatz , wie oben im Beispiel genannt

    Tipischer UR-BAYER seit 1974

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