Als Neueinsteiger eher ein Inverter- oder Trafo-Gerät kaufen ?

  • Hallo mein lieber Apostel,

    DANKE für die Infos. Ich denke, dass es tatsächlich in Richtung RedMig gehen wird. Ich habe es aber gar nicht eilig und werde noch etliche Wochen warten und mich ins Thema hineinlesen und Videos schauen.

    Ich bin, ehrlich gesagt, erstaunt, dass Meister MUK so nicht mehr meldet, nachdem Du so ein eine ganz andere Richtung als er geantwortet hast ! Vielleicht kommt es ja noch.

    Wünsche noch einen schönen Tag,

    Apo

  • Moin,

    wenn du wirklich auch irgendwann mal Aluminium schweißen willst, dann wirst du um einen Inverter mit Puls-Funktion nicht herumkommen. Alu schweißen mit einer stufengeschalteten Maschine ist zwar möglich, aber kein Spaß. Im unteren Leistungsbereich (also niedrige Drahtvorschübe) herrscht der Kurzlichtbogen, der verträgt sich nicht gut mit Alu. Um einen schönen Sprühlichtbogen zu erzielen, muss man den Drahtvorschub schon ganz schön hochdrehen, damit bringt man aber auch wieder viel Wärme ins Werkstück. Bei Dünnblech wird's da schnell zu viel, schließlich schweißt nicht jeder immer 8mm und darüber. Dazwischen, wo's wärmemäßig bzw. energieeintragsmäßig günstiger ist, liegt der Übergangslichtbogenbereich, der leider stark spritzt.

    Da hilft dann nur Pulsen. Damit kriegt man dann auch da, wo eigentlich der Übergangslichtbogenbereich ist, einen schönen und stabilen Lichtbogen hin. Da ist dann aber für's gleiche Budget "nur" etwas (fern)östliches drin, was aber ja auch nicht unbedingt schlecht sein muss.

    Die Merkle ist, soweit ich das beurteilen kann, eine einfache und robuste Anlage. Für Stahl und CrNi sicher gut zu gebrauchen. Und wenn man damit die ganzen Zusammenhänge zwischen Drahtvorschub, Spannung Drahtdurchmesser, Lichtbogenbereich etc. damit erstmal verstanden hat, tut man sich mit einer Synergic-Inverter-Anlage auch etwas leichter.

    Was ich hingegen überhaupt nicht verstehe, das ist, wenn selbst ein respektabler und rennomierter Hersteller wie Merkle seine eigenen Produktbeschreibungstexte nicht auf die Reihe kriegt. Da steht zur RedMig 2800K z.B. zu lesen, dass man die Stromeinstellung mit 14 Schaltstufen vornehmen kann.

    https://www.merkle.de/produkte/anlagen/migmag/redmig.html

    Herrgott, der Stufenschalter ist die SPANNUNG, nicht der Drahtvorschub und schon gar nicht der Strom! Das ist seit 70 Jahren so und steht seitdem in jedem Lehrbuch. Merkle ist doch nicht irgendeine chinesische Bude, die die verdammten Übersetzungen falsch macht. Und die technischen Daten stehen auf türkisch oder was auch immer im Internet (auf der deutschsprachigen Seite, wohlgemerkt). Damit überzeugt man mich nicht so richtig...

    EDIT: Damit keine Missverständnisse aufkommen: Es ist völlig OK, wenn ein Anfänger so etwas nicht weiß, niemand hat die Weisheit mit Löffeln gefressen, auch ich nicht. Aber einem Hersteller, noch dazu einem seriösen, sollte so etwas meiner Ansicht nach nicht passieren.

  • Das kann ich mir auch nicht erklären, wie man sowas schreiben kann.

    Zum Thema Alu: Hier kommt man, wenn man nicht richtig Meter machen muss um WIG nicht drumherum.

    Mit meinem Merkle M324DW (MIG/MAG) habe ich schon ein paar Meter Alu gemacht, an einem Viehtransporteraufbau. Da musste Alu Riffelblech 5mm verschweißt werden. Da ich damals nur DC WIG und MSG hatte, viel die Wahl auf MIG. Das ging wider erwarten einwandfrei.

    Allerdings ist es meiner Meinung nach keine Lösung für mal 3cm Alunaht das gesamte Schweißgerät umzurüsten. Schlauchpaket wechseln, neuer Draht rein, Vorschubrollen.

    Bei WIG ändert man Zusatzwerkstoff, maximal noch die Wolframelektrode und los gehts.

    Ich nehme MAG nur für Stahl, alles andere WIG oder Autogen.

    Für 1mal im Jahr Alu tuts das stufengeschaltene Gerät auch.

  • Was ich hingegen überhaupt nicht verstehe, das ist, wenn selbst ein respektabler und rennomierter Hersteller wie Merkle seine eigenen Produktbeschreibungstexte nicht auf die Reihe kriegt. Da steht zur RedMig 2800K z.B. zu lesen, dass man die Stromeinstellung mit 14 Schaltstufen vornehmen kann.

    1) Man muss bedenken, dass dieser Text nicht für (Elektro)Techniker, sondern für die die breite Bevölkerung und mögliche Kundschaften geschrieben ist. Und aus Marketing- Überlegung wählt man immer einen Text, den die breite Masse halbwegs versteht. Und der Begriff "Strom" ist weitläufig bekannt. Wenn man sagt, ...mein Kühlschrank braucht sehr viel Strom..., weiß jeder was damit gemeint. Würde man hingegen sagen ... mein Kühlschrank braucht aber sehr viel "elektrische Arbeit" (Strom *Spannung * Zeit), würden das die Wenigsten vestehen, obwohl der Satz fachlich korrekt ist.

    2) Und aus der technischer Betrachtung, ist die Aussage von Merkle auch nicht falsch. Es ist richtig, dass man mit dem Stufenschalter die Lichtbogenspannung einstellt. Aber genau so richtig ist, dass sich mit der Änderung der Schweißspannung bei gleicher Drahtvorschubgeschwindigkeit sofort der Schweißstrom ändert. Um wieder den gleichen Schweißstrom einzustellen, muss man die Drahtvorschubgeschwindigkeit anpassen. Und der Bereich wo man dies unterlassen kann, ist nicht sehr groß. Es gibt keine großen Abweichungen vom Arbeitspunkt (U/I).

    3) Ein Stahlbauschlosser, der keine elektrotechnische Ausbildung hat, weiß, wenn er ein dickes Material schweißt, dass er viel "Strom" braucht. Dazu stellt er den Stufenschalter auf

    eine höhere Stufe und regelt den Drahtvorschub nach. Bei dünnen Material braucht man wenig "Strom" . Daher stellt er den Stufenschalter auf niedrieger Stufe.

    Das er im Prinzip Lichbogenspannung, Schweißstrom und sich die daraus resultierende Lichbogenleistung ( und auf die kommt es an) damit einstellt, wird halt nicht bekannt sein.

    Strom - Spannung - Widerstand hängen über das ohmsche Gesetz zusammen. Man kann

    diese nicht trennen. Die beeinflussen sich gegenseitig.

    Und wie sich, z.B. nicht korrekte physikalische Größen, in der Gesellschaft verfestigen, sieht

    man in der Angabe des Köpergewichtes.

    Auf die Frage: Welches Gewicht hast du?, bekommt man zu 99,99% die (hoffentlich ehrliche) Antwort: Ich wiege xx KG. Ist aber falsch. Die richtige Antwort wäre: Ich wiege xxx N (Newton).

    Die Maßeinheit KG ist für Masse und nicht für Gewicht. Gewicht ist eine Kraft (Vector - Betrag und Richtung).


    Und für den Herrn Apotheker habe ich extra diese Bilder angefertigt und die Bedienelemente

    vom Rehm genommen. All diese Einstellungen/Nachregelung (ausser Spannung) übernimmt eine gute Synergic-Steuerung. Die kann das vieeeel schneller als der Schweißer mit seinen Händen.:):). Und sie weiß auch sofort , in welche Richtung sie den "Regler" drehen muss.

    Aber die Wahrheit liegt in der Mitte. Die hinterlegten Kennlienien sind bei vielen Schweißgeräten für eine Kehlnaht in horizontaler Position. Man muss schon noch an den Köpfen drehen.

    Gruß

  • Aber genau so richtig ist, dass sich mit der Änderung der Schweißspannung bei gleicher Drahtvorschubgeschwindigkeit sofort der Schweißstrom ändert. Um wieder den gleichen Schweißstrom einzustellen, muss man die Drahtvorschubgeschwindigkeit anpassen. Und der Bereich wo man dies unterlassen kann, ist nicht sehr groß. Es gibt keine großen Abweichungen vom Arbeitspunkt (U/I).

    Moin,

    das wiederum widerspricht allem, was ich bisher gelernt und gesehen habe. Ändere ich die Spannungsstufe, wird der Lichtbogen länger oder kürzer, bei unverändertem Strom. Der Drahtvorschub (und damit der Strom) muss dann wieder angepasst werden, um die gleiche Lichtbogenlänge wie vorher zu erhalten. Mit diesen beiden Einstellungen wandert man dann durch die Lichtbogenkennlinie und die verschiedenen Lichtbogenarten.

    Der Zwang, als Schweißer jeweils beide Einstellungen (Spannung und Drahtvorschub) zu ändern, wenn man von einer in die andere Lichtbogenart wechseln will, hat ja erst zur Einführung der Synergic-Stromquellen geführt, bei denen nur noch ein Knopf ("Power") ausreichen sollte.

    In einem früheren Thread wurde dazu mal ein altes Linde-Video verlinkt: https://www.youtube.com/watch?v=8EAPfDPizWg

    Der Thread ist hier unter dem Stichwort "Einstellparameter" zu finden.

    Grundsätzlich stimme ich ja zu, dass im Marketingsprech andere Regeln gelten als in der Hardcore-Technikinformation. Aber genau diese Lässigkeit führt bei den Schweißgeräten dazu, dass sich kein Mensch mehr auskennt und alles in einen Topf geworfen wird. Und am Ende steht der hoffnungsvolle Käufer dann da und hat keine Ahnung, wie man einen Lichtbogen einstellt, weil angeblich der Drahtvorschubmotor von der Strommessung geregelt wird und der Spannungsschalter der Stromändert.. ;-).

    Ich war selbst lange Jahre in der Schweißerausbildung tätig und kann ein Lied davon singen, wie schwer sich selbst gestandene Schweißer damit tun. Deswegen nerve ich hier auch alle damit... d010.gifa010.gif

  • In einem früheren Thread wurde dazu mal ein altes Linde-Video verlinkt

    Genau dieses Video zeigt, wie die Strom, Spannung (Lichtbogenlänge) Arbeitspunkt zusammenwirken. Hab mir das schon mehrmals angesehen. Uralt aber gut.

    Es gibt 2 Extremwerte die jeder selbst ausprobieren kann und nicht funktionieren.

    Kleinste Spannung und höchste Drahtvorschubgeschwindigkeit:

    Was passiert? Der Schweißdraht taucht sofort in das Schweißbad (wenn überhaupt eines entsteht ) ein. Lichtbogen erlischt und er Schweißdraht drückt den Brenner weg.

    Höchste Spannung und kleinste Vorschubgeschwindigkeit:

    Was passiert: Schweißdraht berührt das zu verschweißende Material. Lichbogen zündet und geht sofort wieder aus. Wenn man Pech hat, brennt der Schweißdraht an der Stromdüse fest. Ansonsten wiederholt sich das der Vorgang wieder.

    In beiden Fällen, ist man weit weg vom Arbeitspunkt.

  • das wiederum widerspricht allem, was ich bisher gelernt und gesehen habe. Ändere ich die Spannungsstufe, wird der Lichtbogen länger oder kürzer, bei unverändertem Strom.

    Du hast alles richtig gelernt. Es sollte auch Arbeitspunkt heißen und nicht Schweißstrom.

    In den Bildern habe die Änderung des Arbeitspunktes gezeichnet mit der Änderung Lichtbogenlänge. Geschrieben habe ich Schweißstrom. :(.

    Aber den Zusammenhang zwischen Schweißstrom (Drahtvorschub) und Lichtbogenspannung

    kann man nicht trennen, wenn man im Arbeitsbereich, denn man nicht verlassen darf, bleiben

    will. Im Prinzip ist ein Henne-EI Problem. Materialdickenabhängig benötige ich passende

    Lichtbogenleistung, die sich aus dem Produkt Lichtbogenspannung und Lichtbogenstrom ergibt.

    Ändere ich zuerst die Lichtbogenspannung, dann muss ich den Drahtvorschub nachregeln.

    Ändere ich zuerst den Drahtvorschub, dann muss ich die Lichtbogenspannung nachregeln.

  • Der Zwang, als Schweißer jeweils beide Einstellungen (Spannung und Drahtvorschub) zu ändern, wenn man von einer in die andere Lichtbogenart wechseln will, hat ja erst zur Einführung der Synergic-Stromquellen geführt, bei denen nur noch ein Knopf ("Power") ausreichen sollte.

    Diese Aussage trifft meiner Meinung nicht immer zu. Dazu muss das Schweißgerät auch die entsprechente Leistung erbringen können, da der Sprühlichtlogen einen sehr hohen

    Schweißstrom und eine hohe Lichtbogenspannungen benötigt. In der Regel funktioniert der Sprühlichtbogen auch nur bei Materialstärken ab 5mm aufwärts. Darunter und bei dünnen Blechen geht es nur im Kurzlichtbogen. Abhilfe hilft da nur der Impluslichtbogen.

    Aus meiner Sicht haben Synergic-Steuerungen zwei Vorteile. Durch Wahl von Material, Schweißdrahtdurchmesser, manchmal Schutzgas, und Materiakdicke, bekommt man schon eine recht gute Grobeinstellung. Die Feinjustierung muss der Schweißer immer selber machen.

    Und beim Schweißen kann Steuerung die Lichtbogelängenänderungen, verursacht durch die Brennerführung in gewissen Bereichen ausgleichen.

  • Und am Ende steht der hoffnungsvolle Käufer dann da und hat keine Ahnung, wie man einen Lichtbogen einstellt, weil angeblich der Drahtvorschubmotor von der Strommessung geregelt wird und der Spannungsschalter der Stromändert.. ;-).

    Das Grundübel aus meiner Sicht ist, dass durch den technologischen Fortschritt, immer weniger, solide Grundkenntisse vermittelt werden. Es ist erschreckend, welche Defizite

    Menschen heutzutage aufweisen. Das fängt damit an, dass viele einfache Grundrechnungsarten ohne den Calculator am Handy nicht ausgeführt werden können. Geht weiter, dass man sich im eigenen Land ohne Navi nicht mehr zurecht findet. Die Werbung vermittelt auch, dass man mit

    einem hochmodernen Invertergerät ohne irgendwelche Schweißkenntnisse die besten

    Schweißnähte hinbekommt. Grundlagen der Schweißtechnik und Materialkunde braucht man heutzutage nicht. Und die Aufzählung liese sich seitenweise fortsetzen.

  • Hallo zusammen, ich bin eigentlich stiller Mitleser, aber da das genau mein Thema ist, klink ich mich mal mit ein.

    Wie der TE hatte ich auch die Trafo/Inverter Überlegungen (MAG).

    Das Gerät wird nur gelegentlich privat zum Einsatz kommen und in der Garage stehen. Einsatz von Dünnblech (Karosserie) bis vielleicht 6mm. Da es mich möglichst bis zum Ende meines Lebens begleiten soll (ich bin 39), dürfte die Entscheidung für ein Trafogerät fallen. Bin gelernter KFZler, habe halbwegs Übung im MAG-Schweissen. aber auch nicht mehr...

    Nach langer Recherche habe ich auch das Redmg2800k, das Rehm synergic pro 230-4 und das Migatronic Automic 273 in der engeren Auswahl, wobei die Geräte für ab und an eigentlich überdimensioniert sind - Allerdings möchte ich nicht am falschen Ende sparen mich dann jahrelang ärgern...

    Das Rehm wäre halt interessant, weil es ein Programm zum Cusi Löten hat, was ich vielleicht irgendwann mal brauchen könnte. Andererseits hat das Gerät fast schon zuviel Einstellmöglichkeiten, und wenn ich dann nach nem halben Jahr mal wieder was schweißen will, möchte ich eigentlich nicht erst die Bedienungsanleitung rauskramen müssen.

    Wäre denn Cusi Löten auch mit nem Trafogerät ohne speziellem Programm möglich? Bei Alu/Edelstahl geht das doch auch?

    Hat jemand Erfahrung mit dem Migatronic Automic273?

    Das hat zwar im Vergleich die geringste ED, aber für mich sicherlich absolut ausreichend. Ich finde das Gesamtpaket für den Preis eigentlich echt super, aber bis jetzt hab ich noch von niemanden etwas über das Gerät bzw. überhaupt über Migatronic gehört. :/

    Außerdem ist es auch ziemlich kompakt, was in meiner Hobbywerkstatt ein Vorteil ist.

    Beim örtlichen Schweißfachhändler wurde mir ein OTC CPTX 270 für einen unschlagbaren Preis angeboten - aber das Gerät ist mir vom Gehäuse einfach zu groß (z.B. 54cm breite usw.)


    Viele Grüße

    Migmax

  • Meine Meinung über Rehm und deren Synergic Steuerung habe ich ja bereits kundgetan.

    Ich würde aufgrund katastrophaler Erfahrungen mit Rehm niemandem zu einem Gerät diesen Herstellers raten.

    Migatronic ist ein guter Hersteller, hab mit ein paar Geräten von denen geschweißt, war in Ordnung. O.g. Gerät kenne ich nicht, allerdings habe ich mit Migatronic die Erfahrung gemacht dass die sehr stark spritzen und die Spritzer auch noch sehr gut am Werkstoff haften bleiben.

    WAS Merkle anders macht weiß ich nicht, allerdings ist es bei diesem Hersteller nicht so. Wenn man das Gerät gut eingestellt hat bekommt man damit sehr schöne, spritzerfreie Nähte hin. Selbst mit den Trafogeräten lassen sich gut Zwangslagen schweißen.

    Hätte ich die Wahl zwischen EWM, Fronius, Lorch, ESAB, Migatronic...... und Merkle, würde ich Merkle nehmen. Sofort.

  • Hat jemand Erfahrung mit dem Migatronic Automic273?

    Hallo,

    ich hab mit MIG-Löten keine Erfahrung. Das Automic273 kenne ich auch nicht.

    Ein wenig habe ich in der Literatur über das Cusi-Löten gelesen.

    Cusi Löten findet im unteren Leistungsbereich statt, da die Temepratur so um die 900-1000 Grad Celsius ist. Schweißgeräte für diesen Schweißprozess sollten eher niedrige Lichbogenspannungen ( <15V) haben. Die minimale Stromstärke sollte ca. 30A sein.

    Ich mache das immer so, dass ich mir die technischen Daten von Schweißgeräten ansehe,

    die speziell für das MIG-Löten angepreisen werden.

    Aus meiner Sicht ist das das Automig273 schon geeignet dafür.

    Es gibt anscheinend auch mindesten 2 Arten von MIG-Löten. Als durchgehende Naht "schweißen" und im Intervall-Verfahren. Beim Intervall-Verfahren schweißt man mit höheren Strömen. Was man beim Automig273 beachten muss, ist, das es Vorschubrollen mit fixen Zahnrädern verwendet. Man kann diese nicht umdrehen. Daher benötigt man für jede Drahtstärke jeweils einen Rollensatz, der sich mit ca. 110€ zu Buche schlägt. Und man findet auf die Schnelle auch keine Rollen mit U-Profil. Da aber die Nachfolgermaschine Automig 233i lt. Bildern auch den selben Drahförderungs-Typ besitzt und diese für ALU und CUSi geeignet sind, wird es wohl Rollen mit U-Profil geben. Aber vorher mit dem Händler klären.

    Und bei den nachfolgenden Bildern hast 2 Maschinenbeispiele die mit den technischen Daten. Und dann hast noch 2 Beispiele, welche Schweißparameter so Invertermaschinen

    wählen. Ob man damit auch gute Ergebnisse erzielen kann, weiß ich nicht.

  • Vielen Dank für Eure Antworten!

    DDrehmomentapostel:

    Mit dem Rehm war ich mir sowieso unsicher, aufgrund deiner Erfahrungen fliegt das aus der Liste.

    Vom Redmig hab ich schon mehrmals gehört, dass die Nutzer sehr zufrieden sind. Irgendwo hatte ich mal gelesen, dass da im Vergleich mit anderen klassischen, stufengeschalteten Anlagen ein bisschen zusätzliche Elektronik verbaut ist, was vermutlich im Zusammenhang mit den besseren Schweißeigenschaften steht. Wenn mehr verbaut ist, kann halt auch mehr kaputt gehen. Hab da aber keine genauen Informationen darüber...

    kleinermuk:

    Mit dem Cusi wird man das wohl erst wissen, wenn man es ausprobiert hat. Das mit dem Vergleichen ist ein guter Ansatz. Wie gesagt steht das bei mir aber eher im Hintergrund - falls überhaut werde ich das nur selten brauchen, da ist es dann auch nicht schlimm, wenn es nicht ganz so optimal funktioniert. Die Nähte werden dann sowieso verschliffen.

    Auf die Drahtrollen hab ich noch gar nicht so geachtet, muss ich mir noch genauer anschauen!


    Das Redmig zieht mich schon länger magisch an, allerdings für Hobbynutzung ein Haufen Geld. Gebraucht was gutes aus Vertrauenswürdiger Quelle zu finden ist auch nicht ganz einfach. Die Nachfrage nach guten MIG/MAG Markengeräten ist ziemlich hoch. Bin selbst gespannt was es letztendlich wird....

  • Allerdings ist es meiner Meinung nach keine Lösung für mal 3cm Alunaht das gesamte Schweißgerät umzurüsten. Schlauchpaket wechseln, neuer Draht rein, Vorschubrollen.

    Bei WIG ändert man Zusatzwerkstoff, maximal noch die Wolframelektrode und los gehts.

    Ich nehme MAG nur für Stahl, alles andere WIG oder Autogen

    Für 3cm Alunaht ein zusätzliches WIG-Gerät kaufen ist natürlich viel geschickter ;)

    @ kleinermuk und bluesman

    Kleines Gedankenspiel meinerseits. Ihr stimmt mir hoffentlich bei folgender Überlegung zu: Wenn ich bei einem MIG/MAG Gerät die Spannung ändere (nehmen wir an, ich erhöhe sie, ausgehend von irgendeinem optimalen Arbeitspunkt aus) und fasse den Drahtvorschub nicht an, so wird der Lichtbogen länger. Nehmen wir weiterhin an, dass er nicht so lang wird, dass die Stromdüse anschmilzt. Die zum Abschmelzen des Drahtes notwendige Leistung sollte doch eigentlich (fast) nur von der Menge des abzuschmelzenden Drahtes abhängen, sprich von der Vorschubgeschwindigkeit, die wir konstant halten wollten.

    Müsste jetzt daher nicht eigentlich bei Erhöhung der Spannung der Schweißstrom (nach einer sehr kurzen Zeit, in der der Lichtbogen seine Länge vergrößert) sinken? Oder produziert man durch den längeren Lichtbogen dann einfach so viele Verluste, dass der Strom trotzdem steigt...?

    Kippt der Bauer Milch in den Tank, wird der Trecker sterbenskrank.

  • Moin,

    definieren wir zunächst das Wort "Arbeitspunkt":

    Der Arbeitspunkt ist der Schnittpunkt aus Lichtbogenkennlinie (im Bild von kleinermuk oben die Linienschar von links unten nach rechts oben, beschriftet mit long/normal/short) und Maschinenkennlinie (im Bild oben die blaue Linienschar von links oben nach rechts unten).

    Die Lichtbogenkennlinien sind die Paare aus Strom und Spannung, mit bei denen ein Lichtbogen überhaupt existieren kann. Parallelverschoben nach oben oder unten ändert sich das Spannungniveau und damit die Lichtbogenlänge.

    Die Maschinenkennlinie hingegen zeigt die Paare aus Strom und Spannung, die die Maschine überhaupt liefern kann. Jede Maschinenkennlinie im Bild ober entspricht einer Einstellung des Spannungs-Stufenschalters. Damit erreiche ich also auch eine Paralelverschiebung der Kennlinie.

    Der Arbeitspunkt (AP) ist der, wo sich die beiden Linien kreuzen, dort brennt dann ein Lichtbogen mit bestimmten Werten von Strom und Spannung.

    Wenn man von einem eingestellten Arbeitspunkt aus die Spannung erhöht, erhöht sich die Lichtbogenlänge. Im Bild gehen wir vom AP aus senkrecht nach oben. Damit aber erhöht sich auch der Lichtbogenwiderstand, so dass trotz höherer Spannung kein höherer Strom fliesst.

    Erhöhen wir vom AP aus den Drahtvorschub, so wird für einen Moment mehr Draht nachgefördert, als abgeschmolzen werden kann, der Lichtbogen wird dadurch kürzer. Der kürzere Lichtbogen hat einen geringeren Widerstand, der Strom steigt auf der Maschinenkennlinie an, während die Spannung leicht sinkt (deshalb sind die Maschinenkennlinien immer leicht geneigt, damit bei kleinerer Spannung mehr Strom fließt). Es stellt sich ein neuer AP mit kürzerer Lichtbogenlänge, geringerer Spannung und höherem Strom ein. Der höhere Strom schmilzt genau so viel Draht ab, wie jetzt mehr nachgefördert wird, deshalb bleibt der Prozess konstant.

    Das ganze ist ein dynamisches System, das um einen Gleichgewichtszustand herumpendelt, der von den äußeren Gegebenheiten vorgegeben wird. Daher ist der Strom beim MSG-Schweißen nie wirklich konstant. Auch ein Grund dafür, warum man nie den Strom als Einstellwert in einer Schweißanweisung vorgeben sollte. Der kann sich bei gleicher Maschineneinstellung stark ändern, wenn sich die äußeren Gegebenheit verändern, z.B. der Brennerabstand oder der Werkstoff oder die Schlauchpaketlänge oder oder oder...

  • :)

    Meine Vermutung hast du damit weder bestätigt noch abgestritten.

    Mein Aufhänger für die Frage war die Diskussion, ob es legitim ist, den Spannungsstufenschalter als Wahlschalter für den Schweißstrom zu bezeichnen. Marketingtechnisch ist das wohl geklärt, physikalisch irgendwie nicht so ganz, finde ich.

    Das U-I-Diagramm tut ja auch gerade so, als wenn I die vorgegebene und U die resultierende Größe wäre.

    Bei konstantem R wäre die Antwort klar: Ja darf man. Da nun aber der Lichtbogen bei höherer Spannung an sich länger wird ist die Antwort nicht klar.

    Wie gesagt: Ohne Änderung der Drahtfördergeschwindigkeit!

    Steigt der Widerstand mit zunehmender Lichtbogenlänge so schnell an, dass der Strom trotz steigender Spannung sinkt? Dann wäre es aus physikalischer Sicht eigentlich nicht legitim, den Spannungsstufenschalter umzubenennen.

    Mit den Kennliniendiagrammen sehe ich da keine Möglichkeit, das zu klären (muss aber nicht heißen, dass es nicht geht), darum habe ich die Abschmelzleistung mit in den Ring geworfen.

    Dass ich/wir damit keine Marketingabteilungen umstimmen werden, ist mir nichtsdestotrotz auch klar ;)

    Kippt der Bauer Milch in den Tank, wird der Trecker sterbenskrank.

  • Der Strom bleibt (nahezu) konstant, wenn du nur am Stufenschalter drehst. Das sieht man auch sehr schön in dem Video, das ich oben verlinkt habe (ab Minute 3:33, glaube ich).

  • Für 3cm Alunaht ein zusätzliches WIG-Gerät kaufen ist natürlich viel geschickter ;)

    Das Gerät kaufst du ja nur einmal. Das war eher so gemeint, das man wenn man mal Alu schweißt, immer das Gerät auf MIG umrüsten muss.

    Das WIG Gerät hat man ja dann quasi für immer.

    Zum Strom/Spannung/Lichtbogenwiderstand...

    Stellen wir uns das so vor (EXTREM VEREINFACHT)

    Wir haben ein Netzteil (Stromquelle Schweißgerät) welches 10V liefert. Wir schließen einen Widerstand (Lichtbogen) von 25Ohm an. Es fließt ein Strom von 400mA.

    Nun ändern wir die Spannung auf 20V, gleichzeitig aber auch den Widerstand auf 50Ohm. Es fließen immer noch 400mA.

    Genau so ist das auch beim Schweißgerät. Desto höher der Lichtbogenwiderstand ist, desto geringer der fließende Strom.

    Der Lichtbogenwiderstand ergibt sich aus Spannung und Lichtbogenlänge, welche wir mit dem Drahtvorschub einstellen.

    Also ist deine These richtig, was dir ja auch schon andere bestätigt haben.

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