Schweißen im Hobbybereich

  • Guten Tag,
    Ich bin am überlegen mir ein Schweißgerät (MIG 135 M IGBT) der Firma Stahlwerk zu kaufen.

    Nun hätte ich noch eine Frage zum schwierigen Thema Haushaltsstrom.
    Das Gerät hat einen max. Eingangsstrom von 40 A und eine Leerlaufspannung von 55v. Der max. Ausgangsstrom beträgt 135A.

    So nun habe ich öfters gelesen, dass ein Schweißgerät das heimische Netz überlasten oder im schlimmsten Fall beschädigen kann. Hierbei ging es aber immer um Schweißgeräte mit 200A+.
    Laut Homepage reicht eine einphasige 16A (träge) Sicherung. Kann ich wenn ich diese besitze problemlos schweißen?
    Hat jemand in letzter Zeit sein Stromnetz aufgerüstet und kann mir sagen in was für einem Kostenbereich man sich hier bewegt?
    Würde sehr gerne mit dem schweißen anfangen, jedoch wäre es nicht verhältnismäßig dafür das halbe Haus "umzubauen" :(

  • Was hast du denn für eine Sicherung in deinem Haus verbaut?
    Um die Elektrik des Hauses nicht zu überlasten, gibt es diese Sicherung. Wenn die okay ist, kannst du an der Installation nichts kaputt machen.
    Nur sollte man nicht einfach eine stärkere Sicherung einbauen, wenn man keine Ahnung davon hat.
    Die Daten von Stahlwerk stimmen eh nicht, das haben die schon mehrfach bewiesen. Für eine halbwegs intakte Elektroinstallation sollte dieser kleine Funkenspritzer von Stahlwerk kein Thema sein.
    Gruß Jürgen

  • Die schreiben wirklich viel Mist in ihre Anleitungen, aber wenns als einphasiges Gerät verkauft wird, würd ich davon ausgehen dass das an einer normalen Schuko-Steckdose (die es nur bis max. 16A gibt) funktioniert.
    Ist halt die Frage wie hoch die tatsächliche Leistung beim Schweißen mit 135A ist.
    Dauerhaft würde ich einer Schuko-Steckdose keine 3600W zumuten, die schmilzt und brennt bevor die Sicherung auslöst.

  • Überleg dir das nochmal mit dem Gerät.
    40% Einschaltdauer bei 135A (tatsächlich vielleicht nur 100A)
    Nur 1kg Spulen möglich
    Drahtvorschub aus Plastik
    Festes Schlauchpaket, nur 2m lang.

    Also wenn du wirklich damit etwas schweißen willst, erhöhe dein Budget und kaufe was ordentliches. Schade ums Geld...

  • Wow, so schnell hätte ich nicht mit so vielen Antworten gerechnet, danke dafür!

    Also eine 16A Sicherung habe ich, weiß aber nicht ob diese träge ist oder nicht, das muss ich noch rausfinden.

    ich habe keine hohen Ansprüche an das Gerät und die Firma hat auf mich einen besseren Eindruck gemacht als die noch günstigeren oder vergleichbaren Geräte (auch wenn diese wahrscheinlich eh aus ähnlichen Fabriken aus China kommen..)

    Laut mehreren YouTube Videos reichen die Geräte aber für geringere Anforderungen und das gaslose schweißen ist für mich für den Anfang sehr verlockend und ich könnte mit dem Gerät auch gleich Elektrodenschweißen ausprobieren.

    Ansonsten wäre die Waschküche nicht weit, also wäre es vielleicht noch eine Möglichkeit diese Stromversorgung zu nutzen. Diese müsste standardmäßig höher abgesichert sein oder?

  • Die 16A Sicherungen sind (waren) Standard. Die Waschküche hat auch nicht mehr als 16A.
    Damit kann man auch größere Geräte betreiben. 200-220A sind da mit modernen Geräten möglich. Dauerbetrieb gibt es eh nicht, weil die Einschaltdauer es nicht zulässt. Außerdem kann niemand ununterbrochen schweißen.

    Wenn du das Gerät kaufst, wollen wir hier auf jeden Fall einen kleinen Testbericht von dir lesen.

    Gruß Jürgen

  • Gut, das beruhigt mich auf jeden Fall schon mal!
    Dauerbetrieb erwarte ich auch gar nicht, eine ED von 10% würde mir wahrscheinlich schon reichen.
    Dann bestell ich mal und melde mich die Tage wie es läuft!

    Grüße!

  • Ist jetzt auf dem Weg, entweder ich zahl 170€ Lehrgeld oder ich hab doch meinen Spaß damit!;)
    Wie gesagt, ich habe keine großen Ansprüche.
    Hab nur so ein paar Projekte in Planung, bei denen aber 1-2mm dicke Stahlröhren reichen.
    Und da ich ja auch kein wirklich geeignetes Stromnetz zur Verfügung habe würde mir mehr Leistung ja auch nichts bringen.

    Bericht und Bilder/Video folgen auf jeden Fall bis nächste Woche!

    Schöne Feiertage (welche mir jetzt gar nicht so recht passen:P) und danke für die Rückmeldungen!

  • Für Hobbyprojekte reichen Klebeverbindungen aber meistens aus, wenn sie gut ausgeführt werden. Brücken- oder Kranbau gehört natürlich nicht dazu...

    Kippt der Bauer Milch in den Tank, wird der Trecker sterbenskrank.


  • Wie gesagt, ich habe keine großen Ansprüche.
    Hab nur so ein paar Projekte in Planung, bei denen aber 1-2mm dicke Stahlröhren reichen.
    Und da ich ja auch kein wirklich geeignetes Stromnetz zur Verfügung habe würde mir mehr Leistung ja auch nichts bringen.


    Naja, 1mm ist dann schon eher wieder schwierig, weil man sehr leicht durchbrennt. Da muß das Gerät unten rum stabil niedrige Ströme liefen.

  • Kam heute endlich dazu das Gerät zu verwenden, bin absolut zufrieden.
    hab bisher nur auf Stufe 4-5 mit ca 70A geschweisst.
    Als ersten Test hab ich eine diy feuerschale welche ich auf YouTube gesehen habe nachgebaut.
    hierfür hab ich 8mm massiv-Stahlrohre und fülldraht ohne schutzgas benutzt.
    bin mit dem ergebnis absolut zufrieden. Die Schweißnähte sind sicher nicht die schönsten aber mit ein bisschen schleifen sind sie ganz ansehnlich und halten vorallem.
    für 170€ bin ich auf jeden Fall 100% zufrieden.

    grüße

  • Ja es ist sicher keine 100% durch und durch feste Verbindung aber es hält fest (daraufstellen kann man sich wahrscheinlich nicht)
    wie du meintest, vermutlich mehr kleben als schweißen aber damit bin ich absolut zufrieden.
    hatte leider nur wenig Zeit, wenn ich nächste Woche fertig werde zeige ich gerne Bilder.

    Grüße

  • oh blöd ausgedrückt :whistling:
    meinte eine 8mm Stange vom Baumarkt.
    An den Stangen kann man gut ziehen und drücken und es bewegt sich nichts, deshalb hab ich bisher auch den Strom noch nicht über 70A gedreht.
    Auch nach dem Schleifen hält alles gut. Ich weiß, dass dies wohl bad practice ist aber für mich (momentan) optimal.

    Was ich außerdem gut finde ist, dass der Storm nur fließt wenn man die Pistole abdrückt, das ist bei anderen Geräten in der Preisklasse wohl nicht immer der Fall.
    Den Drahtvorschub kann man leider nicht manuell einstellen, fühlt sich für mich selbst auf Stufe 4 relativ schnell an.

    Werde auf jeden Fall berichten wenn das erste Projekt fertig ist.

  • Dreh es halt mal bis auf Anschlag auf und schau, was passiert. Und stell mal ein Foto von dem Ding ein, das was ich grad per Suchmaschine unter dem Namen gefunden hab, kann logischerweise keinen Drahtvorschub einstellen, weil es ein Elektrodenschweißgerät (MMA) ist 8)

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