Einstellung Merkle M 211k

  • Hallo,

    ich bin Anfänger im Thema schweißen und wollte mich hier gern einmal informieren. In der Theorie habe ich mich schon sehr oft damit beschäftigt und zumindest da hat es meistens ''klick'' gemacht, aber in der Praxis hapert es noch ein wenig, besonders in der Einstellung.

    Deshalb habe ich mir letztes Jahr ein gebrauchtes Merkle M 211K gekauft. Das Gerät ist bekannt für seine einfache Einstellbarkeit durch die Stromstärke, die in Millimeter des Materials angegeben ist.

    Und genau da liegt momentan mein Problem.

    Ich möchte demnächst meinen Auspuff etwas umbauen und versuche daher momentan noch an einem Probestück die richtige Einstellung zu finden. Leider scheint es nicht ganz so einfach zu sein, denn 1,5mm auf dem Gerät eingestellt, scheinen einfach nur viel Stromstärke zu sein. Ein Auspuffrohr ist ca. 3-4mm dick. Das ich an den Stoßkanten, an denen ich ein neues Rohr anschweiße etwas vorsichtig sein soll, ist mir bekannt. Das ich das Gerät aber auf nur 1mm einstelle kommt mir etwas merkwürdig vor.

    Wenn der Drahtvorschub einigermaßen passt, da bin ich mir nämlich auch noch nicht so einig, dann funktioniert es meistens schon ganz gut, allerdings fehlt mir ein bisschen noch das Auge was eine gute Naht ist. :whistling:

    Das sind ein paar Eindrücke meines Probestücks, verzeiht mir die Einbrände, da habe ich die Einstellung etwas ausgetestet. :D


    Meiner Meinung nach sollte eine schöne Schweißnaht solche halbrunden Absätze haben. Meine sind leider mehr gerade und weniger gleichmäßig, was aber an meiner noch nicht glatten Brennerführung liegt.

    Zumindest denke ich noch das ich zu viel Stromstärke habe, aber ich schweiße auf den Rohren schon mit nur der 1mm Einstellung. Wenn ich ein Stück rohr abschneide und wieder anschweiße sieht der Schweißpunkt relativ gut aus, aber bei der durchgehenden Naht habe ich noch meine Probleme bzw. bekomme ich keine optimale Einstellung hin.

    Könnt ihr mir bitte Ratschläge geben? ;(

    Das ist meine aktuelle Einstellung:

    Danke und viele Grüße von Justin

  • Auspuff ist immer ätzend. Sind die verzinkt? Wenn ja: Abbürsten! Wenn nein: Auch abbürsten. Auch wenn man bei MAG oft nicht ganz so genau hinschaut, wie bei WIG - das dünne Zeug verzeiht keine Fehler. Zum Üben oder als erstes Projekt solltest du vielleicht erstmal was etwas gröberes schweißen.

    3-4mm am Auspuff, bist du da sicher? So dick sind ja noch nichtmal die Rohre am Bulldog...
    Mehrlagig übereinander gebördeltes Blech, am besten noch verzinkt oder mit Staub und Ruß drin zählt nicht.

    Den Nebel, wenn dir da eine Zinkschicht (oder wahlweise öliger Ruß innen drin) abbrennt solltest du übrigens tunlichst nicht einatmen

    Kippt der Bauer Milch in den Tank, wird der Trecker sterbenskrank.

  • Das erste Projekt ist es nicht, ich habe schon mal einen Auspuff umgeschweißt, das ging ganz gut. Allerdings waren die Rohre auch überlappend, aber gut war es trotzdem. Ich habe nun aber durch Motorumbau etc. mich über ein halbes Jahr nicht mehr mit dem Thema beschäftigt. Dadurch sind mir einige Sachen entgangen.

    Die 3-4mm habe ich letztens gemessen, könnte ich meinen. Ich kann ja nochmal kontrollieren, aber 1mm sind die Rohre sicher nicht.

    Das mit dem Zink ist mir bekannt, der Auspuff auf den Bildern ist aber 33 Jahre alt, da wird wahrscheinlich kaum noch was vorhanden sein. :D Ich schleife davor auch immer alles ab, dann kleckert es nicht so.

    • Offizieller Beitrag

    Wenn ich ein Stück rohr abschneide und wieder anschweiße sieht der Schweißpunkt relativ gut aus, aber bei der durchgehenden Naht habe ich noch meine Probleme bzw. bekomme ich keine optimale Einstellung hin.

    Wenn sich die Schweißstromstärke (Einstellung Drahtvorschub) nicht weiter reduzieren läßt oder Du deine Schweißgeschwindigkeit nicht erhöhen kannst, würde ich beim Punkten bleiben.

  • Servus,

    Diese Funktionen, dass man das Gerät nach Materialstärke einstellt sind ganz hilfreich, man liegt bspw. nicht komplett daneben, aber manchmal mit Vorsicht zu genießen. Bspw. bei Rehm-Geräten bezieht sich die Dickenangabe auf Kehlnähte, die auch noch ziemlich flott geschweißt werden, bei Stumpfnähten, noch dazu wenn ein Spalt vorhanden ist oder man etwas langsamer unterwegs ist, ist das dann eigentlich schon zu viel. Lange Rede, kurzer Sinn, wenn du das Gefühl hast das es zu heiß ist kannst du das ruhig testweise noch weiter runterdrehen, auch wenn dann tatsächliche und eingestellte Materialdicke erstmal nicht zusammen passen.
    Hat das Gerät eine Anzeige für die tatsächliche Stromstärke/Spannung? Welchen Drahtdurchmesser verwendest du?

    schöne Grüße
    Tommy

  • Hallo,

    die Drahtstärke ist 0,8mm. Da ich nur am KFZ schweiße, reicht das locker. Eine Anzeige für die Stromstärke/Spannung habe ich nicht.

    Ich würde es auch Punkten, aber beim Auspuff weiß man ja nie ob es dann auch richtig dicht ist. Wäre aber die letzte Möglichkeit.

    Zitat

    bei Stumpfnähten, noch dazu wenn ein Spalt vorhanden ist oder man etwas langsamer unterwegs ist, ist das dann eigentlich schon zu viel. Lange Rede, kurzer Sinn, wenn du das Gefühl hast das es zu heiß ist kannst du das ruhig testweise noch weiter runterdrehen, auch wenn dann tatsächliche und eingestellte Materialdicke erstmal nicht zusammen passen

    Kann es eventuell auch damit zusammenhängen das ich das Gas zu stark aufgedreht habe? Ich bin so zwischen 12 und 14 Liter, für einen genauen Wert müsste ich mal nachsehen.

    Eine Kehlnaht würde ich am liebsten machen, aber da war die Schweißnaht am Ende einfach nur glatt. Vielleicht teste ich heute mal mit einer Einstellung unter 1mm und nehme den Drahtvorschub etwas zurück. Bei 1mm habe ich den Drahtvorschub zwischen 10 und 15mm.

    Die Stärke vom Auspuffrohr habe ich auch mal gemessen und da lag ich wohl völlig daneben, es sind nämlich gerade mal 2mm. :whistling:

    Gruß Justin

  • Hallo,
    zum Schweißen selber kann ich auch nicht viel beitragen, da ich nicht in Übung bin.

    1) Die Einstellungsskala ist einaml eine recht gute Grundeinstellung.
    2) Die Skala hat ja 4 Bereiche (die werden mit dem Stufenschalter eingestellt): 230Volt/Stufe-1, 230Volt/Stufe-2, 400Volt/Stufe-1, 400Volt-Stufe-2.
    3) Den Drahtvorschub kann man bei desem Schweißgerät grundsätzlich nicht regeln. Man kann nur einen Korrektur-Wert einstellen. Drahtvorschubgeschwindigkeit
    ist Basisgeschwindigkeit +/- Korekturwert. Bei deinen Angaben 10-15 (ich glaube es sind Prozentangaben zum Basiswert) heißt dass, dass die
    Drahtvoschubgeschwindugkeit ca. 10-15% höher liegt als die Basis. Damit hast du auch eine höhere Schweißleistung. bei -(10-15) (links von der Nullstellung) wären es
    ca. 10-15% geringere Darhvorschubgeschwindigkeit und geringere Schweißleistung.
    4) Bei der Schutzgasmenge gibt es eine einfache Faustformel, die lauet 10* Drahtdurchesser = 0.8*10 = 8l/min.

    Gruß

  • Hallo,

    es hat jetzt etwas gedauert, aber ich melde mich mal wieder. Und danke für den Tipp mit den 8l/min, so scheint es ganz gut zu funktionieren und die Blechstärke scheint sogar zu passen. Jetzt ist das meiste noch Übung bei der Brennerhaltung. :D

    Punkten funktioniert ganz gut, daher überlege ich, ob ich nicht so den Auspuff mache.

    Bei den Nähten passt bei mir oft der Abstand zum Brenner nicht, daher habe ich am höchsten Punkt wenig Abstand und einen höheren Einbrand und sobald es wieder abwärts geht, gehe ich mit dem Brenner nicht ganz mit, daher habe ich hier höhere Nähte. So oder so gehen die Nähte leider nur stückweise, aber es ist alles dicht und es hält.

    Ich lasse die Drahtkorrektur jetzt erstmal auf 0, das sollte dann die Basiseinstellung sein, die funktioniert.

  • Servus,

    klar, Rohr hat dann nochmal seine Tücken was die Brennerführung angeht, besonders bei kleinen Durchmessern. Die Schwenkbewegung ist eigentlich wichtiger als die Vorwärtsbewegung (bzw. letztere passiert dann fast von selber), wenn du versuchst den Brenner immer auf die Mittelachse des Rohres zu richten entspricht das einem neutralen Anstellwinkel. Und besonders bei MAG muss die Hand dann natürlich nen deutlich größeren Weg zurücklegen als die Brennerspitze, das macht es auch nicht unbedingt einfacher.

    Wenn du mit Punkten arbeitest würde ich schauen dass in der Mitte möglichst keine Einfallstellen sind, wenn du einen Drahtrückbrand einstellen kannst mit dieser Einstellung rumprobieren, oder überlappende Hefter, dass das Loch vom jeweils nächsten Punkt geschlossen wird. Wenn dir dabei kleine Punkte zu kleinschrittig sind wären auch kurze gezogene Hefter die ca. 2 Punkte lang sind denkbar

    schöne Grüße
    Tommy

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