Umfrage zum Unwort des Jahres „Lügenpresse“ bezüglich der PEGIDA-Demonstrationen in Deutschland - zutreffend oder nicht?

    • Offizieller Beitrag

    Ist das Unwort des Jahres „Lügenpresse“ bezüglich der PEGIDA-Demonstrationen in Deutschland zutreffend und wie sieht Ihr die Medien generell? 17

    Das Ergebnis ist nur für Teilnehmer sichtbar.

    Guten Tag liebe Mitglieder und Gäste des Forums

    Welchen Anlass gibt es diese Umfrage hier im Forum einzustellen, werden sich wohl jetzt einige Fragen.

    Antwort:

    Am letzten Dienstag war ich in einen Einkaufszentrum unterwegs, als mich ein Reporter des MDR’s diesbezüglich ansprach.

    Die Frage lautete:

    Ob das Wort „Lügenpresse“ ein Unwort oder ob es bezüglich der Berichterstattung diverser Medien über die „PEGIDA-Demonstrationen“ zutreffend ist.

    Antwort meinerseits:

    Ja, es gab/gibt diesbezüglich nur eine einseitige Berichterstattung der Medien, unabhängige neutrale Berichterstattung sieht/hört/liest sich für mich anders.

    Viel Erfolg hatte wohl der Reporter an diesem Tage nicht, da er wohl eine "Nadel im Heuhaufen" suchen musste um Jemanden befragen zu können. Ok, bisher musste ich meine Meinung, im Gegensatz zu anderen Leuten, nicht revidieren.

    Wer neben seiner Abstimmung, an denen natürlich auch nicht angemeldete Personen teilnehmen können, noch seine persönliche Meinung dazu äußern möchte, darf dies gerne tun.

    Es darf/kann jede Person zwei Stimmen abgeben. (Fragen 1+2 und Fragen 3+4, wer-was abgestimmt hat wird nicht angezeigt = anonym)

  • Ich glaube es gibt den Einfluss der Politik auf den Medien,man schreibt mehr negatives über AFD und Pegida als über die Edathy Affaire, das man wohl mehr oder weniger versucht zu verdrängen.

  • Zu diesem Thema könnte ich viel schreiben, weil es ein sehr vielschichtiges Thema ist. Hier aber nur mal 2 Punkte dazu:

    1. Als die SPD Anfang des Jahrtausends unter Gerhard Schröder sich politisch von links von der Mitte und darüber hinaus bewegt hat, war die Folge, dass die SPD ihren größten Mitgliederschwund seit ihrem Bestehen hatte. Da auf der linken Seite nun ein Vakuum entstanden war, wurde im Westen der Republik die WASG gegründet, die später mit der SED-Nachfolgepartei zu den Linken verschmolz.
    Nachdem "Angie" die CDU soweit in die politische Mitte manövrierte entstand auf der rechten Seite ein Vakuum. Die NPD konnte davon kurzzeitig profitieren. Dann wurde die AfD gegründet. Auch gab es einen Nährboden für Leute die sich im extrem rechten Lager nicht wohl fühlten, aber von dem Einheitsbrei der politischen Mitte wo sich kaum was bewegt die Nase voll haben. Das gab einen Nährboden für "Pegida". Dort sammeln sich vermutlich neben den echten "Rassisten" auch jene die von der Regierungspolitik enttäuscht sind.
    Also wenn der Rechte Flügel der CDU Frau Merkel kritisiert, das Pegida ihre Schuld sei, so denke ich, da ist was wahres dran.

    2. Meine Erfahrungen mit dem Osten dieser Republik im Bezug auf Nazis waren sehr eindrucksvoll. Ich war um die Jahrtausendwende zwei mal im Sommer im Osten, einmal auf Rügen, ein anderes Mal auf Usedom. Dort habe ich erlebt wie ein paar Jugendliche auf dem Zeltplatz sich sinnlos Besoffen und mehrfach laut und ungeniert "Heil Hitler" durch die Nacht riefen. Ich bin darauf hin zur Rezeption und habe mich darüber beschwert. Anstatt das jemand etwas unternahm, wurde ich noch dumm angemacht. Es passierte natürlich nichts. Ich bin mir sicher das diese Jungs z.B. in Köln (Anteil der Muslime 10%) ganz schnell von Polizei aufgebracht worden wären.
    Wir erinnern uns, die NSU wurde in Zwickau ausgehoben, die Anschläge auf ein Asylbewerberwohnheim in Rostock 1992 habe ich immer noch sehr guter in Erinnerung, ebenso meine Wut auf den dortigen Mob. Es wird immer wieder berichtet, das im Osten von der rechten Szene versucht wird, sich breit zu machen. Ich will damit nicht behaupten, das alle Leute in Ostdeutschland "rechter Gesinnung" sind, aber es ist auffällig das diese Tendenz dort weit ausgeprägter ist wie im Westen. Das hat sicherlich einen soziokulturellen Hintergrund und vielen Ursachen, aber darüber machen sich Sozilogen, Politik- und Gesellschaftswissenschafter ihre Gedanken.

    Das man den Begriff "Lügenpresse" als Unwort des Jahres wählt hat ganz bewusst etwas mit einem politischen Signal zu tun. "Pegida" hat gerade dort den größten Zulauf wo es den kleinsten Muslimanteil (in Dresden 0,4%) gibt. Wenn die Pegida-Anhänger von "Lügenpresse" reden, machen Sie damit deutlich, das sie sich nicht verstanden fühlen. Ich für meinen Teil verstehe aber die "Pegida" nicht. Und ich denke ein Großteil (Laut Politbarometer des ZDF sind 3/4 gegen Pegida) der Medien und auch Menschen nicht. Das man dann als Anhänger der "Pegia" meint " Ich habe generell den Eindruck, dass bei bestimmten Themen nur eine einseitige Berichterstattung erfolgt." ist nur die logische Konsequenz, wenn man etwas nicht akzeptieren will, was von der Mehrheit getragen wird. Wobei man sagen muß das die Medien generell auch nur ein Spiegel der Gesellschaft sind und somit nicht "neutral" und "unabhängig" sein können.

    Meinem 11 jährigen Sohn habe ich dazu nur gesagt, das der Mensch dazu neigt Fremdes was er nicht versteht abzulehnen, erst recht wenn es ihm schlecht geht. So gab es in der Geschichte immer wieder Sündenböcke. Bei den Nazis waren es die "Juden" heute sind es "Muslime" und morgen?

    Und unsere christliche Familie wird auch wieder 2015 an dem Tag der offenen Moschee im Nachbarort teilnehmen wie auch im letzten Jahr. Ich weiß wie wichtig es ist, Dinge differenziert zu betrachten. Man kann sich aber nur eine Meinung über etwas bilden wenn man wenigstens versucht es zu verstehen. Was mich aber immer wieder schockiert ist, dass viele Menschen nicht aus ihrer Geschichte lernen.

    Wehret den Anfängen!

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!