Unschöne Schweißnähte

  • Schlechte Schweißnähte E-Hand
    Hallo, da bin ich immer noch Anfänger, mein Lehrmeister hat leider nüchtern keine Zeit mir das Schweißen bei zu bringen, dabei hätte ich ein wichtiges Projekt.
    Es soll ein Räumschild an eine Traktor gebraten werden.
    Verschiedene Durchmesser des Bleches, momentan 5mm also 3,25er Elektroden.
    Ich habe leider schlecht Zugang zu Blech, somit sind meine zugeschnittenen Teile wertvoller und es muß gleich klappen.
    Ich habe momentan etwas Schlackeneinschlüsse, was mache ich falsch?
    Es ergibt sich eine V-Naht, die ich zunächst zuziehe
    Die Schlacke ist leider nicht gleichmäßig und geht im Spalt mit dem Hammer nicht ganz weg
    muß ich da mit der Trennscheibe bei?
    Anschließend habe ich pendelnd den Spalt verfüllt.
    Ich habe den Eindruck die Fußnaht weicht noch mal auf.
    Leider ist das ganze nicht sehr schön, wenn auch durchgeschweißt.
    Soll ich das so lassen, weil durchgeschweißt, wenn auch mit leichten Einschlüssen,
    Wird die Naht überhaupt besser (Gefügeveränderung?)
    Hat wer eine vernünftige Anleitung?
    Mit freundlichen Grüßen Christian

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von "holderED"


    Verschiedene Durchmesser des Bleches, momentan 5mm also 3,25er Elektroden.


    ok.

    Zitat von "holderED"


    Ich habe leider schlecht Zugang zu Blech, somit sind meine zugeschnittenen Teile wertvoller und es muß gleich klappen.
    Ich habe momentan etwas Schlackeneinschlüsse, was mache ich falsch?


    Wo sind die Einschlüsse? In der Naht oder zwischen der Schweissnaht und dem Werkstoff?

    Zitat von "holderED"


    Es ergibt sich eine V-Naht, die ich zunächst zuziehe


    Öffnungswinkel der V-Naht? Wie ist der Lagenaufbau?

    Zitat von "holderED"


    Die Schlacke ist leider nicht gleichmäßig und geht im Spalt mit dem Hammer nicht ganz weg
    muß ich da mit der Trennscheibe bei?


    Ja, natürlich muß auch die bzw. eine eventuelle Wurzel "muldenförmig" ausgeschliffen werden.

    Zitat von "holderED"


    Anschließend habe ich pendelnd den Spalt verfüllt.


    Pendelbreite?

    Zitat von "holderED"


    Ich habe den Eindruck die Fußnaht weicht noch mal auf.


    Fußnaht = Wurzel ?

    Zitat von "holderED"


    Soll ich das so lassen, weil durchgeschweißt, wenn auch mit leichten Einschlüssen,
    Wird die Naht überhaupt besser (Gefügeveränderung?)
    Hat wer eine vernünftige Anleitung?
    Mit freundlichen Grüßen Christian

    Was für Material?

  • Hallo Gernoth erstmals vielen dank für deine Antworten.
    Ich will mal etwas ausholen.
    Ich stelle Dir(Euch) kurz mein Projekt vor und bitte um weitere Hilfe.

    Ich bin 55 Jahre alt und habe leider null Ahnung vom Schweißen.
    Verzeihe wenn ich manchmal nicht den richtigen Ausdruck finde
    Warum sollt Ihr mir helfen?
    Ich habe leider niemanden, der mir schweißen kann und die Profis übersteigen mein Budget.
    Ich entstamme aus einer Familie von Schlossern und Heizungsbauern, die sind aber frühzeitig verstorben. Das Schweißer Gen dürfte trotzdem in mir stecken.
    Der nächste Schweißkurs ist leider erst im Frühjahr.
    Ich weiß wie eine Schweißnaht aussehen, aber nicht was ich falsch mache

    Wie stellt man hier Bilder ein? Der Einfachheit halber per Email ? an Dich zum erklären
    Die ist mein Erstlingswerk, wenn es halten tut, bin ich erst mal etwas zufriedener.

    Das Werkstück ist die Aufhängung eines Räumschildes
    Es sind zwei Teile
    Ein V förmiges Biegeteil, 5mm stark das eine Achse hält
    Die Achse war leider nur verzinkt zu kriegen
    Die Anlaufscheiben leider auch nur verzinkt.
    Ich habe von der Rückseite zwei kurze Platten (alles 5mm mit 3,25er Elektroden) über das fixierte Rohr geschweißt, zuerst die Mittelnaht und dann die Seitennähte, so dass das Rohr beim Abkühlen fest geklemmt ist.
    Durch das mehrlagige Schweißen sind leider Schlacken Einschlüsse entstanden. Der Spalt ist an der flachsten Stelle bis 10mm breit.
    Auf der Oberseite wurde die Lücke zugeschweißt unten will ich offenlassen , wegen Schwitzwasser.
    Oder soll ich unten auch noch zuschweißen und eine Bohrung zur Entlüftung machen ?

    Schön siehts halt nicht aus wenn ich wüsst ob es hält
    Wenn ich mit Polyester und Farbe ran gehe ist´s halt vorbei

    Das zweite Teil eine Platte die das Räumschild trägt.
    Man sieht die Kugelförmigen sch(w)eiß Nähte
    Da wollte ich noch mal die Kehle wegschleifen und mit 3,25mm zu ziehen.
    Was mache ich falsch am ende der Naht da sackt die Naht ab muß ich was dranlegen und weiterschweißen?
    Die Lasche wurde auf 45Grad als H V-Naht angesetzt.
    Die Beanspruchung wird nicht sehr groß, weil darüber noch zwei Winkeleisen zur Aufnahme von Federn geschweißt werden.- soll ich da trotzdem nachschweissen?
    Insgesamt denke ich, daß die Nähte halten müssten bis auf zwei Haarrisse, die ich nochmal aufmachen werde.

    Was sagt der Fachmann ?
    Das Räumschild ist damit noch lange nicht fertig.und die Halterung muß noch konstruiert werden.
    Die Ergebnisse werde ich euch zukommen lassen, und wenn als negativ Beispiel
    mfG Christian

  • Hallo HolderED

    Ich bin selbst kein Profischweißer, aber zumindest habe ich es mal in der Lehre gelernt und kann dir daher vielleicht etwas helfen.

    Wenn ich deine Bilder anschaue, dann kommt es mir so vor, als wäre deine Elektrodenführung viel zu unruhig.
    > 3tes Bild deines ersten Anhangs > da sieht es etwas aus, als hättest du mit der Elektrode in der Schmelze gerührt
    > Vorletztes Bild deines zweiten Anhanges > da fehlt das Pendeln und du warst denke ich zu schnell.

    Versuche es doch mal mit einer Kehlnaht (90°). Die fand ich besonders einfach, wenn ich mir das Teil dann noch so ( V ) hingelegt habe, dass ich von oben schweißen konnte.
    Stromstärke: 3,2mm = 100 - 145A. Nimm 140A, denn wenig macht es zusätzlich schwerer.
    Elektrodenwinkel: 50-70° zum Werkstück
    Schweißrichtung: ZIehend (Elektrode immer ziehen)
    Lichtbogenlänge: "Fast null" Wenn du eine dick ummantelte Elektrode hast, dann kannst du sie nach der Zündung auf dem Mantel aufliegen lassen.
    5mm sind auf jeden Fall schon zu viel
    Pendeln: Du musst zwischen den beiden Bauteilen langsam Pendeln
    1s 1s
    (1s (1s
    1s 1s
    Innerhalb 1s auf die andere Seite wechseln
    Dort ca. 1s veweilen
    Innerhalb 1s zurückwechseln
    Dort ca. 1s verweilen
    Innerhalb 1s .....

    Wie schon gesagt ich bin kein Profi und die genannten Werte sind nicht das ultimative Allheilmittel, aber wenn du das umgesetzt bekommst, dann solltest du eine Verbesserung erkennen. Wichtig ist, dass du dir bei der Arbeit Zeit lässt.

    Grüße Daniel

    PS: Solltest du "zufällig" aus dem Raum Erlangen/Nürnberg/Fürth (Nordbayern) kommen, kann ich dir proffesionelle Händler für Stahlwaren und Schweißzubehör per PN nennen, die auch in Kleinmengen an Privat verkaufen.

  • Hallo Daniel,
    danke für Deine Tips.
    Ich werde es versuchen. Gehe ich richtig in der Annahme, daß bei einer V-naht in der Wurzel ohne Pendel geschweißt wird und dann die 2. Lage pendelnd.
    Wie repariere ich das nun.
    Ich habe über ein halbes Jahr gewartet, daß es mir jemand zeigt, aber keiner kam.
    Leider waren die Bleche ein Unikat.
    So habe ich es halt selbst versucht. Wie geht es weiter? Darf ich drüber schweißen und verfüllen, und mit was für Elektroden. Der Fehler liegt denk ich mal unter 2mm soll ich 2,5er Elektroden nehmen?
    Im 2. Teil Bild 045 sieht man die Flanken nicht richtig verbunden soll ich da 2 Kerben machen und gerade durchziehen, oder eine Wanne schleifen und pendelnd verfüllen.
    Wie gesagt diese Naht muß nicht viel halten, weil noch ein Winkeleisen in 90°darüber kommt
    Muß ich die Ränder noch mal einkerben z.B. mit der Flex.
    Oder soll ich mit der 3,25er Elektrode drüberbraten?
    mfG Christian
    PS: Solltest du "zufällig" aus dem Raum Erlangen/Nürnberg/Fürth (Nordbayern) kommen, kann ich dir proffesionelle Händler für Stahlwaren und Schweißzubehör per PN nennen, die auch in Kleinmengen an Privat verkaufen.
    Danke,Ich komme aus Kulmbach 5km von mir gibt es einen Werkstattausrüster der hat auch gute Preise

  • wie du das wieder "reparierst" ist eig einfach aber auch mühsehlig, die günstigste metode ist, flex mit trenn bzw schruppscheibe, und überall wo du schlackeeinschlüsse hast, soweit rausschleifen wie es geht, bzw bis die schlacke raus ist. es sei denn du hast rein zufällig gas und sauerstoff und einen fugenhobel und kannst auch noch damit umgehen (wobei dieses wohl eher weniger leute hier besitzten) und dann "einfach" drüberschweißen.

    bei ner V-naht pendel ich in der wurzel eig nut wenn ich luft zwischen den belchen habe. und wie weit da die pendelbewegung ist und auch die geschwindigkeit ist übungs und erfahrungssache (ist "leidergottes" beim schweißen so)

    also ich empfele dir für diese zwecke RC-elektroden, diese sind eig das richtige um zu üben da diese nicht zu dünnflüssig sind, nicht so schlacke-anfällig sind und ua auch eine gute spalt-überbrückung haben, zudem kannst du die in allen positionen verschweißen. bei RC-elektroden sollte auf jeder elektrode eine "DIN-NR" stehen und diese Lautet 6013. sollte auch auf der verpackung zu finden sein.
    Folgende herstellernamen kann ich dir empfelen und laufen MEINER MEINUNG nach am besten: ist einmal von der firma "Filarc" die "48" dan von "ESAB" die "OK 46.44" oder von "Thyssen Krupp" die "Phönix Blau"

    wenn du zb mit der trennscheibe ausschleifst (also nur trennscheibendicke einschleifst würde ich eine 2.5er nehmen (durchmesser) oder du schleist ein wenig breiter denn ne 3.2er.

    esab elektroden findest du zb auch bei Hagebau aber da nur im "halben" paket was im verhältniss wieder teurer ist. Filarc musst du bei ebay mal glück haben oder mal googeln (ansonsten schweißfachhandel welcher auch esab hat (filarc gehört zuf esab-gruppe) Thyssen-Krupp findest du zB hier: http://www.thyssenkrupp-schulte-schweisstechnik.de/

    ging es hier um ein schneeschild oder wie hab ich das verstanden?!

    MfG Tim
    Rechtschreibfehler sind Special-Effects meiner Tastatur!

  • Hallo Tim,
    Dann werde ich mal wieder aufflexen und wieter machen, ich glaube das wird noch; ja es geht um ein Schneeschild.
    Der Traktor ist ein Holder BED2 von 1954. Dieser war zum Räumen von Schotter gedacht.
    Für das Originalschild gibt es kein Muster in Deutschland nur Skizzen und Fotos. Das Originalschild ist 61kg schwer
    mein Nachbau etwas leichter ca 40kg. Das Ausgleichsgewicht muss ich auch noch bauen.
    mfG Christian

    Einmal editiert, zuletzt von holderED (23. September 2013 um 08:36)

  • Zitat von "DaniGer"

    PS: Solltest du "zufällig" aus dem Raum Erlangen/Nürnberg/Fürth (Nordbayern) kommen, kann ich dir proffesionelle Händler für Stahlwaren und Schweißzubehör per PN nennen, die auch in Kleinmengen an Privat verkaufen.

    Sorry wenn ich mich als Neuzugang hier direkt einklinke.
    Ich komme zwar nicht aus diesem Raum, bin hier(Nbg) aber während der Woche tätig.
    Bezugsquellen für Privat wären für mich interessant weil ich am Wochenende bei mir
    zu Hause schlecht an Material komme. Unsere Schmiede hat Samstags zu und es sei ihnen
    auch gegönnt.

    mfg

    Frank

  • hi christian,
    habe mit schmunzeln deine nahtbilder gesehen, speziell die kehlnaht.
    schau mal hier:
    https://www.schweisserforum.de/viewtopic.php?f=3&t=1148
    ich bin kein anfänger, hatte aber keine kehlnahterfahrung und musste dutzende elektroden leeergeld zahlen.
    timH gab gute tips...:
    RC + leichtes pendeln ist einfacher.
    RR nur ziehen, vollkommen auf ummantelung anliegend, ja, geradezu leicht andrücken. kleinste "fehlhaltungen" führen mit RR zu fehlergebnis.

    mein tipp: ohne üben und herumprobieren auf probestücken ist schweißburnout garantiert. mit üben gibts nervenzusammenbrüche, aber man übersteht sie.
    mein ziel: "flexfrei" schweißen!

    probiers einmal und poste ein paar bilder der versuche. bin gespannt.

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