ABSAUGANLAGE am Schweissplatz...

  • Hallo in die Runde..
    Bin nicht sicher den richtigen Platz genommen zu haben...
    Frage: ein durch einen unfall behinderten menschen -arbeitet in einer behinderten werkstatt jahrelang als schweisser mit einer selbstgebauten absauganlage...
    mehrere arbeiter sind erkrankt-(atemwege) klinik und berufsgenossenschaft(ihk) spielen die krankheit herunter...
    diverse fakten sind jahrelang bekannt.nur es passiert nichts im betrieb.
    Wer kann Tipps geben wie man die Sache am besten angeht.

    Wuerde mich ueber eine Beteiligung freuen.

    nicholas

  • Herzlich willkommen im Schweisserforum nicholas, d032.gifd032.gifd032.gif

    Für Gefahrstoffe am Arbeitsplatz die in die Atemwege eines Mitarbeiters gelangen können müssen die entsprechenden Grenzwerte: Maximale Arbeitsplatzkonzentration (MAK) eingehalten werden. Hierfür hat der Arbeitgeber durch seine Fürsorgepflicht zu sorgen. Wie Gernoth bereits schrieb können solche Anlagen durch die zuständige BG überprüft werden. Sollte sich dabei erhebliche Gefahrenpotentiale für den Werker ergeben, so ist die BG berechtigt den betreffenden Arbeitsplatz zu sperren falls der Arbeitgeber hier nach wiederholter Aufforderung keine Abhilfe schafft.

    Wenn Du dich nicht trauen solltest offen die BG anzufordern so kannst Du sie auch anonym über die Zustände informieren.

    Hoffe das hilft Dir etwas weiter. :roll:

    FG

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  • Danke fuer die Antworten.
    Bin noch in der Recherche...werde mich dann nochmals mit Details melden.

    Ohne heissen wind zu blasen...dieses duerfte ein Fall fuer Report werden.

    Bin froh dieses Forum gewaehlt zu haben.

  • Zitat von "nicholas"


    Bin froh dieses Forum gewaehlt zu haben.


    Hört man gerne.

    Mich würde sehr interessieren wie die Geschichte weitergeht. Zumal Arbeitsplätze für behinderte Menschen hierzulande bezuschusst werden, und demzufolge den Vorschriften entsprechend vorbildlich ausgestatten sein sollten. a065.gif

    haewiejetzt.gif 

  • ..freue mich ueber das Interesse.

    Moechte nicht alles hier Preisgeben...verstaendlich oder?

    Zum einen wird eine Behinderten Werkstatt in den Medien in den Himmel gehoben...auf der anderen Seite (wenn man hinter die Kulissen schauen kann) feststellen muss das die dort arbeitenden Menschen ueberhaupt keine Lobby haben.
    Sprich: es wird richtig verdient an den Menschen.
    In meinem Fall ist zu Beispiel die besagt Absauganlage durch einen Lieferanten in hoechst denkwuerdiger Weise installiert worden.VOR JAHREN.
    Von der Berufs. Gen. beanstandet-jedoch nicht veraendert worden.

    Am Schweissplatz hat man einen Blechkanal (ca.20x30cm) mit einem Motor installiert der nichts anderes macht als den rauch ohne Filter o. dergl. durch die Aussenwand nach draussen leitet.

    Wenn ich mir die Gesetzesvorschriften anschaue....

    Inzwischen sind wie gesagt mehrere Personen chronisch erkrankt.

    Die Geschichte geht weiter:

    Klinikum-Aerzte etc. verabreichen lediglich ein Spray und sagen : mehr ist nicht zu machen.Basta.

    Es sind mehrere Fakten nachweislich und der Ordner hat inzwischen das Aussehen einer Klageschrift.

    Muss aber momentan verhalten agieren um den Platz der betroffenen Personen vor Ort nicht zu gefaehrden.
    Klingt paradox--zugegeben.
    Aber: Gut Ding will Weile haben.

    Bin aber sicher das Morgen,am Montag Bewegung ins Spiel kommt.

    Thanks for now.

  • Zitat von "nicholas"

    Am Schweissplatz hat man einen Blechkanal (ca.20x30cm) mit einem Motor installiert der nichts anderes macht als den rauch ohne Filter o. dergl. durch die Aussenwand nach draussen leitet.

    Es gibt viele Absauganlagen, auch von namhaften Herstellern, die nach diesem Prinzip arbeiten und zugelassen sind. Wichtig ist, dass der Schweißrauch erfasst und abgeführt wird, bevor er die Atemwege des Schweißers erreicht, allso z.B. mit einem Absaugtrichter direkt über der Schweißstelle.
    Wenn die Schweißrauche zuerst am Kopf des Schweißers vorbeiziehen bevor sie abgesaugt werden bzw. nicht komplett erfasst werden und so teilweiße oder ganz in die Raumluft gelangen, ist das natürlich schlecht.

    Was genau wird denn da geschweißt? Werkstoff und Schweißverfahren?

    Das mit dem Einsatz behinderter Menschen in der Produktion richtig Geld verdient wird, habe ich auch schon gehört, finde ich persönlich eine absolute Frechheit auf Kosten derer Menschen, die sich nur schlecht oder garnicht wehren können. motzki001.gif

    Gruß Janik

    Gott gebe, dass es klebe

  • ..genau das ist der Punkt.Es gibt keinen Trichter in der Absaugvorrichtung.Es existiert ein Bild auf der HP Seite der Werkstatt auf dem ersichtlich ist,das der Schweisser voll im Rauch steht...und mehr...

    will noch ein wenig mehr Info sammeln,und Anfragen die ich an Aemter gestellt habe-abwarten.

    Wie ich gestern erfuhr vom Insider der werkstatt...sollte die Anlage bereits im Sommer letzten Jahres ausgetauscht werden...SOLLTE.

    Ich will nun Bilder erstellen-Fakten etc. sammeln-bevor der Schrottplatz zum stillen Zeugen wird.

    Es ist als wenn man ein wenig gegen die Zeit arbeitet....

  • [album][/album]

    ..so wie versprochen ein markantes Bild vom besagten Arbeitsplatz.

    Wie man sieht steht der Schweisser voll im Rauch......durch das zu sehende hintere Gitter und durch eine Vorrichtung unterhalb des Arbeitsrostes wird ein Teil des Rauches ohne Filter direkt an die Aussenluft abgegeben..

    Wuerde mich ueber Eure Meinungen dazu sehr freuen..

    Gruss
    nicholas

  • In der Tat sollte der Schweißrauch natürlich abgeführt werden und nicht in die Atemwege des Schweißers gelangen.
    Aus der Praxis betrachtet ist eine solche Arbeitsweise allerdings gängig und schätzungsweiße 80% aller Personen, die mit Schweißarbeiten beschäftigt sind, stehen so im Schweißrauch, da keine Absaugung vorhanden oder verwendet wird.
    Die Schweißer, die wirklich den ganzen Tag nur am Schweißen sind, haben oftmals eine mobile Absauganlage oder einen Schweißhelm mit Frischluftzufuhr.
    Schlosser, Metallbauer, Hefter und Vorrichter müssen allerdings auch viel Schweißen und haben diese Schutzmaßnahmen nur selten zur Verfügung, was dabei rauskommt, siehe Bild.
    Das wird Dir jeder Schweißer oder Fachmann hier aus dem Forum so bestätigen können, bei mir war es nicht anders :?

    Gruß Janik

    Gott gebe, dass es klebe

  • ....wenn ich die Gesetzgebung betrachte und was im einzelnen darin verzeichnet ist,so gibt es kein Zweifel das so eine Anlage (wenn man diese ueberhaupt als Anlage bezeichnen kann) in keinster weise statthaft ist.
    Seit ueber 10 Jahren in Betrieb...und ich bin der Meinung das hier einhalt geboten werden muss.

    Ob das den bereits erkrankten Personen noch helfen wird,wird die Zukunft zeigen.

    In den naechsten Tagen wird ein Schreiben jeweils an die entsprechenden Stellen gehn.
    Behinderten Werkstatt-IHK-Berufsgenossenschaft-Presse-Berufsschule- etc.

    Irgendjemand muss sich ja trauen...

    Werde weiter berichten.

    ...und auf weitere Kommentare warten.

    Vorerst DANK

    nicholas

  • Cool, das Du dich einsetzt!
    Ich berate Kunden im Bereich Schweißtechnik/Trenntechnik und Absauganlagen.
    Leider schert es kein Schwein, das die Angestellten im Rauch stehen.
    Dabei kostet eine gute, mobile Absauganlage nur ca. 3100,-€!
    Unser Abteilungsleiter hat auch Kehlkopfkrebs vom Schweissen bekommen, der trägt jetzt immer einen Helm mit überdruck...
    Wünsche Dir viel Glück und das Du dram bleibst!!!

    P.S: Absauganlagen sind vorgeschrieben für jeden Betrieb!

  • ..mir sind ebenso Faelle bekannt wo schwerste gesundheitliche Schaeden als Folge von Schweissarbeiten bekannt wurden.
    Unverstaendlich in diesem Fall ist nur,das die Berufsgenossenschaft nicht eingeschritten ist.
    Die haben jedesmal die Absauganlage beanstandet...Nachbesserungen-was immer das bedeutet- gefordert,jedoch stilllschweigend hingenommen,das ueberhaupt nichts passiert.
    Es schreit zum Himmel.
    Momentan ist da richtig Bewegung reingekommen.....
    Schade ist nur,das die beteiligten Behinderten in keinster Weise sich wehren koennen.
    Vielleicht aber doch.
    Bleibe am Ball und werde den Stand der Dinge dartun.

    dank fuer die Mithilfe.

  • ...hallo.

    wie versprochen der aktuelle Stand.

    Habe heute die JHK sprich BG-ueber die zu bemaengelnden Dinge informiert.Und zwar direkt an die zustaendige Stelle.Ohne wenn und aber.

    Entsprechende Zeilen weitergeleitet an die Verwaltung der Beschuetzenden Werkstaette.(man acht auf das Wort BESCHUETZEND)

    Ferner an 8 inder Region vertretenen Zeitungen sowie 6 Rundfunkstationen.

    Damit ueberhaupt nicht einer auf die Idee kommen kann etwas unter den Tisch fallen zu lassen.
    Nicht zu vergessen : auch an die Adresse der beteiligten Kliniken.

    Bin nun gespannt wie die Reaktionen sind.

    Denke hier ein wenig zu bewegen,das den behinderten Menschen helfen wird.
    Die haben einfach keine Lobby..und das sollte sich aendern-jedenfalls in diesem Fall.

    Traurig wenns Menschen gibt die nichts zu sagen haben und dennoch den Mund halten (muessen

    Bleibe am Ball.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von "nicholas"


    Denke hier ein wenig zu bewegen,das den behinderten Menschen helfen wird.
    Die haben einfach keine Lobby..und das sollte sich aendern-jedenfalls in diesem Fall.

    Traurig wenns Menschen gibt die nichts zu sagen haben und dennoch den Mund halten (muessen

    Bleibe am Ball.

    Wir stehen auf jeden Fall hinter Dir und werden Dich und natürlich auch die behinderten Menschen unterstützen.

  • Hallo ins Forum...
    Wie versprochen einige weitere Details.
    Inzwischen hat sich der NDR eingeschaltet....Gespraechstermin betreff der Oertlichkeiten..
    Der Leiter und auch der Werkstattleiter der betroffenen Metallwerkstatt innerhalb der Beschuetzenden Werkstaette haben verschiedene Schreiben betreff des Schweiss-Arbeitsplatzes vorliegen.
    Und mehr...
    Innerhalb der Verwaltung ist angeordnet worden den KOMPLETTEN ARBEITSPLATZ zu erneuern...NACH JAHREN!-
    Ein Schweisser mit einer (Unfall) Behinderung ist kurzzeitig wiederum in Aerztliche Behandlung gekommen,da sich der Zustand -Lunge -Atemwege sich weiter verschlechtert hat.
    Besagte Person soll laut Aussage einer Betreuungsperson dem Arbeitsplatz ab sofort fernbleiben.

    Ich persoenlich warte nunmehr auf weitere Fakten um dann die in Arbeit befindliche Schriftenmappe an die entsprechende Stelle der Strafverfolgungsbehoerde weiterzuleiten.
    Geprueft wird derzeit ob der Straftatbestand der Koerperverletzung etc. gegeben ist.
    Fuer weitere Tipps aus dem Forum bin ich dankbar.

  • Hallo nicholas,

    von einem Hersteller von Absauganlagen für den Bereich Schweißtechnik weiß ich, daß die Anforderungen bezüglich Partikelgrenzwerte in der Atemluft des Schweißers heute sehr streng sind. Wende Dich doch einfach mal an einen Absauganlagenhersteller, die geben Dir sicher gern Auskunft über die entsprechenden Vorgaben in den Richtlinien und BGV`s.

    Der Mitarbeiter sollte sich auf jedem Fall rechtlich beraten lassen, ob er Strafanzeige erstattet wegen Körperverletzung und Verletzung der Fürsorgepflicht durch Seinen Arbeitgeber.

    Schönen Sonntag. d010.gifa040.gifd012.gif

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  • Hallo.

    Ja genau nach diesen Kriterien bin ich vorgegangen und auch jetzt laeuft eine Abwaegung berteff der juristischen Schritte.
    Traurig ist bei der Sache nur das die betroffenen Personen auch medizinisch im Nachteil sind.
    In einem Fall hat man noch nicht einmal eine CT gemacht....es wird an allen Ecken und Enden versucht die Fakten herunterzuspielen.

    Wird aber nicht gelingen weil ich eben entscheidene Medien informiert habe,und diese am Fall ABSAUGANLAGE effektiv arbeiten.

    Bleibe am Ball

  • Wichtig ist zu dokumentieren, wie es lange Zeit ausgesehen hat. Werden die gesundheitlichen Probleme der Betroffenen dann als Berufskrankheit anerkannt und ist das Versäumnis der Nachbesserung offenkundig in kauf genommen worden, dann sollte man im Anschluss den Angehörigen, dem Vormund nahe legen zivilrechtlich Schadensersatz einzufordern.
    Sowas muss dem Unternehmen weh tun, dann merken die ganz schnell das man sein Kapital - die Mitarbeiter - nicht verheizt. Hinzu kommt hier noch der Tatbestand der "Misshandlung von Schutzbefohlenen" vorliegen könnte. Ich vermute mal das die Motivation das Ganze zu vertuschen/verharmlosen hier am größten ist, da hierbei Freiheitsstrafen ausgesprochen werden und es nicht nur um Geld geht.

    Wehret den Anfängen!

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