Doppel T Träger schweissen

  • Hallo, dass Problem ist folgendes, ich mache eine Weiterbildung zum Qualitätsfachingenieur und u.a. ist Qualitätssicherung in der Schweißtechnik ein Block.
    Hier werden aber Dinge vorausgesetzt (was auch nicht angezeigt wurde), die ich nicht erfüllen kann, da ich Schweißen nur in meiner Lehre zum Werkzeugmechaniker vor 17 Jahren durchgenommen habe. Bei meiner Googlesuche bin ich auf dieses Forum gestossen und habe mir gedacht, dass mir hier evtl. weitergeholfen werden kann.

    Die genaue Aufgabe lautet:

    Es sind jährlich 900 Stück Doppel-T-Träger zu fertigen:

    Gurte: 250 x 32 mm
    Steg: 400 x 16 mm
    Trägerlänge: 11.000 mm
    Die Träger werden bestückt mit Kopfbolzen Ø 22 mm.

    Anforderungen:

    - Längsnähte Träger: durchgeschweißt (siehe DIN 18800-1,
    Tabelle 19, Zeilen 1-4)
    - Bewertungsgruppe B nach DIN EN ISO 5817
    Die folgenden Fragen beziehen sich auf die o. g. Aufgabe!
    1. Wählen Sie die Stahlgüte (Träger und Bolzen) und die entsprechenden
    Bescheinigungen – die Streckgrenze ist nicht maßgebend. Die Träger
    werden im bauaufsichtlichen Bereich eingesetzt.
    2. Welche Voraussetzungen muss der Hersteller der Träger erfüllen?
    3. Legen Sie für eine Werkstattfertigung die erforderlichen Ausrüstungen
    fest (Zuschnitt, Nahtvorbereitung, Vorrichtungen zum Heften,
    Schweißausrüstungen, Hebezeuge, Transportmittel, Endkontrolle). Die
    Wirtschaftlichkeit ist zu beachten.
    4. Beschreiben Sie den Fertigungsdurchlauf beginnend vom
    Materialzuschnitt bis zur Endkontrolle.
    5. Erstellen Sie einen Schweiß-, Schweißfolge- sowie einen Prüfplan für
    die Träger.
    6. Welche Nahtunregelmäßigkeiten sind in der Bewertungsgruppe B nach
    DIN EN ISO 5817 nicht zulässig (t > 3 mm)?
    7. Beschreiben Sie den Prozess „Beschaffung“ nach DIN EN ISO
    9001:2008-12.
    8. Worin unterscheiden sich die Normenreihe DIN EN ISO 3834 und die
    DIN EN ISO 9001?

  • Hallo und Willkommen im Forum,das klingt mehr wie ne Schulungsaufgabe,sowas herzustellen ist Schweißtechnisch kein problem,jede Stahlbaufirma mit Zert.18 800 kann und darf sowas,es gibt noch Auflagen in Stahlsorten und Beanspruchung.
    Von der Nahtvorbereitung,der Steg von 16 mm kann ohne Nahtvorbereitung mit links und rechts in Pos.PA (Kehlnaht ) verschweißt werden,die DHY-Naht mit versenkten Kehlnähten währe auch möglich,hat den vorteil weniger Schweißgut,weniger verzug aber nicht umbedingt für dein Träger,sehr aufwendig.
    Vom Schweißen her,den Steg mittig auf dem Gurt heften (Vorwärmen) alle 500 mm verheften links und rechts versetzt.
    Zum Schweißen,mind 1,2 mm Draht der Steg ist 16 mm,müßte einlagig reichen,Schweißnahtdicke 0,7 x t min,der Gurt ist 32 mm hir umbedingt Vorwärmen (Kaltrißgefahr) weiterhin auf Zwischenlagentemp.achten geht mit Temp.Stift.
    Geschweißt wird von A nach B,der Gurt selbst sollte sich nur wenig verziehen ,beim Steg 16 x 400 mm,der wird wohl ein kleinen Schlänker kriegen.
    Wichtig ist das du bei den Schweißarbeiten das Vorwärmen beachtest.

    Alle Angaben sind von mir ohne gewähr ,ich bin Praktiker und kein Arbeitsvorbereiter,aber damit haste erst mal wat.

    • Offizieller Beitrag

    Die letzte Frage von Sauerländer bezog sich ja auf das Schweissverfahren, E oder MAG.

    Da wir jetzt nähere Angaben über die zukünftige Produktion dieser Stahlträger haben, geht es hier auch um Wirtschaftlichkeit, deshalb ein klares nein zum E-Schweissen.

    Desweiteren zog "Sauerländer" es in betracht "Unterpulverschweissen" durchzuführen.

    Meine Zusatzfrage, da ich z.Z. nicht auf dem aktuellsten Stand bin:

    Funktioniert das UP-Schweissen eigentlich bei Kehlnähten?

  • Ja UP-Schweißen geht allerdings nur für Stumpf und Kehlnähte,für diese Schweißaufgabe währe dieses verfahren genau das richtige.Habe selbst an einer UP-Anlage gearbeitet,Stahlplatten für den Schiffbau damit verschweißt das waren alles Stumpfnähte.
    Daher ist dieses verfahren wohl das richtige,allerdings nur wegen der hohen Stückzahl und der Schweißnahtlänge,desweiteren hast du kein Nahtanfang weil du mit auslaufblechen arbeites und in eins durchschweißt,daher ist die Qalität der Naht auch besser.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von "Morten"

    Habe selbst an einer UP-Anlage gearbeitet,Stahlplatten für den Schiffbau damit verschweißt das waren alles Stumpfnähte.

    Ich kenne das eben auch nur vom Schiffbau und auch nur Stumpfnähte, sonstiges wie Bodenwrangen - Längsträger etc. wurden zwar auch mit einem "Schweissropoter" verschweisst, aber nicht unter Pulver.

    Deswegen ist das verschweissen von Kehlnähten mit dieser Methode etwas, was ich noch nie gesehen habe.

    • Offizieller Beitrag

    Wir suchen also:

    das wirtschaftliche Schweissverfahren
    das passende Schweissgerät oder den Schweissroboter
    die geeigneten Schweisszusätze und -Gase
    die geigneten Geräte zum z.B. vorwärmen
    Schweissparameter

    Qualifikation des Schweissers
    Qualifikation der Schweissaufsicht

    Nahtvorbereitung
    vorrichten
    heften
    schweissen
    ausrichten
    verputzen
    Abnahme

    Habe ich etwas vergessen?

    Und dafür brauchst Du nun Angaben?

  • Hallo, das Schweißverfahren sollte aus wirtschaftlichen Gründen Unterpulver-Schweißen UP-Schweißen sein. Wichtig ist auch noch welche Schweißposition die Zusatzstoffe und Drahtstärke zum UP-Schweißen. Wie viele Lagen muss ich schweißen reicht eine? Als Naht habe ich, da es ja durchgeschweißt werden soll habe ich eine doppel HV Naht gewählt oder gibt es hierfür eine andere bessere/wirtschaflichere Variante? Die Schweißnaht würde ich mit Autogenen Brennschneiden vorbereiten.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von "Sauerlaender75"

    Hallo, das Schweißverfahren sollte aus wirtschaftlichen Gründen Unterpulver-Schweißen UP-Schweißen sein.

    Mit ca. 800mm / min. Abschmelzleistung es ein sehr gutes wirtschaftliches Schweissverfahren ist.

    Weitere Vorteile liegen in den sehr hohen mechanischen und metallurgischen Gütewerten des Schweißguts.

    Aber auch bei diesem Schweissverfahren können Fehler auftreten:

    Poren,
    Bindefehler,
    Erstarrungsrisse,
    Stengelgefüge im Schweissgut (schmales tiefes Schmelzbad).


    Zitat von "Sauerlaender75"

    Wichtig ist auch noch welche Schweißposition

    Wir schweissen hier eine Kehlnaht (FW → Kehlnaht), als Schweissposition kommt nur:
    PA (PA → Wannenposition P_FW_PA.gif ) oder:
    PB (PB → Horizontal/Vertikalposition P_FW_PB.gif ) in betracht.

    Zitat von "Sauerlaender75"

    die Zusatzstoffe und Drahtstärke zum UP-Schweißen.

    Beim UP gibt es (runder Zusatz) Draht zwischen 1,2 bis 12mm Durchmesser und das entsprechende Schweisspulver. Pulver der Klasse 1 für un- und niedriglegierte Stähle ist ausreichend. Um auf das erforderliche aMaß zu kommen wird wohl eine Drahtstärke ab 1,6 benötigt.


    Zitat von "Sauerlaender75"

    Wie viele Lagen muss ich schweißen reicht eine?

    Je nach Zusatz wird wahrscheinlich eine Lage ausreichen.

    Zitat von "Sauerlaender75"

    Als Naht habe ich, da es ja durchgeschweißt werden soll habe ich eine doppel HV Naht gewählt oder gibt es hierfür eine andere bessere/wirtschaflichere Variante?

    Ich persönlich sehe keine Notwendigkeit einer HV-Naht am Steg. Im Gegenteil, er ist nur halb so stark wie der Gurt und würde (stark übertrieben) bei der benötigten Schweisstemperatur, welche zum aufschmelzen des Gurtes benötigt wird (bezgl. Bindefehler), wegschmelzen.

    Zitat von "Sauerlaender75"

    Die Schweißnaht würde ich mit Autogenen Brennschneiden vorbereiten.

    Meinst Du damit, falls erforderlich, daß Vorwärmen oder die HV-Naht?

    • Offizieller Beitrag

    Wenn der Träger/ein Bauteil nur einseitig geschweisst werden könnte und die andere Seite event. nur mit einer Kapplage verschweisst wird, würde ich auch eine HV-Naht "empfehlen".

    Ansonsten sehe ich auf Grund der Wirtschaftlichkeit und der Unkenntnis des Einsatzbereiches dieser Träger keinen Grund für eine doppelte HV-Naht.

  • Hallo, wichtig ist ja, dass wie in der Aufgabe steht die Nähte durchgeschweißt werden aus diesem Grund hatte ich eine Doppel HV Naht gewählt. Was verstehen Sie unter einer Kapplage? Kann man eine Kapplage auch mit der UP Anlage schweißen?

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von "Sauerlaender75"

    Hallo, wichtig ist ja, dass wie in der Aufgabe steht die Nähte durchgeschweißt werden aus diesem Grund hatte ich eine Doppel HV Naht gewählt.

    Das ist auch ohne HV-Naht der Fall.


    Zitat von "Sauerlaender75"

    Was verstehen Sie unter einer Kapplage? Kann man eine Kapplage auch mit der UP Anlage schweißen?

    Ein "Verschluß" der anderen Seite, um z.B. ein Bauteil/Naht vor Korrosion zu schützen oder abzudichten. Man könnte auch Silikon verwenden :zip: .

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