WIG Schweißnaht Rückseite verbrannt V2A

  • Hallo Zusammen,


    ich heiße Stefan, bin 36 Jahre und neu hier im Forum.

    Ich habe mir ein Stahlwerk AC DC Schweißgerät gekauft und möchte mich am WIG Schweißen versuchen. Alles nur aus Hobby und reiner Interesse...


    Bei meinen ersten Versuchen habe ich festgestellt, dass die Rückseite meiner Nähte alles andere als ansehnlich sind. Ja, die Vorderseite lässt auch zu wünschen übrig 😁, aber dass stört mich aktuell noch nicht.


    Vielleicht kann mir jemand sagen, warum die Nähte so aussehen.

    Geschweißt wurde 1,5mm V2A mit einer pinken 2,4mm Elektrode bei 45A.


    Ich bin für alle Ratschläge dankbar.


    VG Stefan

  • Hallo, die Ursache ist, dass dieser Teil der Schweißnaht nicht durch das Schutzgas vorm Sauerstoff geschützt ist. Vermeiden lässt sich das nur durch Formieren. Suche nach "Formieren WIG Schweißen". Bei Rohren geht das recht einfach.

  • Hallo, danke für diesen Hinweis.

    Ich habe noch nie gehört, dass man die Rückseite( Unterseite) einer Schweißnaht ebenfalls mit Gas schützen muss, auch habe ich das in keinem Video je gesehen, dass so etwas gemacht wird.

    Gibt es vielleicht noch andere Faktoren, welche zu diesem Ergebniss führen? Stromstärke, Schweißgeschwindigkeit, Gasmenge (hatte ca 14l eingestellt)

  • Metall + Sauerstoff macht Oxid. Chemische Reaktionen laufen bei höherer Temperatur im Allgemeinen schneller ab, einige sogar erst ab einer Mindesttemperatur.

    Du kannst jetzt versuchen, mit der Stromstärke so weit runter zu gehen, dass du die kritische Temperatur nicht mehr erreichst - aber dann kannst du nicht mehr von Schweißen sprechen (mit so niedriger Temperatur kannst du nur löten).

    Einzige Alternative: Den Sauerstoff entfernen. Dass das auch auf der Rückseite nötig ist, ist doch eigentlich einleuchtend.

    Kippt der Bauer Milch in den Tank, wird der Trecker sterbenskrank.

  • Vielleicht kann mir jemand sagen, warum die Nähte so aussehen.

    Du wolltest ja wissen, warum die Nähte so aussehen. Und die Ursache habe ich dir genannt. Und auch, wenn du noch nie davon gehört hast, Luftsauerstoff ist die Ursache dafür. In den vielen Viedeos wird ja meistens nur die "Vorderseite" der Schweißnaht gezeigt. Man kann diese Oxydschicht recht gut mit einer Edelstahlbürste mechanisch entfernen. Beizen soll auch gehen. Weiteres gibt es eine Paste dafür.
    Bei einer Belchstärke von 1.5mm wird halt die Wurzel gleich mal an der Rückseite in Erscheinung treten. Schneller Schweißen mit höheren Strom bringt schon ein wenig, man muss aber schauen, dass der Einbrand auch stimmt.


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  • Beim Blumenkohl wie im oberen Bild hilft polieren nicht mehr und Formpaste ist teuer, ebenso spezielle Klebebänder. Nicht durchschweißen bei dünneren Blechen ist auch schwierig. Angeblich brächte die Reduzierung des Luftzutrittes an der heißen Rückseite mit Hilfsmitteln (flach auflegen, billiges Aluklebeband...) schon Verbesserung ... selbst aber noch nicht probiert. Vielleicht kennt jemand diese Behelfspraxis besser?

  • Was heißt Behelfspraxis, das hinterlegen der Rück-und Wurzelseiten mit Kupferstücken ist Gang und Gebe, ebenso wie das Formieren mit Gas (insbesondere wenn die Wurzel durchkommt, auf der Untetseite von Blechen wie hier gezeigt eher nicht)

  • Beim Schweißen von hochlegierten Stählen mit freier Wurzel muss die Rückseite/Wurzelseite vor Sauerstoff bzw. einfach Luft geschützt werden. Das kann beispielsweise mit Formiergasen, Abdeckklebebändern, Pasten oder eben Kupferstücken gemacht werden.

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