Hilfe, ich schweisse "Loecher"

  • Hi folks,

    vielleicht kann mir mal jemand auf die Spruenge helfen. Wie schon vorgestellt bin ich kein gelernter Schweisser, habe aber den Anspruch, bessere Arbeit abzuliefern, als ich hier in Thailand momentan angeboten bekomme. Ich habe das Problem, wenn ich z.B. einen Rahmen aus Rechteckrohr schweisse. Die 45-Grad-Verbindungen gelingen mir bestens, seit ich eine Metallbandsaege habe, die wirklich genau saegt. Aber bei z.B. einer Verstaerkung, die ich einschweissen moechte, brenne ich mir regelmaessig "fette" Loecher ins Material. Die Rechteckrohre haben ja immer einen gewissen Radius und somit liegt das Material aussen nicht zu 100 % an. Ist es angesagt, das Rechteckrohr so anzuarbeiten, ( schleifen ) bis es genau dem Radius entspricht ? ( Ich hoffe, ich druecke mich verstaendlich fuer euch Profis aus :shock: )

    Wie gehe ich denn hier am besten vor ?

    Danke fuer eure Tipps.

    Herzliche Gruesse aus dem warmen Chiangmai.

    Bernd

  • Fette Löcher = fette Power, was haste dann an Stärke vom Material und mit was Brätz du das zusammen E-Elektrode oder Schutzgas- Mag,da gib uns man alles an infos was de hast,Material Schweißgerät,Schweißzusatzt z.b stärke der Elektroden und deine Einstellwerte ,und dann sehen wir weiter.
    Übrigens wo aus Norddeutschland kommst du weg ?.

  • Hi folks,

    @ Olli, ganau das meine ich, danke fuer Deine hilfreiche Darstellung.

    @ Morten
    ich bin urspruenglich in der Nahe von Peine, zwischen Braunschweig und Hannover aufgewachsen. Kenne Thailand seit ueber 20 Jahren und bin seit 8 Jahren hier in Chiangmai verheiratet und habe auch meinen Lebensmittelpunkt hier. Allerdings sause ich drei - viermal im Jahr nach Deutschland, um meine Oldies und Freunde zu besuchen.

    Sorry, natuerlich braucht ihr ein paar Informationen mehr, um mein Problem zu verstehen. Also da mein Schlauchpaket grade wegen eines Schnitts in der Gasleitung gefixt wird, schweisse ich MMA, also Elektrode.
    Das Material ist Rechteckrohr, 3inch x 1 1/2 inch, Materialstaerke ca 2 mm. Die Versteifung, die ich einschweissen moechte ist ebenfalls Rechteckrohr, 2 inch x 1 inch, Materialstaerke 1,5 mm.

    Ich habe ein Schweissgeraet von Welpro, ( 200 P ) das sowohl MMA als auch TIG schweissen kann. Geht bis 200 AMP und kann beim TIG-Schweissen mit Puls arbeiten. Auch die Amplitude und die Nachstroemzeit lassen sich einstellen, ist jetzt aber mal nebenher, weil ich ja Elektrode schweisse.

    Wenn ich die 45 Grad-Verbindungen schweisse, bekomme ich prima Naehte hin, weil die Bandsaege tatsachlich 45 Grad saegt und das Material exakt aneinander liegt. Kein Verzug, weil ich aussen hefte und dann von innen nach aussen schweisse. Ich habe das Geraet dann bei 60 AMP stehen. Ach ja Elektroden sind RB-26 von KOBE, also 2,6 mm.

    Ich freue mich ueber eure Tipps. :) ... Also, nur mal so. wenn mal jemand aus dieser netten Gemeinde sich in einen Flieger setzen moechte, um mich zu besuchen, Logie und Entertainment sind dann natuerlich meine Sache. Meine ich wirklich so ! ! ! Ich moechte nach zwei Wochen nur etwas mehr ueber die Geheimnisse des Schweissens wissen, he he he.

    Herzlichen Gruss aus Chiangmai

    Bernd

  • Schweißgerät und Zusatz sind so weit O.K ich würde bei den dünnen Material mit RR-Elektroden schweissen ist für ein Anfänger etwas einfacher,die Power ist soweit auch O.K .

    Um dein Rahmen zu verstärken werden sogenante Angstlachen oder auch Verstärkungen eingeschweißt,bei dir aus dem gleichen Material wie das Rohr,hab dir da mal ne Zeichnung gemacht.

    Im Winter kommen wir alle zu Tauchen und Bier trinken runter, a040.gifa020.gifa049.gif

  • Hi Morten,

    danke fuer Deine Erklaerung soweit. Mein Problem ist.... so wie Olli es bereits gezeichnet hat, lassen sich die Teile nicht so glatt verbinden.

    Ich weiss momentan einfach nicht, wie ich es anstellen soll, dass sich diese Teile verbinden. Wenn ich "gefuehlsmaessig" vom staerkeren Material ausgehend zum duenneren schweisse, gibt es Loecher. Hmmm, erklaer mal bitte Deine Angstlaschen naeher. Wenn ich versuche eine Wurzelnaht zu legen, liegt diese entweder am dickeren oder am duenneren Materiel an, dazwischen ist nichts, also keine Verbindung.

    Vielleicht sollte ich doch besser Snooker spielen :)

    Bernd

  • Wie siehts mit Pendeln aus??????

    Ein bisschen weniger Strom wegen dem 1,5 und dafür bleibste ein bisschen länger beim Pendeln auf dem 2 mm Mat.

    Wenn ich mit Wig unterschiedliche Mat. stärken schweisse bezieh ich mich mit der strom stärke immer am dünneren Mat.,Ist ja Logisch sprechende_015.gif

    Musst halt immer so ein zwischen ding finden das das dünnere nicht gleich durchbrennt aber das dickere Mat. aufgeschmolzen wird es kommt auch auf die schweissposition drauf an und wie das Mat zusammen geschweisst werden soll.

  • Damit meinte ich die Versteifung,so wie das gelesen hatte wolltes du deinen Rahmen noch verstärken und so ist das die beste Lösung.
    Mit dem anderen Problem denke ich auch mal das es noch an deiner Handfertigkeit mangelt aber das kommt,mit den RB-Elektroden kann man gut schweissen aber als ungeübter würdes du mit RR oder noch besser RC besser zun recht kommen.

    Und mit den Löcher dann hast du zu viel Power,geübte Schweißer können da mit umgehen weil sie das gefühl dafür haben ist aber so schwer zu erklären,und dann haste auch noch dünnes Material das mach die sache umso schwieriger.
    Aber du schweißt 2-3 mm material also von daher die Power ist soweit O.K Elektrodenneigung nicht zu flach und der rest ist übungssache.
    Wie Olli schon schrieb,Pendel gegebenfalls mit noch weniger Power und langsamer schweißen probiersmal.

  • Ich danke euch beiden fuer eure Erklaerungen.

    Diese Angstlaschen sind eine gute Idee, kann ich in diesem Fall leider nicht verwenden, weil ich in diesen Rahmen "smartwood" ( Bretter aus einem Zement-Fibergemisch ) einbaue. Das Ganze wird ein 4 mtr Rolltor. Aber ich behalte das mal im Hinterkopf fuer andere Sachen.

    Mit Pendeln hab ich es natuerlich versucht, aber es wird wohl tatsaechlich an der mangelnden Erfahrung und am Gefuehl liegen. Gibt es eigentlich eine "Faustregel", die angibt, wie gross ein Spalt zwischen dem Material maximal sein darf ? Wie gesagt, wenn das Material dicht zusammenliegt, gelingen die Naehte super.

    Jetzt wuensche ich euch erstmal ein erholsames Wochenende

    Bernd

    • Offizieller Beitrag

    Ich persönlich würde warten bis das Schlauchpaket repariert ist (wenn zeitlich möglich).

    Wenn mit der Elektrode, dann würde ich natürlich die dünnsten nehmen. 2,6 mm Kernstabdurchmesser für 1,5 mm Blech sind einfach zu viel (höherer Strombedarf zum abschmelzen wird benötigt).

    Den Radius - Spalt gezeichnet) könnte man auch mit Auftragsschweissen wegbekommen. D.h. zuerst eine Raupe auf diese "Kante" ziehen und dann die Rohre verschweissen.

    Du könntest natürlich auch das 1,5mm Rohr mit einem kleinen Hilfsblech unterfüttern/verstärken (nur dort wo geschweisst wird im Rohr verstecken).

  • Danke Gernoth,

    das Schlauchpaket ist kommende Woche wieder einsatzbereit. Ich denke auch mal, dass ich beim TIG-Schweissen besser wegkomme, weil sich alles besser dosieren laesst. Ich habe sicher noch eine Menge "Hausaufgaben" zu machen, bis ich mit meinen Ergebnissen zufrieden bin. Ausserdem muss ich mal schauen, ob ich hier auch andere Elektroden bekomme. Normalerweise sind hier nur RB-26 und RB-32 im Handel. Morten empfiehlt ja RR- oder RC Elektroden zu verwenden.

    Bei meinen Anfaengen bin ich hin und wieder mal mit der TIG-Elektrode ins Schweissbad geraten. Ist halt nicht so einfach diesen Abstand konstant zu halten. In irgendeinem YOU-TUBE Beitrag wird dazu geraten, Elektroden, die ins Schmelzbad getaucht sind, nicht weiterzuverwenden.

    Ist die Information so richtig ? ... oder kann man diese neu anschleifen und weiternutzen ?

    Ich habe einen 1,6 mm und einen 2,4 mm Satz, dazu Keramikduesen Groesse 4 und 5 und auch die entsprechenden Schweissstaebe. Wozu wuerdet ihr mir raten, wenn ich z.B. 2mm Rechteckrohr verschweissen moechte ?

    Freundlichen Gruss aus dem verregneten aber warmen Chiangmai

    Bernd

  • Zitat von "bernd_chiangmai"

    Bei meinen Anfaengen bin ich hin und wieder mal mit der TIG-Elektrode ins Schweissbad geraten. Ist halt nicht so einfach diesen Abstand konstant zu halten. In irgendeinem YOU-TUBE Beitrag wird dazu geraten, Elektroden, die ins Schmelzbad getaucht sind, nicht weiterzuverwenden.

    Das ist vollkommen richtig nicht nur das da durch dein Lichtbogen nicht mehr stabil ist,es kommt bei berührung mit dem Mat. zu wolframeinschlüssen diese sollten natürlich vermieden werden...

    Also immer mit einer gut geschliffenen Elektrode schweissen dh. Spitzenlänge =2x elektroden durchmesser (nicht bei Alu) und wenn es geht sollten die schleif richtung der Elektrode die gleiche wie vom schleifbock haben,also

    Ach ja wenn möglich nen eigenen schleifbock nur für die elektroden....

    2,4 elektroden und 2,4 Sträbe wegen dem Spalt bei der Verstrebung.

    sonst könntest du dirs fast aussuchen 1,6 und 1, stab oder 2,4 mitm 2,4 Stab

    Nimm die 5er düse für die 2,4 und die 4 für die 1,6

    Stromstärke ca 70-80
    Bei der kehlnaht ein wenig mehr ca 90 kommt drauf an wie du die schweisst

    Noch ein tipp am rande: nach dem du den Rahmen(ordentlich) geheftet hast schleifst du die äusseren kanten ein wenig ab um mehr Fleisch zum schweissen zu haben(hält besser und du hast nicht so einen verzug nach dem Kehlnaht schweissen auch wenn du sie dann noch verschleiffen musst)
    Oberes Bild vorher ,unteres nach dem schleifen

  • Hallo Olli,

    danke fuer Deine Ausfuehrungen. Also, wenn ich Dich richtig verstehe,

    Zitat von "Olli"

    Das ist vollkommen richtig nicht nur das da durch dein Lichtbogen nicht mehr stabil ist,es kommt bei berührung mit dem Mat. zu wolframeinschlüssen diese sollten natürlich vermieden werden...


    dann tatsaechlich weg mit der Elektrode und eine neue nehmen.....
    Okay, die Sache mit dem Schleifbock ist ja auch interessant, habe ich so noch nicht gehoert, erscheint mir aber logisch, weil das Wolfram mit keinem anderen Material in Verbindung kommen soll. Ich habe neben meinem grossen Schleifbock noch so ein kleines Modell, dem werde ich mal neue Schleifscheiben verpassen und nur noch dafuer nutzen.

    Zitat von "Olli"

    2,4 elektroden und 2,4 Sträbe wegen dem Spalt bei der Verstrebung.
    sonst könntest du dirs fast aussuchen 1,6 und 1, stab oder 2,4 mitm 2,4 Stab

    das habe ich jetzt nicht ganz verstanden. ( scheint Schweisserdialekt zu sein :shock: )

    ... und danke fuer den Tipp mit dem Verschleifen der Kante. Das checke ich morgen gleich mal, wenn das naechste Rolltor in Arbeit geht.

    Danke und erholsames Wochenende

    Bernd

    • Offizieller Beitrag

    1. Elektrode nicht wegwerfen, sondern neu anschleifen.

    2. Ich denke er meint das Du den 2,4 mm Zusatz für die Verstrebungen nutzen solltest, weil dort wegen der abgerundeten Rohrkannte mehr aufzufüllen ist. Bei den 1mm Zusatz würdest Du wahrscheinlich mit dem nachschieben des Stabes nicht mehr hinterherkommen.

  • Ja sorry für die schlechte Ausführung,bin doch gerade noch im Umzugsstress.....

    Zitat von "bernd_chiangmai"

    danke fuer Deine Ausfuehrungen. Also, wenn ich Dich richtig verstehe,

    Olli hat geschrieben:Das ist vollkommen richtig nicht nur das da durch dein Lichtbogen nicht mehr stabil ist,es kommt bei berührung mit dem Mat. zu wolframeinschlüssen diese sollten natürlich vermieden werden...


    dann tatsaechlich weg mit der Elektrode und eine neue nehmen.....


    Nein Natrürlich nicht ;)

    Also: wenn du leicht mal leicht das Mat. Berührst kannst du sie neu anschleifen,solltest du aber mal mit dem schweissstab dran kommen(ist meistens so ein klumpen an der spitze dran)dann mitm guten seitenschneider der klumpen abzwicken und wieder neu anschleifen.

    WICHTIG: AB UND ZU BEIM SCHLEIFEN MAL ABKÜHLEN(Becher mit wasser neben dem schleifbock)!!!!!!!!!!

    Am schnellsten gehts wenn du die elektrode erst mal rechtwinklig zur schleif scheibe hältst um die grund form zu bekommen(das schliff bild sieht dann so aus wie im Bild wo das kreuz drüber ist). Dann schleifst du nur kurz so wie es richtig um das schliff bild hinzubekommen. Es ist umständlich erklärkt :)

    Zitat von "Gernoth"

    2. Ich denke er meint das Du den 2,4 mm Zusatz für die Verstrebungen nutzen solltest, weil dort wegen der abgerundeten Rohrkannte mehr aufzufüllen ist. Bei den 1mm Zusatz würdest Du wahrscheinlich mit dem nachschieben des Stabes nicht mehr hinterherkommen.

    Hab ich 1mm draht Geschrieben?????? ........... au ja hab die 6 hinter dem komma vergessen :oops:

    Natürlich ginge es auch mit nem 1mm draht (so musste ich immer schweissen) das hatte aber den hintergrund das die schweiss naht nicht so viel aufträgt um so schneller verschleifen zu können... auch habe ich immer die gehrungsschnitte angefaast (es muss ja noch ne schweissnaht übrig bleiben nach dem schleifen ;) )

    Andere Frage welche Farbe haben deine elktroden ???? hoffe nicht Grün ;)


    Zitat von "bernd_chiangmai"

    Olli hat geschrieben:2,4 elektroden und 2,4 Sträbe wegen dem Spalt bei der Verstrebung.
    sonst könntest du dirs fast aussuchen 1,6 und 1, stab oder 2,4 mitm 2,4 Stab

    das habe ich jetzt nicht ganz verstanden. ( scheint Schweisserdialekt zu sein :shock: )

    Ne ist kein Schweisserdialekt :roll: .Hab mich falsch ausgedrückt.
    Da du ja bei der Verstrebung so einen grossen spalt hast brauchst ja auch einen dickeren Schweisstab um den spalt zu füllen...
    Sonst müsstest du beim 1,6mm Stab zu viel nachschieben.....
    Probiers einfach mal mitm 1,6mm und 2,4er schweissstab und schau was passiert..... Learnig by doing p100.gif

    Mann könnte auch(je nach schweissaufgabe) mit ner 1,6 elektrode(auch Nadel genannt sprechende_015.gif ) und mit einem 1,6 mm stab das 2mm Mat. schweissen.

    Ich hoffe du kannst damit was anfangen.... kannst auch mal im Wissensdatenbank da steht auch einiges übers wig schweissen (auch von mir :oops: )

  • vielen Dank fuer die hilfreichen Kommentare ! !

    ich glaube, Olli sagt es am deutlichsten mit :

    Zitat von "Olli"

    Learnig by doing


    Ich stuerze mich kommende Woche mal mit TIG auf die Arbeit und werde nicht so ungeduldig wie vorher sein a025.gif .

    สวัสดี ครับ
    Bernd

  • Hi Gernoth,

    Zitat von "Gernoth"

    Hilfreich zum anschleifen der Elektrode wäre auch ein kleiner Akkuschrauber.

    Du meinst, dass man in den Akkuschrauber eine Schleifscheibe einspannt ? Klar, koennte ich auch meinen Dremel nehmen, aber der ist immer besser eingepackt, sonst fehlt wieder irgend ein kleines Teil. ;)

    Ich versuch das mal mit dem kleinen Schleifbock und beherzige Ollis Rat, die Nadel zu kuehlen.

    und nein, Olli, die Elektroden sind nicht gruen, sondern rot. ;)

    Tschau erstmal bis die Tage

    Bernd

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Bernd,

    nicht die Schleifscheibe sondern die Nadel (Elektrode) einspannen.

  • Hi Gernoth,

    asooo, verstehe, aber wird dann die Spitze nicht so angeschliffen, wie es lt. Olli nicht sein soll ?

    also nicht zur Spitze hin, sondern quer ? Ich kann noch nicht einschaetzen, welche Auswirkung das tatsaechlich beim TIG-Schweissen hat.

    Bernd

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