WIG schweißen Erdungsproblem

  • Hallo zusammen.

    Ich habe ein Problem beim Edelstahl Schweißen von einem Geländer.

    Das Geländer besteht aus V2A und wurde vor fünf Jahren erfolgreich geschweißt und seither unverändert funktionsfähig.
    Nun möchte ich noch ein weiteres Blech hinzufügen was aber nicht funktioniert.
    Mein Schweißgerät funktioniert, sobald ich aber die Masse vom Schweißgerät an das bestehende Edelstahlgeländer anschließen funktioniert das Schweißgerät nicht mehr.
    Das Problem hatte ich schon mal und habe das Gehäuse vom Schweißgerät zusätzlich an Erdung angeschlossen über einen zweiten Stromstecker.
    Somit hatte das Schweißgerät wieder gezündet und das Schweißen funktionierte. Dieses Problem mit dem zweiten erdungsstecker benötige ich nur wenn das zu schweißende Material Verbindung zur Erde hat.

    Leider funktioniert das jetzt nicht mehr und ich kann nicht mehr schweißen sobald ich die Masse an das bestehende Geländer anschließe.

    Habe schon andere Steckdosen verwendet um alle drei Phasen auszuprobieren. Das Gerät verwendet nur einen einfachen 230 Volt Anschluss aber bei keiner Phase funktioniert das Gerät sobald die Masse am Geländer angeschlossen ist.

    Kennt jemand ein solches Problem bzw die Lösung dafür?

    Mfg
    Herbert

  • ich würde mal folgendes testen:
    Schukostecker umdrehen - darf keinen Unterschied machen
    Widerstand zwischen Gehäuse und Schutzkontakt 230V Stecker messen - sollte kleiner 1 Ohm sein.
    Widerstand zwischen Zange und Schutzkontakt 230V Stecker messen - kein Durchgang.
    Widerstand zwischen Erdungsklemme und Schutzkontakt 230V Stecker messen - kein Durchgang.
    Erdung im Haus prüfen (Potentialausgleich) - ist Widerstand Schutzkontakt Steckdose und Erde (z.B. Wasserleitung) kleiner 3 Ohm?

  • Wenn eine zusätzliche Erdung des Gehäuses vom Schweißgerät nötig ist, würde ich auch das Netzkabel samt Stecker überprüfen. Eventuell handelt es sich um einen Kabelbruch, bei dem nur die Ader der Erdung betroffen ist.
    Mit dem Durchgangsprüfer vom Schutzkontakt zum Gehäuse messen und das Kabel auch dabei bewegen.

    Um welches Schweißgerät handelt es sich denn?

    Gruß
    Dirk

    LORCH HT 220 DC

  • Schweißen + Erdung = Falsch und gefährlich.

    1,5mm² oder 2,5mm² sind nicht für Schweißströme geeignet.

    Kann gut sein, dass du schon einen oder mehrere Schutzleiter abgebrannt hast.

    Das merkst du erstmal nicht.
    Erst wenn jemand tot neben der Steckdose liegt, weil der Fi nicht mehr funktioniert hat.

    Die ganze Installation muss vom Fachmann mit VDE-Tester geprüft werden.
    Alles andere ist lebensgefährlich und leichtsinnig.

    Das Schweißgerät würde ich auch überprüfen lassen.
    Wenn das nicht ohne irgendwelche Erdungen funktioniert ist es definitiv kaputt.

  • VORSICHT!!!
    Bitte bei so lebensgefährlichen Themen nicht mit Halbwissen kommen!


    Über die Anschlussleitungen von einem Schweißgerät läuft kein Schweißstrom.
    Maximalstromaufnahme 16 oder 20 Ampere.

    Wenn man nur mit 100 - 150 Ampere schweißt brennen die Schutzleiter schon weg!


    Anschlussleitung, Erdung, Hausinstallation... das sind alles Querschnitte um die 1,5mm² bis 2,5mm²


    Schweißleitungen sind Querschnitte um die 50 - 100 mm²

  • Ich komm nicht mit Halbwissen. Es ging ja nie um die Leitung von Brenner und Masseklemme sondern immer um dem Geräteandchluss/Hausanschluss.


    Gesendet von iPhone 7 mit Tapatalk

  • Doch genau darum geht es, der Threadersteller verbindet das zu schweißende Material über einen dubiosen "zweiten Stromstecker" mit PE.

    Das ist sehr gefährlich weil er im Normalfall gar nicht merkt wie er einen Schutzleiter nach dem anderen wegbrennt.

    In dem Fall hat er es doch gemerkt, weil jetzt schon mindestens die zweite Steckdose ohne PE ist und sein defektes Schweißgerät ohne diese verbotene Zusatzerdung anscheinend nicht funktioniert.

    Wie gesagt: Komplette Installation prüfen (lassen)!
    Und das Schweißgerät sowieso.

  • Er hat nicht das zu verschweißende Material zusätzlich mit PE verbunden sondern das Gehäuse seines Gerätes. Siehe auch oben was er geschrieben hat.
    Und da fließt kein Schweissstrom.
    Nichts desto trotz würde ich damit auf keinem Fall so arbeiten.


    Gesendet von iPad Air 2 mit Tapatalk

  • Wenn er nur die Masseklemme dran macht geht gar nichts. Also fließt der Schweißstrom schon mal nicht wo er soll.

    Dann hat er über die Gehäuse-Masse und einen zusätzlichen SchuKo Verbindung zu PE hergestellt.
    Das Geländer was er schweißt ist ebenfalls an PE.

    100%ig hat das Gerät vor der Frickelei schon einen Fehler und der Schweißstrom ist früher schon über den Geräteeigenen Anschlussstecker geflossen und hat den ersten PE weggebrannt.

    Daraufhin hat er sich eine neue (zusätzliche) PE Leitung gebaut. Dann hat es wieder funktioniert, bis entweder PE in der Zusatzleitung oder in der Installation weggebrannt ist.

    Immer beim Schweißen: Ein Potentialfreien Kreis. Brenner und Massebuchse. Nichts erden, keine Zusätzlichen Kabel, kein PE !

  • Genau!

    Vor allem ist das Gefährliche, dass der Schutzleiter einfach wegbrennt und man das zunächst evtl. nicht mal merkt.

    Wenn man ein Gerät anschließt wo durch Defekt oder Ableitstrom irgendwo Spannung am Gehäuse liegt fliegt der Fi erstmal nicht.
    Erst wenn man das Gerät anfasst und dann kann es schon zu spät sein.

  • Richtig, aber die klassische Nullung führt genausogut Ableitströme ab und löst zumindestens die Sicherung aus, wenn L aufs Gehäuse kommt.
    Im diesem speziellen Fall von diesen lebensgefährlichen Schweißstrom-Erdungsgeschichten evtl. sogar sicherer.
    Denn sobald die Steckdose nach dem Wegbrennen von N nutzlos ist merkt man gleich, dass da jetzt was kaputt ist.*

    Bei einem System mit FI und weggebranntem Schutzleiter sieht man es erst wenn ein Kind tot daneben liegt.
    Evtl. auch ein Erwachsener, wenn in dem betreffenden Gerät ein großer Kondensator auf Gehäuse sitzt oder es noch ein 50 - 300 mA FI ist oder der FI durch HF-Zündung etc. Schaden genommen hat...


    * (Außer natürlich die Brücke in der Steckdose fackelt ab, dann hat man auch wieder sehr schlechte Karten)

  • Hallo zusammen,

    nachdem nun einiges an Zeit vergangen ist kommt nun die Zusammenfassung: Das Gerät hat am originalen PE auch das Potential vom Gehäuse. So wie es sein muss. Warum das Gehäuse extra erden damals zum Erfolg führte kann ich nicht nachvollziehen aber es war so.
    Da das nun nicht mehr funktionierte steh fest: Das Gerät hat einen internen Defekt auf der Platine. Der Elektroniker hat alles durchgemessen, es besteht keinerlei Verbiundung zwischen Primärseite und Schweißströmen. Von daher, Gerät eingestellt: PE abgeklemmt, geschweißt was zu schweißen ist. PE wieder aktiviert. Gehäuse wieder gesichert.

    Schweißungen beendet, Gerät fehlerhaft. Macht aber nichts. Klingt komisch, funktioniert aber und ist bei 2 Mann Bedienung sicher genug da Primär nichts mit sekundär zu tun hat. Wie denn auch seine Aussage: Sonst hättest du ja Fehlerströme weit über 16A und das 1,5mm² Zuleitungskabel wäre sofort "weggeglüht".

    Wasn Kampf

    Beste Grüße
    Herbert

  • Übrigens ist genau diese Geschichte der Grund warum ich keine Schweisstische Erde... Wenn man da mal die Masse vergisst brutzelt man sich schön den PE weg..

    aufgrund der HF Zündung meiner Wig Anlage und wegen des Frequenzumrichters an der Säulenbohrmaschine habe ich auch im gesamten Haus allstromsensitive RCD's... Mit nem Umrichter kann man sich die normalen Typ A auch super zerstören... Wenn sie überhaupt reagieren, im Regelfall brennen die einfach fest ohne das man es merkt.


  • seine Aussage: Sonst hättest du ja Fehlerströme weit über 16A und das 1,5mm² Zuleitungskabel wäre sofort "weggeglüht".

    Falsch.
    Fehlerströme sehr weit über 16A ja, aber die Schlussfolgerung ist falsch - Nicht zwingend das Zuleitungskabel brennt weg.
    Es ist definitiv ein Kontakt in der Unterverteilung oder ein Kabel in der Wand weg gebrannt.
    Dein Murks mit dem zusätzlichen Stecker für PE hat erst funktioniert und dann nicht mehr...
    In dem Moment hattest du bereits eine Leitung abgefackelt.

    Mit Primär und Sekundär hat das absolut nichts zu tun.
    Das Gerät ist das Gegenteil von sicher.

    Die ganze Unterverteilung muss komplett geprüft werden und das Schweißgerät einschicken oder wegwerfen.

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