Anfänferfrage - Schnellkupplung statt Schlauchtülle

  • Das ist jetzt in der Tat ne gute Frage was die mit "stellen Sie den Durchfluss ein" meinen bzw. ob das am Druckminderer oder Gassparer zu tun ist. Hastdu ein Gasmessrörchen zum Aufsetzen auf die Gasdüse am Brenner ( sowas mein ich)? Dann könntest du z.B. ausprobieren ob sich was ändert wenn du bei der Kombination Druckminderer + Gassparer den Durchfluss am Druckminderer änderst.

    Nur aus dem Bauch raus müsste eigentlich am Gassparer auch ein Durchfluss eingestellt werden, weil irgendwie muss ja festgelegt werden wie schnell der Staudruck beim Schweißbeginn abgebaut wird a0150.gif?(

    schöne Grüße
    Tommy

  • Hallo,

    Nur
    aus dem Bauch raus müsste eigentlich am Gassparer auch ein Durchfluss eingestellt werden, weil irgendwie muss ja festgelegt werden wie schnellder Staudruck beim Schweißbeginn abgebaut wird

    alle Druckregler wissen nichts von einer Durchflussmenge. Druckregler arbeiten ausschließlich mit (Feder)Kräften F. Die Durchflussmenge ergiibt sich dann aus dem Druck in einem Behälter und dem Querschnitt bei dem das Gas austritt.
    Beim Druckregler heißt der Behälter "Hinterdruckkammer" und eine Abgangsbohrung (Abgangsdüse). Beim Gassparventil ist die Durchflussmenge so gewählt, dass diese ein Vielfaches (16-32L/min) vom Druckregler ist und somit keinen großen Einfluss auf den Durchfluss hat. Die Durchflussmenge wird nach wie vor am Druckregler eingestellt. Mit der Einstellscrhaube am Gassparventil wird das Regelverhalten so eingstellt,dass bei max. Eingangsdruck von 15 BAR am Ausgang 1.5BAR als Staudruck anliegt. Bei einem Eingangsdruck von 1.1 - 2.9 BAR am Gassparventil (sind ca. 10/L/min je nach Druckregler) schwankt dann der Staudruck am Ausgang so um die 0.5-0.7 BAR. Die Werkseinstellung darf man auf keinen Fall verändern. Wird an dieser Einstellschraube gedreht, ist die Wahscheinlickeit sehr hoch, dass das Gassparventil überhaupt keine Wirkung mehr hat. Entgegen frührer Versionen vom Harris Gassparventil, wo die Einstellschraube sichtbar war, sind diese nun mit einer Abdeckkappe versehen, damit man nicht in Versuchung kommt, daran zu drehen. Im Bild habe ich versucht, das Funktionsprinzip eines Druckreglers dar zu stellen. Das Prinzip ist sehr einfach und hat den großen Vorteil, dass der Eingangsdruck in weitem Bereich keinen großen Einfluss auf den Ausgangdruck hat, Man stelle sich vor, man müsste je nach Flaschendruck die Durchflussmenge immer nachstellen.

    Folie1.JPGFolie2.JPG

    Gruß

  • Hallo Dirk und alle Interessierten,
    in der Tat ein nicht ganz einfaches und recht undurchsichtiges Thema - obwohl man doch gar nichts "sieht" von diesem Argon, es also doch durchsichtig istc040.gif.
    Spaß beiseite, habe gestern nochmals den Verkäufer angerufen und zu dem Problem befragt, da ja auch die Bedienungsanleitung schlecht und kaum auskunftgebend ist. Das Gesprächsergebnis und meine bisherigen Erkenntnisse fasse ich mal mit meinen Worten zusammen, ohne Gewähr dass alles absolut richtig ist. Vielleicht hilft es all denen die es auch noch nicht richtig wissen ein wenig weiter.

    1. Druckminderventil
    Hinter dem Hauptventil der Gasflasche wird der Druckminderer angeschraubt. Alle Gas-Verschraubungen sind generell metallisch dichtend. Der Druckminderer hat zwei Manometer und reduziert den Flaschendruck von bis zu 200 bar auf nutzbaren Druck bzw. handhabbare Gasmenge.

    Der erste Manometer zeigt den Druck in der Gasflasche an, wenn das Flaschenventil geöffnet wird / ist.
    Der zweite Manometer ist dem ersten nachgeschaltet. Hier wird die abströmende Gasmenge in Liter pro Minute angezeigt. Auf der Anzeigeskala ist parallel zur Gasmenge gleichfalls der zugehörige Gasdruck ablesbar. Der vorh. Maximalwert der Skala zeigt auf welchen Druck der Druckminderer höchstens reduzieren kann.

    Die Gasmenge wird am großen Drehknopf, der sich mittig unterhalb der beiden Manometer befindet, eingestellt. Dazu muss das Hauptventil der Gasflasche natürlich geöffnet sein. Durch ganz langsames Aufdrehen / Öffnen des Drehknopfes steigt die Gasmenge auch gegen eine geschlossene Gasleitung (ab Ruhedruck Null ansteigend). Umgekehrt - also Druckreduzierung bei geschlossener, abgehender Gasleitung - funktioniert das nicht, da bei geschlossenem System der Druck nur erhöht, aber nicht vermindert werden kann. Dafür muss erst wieder der abgehende Druck unter den gewünschten neuen Wert abgesenkt werden, um dann wieder von vorne den neuen Druckwert ansteigen zu lassen. D.h. eine versehentlich zu hoch eingestellten Gas-Stau-Menge (L/min bzw. Bar) kann nicht einfach durch Zurückdrehen des Gasmengenventils vermindert werden.

    Der bei bzw. gegen geschlossene Leitung (= Ruhedruck) eingestellte Gaswert (L/min) liegt ca. 2 Bar höher als bei Durchströmung (= Fliessdruck).
    Deshalb ist es praktischer die Gasmenge mittels Gasprüfröhrchen auf der Gasdüse des Brenners zu prüfen und einzustellen. Bei diesem Verfahren kann dann auch der Gasmengenstellknopf bei zu hoher Gasmenge einfach wieder zurück gedreht werden, da Fließdruck und kein Staudruck anliegt.

    Der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt es gibt auch Gasdruckminderer mit Gasprüfröhrchen statt dem zweiten Manometer. Und hinter dem zweiten Manometer gibt es noch einen kleinen Absperrhahn.

    Abhängig von der Gasdurchflußmenge stellt sich auch ein entsprechender Fließdruck bzw. Staudruck ein und zwar im Gasschlauch zwischen dem Druckminderer und dem Gasventil im Schweißgerät. Dieser Druck staut sich gegen das Gasventil. Je länger der Gasschlauch zwischen Gasflasche und Schweißgerät ist, um so mehr Gasvolumen staut sich. Jedesmal beim Betätigen der Brennertaste öffnet das Gasventil des Schweißgerätes und das angestaute Gas entweicht mit einem peitschend-zischenden Geräusch am Brenner.
    Um dies zu verhindern gibt es den

    2. Gassparer
    Dieser ist im Prinzip ein weiterer Druckminderer, da er den Staudruck im Gasschlauch zum Schweißgerät weiter reduziert. Der Reduzierungswert MUSS jedoch eingestellt werden.

    Die Einstellschraube ist ein Inbus, der bei meinem Gassparer unter einer Hutmutter versteckt ist. Auf verschiedenen Abbildungen ist oftmals keine Hutmutter vorhanden, dann ist die Einstellmöglichkeit deutlicher zu erkennen.

    3. Einbau, Einstellung / Justierung des Gassparers
    Immer direkt hinter dem Druckminderer, dort wo zuvor der Gasschlauch befestigt war. Gasschlauch auf das kleinstmögliche Längenmaß kürzen, um das Stauvolumen in diesem zu reduzieren. Gasschlauch am Gassparer anschließen.

    Danach die gewünschte Durchflußmenge, wie oben beschrieben, am Druckminderer einstellen.
    UND DANN das Gassparventil justieren, indem die Brennertaste bei eingeschaltetem Schweißgerät gedrückt wird. Es sollte das bekannte peitschend-zischende Geräusch am Brenner zu hören sein.
    Durch Drehen der Inbusschraube (auf oder zu? - weiß ich noch nicht und will auch nicht unnötig Gas verschwenden) den Ventildruck soweit reduzieren, bis das peitschend-zischende Geräusch maximal möglich reduziert ist. Mit anderen Worten der hohe Staudruck, der sich schlagartig abbaut, muß reduziert werden, so dass ein leiser gleichmäßiger Gasstrom entsteht. Mit dem Gasprüfröhrchen kann man dann zusätzlich noch die Durchflußmenge überprüfen.

    Die Justierung des Gassparers erfolgt also, man mag es kaum glauben, tatsächlich nach Gehör - warum das nicht in dieser dämlichen Bedienungsanleitung steht, erschließt sich mir nicht.

    Soweit mein bisheriger "Wissens"stand - längere praktische Erfahrung steht noch aus.
    Weiteres Wissen ist erwünscht. Während ich diese Zeilen schrieb ist die obige neue Nachricht von tommy und kleinermuk eingegangen, die ich noch nicht "verarbeitet" habe.

    VG - Reinhard

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