Güde MIG 190 Kombi mit 230V Adapter nutzen - funktioniert nicht

  • Hallo Leute,

    Ich besitze nun schon seit einigen Jahren mein Güde MIG 190 Kombi Schweißgerät. Jetzt komme ich allerdings zum ersten Mal in die Situation, dass ich es im 230V Modus betreiben muss. Leider ist dort wo ich es benutzen muss kein 380V Anschluss in der Nähe.
    Aber das sollte ja eigentlich kein Problem sein.
    Leider tut sich aber gar nichts, wenn ich den Adapter einstecke und auf 230V schalte. Nicht mal das Display geht an. Mit Starkstrom läuft alles problemlos. :thumbup:

    Kann es sein, dass der Güde Adapter anders angeschlossen ist, als die normalen 230V/400V Adapter (L1+N)?
    Ich habe auch einen Schaltplan von Güde gefunden, aber leider werde ich aus diesen Plänen nicht wirklich schlau. Mir als Laien fallen bei dem Schaltplan allerdings sofort L1+L2 ins Auge. Kann es sein, dass Güde die beiden Stecker beim Adapter anklemmt, statt der üblichen L1+N? Oder sehe ich das völlig falsch? Vielleicht erkennt ihr da ja was Interessantes... :book:

    Elekt Anschluß_20039.pdf

    Woran könnte es denn sonst noch liegen, falls Güde nicht die Kabel vertauscht?

    Welche maximale Materialstärke (Stahl) kann man mit dem Gerät eigentlich im 230V Betrieb noch vernünftig zusammenbrutzeln?
    Ich hoffe ihr könnt mir weiterhelfen, da meine Baustelle sonst weiter ruht... d045.gif

    Besten Dank schon mal!
    Gruß
    Carsten

  • Hallo,
    soetwas gab da schon im Forum. Leider hat sich der TE nicht mehr gemeldet ob die Info passte - finde ich eigentlich schade.
    Anscheinend gibt es 2 Ausführungen von diesem Schweißgerät. Einmal mit 3 Anschlussleitungen (Schutzleiter nicht mitgezählt) und einmal mit
    2 Anschlussleitungen im 5-pol CE Stecker. Bei der Version mit 2 Anschlussleitungen musst man die Adern im CE-Stecker umkklemen und ganz wichtig,
    der Wahlschalter muss in der richtigen Stellung sein , sonst raucht es.

    Folie1.JPG Folie2.JPGFolie3.JPG

    Gruß

  • Ach krass,
    Der Stecker am Gerät hat ja nur zwei Adern (+Schutzleiter). Das hätte ich jetzt nicht gedacht.
    Also mein Gerät hat L1+L2 angeklemmt.
    Ich verstehe jetzt nicht genau wie die Bilder zu interpretieren sind.
    Was muss ich jetzt machen?
    Muss ich nicht einfach nur mein Adapterkabel auf L1+L2 klemmen, es an das Gerät und 230V stecken und den Schalter auf 230V stellen?
    Die 230V Stellung ist bei mir gesichert. 400V geht so.

  • Hallo,

    Ich verstehe jetzt nicht genau wie die Bilder zu interpretieren sind.

    Ganz einfach.
    Bild 2 zeigt die 230V Version.

    Schritte:
    1) CE-Stecker von der Steckdose abziehen (falls angesteckt).
    2) Leitungsader von L1 auf N im CE Stecker umklemmen
    3) Schalterverriegelung abnehmen und Wahlschalter auf 230V stellen
    4) Schalterverrieglung wieder anbringen, sodas der Wahlschalter nicht mehr auf 400V geschaltet werden kann.
    5) Adapterkabel 230V-400V mit CE-Stecker verbinden.

    Ganz wichtig: Beim Zurückschalten auf 400V, als erster den Wahlschalterschalter wieder auf 400V stellen und erst dann den Leiter
    im CE-Stecker von N auf L1 klemmen. Wenn das nicht gemacht wird, dann ist es vorbei mit dem Schweißgerät.

    Muss ich nicht einfach nur mein Adapterkabel auf L1+L2 klemmen, es an das Gerät und 230V stecken und den Schalter auf 230V stellen?


    Elektrotechnisch würde es funktionieren, aber diese Vorgangsweise ist ein Himmlefartskommando für dein Schweißgerät.
    Nimm an der Wahlschalter steht auf 230V. Du selber oder jemand anders weiß von der Wahlschalterstellung 230V nichts oder hat die Umschaltung vergessen und steckt den CE-Stecker in eine 400V CE-Steckdose und schaltet das Gerät ein --> Rauch.
    Gruß

  • Ja gut, der Sicherheitsaspekt für die Platine ist klar, aber im Grunde ist es doch unnötiger Aufwand, oder?
    Oder stehe ich gerade auf dem Schlauch? Außer mir schweißt eh niemand damit und ich muss ja eh den Schieber lösen um auf 230V stellen zu können.
    Ich denke das ist bedeutend weniger Arbeit als jedes Mal den Stecker umklemmen zu müssen.
    Oder habe ich noch einen Denkfehler bei der Sache?

  • Ich hatte auch deinen anderen Beitrag gefunden.
    Bei meiner Platine sind allerdings alle Pins belegt und eingesteckt. Ich muss da nichts mehr umstecken.
    Macht das vielleicht auch noch einen Unterschied?

  • Bei meiner Platine sind allerdings alle Pins belegt und eingesteckt. Ich muss da nichts mehr umstecken.
    Macht das vielleicht auch noch einen Unterschied?

    Nein, auf der Platine brauchst du nichts umstecken. Die Umschaltung für den Steuertransformator auf 230V macht der Wahlschlalter mit.

    Ja gut, der Sicherheitsaspekt für die Platine ist klar, aber im Grunde ist es doch unnötiger Aufwand, oder?


    Wie du es machst ist deine Sache. Wenn du ein Gerät, dass für eine Versogungsspannung für 230V vorbereitet ist, irrtümlich an 400 Volt betreibst,
    dann wird sich nicht nur die Platine verabschieden, der Schweißtrafo wird auch nicht lange durchhalten.
    Und für den mehrmaligen Spannungswechsel am Tag ist diese Umschaltung nicht gedacht. Bei der neueren Version braucht man diese Prozedur nicht
    mehr durchführen. Ich versuche in Foren immer korrekt fachliche Anleitungen zu geben (zumindest bemühe ich mich).

  • Ok super, danke!
    Du hast mir sehr weitergeholfen!
    Ich habs mal kurz getestet und es läuft! a049.gif
    Vielen Dank!
    Aber merkwürdig finde ich es schon, dass nur zwei Adern genutzt werden. Ich dachte es braucht alle, damit es genug Power hat... :book:

  • Wie du es machst ist deine Sache. Wenn du ein Gerät, dass für eine Versogungsspannung für 230V vorbereitet ist, irrtümlich an 400 Volt betreibst,
    dann wird sich nicht nur die Platine verabschieden, der Schweißtrafo wird auch nicht lange durchhalten.
    Und für den mehrmaligen Spannungswechsel am Tag ist diese Umschaltung nicht gedacht. Bei der neueren Version braucht man diese Prozedur nicht
    mehr durchführen. Ich versuche in Foren immer korrekt fachliche Anleitungen zu geben (zumindest bemühe ich mich).

    Ja das ist ja auch gut so und dafür bin ich dir auch echt dankbar.
    Mir ist die Gefahr bei diesem Gerät durchaus bewusst und ich war vorher auch schon vorsichtig, da ich das Problem vom Hörensagen schon kannte. Der originale Adapter von Güde hat doch sicher auch die selben Pins belegt wie das Schweißgerät selber, oder? Ich kann mir nämlich irgendwie nicht vorstellen, dass Güde vom Kunden verlangt jedes Mal die Kabel umzuklemmen, wenn man von 400V auf 230V umstellt, oder?

    Gibt es denn eigentlich eine einfache Möglichkeit die alte Versionen auf die neuen, sicheren Varianten umzurüsten?
    Dann wäre das leidige Thema endlich erledigt.
    Was ist bei den neuen Geräten denn genau anders?

  • Servus,

    der wichtige Unterschied der anderen Version ist dass das Anschlusskabel eine Ader mehr hat, dadurch werden 2 Außenleiter, N und PE immer zum Gerät geführt. Über den Spannungswahlschalter werden dann entweder 400 V zwischen beiden Außenleitern oder 230 V zwischen einem Außenleiter und N abgegriffen. Dadurch ist es auch möglich im 230 V Betieb an einer Drehstromsteckdose zu arbeiten, da hier dann auch entsprechend abgegriffen wird (Klingt erstmal komisch warum man genau das machen wollen sollte, hat den Hintergrund dass bei manchen Geräten der Einstellbereich im 230V Modus weiter runter geht als im 400 V Modus).
    Beim Adapter Schukostecker --> CEE-Kupplung wird außerdem immer Außenleiter --> Außenleiter und N --> N geführt, und nicht wie bei einer Anschlussvariante deiner Geräteversion N vom Schukostecker auf einen Außenleiter an der CEE-Kupplung, das ist insgesamt weniger anfällig für Bedienfehler.

    schöne Grüße
    Tommy

  • Mich verwirrt irgendwie ein wenig, dass mein Schweißgerät nur 3 Adern im Stecker hat, inklusive Schutzleiter.
    Heißt das nicht im Grunde, dass es auch über die 400V Dose immer nur 230V zieht? Oder verstehe ich das falsch?
    Ich hätte gedacht, dass das Kabel auch 5 Adern hat und nutzt.

    Kann ich denn einfach das Kabel austauschen, um das Schweißgerät auf die sichere Variante umzubauen?
    Wenn ja, woran schließe ich die zusätzliche Ader an?
    Es wäre schon klasse, wenn man nicht jedes Mal beim Einschalten krampfhaft überlegen muss, ob man alles richtig macht.

    Hat das Gerät im 230V Modus eigentlich in jeder Schaltstufe weniger Power (im Verhältnis zum 380V Betrieb) oder bleibt ihm einfach im oberen Bereich die Luft weg? :blink:

  • Zwischen Nullleiter und Phase hast du 230V (Wechselspannung, logisch). Zwischen zwei Phasen (die jede für sich 230V gegenüber dem Nullleiter haben) hast du 400V, weil die Phasen um eine Drittelschwingung (2pi /3 oder 120° ) versetzt laufen. Bei einem einfachen Trafo würde das bedeuten, dass jede Schaltstufe mehr Wumms hat. Bei Invertern und elektronisch geregelten Stromquellen muss das aber nicht so sein.

    Das Kabel an deinem Gerät zu tauschen könnte schon gehen - das hängt ein bisschen vom Aufbau des Schalters ab. Da müsstest du gegebenenfalls mal Fotos machen von allen Anschlüssen und mit ein bisschen Glück ist irgendwo das Schaltschema darauf abgebildet.

    Geräte, die alle drei Phasen nutzen, gibt es auch. Die sind aber eine ganze Ecke größer und deutlich aufwändiger. Bei 230V gegenüber 400V kann vom Layout her alles ziemlich gleich sein, nur die einzelnen Komponenten müssen die größere Spannung vertragen. Kommst du aber mit einer dritten Phase, musst du schon einiges mehr neu entwickeln. Auch die Option sowas mit einer Phase (+ Nullleiter) zu betreiben, fällt da weg.

    Kippt der Bauer Milch in den Tank, wird der Trecker sterbenskrank.

  • Hallo ich habe auch eine alte Variante vom Güde 190 erwischt.

    Besteht auch die Möglichkeit, die Veränderung am Adapterkapel (230V-400V) vorzunehmen, so dass man nicht dauernd den Leiter umklemmen muss?

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