Keramikdüse total verdreckt und Elektrode total im Eimer

    Hallo,

    ich habe ein Problem mit dem Schweißen. Ich nutze ein Stahlwerk AC/DC Plasma WIG200P

    bei einer Einstellung von DC, 122 A, 6 LPM Argon erhalte ich ein Ergebniss wie auf Fotos. Es verschweißt zwar irgendwie zusammen, es entsteht aber viel Flammen. Partikel kleben jetzt an der Keramikdüse und teilweise auf dem Sieb. Die Elektrode (2,4mm Grau) ist total im Eimer. Natürlich war die vorher kegelförmig total symmetrisch angeschliffen.

    Das Werkstück ist 6mm dick aus Flachstahl Eisen.

    Woran kann das liegen?

    Brenner versehentlich am + Pol angesteckt?
    O-Ring an der Brennerspannkappe fehlt oder schadhaft, d.h. Brennner zieht irgendwo Falschluft?
    Wind oder Zugluft, weht das Argon weg?

    Neue Argonflasche angeschlossen? Gas verunreingt oder falsches Gas in der Flasche ( ja, das gibts auch!)

    Grüße

    Wolfgang

    Hallo,

    das ist ein klassischer Fall von "Sauerstoff ist an die Naht gekommen",
    kann mehrere Ursachen haben bspw.:
    - Magnetventil funktioniert nicht
    - Leck in der Gasversorgung oder Schlauchpaket oder Verschraubung nicht richtig angezogen
    - Mengenanzeige am Druckminderer stimmt nicht
    - Brennersetup passt nicht zusammen
    - Gasschlauch verstopft

    edit: Wolfgang war schneller, Doppelungen entfernt

    schöne Grüße
    Tommy

    ich glaube irgendwie nicht dass es an Argon liegt. Damit habe ich auch Edelstahl geschweißt und es kamen keine Funken. Brenner ist am Minus

    Ich habe wieder die Orginaldüse genommen aber das Problem besteht. Also Gas tritt schon aus.
    Sicher dass es auch am Leck liegen kann obwohl Überdruck herrscht? Ich überlege gerade ob zuwenig Teflonband verwendet wurde.

    Kann es sein dass es an der schwarzen Legierung liegt? Das Flachstahl was ich bestellt habe, ist mit irgendwas schwarz drauf. Ich konnte es nicht wegschleifen mit dem Winkelschleifer wegen Nachbarstörung.

    Zitat von forgoden

    Kann es sein dass es an der schwarzen Legierung liegt? Das Flachstahl was ich bestellt habe, ist mit irgendwas schwarz drauf. Ich konnte es nicht wegschleifen mit dem Winkelschleifer wegen Nachbarstörung.

    Der rostbraune pulvrige Niederschlag bildet sich nur wenn Sauerstoff an die Naht kommt, der Zunder sollte zum WIG-Schweißen zwar entfernt werden, aber daran liegts on dem Fall nicht.

    Zitat von forgoden

    Sicher dass es auch am Leck liegen kann obwohl Überdruck herrscht?

    Das kommt auf die Lage und Form des Lecks an, im "günstigen" Fall tritt "nur" Argon aus und es kommt "nur" etwas weniger an der Düse an, im ungünstigen Fall wird an der Leckstelle durch das Vorbeiströmen des Argons Luft eingesaugt, Stickwort Venturi-Effekt

    Du könntest folgendes probieren: HF abschalten, auf 2-Takt stellen, Elektrode soweit reinschieben und Festspannen dass du die Gasdüse mit nem Finger zuhalten kannst. Dann Brennertaster betätigen. Jetzt wird sich der Schlauch im Brenner erstmal mit Druck füllen. Wenn du den Taster ein Paarmal für ein paar Sekunden gedrückt hast sollte sich an nem Flowmeter garnichts mehr tun, der Zeiger an nem Manometer-Durchflussmesser sollte beim Betätigen des Tasters nicht mehr zucken, jenachdem was du hast. Falls eines von beiden (wieder je nachdem was du hast) nicht eintritt deutet das doch auf ein Leck hin

    schöne Grüße
    Tommy

    Zitat von tommy


    Du könntest folgendes probieren: HF abschalten, auf 2-Takt stellen, Elektrode soweit reinschieben und Festspannen dass du die Gasdüse mit nem Finger zuhalten kannst. Dann Brennertaster betätigen. Jetzt wird sich der Schlauch im Brenner erstmal mit Druck füllen. Wenn du den Taster ein Paarmal für ein paar Sekunden gedrückt hast sollte sich an nem Flowmeter garnichts mehr tun, der Zeiger an nem Manometer-Durchflussmesser sollte beim Betätigen des Tasters nicht mehr zucken, jenachdem was du hast. Falls eines von beiden (wieder je nachdem was du hast) nicht eintritt deutet das doch auf ein Leck hin

    Danke für den Tipp! Ich habe das jetzt so gemacht, Minus-Kabel rausgezogen damit HF nicht mehr geht. (Kein Schalter vorhanden) Daumen auf die Öffnung und getastet. Ich höre tatsächlich ein Zischen vor dem Gerät, das ist der Gas-Anschluss. Was mich doch wundert ist, dass überhaupt keine Dichtung vorhanden ist. Da wird sozusagen Metall auf Metall verschraubt.
    Ist das normalerweise so üblich wie geliefert oder sollte da eine Dichtung rein? Siehe Foto

    Ich habe mal ein Video hochgeladen wie sich der Zeiger verhält beim Gasaustritt:

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    Es schlägt immer zurück zum Anschlag, ist das normal? Ist der Druckminderer kaputt oder kommt zu wenig Gas aus der 5L Argon Flasche ? Habe die erst gekauft ...


    Dann noch zwei Fotos. Ich habe diesmal die schwarze Schicht weggeschleift, trotzdem ist drumherum immer Rost zu sehen. Auch bei 60Ampere (oberste Naht auf der Vorderseite) im ersten Foto. Die größere Naht ist bei ca. 120A. Zweites Foto die dritte Naht ist entstanden mit dem Video, obwohl ich nichts an Ampere eingestellt habe, kommt dieses Problem wieder mit Löchern und die Elektrode ist im Eimer, was halt nervt.

    Magnetventil ne Macke vielleicht. Kauf dir doch bitte ein Flowmeter, das brauchst du eh immer.

    Erst dann siehst du wirklich, ob dein Gasstrom kostant ist oder nicht.
    Gruß

    Hat dein Druckminderer noch eine Drossel, die zu weit zu ist? Wobei ich nicht weiß, ob die vor oder hinter dem zweiten Manometer sitzen würde.

    Kippt der Bauer Milch in den Tank, wird der Trecker sterbenskrank.

    Ich habe diesen Flowmeter bestellt, aber es dauert noch etwas bis es ankommt. Werde dann mehr wissen und hier berichten.

    Wenn es am Magnetventil liegt, kann man es leicht austauschen oder reparieren?
    Weil so ein schweres Gerät zurückschicken ist schon eine Sache.

    >Wenn es am Magnetventil liegt, kann man es leicht austauschen oder reparieren?
    Ja. Kannst Du ganz einfach selbst machen. Kannst auch Stahlwerk direkt mal fragen. Die haben nen sehr guten Support. Aber schau erst mal, was Dein Flowmeter sagt.

    Da Zucken deutet schonmal auf einen unstetigen Gasfluss hin, könnte neben dem Magnetventil auch daher kommen dass irgendwas verstopft ist, Schlauch abgeknickt (auch evtl. innedrin im Gerät) ist oder der Druckminderer nicht das tut was er soll. Das wäre, wie schon empfohlen, alles mit so einem Aufsetz-Flowmeter überprüfbar.
    Weißt du mitlerweile ob die Verschraubungen dicht sind ?

    schöne Grüße
    Tommy

    Der Flowmeter ist angekommen und grad mal gemessen. Hier ein Video da ich nicht urteilen kann:

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    Der Gasfluss scheint regelmäßig zu sein. Am Druckminderer ist weiterhin manchmal Zucken zu sehen.

    Einmal habe ich den Schlauch zwischen Druckminderer und am Eingang des Schweißgerätes gelockert und es kam ein Zischen raus. Über mehrere Tage war also Hochdruck im Schlauch. Dieses Stück müsste also sehr dicht sein.

    Grad eben wieder ein Schweißtest gemacht. Die Elektrode brennt weg, wieder Metallstaubdreck an der Keramikdüse.

    Entweder liegt das Problem erst ab Magnetventil oder es ist ein falsches Argongas drin? Wie seht ihr das?

    Dann gibt es ja nur noch 2 Möglichkeiten.

    Dein Brennerwinkel ist so spitz, dass es dir Fremdluft ins Schweissbad zieht.....

    In deiner Flasche ist kein Argon, auch wenn es drauf steht. Denn ich hatte auch mal ne Flasche Cargon aus versehen am Wig, das sah exact so aus, wie bei dir.

    Da fällt mir grad ein einfacher Test ein, du brauchst Calciumhydroxid-Lösung ( Ca(OH)2 ) oder irgendwas was das enthält, bsp. Abflussreiniger sind da so Kandidaten, einzige Einschränkung die Lösung muss zunächst klar sein.
    Wenn du nun dein Schutzgas durch die Lösung blubbern lässt und die wird trüb bzw. es fällt was aus, ist CO2 drin.

    schöne Grüße
    Tommy

    Funktioniert irgendwie nicht diese Prüfmethode? Ich hab Calciumhydroxid mit Wasser vermischt und Argongas reinblubbern lassen. -> Keine Verfärbung
    Dann hab ich in den Schlauch reingeblasen -> auch keine Vefärbung. Reagiert nicht auf Sauerstoff? Wie meinst du mit Lösung muss klar sein ?

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