WIG AC/DC Apex oder Stahlwerk?

    • Offizieller Beitrag

    Stephan, eine objektive Diskussion wurde hier auch nicht gefordert, gefordert wurde die Wahl zwischen "Pest und Cholera" weil nur eines zählt - billig - am billigsten, und daß (siehe Schmatzeks Beiträge) auf unser aller Kosten. Verwunderlich nur, wenn es um billige Schweißgeräte geht, der selbst genannte Qualitätsanspruch nicht soo wichtig ist weil, "man schweißt ja nicht jeden Tag". Diesbezüglich habe ich mir auch eine billige Plastikschaufel gekauft weil, ich grabe nur einmal im Jahr mein Beet um. Ich habe übrigens auch sehr hohe Qualitätsansprüche, allerdings sind diese nicht zeitlich begrenzt oder tätigkeitsbezogen.
    Zu der von Dir angesprochende "objektive Diskussion über das Für- und Wider verschiedener Schweißgeräte-Fabrikate" möchte ich Dich fragen, wie soll das funktionieren? Als Baby konnten wir noch nicht laufen, später haben wir erst erfahren können, welche Vorteile damit verbunden sind. Wäre es objektiv wenn jemand, welcher eigentlich noch nie geschweißt hat und/oder mit einen "Anti-China-Gerät", eine positive Bewertung/Empfehlung von diesen sogenannten Chinaböllern abgibt?

  • Hallo Gernoth, Schmatzek,

    Ganz unabhängig von meiner bereits getroffenen/durchgeführten Kaufentscheidung interessiert es mich, was bei den sog. "Chinaböllern" technisch konkret anders / schlechter gelöst ist, als bei etabliertem "Profiwerkzeug". Eine gemeinsame Diskussion mit Expertenmitwirkung kann zu dieser objektive Beurteilung gelangen, z.B. in diesem Forum. Ich stelle mich mit meinem Gerät schonmal zur Verfügung für diese Evaluierung. Allein kann ich das vielleicht in 5 Jahren wenn ich mit der Schweisserei und meiner und anderen Kisten ein wenig mehr Erfahrung habe.

    Ich fände einen Thread zu diesem Thema gar nicht schlecht. Wenn jemand hobbymäßig mit der Schweisserei anfangen will, stellt er
    sich zwangsläufig die Frage, welches Gerät anzuschaffen ist.

    Die Frage an eine Suchmaschine zu Schweissen/Forum führt hierher.

    Also vermute ich, daß regelmäßig Leute wie ich oder der Threadersteller hier auflaufen werden um diese Frage zu stellen.

    Zitat Schmatzek :"...Materialauswahl, Verarbeitung, Bedienung, Gewicht, Werterhalt. ..." finde ich und andere hier ein wenig allgemein und schwer nachzuvollziehen.

    Zum von Gernoth und Schmatzek angesprochenem ethischen Aspekt habe ich eine andere Meinung. Ich habe auch einen Arbeitsplatz im deutschen Maschinenbau. Erstens ist die Auslastung super, zweitens ist die Situation voll-globalisiert. Unser Zeug ist in Endprodukten verarbeitet, die in allen möglichen Ländern endmontiert werden und unser Zeug ist nicht herstellbar ohne Rohmarial, Zwischenprodukte und Unterbaugruppen aus aller Welt. Der Handel mit China und anderen Ländern ist nicht "auf unser aller Kosten" sondern im Gegenteil zu unserem Nutzen. Dabei ist die deutsche Handelsbilanz nicht ausgeglichen, sondern hat einen Überschuß von über 250 Mrd Euro pro Jahr. Weiterhin bezweifle ich, daß es einen deutschen Hersteller von komplexen elektronischen Geräten wie Inverter gibt, der ohne signifikaten Wertschöpfungsanteil aus Asien auskommt, weil es die Komponenten gar nicht aus einheimischer Fertigung gibt. Ich kann weiterhin auch keine ethisch verwerfliche Handlung darin sehen, ein Produkt aus nicht-deutscher Fertigung zu erwerben. Warum soll
    der Chinese/Franzose etc. nicht auch einen Anteil vom Kuchen abhaben, seine Familie ernähren können etc. Das sollten wir uns als Deutsche "Exportweltmeister" die seit Jahrzehnten lokale Märkte in vielen Ländern mit unseren Produkten unter Druck setzen vergegenwärtigen.
    Selbst wenn die Situation anders wäre, die deutsche Wirtschaft am Boden, ein Heer von Arbeitslosen etc., glaube ich nicht, daß der Endverbraucher / Heimwerkers daran signifikant etwas ändern könnte.

    Gruß
    Stephan

  • Hallo,
    eigentlich habe ich mir vorgenommen, da keine Antworten zu geben, aber Einiges muss ich da richtig stellen.
    Ich möchte auch festhalten, dass ich mit diesen Aussagen niemand persönlich hier im Forum anspreche.

    - in China ist die Gesundheit der ArbeiterInnen schon gar nichts wert (Smog, Arbeitzeiten, Umweltgifte, u.sw.) Aber das ist ja so weit weg, das man es einfach ausblendet. Unter welchen Umständen werden den die Handy, Fernseher, Schuhe u,s,w. denn gefertigt? Ganze Frabriken stürtzen ein und es gibt Tote - Wurscht betrifft ja nur ArbeiterInnen dort und ich kann ja auch nichts machen - Hauptsache ich kaufe billig.
    - Viele Produkte sind einfach Raubkopien, wo andere viel Hirnschmalz hineingesteckt haben - Wurscht, Hauptsache ich kaufe billig.
    - Viele Produke sind lebensgefährlich. Schönes Beispiel neulich hier diskutiert. An den Buchsen eines Schweißgerätes liegen 180 Volt Gleichspannung an - keine Schutzschaltung vorhanden, die das verhindert. Wurscht, ist ja diesmal nichts passiert.
    - Viele Produke haben falsche Leistungsdaten. WIG sollte 200A leisten, sind aber halt nur 170A -Wurscht, ich brauch keine 200A. Generator mit einem 200cm3 Benzinmotor leistet 15 PS. U.s.w.
    - Ich repariere viele Gerätschaften und da steigt mir bei den asiatischen die Grausbirne auf - Billige Aludrähte werden mit kupferfarbigen Isolierlack versehen, damit es aussieht, es wären Kupferdrähte. Schutzchlaltungen die gar nicht
    funktionieren (Temperaturschutz 130 Grad für die Wicklung seitlich angebracht und durch Ventilator gekühlt). Kugellager bei Bohrmaschinen wo der äußere Ring das Plastik Gehäuse ist. Angebene Einschaltdauer wird eingehalten, wenn
    man das Gerät mit flüssigen Stickstoff kühlt. Akkus, die in der Realität nur einen Bruchteil des angeben Wertes haben und womögich auch gleich zu brennen beginnen.
    - Ich könnte da noch viel aufzählen.
    - Ein Gejaule in den Nachrichten, wenn Firmen die Produktion auslagern und dadurch Arbeitsplätze bei uns verloren gehen - auch wurscht, solange es mich nicht betrifft.
    - Und solange ich einen persönlichen Nutzen aus dem System ziehen kann, habe ich immer ein Argument parat, dass das alles nicht so schlecht ist. Aber spätestens wenn ich auch ein Opfer geworden bin, werde ich das System nicht mehr gut heißen - aber dann ist es leider zu spät.

    Im Grunde geht es bei den Diskussionen der Geräteauswahl immer um den gleichen Inhalt. Ich möchte mir ein Gerät anschaffen, dass die Leistungsmerkmale eines europäischen Gerätes in der Premiumklasse hat und will dafür
    einen Preis vom billigsten asiatischen Gerät bezahlen. Und ich bin auch schon dem Geiz-ist-geil Slogan verfallen und habe Lehrgeld bezahlt. Nach dem zweiten billigen Bohrhammer vom Aldi, habe ich mir eine gebrauchte Hilti gekauft. Kein
    Vergleich zu den Billiggeräten um 50 Euro.
    Jetzt habe ich mir wahrscheinlich keine Freunde gemacht - Aber auch wurscht!

    Gruß
    Peter

  • Hallo Kleinermuk und Co.

    ok, habs verstanden. Handel mit China ist böse, deutsche Premiumhersteller machen alles selber in ökologischen, familienfreundlichen
    inhabergeführten Manufakturen.
    Wie schauts bei Euren Computern, Fernsehern, Handys, Kinderspielzeug, Schuhen, Toastern, Haartrocknern, T Shirts, Rucksäcken, sonstige Bekleidung, Sportgeräte etc aus? Habt ihr was von Apple, Adidas, Nike, Samsung,....?
    Nein natürlich nicht, alles vom Feinsten, aus eropäischer Fertigung, aus Betrieben, die vollstufig im Inland produzieren, mit gut entlohnten Arbeitern und umweltveträglich? Dann gratuliere ich neidlos, offensichtlich alles richtig gemacht, geiler Job mit genug Kohle für alle Wünsche.
    Oder macht ihr dann und wann auch mal verschämt eine Ausnahme?
    Oder gilt die reine Lehre nur für Schweißgeräte....

    Wenn ich Möbel / Holzwerkstücke für Haus und Garten bauen will, brauche ich dann eine Altendorf Formatkreissäge, Hema Bandäge, Felder Hobelmaschine etc?
    Wenn ich damit mein Geld verdiene, bestimmt. Aber für dreimal im Jahr daheim was basteln brauche ich das nicht. und könnte mir auch gar nicht leisten, selbst wenn ich wollte.
    Ich hab nie davon gesprochen, daß mein Chinakracher besser wäre als ein Profigerät.
    Aber ihr glaub nicht wirklich, daß es irgend jemandem in China oder Deutschland besser geht, wenn jemand in Deutschland was nicht aus China kauft.
    Oder sollte man, nur wenn man nicht zu den Top Verdienern zählt, aufs Hobby verzichten?

    Ironie aus und schönen Abend

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Stephan,

    wenn Bilanzen, dann auch die welche zum Thema passen und die sieht so aus:

    Im Jahr 2015 betrug das deutsche Handelsbilanzdefizit mit China rund 20,31 Milliarden Euro, d.h. es wurden mehr Waren aus China nach Deutschland eingeführt als deutsche Waren nach China exportiert.

    Ich möchte mich zu diesen Thema hier auch nicht weiter äußern weil bei Einigen, so wie von Peter weiter oben beschrieben, erst selber die Erfahrung gemacht werden muß und das eigentlich in allen Lebensbereichen. Oder man muß halt lernen über den Tellerrand zu schauen, nicht ganz einfach wenn es einem (noch) gut geht.

    Vielleicht solltest Du deine Argumente mal bei den Stahlwerkern vortragen, denn sie sind die nächsten Leidtragenden dieser Billigimporte.

    Weiterhin bezweifle ich, daß es einen deutschen Hersteller von komplexen elektronischen Geräten wie Inverter gibt, der ohne signifikaten Wertschöpfungsanteil aus Asien auskommt, weil es die Komponenten gar nicht aus einheimischer Fertigung gibt.

    Doch gibt es. Natürlich gibt es auch einige Firmen (Branchenunabhängig) die ihre Produktion ausgelagert haben aber, dann steckt auch das gesamte Know-how dahinter. Raubkopie-China selbst ist davon noch "Lichtjahre entfernt".

  • Hallo Gernoth,

    Dann aber die ganze Wahrheit:
    ...zu den Exportzahlen nach China hinzurechnen, was deutsche Firmen wie etwa Volkswagen, BASF oder Adidas an die Chinesen verkaufen, nur aus Produktionsstätten von vor Ort, würde die Handelsbilanz sogar positiv für Deutschland ausfallen (zeit.de)

    Gerade werden in China 500.000 Stahlwerker entlassen. Was aber wenig mit privatem Konsum zu tun hat, von dem wir hier reden. Wohl aber meine Auflistung an Alltagsgegenständen, die ihr/ich regelmäßig aus China kaufen, wie schmatzeks Iphone zum Beispiel. Was ist da nun besser/schlechter als bei meinem Schweißgerät?

    Am Rande: Ein Geschäftspartner (Insider Stahlindustrie) hat mir versichert, daß heute im Ruhrgebiet genausoviel Stahl erzeugt wird wie 1960. Nur mit einem Bruchteil des Arbeitseinsatzes, wenn Du mal in einem modernen deutschen Stahlwerk warst, weißt Du wovon ich Rede, Kilometerlange Hallen, automatisierte Fertigung, kaum Menschen.

    Die Kernkomponenten der Inverter oder alle Subkomponenten, wie die IGBTs oder Mosfets sowie das ganze Hühnefutter kommt doch aus der Ecke der Welt, die hier gerade verteufelt wird. Das Know How von deren Funktion/Herstellung davon ist sicher nicht bei den Integrateuren hier vorhanden. Wenn wir heute mit China aufhören würden zu handeln, würde bei Lorch und Co und fast allen anderen Industriebetrieben die Räder still stehen.

    Wenn ein Erzeugnis, egal wo es herkommt, nun eine Copyright-Verletzung/Patentverletzung darstellt, was ich kaum glauben mag bei so einer Low Tech Kiste wie den Chinainvertern, ist das natürlich eine andere Sache. Ich bin auf Eure Innereien-Bilder von den "richtigen" Schweißgeräten gespannt (das ist mein Ernst).

  • Zum einen ist das nicht mein Iphone/ipad sondern das sind alles Firmengeräte die mir gestellt werden. Ich besitze kein eigenes Telefon oder internetfähiges Gerät. Zum Zeiten werd ich nen Teufel tun und meine vom Hersteller versiegelten Markengeräte aufschrauben. Wenn du davon Bilder möchtest musst du sie dir schon selber beschaffen.


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  • btw, ich denke jeder von uns hat erstmal seine guten Argumente und bleibt dabei. Kein Grund sich zu streiten meiner Meinung nach, wenn etwas beleidigend rübergekommen ist von meiner Seite, bitte ich das zu entschuldigen,
    Gruß und schönes WE
    Stephan

  • Hab mir jetzt nicht alles durch gelesen, aber.......
    Gernoth es nicht immer was mit Hauptsache billig zu tun! Musst bedenken z.B. als Familienvater mit einem oder mehreren Kindern, Haus und Frau ist das grad mal nicht so drin ne EWM zu kaufen. Ich weiß das du Recht mit der Qualität der Maschine und dadurch auch der Nähte!
    Und nun zur Frage, ich habe genau diese Stahlwerk. Wenn du 2mm Material "schön" schweißen willst, solltest du schon ein geübter Schweißer sein, denn zumindest bei meiner stimmt der Niedrig Strom absolut nicht. Da heißt es Gas geben. Alles unter 2mm Wandstärke kannst du vergessen, bzw 1,5mm ist noch machbar, bei 0,8er Material schmilzt es dir so weg, selbst auf einer Kupferschine. Die Ergebnisse die man auf 3 oder 4mm Material erzielen kann, sind nicht zu unterscheiden von denen mit einem Markengerät.
    Habe die Tage im Garten bisschen was mit Elektrode gemacht, muss sagen das ging perfekt!
    Ob ich sie mir noch mal kaufen würde, ich denke wohl eher nicht.

  • Hallo Borki,
    hast Du mal versucht, den Niedrigstrom zu messen (Zangenamperemeter)?
    Bei mir sind 10A auch 10A, und 1.5mm Material geht perfekt, und ich bin im Schweissen eine Null, weniger als 1.5mm habe ich noch nicht probiert.
    Ich würde behaupten, das können die Dir bei Stahlwerk justieren, ruf doch mal dort an.

    Btw, ich habe nie behauptet, ein "Stahlwerk" oder ähnliche Geräte seien Lorch/Fronius/EWM/ESAB etc ebenbürtig, aber ich glaube, daß man sie als Anfänger eine Weile für wenig fordernde Hobbyprojekte nehmen kann. Das Arbeiten mit High End Werkzeugen immer mehr Spaß macht als mit einem Behelf ist auch klar... Aber manchmal muß es halt das Dosenbier tun gegen den Durst und nicht der Schampus :) und genau ein solches fische ich mir jetzt aus dem Kühlschrank! Schönen Abend auch.

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