WIG Gerät für Kleinstserienproduktion

  • Servus,
    bin ja eigentlich ganz zufrieden mit meinem Stahlwerk AC/DC 200Puls S , einige Sachen stören aber doch immens.
    Im unteren Strombereich wird die Einstellbarkeit mau. Minimalstrom liegt irgendwo bei 10-15A. Da wirds mit Wig-löten und schweißen von Rohren mit 0,5mm Wandstärke echt unangenehm.
    Angegeben wird 10A, denke aber das es ein paar mehr sind.
    Ab ca. 0,8mm sehen die Nähte aus wie gemalt, darunter muss ich oft mit Zusatzwerkstoff "kühlen", was zu nicht grade schönen Nähten führt.


    Im laufe des Jahres würde ich mir deswegen gern ein passenderes Gerät zulegen wollen.
    Habt ihr Tipps?
    Und lohnt sich überhaupt der Umstieg auf ein 5-8mal teureres Gerät? Sinkt z.B. die Neigung bei dünnwandigen Rohren das das Metall einfach "wegläuft", weil man zwar auf das danebenliegende Rohr zielt aber die Brennerflamme nicht grade der Nadelrichtung folgt sondern gern etwas abgelenkt wird?

    Anbei mal n Schnappschuss von 3 Nähten (Bruchtest mit CrMo-Rohren).. Maximal dick mit CuSi, einmal schön mit CuSi und einmal normal geschweißt. Rohre 0,8er Wandstärke (16mm auf 19mm).

  • Könnte es möglich sein, dass du das Problem des krummen Lichtbogens durch eine Änderung der Masseposition verringern kannst? Eventuell mehrere Klemmen benutzen

    Kippt der Bauer Milch in den Tank, wird der Trecker sterbenskrank.

  • Servus,
    Masseklemme hängt schon immer am "unempfindlicheren" Rohrstück.
    Kritisch sind halt T Verbindungen mit ähnlichen Rohrdurchmessern. Das stumpf auftreffende Rohr "verflüchtigt" sich dann gern.

  • Ich wollte mit der Masseklemme nicht auf empfindlich oder unempfindlich hinaus. Es geht da mehr um die Magnetfelder, die entstehen wenn sich Ladungen bewegen. Von der Masseklemme bis zum Lichtbogen sucht sich der Strom seinen Weg durch dein Werkstück und wählt dabei den mit dem geringsten Widerstand. Dabei bildet sich um diesen Strom ein ringförmiges Magnetfeld.
    Wenn die Anordnung deiner Bauteile und Masseklemme jetzt zufällig dazu führt, dass dein Lichtbogen durch dieses Magnetfeld durch muss, wird er davon weggedrückt. Lösen kannst du das, wenn du den Strom durchs Werkstück möglichst symmetrisch zur Schweißnaht leitest.

    Vorausgesetzt dieser Effekt ist in deinem Fall tatsächlich relevant. Zweite Masseklemme und dünnere Elektrode sind jedenfalls deutlich billiger als ein neues Gerät (bei dem diese beiden Probleme ja auch bestehen bleiben würden).

    Kippt der Bauer Milch in den Tank, wird der Trecker sterbenskrank.

  • Servus,
    ich nutze schon eine 1mm Elektrode. DIese sind auch immer sehr spitz angeschliffen (ca. 3-4mal so lang wie Elektrode breit).
    Das hilft schon etwas.

    Gepulst (300Hz) bleibt der Lichtbogen noch etwas stabiler und ist etwas schmaler, deshalb nutze ich das auch bei so dünnen Blechen.
    Hab halt leider noch nie auf einem Profigerät soetwas geschweißt und kann daher nocht sagen ob der 600€ Chinakracher nun besser/schlechter/gleich gut schweißt.
    Kritisch beim derzeitigen Gerät finde ich halt die zu hohe minimale Stromstärke..

    Gruß,
    Patrick

  • Hallo JackLee,

    ich besitze des gleiche Gerät und hatte ähnliche Probleme. Die Ursachenforschung hat bei mir ergeben, dass der gemessene Strom bei kleinen Ampere-Werten nicht unter 30A ging, unabhängig davon, was eingestellt wurde. Ich habe das bei Stahlwerk reklamiert und mein Gerät zur Neujustage eingeschickt. Ist zwar umständlich, aber, aber was soll ich sagen, nachdem das Gerät zurückkam verhielt es sich wie gewünscht.
    Das Fußpedal wirkte wie von einem teureren Gerät gewohnt und der gemessene Mindeststrom ist jetzt sogar kleiner 10 A. Der Stromanstieg und Abfall im 4-Taktbetrieb ist im Gegensatz zu vorher jetzt tatsächlich deutlich spürbar. Ich bilde mir auch ein, dass das Zündverhalten auch deutlich bessere wurde.

    Gruß
    Wolfgang

  • Mit dem Service von Stahlwerk war ich bisher eher nur mäßig zufrieden. Sie bemühten sich, aber viel kam nicht bei raus..
    Oft habe ich die Fehler dann selbst behoben..
    Z.B. beim Fußpedal. Da wurde mir dann falsche Verkabelung oder ähnliches vorgeworfen, und das ich die falsche Elektroden usw. nutzte. Neues Pedal gekauft und gesehen das dort ein anderes Poti verbaut war..
    Angeschlossen -> funktionierte.

    Und auch wegen dem minimalen Strom habe ich die Firma schon kontaktiert. Da kamen dann antworten von "zu wenig Gas zum kühlen" bis zu "weniger als derzeit bei Ihrem Gerät geht nicht".
    Wenn ich wüsste welche der Trimmer für was steht, würde ich das selbst einstellen.. Aber ohne Schaltplan wirds schwierig bei einem so komplexen Schaltnetzteil.

    Es ist halt auch immer doof 2-3 Wochen ohne Gerät dazustehen, das ist teuerer Produktionsausfall, den wir uns eigentlich nicht leisten können.. Bei einem Profigerät kommt ein Außendienstler vorbei und macht das vor Ort, oder stellt ein Ersatzgerät hin.

    Was hast du als "Fehler angegeben? Und wie hast du den tatsächlichen Strom gemessen? Angezeigt wird 0A am Gerät, obwohl der Lichtbogen schon fröhlich Löcher in 0,5er Blech bruzzelt.

    GRuß,
    Patrick

  • Naja, aber man muss auch ganz klar sagen als Gewerbe für den täglichen Einsatz sollte man sich auch entsprechendes Werkzeug kaufen. In unserem Familienbetrieb benutzen wir ja auch kein TopCraft oder Einhell Krams sondern vernüftige Sachen von Makita, Festool etc. Da verdient man ja schliesslich sein Geld mit.
    Ich würd mich da auch nicht lang mit rumärgern und ewig suchen und probieren was umzubauen. Wech das Ding und etwas vernünftiges kaufen. Wenn du allein die Zeit rechnest in der du da rumspielst in der du sonst Geld verdient hättest bringt dich das doch auch nicht nach vorn.


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  • Da wir komplett auf Bankredite verzichten und als 2 Mann-Armee (einer Student, einer Soziologe) nun nicht grade in Geld schwimmen, sind 4000€ für ein neues Gerät ein echter Brocken, der erstmal erarbeitet werden muss.

    Und wegen "was ordentliches".. Das war ja die Fragestellung am Anfang des Threads :)

    Was ist "ordentlich" ohne gleich die Firma in den Bankrott zu treiben. EMW, Miller, Torch?
    Wenn ja was sollte das Gerät können um Alu,Titan,Stahl,rostfreie Stähle, usw. bearbeiten zu können?

  • Es muss ja nicht gleich EWM sein. Es gibt ja auch Markengeräte die im mittleren Preissegment angesiedelt sind und eine gute Qualität haben. Empfehlungen gibt es hier im Forum zu Hauf weil das wohl eine der meisstgestellten Fragen ist. Da findet man über die Suche einiges. Desweiteren hat das Forum seit kurzem einen Onlineshop. Ich denke dort kann dich der Inhaber auch gut beraten.


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    • Offizieller Beitrag

    Hier mal ein Bild analog zu Prof. Obijans Beitrag:

    Blaswirkung001.jpg

    Bezüglich deiner Aussage warum Du die Frequenz so hoch eingestellt hast möchte ich anmerken, daß es erst ab ca. 2 kHz zu einer Einschnürung des Lichtbogens kommt und somit zu einen stabileren Lichtbogen. Den Hunderter Frequenzbereich sollte man verwenden um eine bessere Zähigkeit (Verfeinerung des Gefüges) bei sogenannten "kritischen Werkstoffen" wie z.B. Titan zu erreichen (Rührwirkung durch Badschwingungen = Verfeinerung des Gefüges).

    Hast Du schon einmal mit der Einstellung Langpuls (Long Pulse, LP) versucht zu schweissen? (habe ich dort gelesen)

    Prinzipiell schließe ich mich auch der Aussage von "Schmatzek1" an und würde, wenn Kapital vorhanden ist, ein sogenanntes Profigerät für den gewerblichen Einsatz kaufen, auch weil, wie Du richtig bemerkt hast, etwaige Ausfallzeiten reduziert werden. (Danke "Schmatzek1" für die Werbung)

    Bezüglich einer Anschaffung können wir Dich natürlich, auf Grund deiner Angaben, einige Hinweise geben und Dir ein passendes Gerät aussuchen. Ich würde aber zusätzlich empfehlen, wenn es bei Euch möglich ist, diesbezügl. einen Fachhändler (Vorführ-Aussendienstler) zu Euch kommen zu lassen. Dann könntest Du das Gerät bzgl. seines zukünftigen Einsatzgebietes umfangreich testen und auch feststellen ob das Gerät auch zu Euch passt.

  • Testen würde ich so ein Gerät auf jeden Fall..
    Nur.. an wen wendet man sich, damit da mal jemand vorbeischneit?
    Macht ihr sowas auch, bzw. die Firmen die ihr vertreibt?

    Zu den Tipps welches Gerät am besten passt..
    Hab mich hier schon ein bisschen durchgewühlt, die Aufgabenstellung an das Gerät waren aber eigentlich nie so wie ich sie habe.
    Material 0,5-4mm max. in Stahl, Alu 0,7mm bis 5-7mm , Titan 0,5mm bis 4mm. Möglichst kleiner Brenner, da ich oft in winzige Ecken rein muss, gasgekühlt (leichteres Schlauchpaket), Fußsschalter (aber wenn möglich mit Möglichkeit ein umgebautes von Stahlwerk o.ä. anzuschließen.. 850€ für ein Pedal von EWM in dem ganze 2 Potis und ein Schalter drin ist, ist schon etwas dreist..), und halt so günstig wie möglich und so teuer wie nötig.

    Gruß,
    Patrick

  • Hallo JackLee,

    es kommt darauf an welche Marke bzw. aus welcher Gegend Du kommst. Dementsprechend können wir mal schauen was machbar ist.
    Wichtig ist an welche Preiskategorie hast dabei ca. gedacht oder für welche Marke hast evtl. interesse?

    Naja 850€ kostet das Pedal von EWM jetzt grad nicht. Listenpreis sind ca. 500€ incl. MwSt. Ist aber trotzdem noch an haufen Geld. ;(

    VG Christian

  • Die Marke ist mir eigentlich egal, die "inneren Werte" zählen.
    Das Gerät muss das machen was es soll, und im Fall eines Problemes sollte schnelle und kompetenter Support bereitstehen.
    Würde halt gern mal einen A/B Vergleichstest machen. 6-10facher Preis nur damit ein anderer Name draufsteht und der Support besser ist..lohnt nicht.

    Preisklasse eigentlich bis 2500€ ohne Zubehör.
    In Sachen Leistungsklasse reicht eigentlich noch die 230V-Region.
    Gebrauchtkauf wäre auch eine Alternative.

    Komme aus Ostthüringen (genauer gesagt Gera. Werkstatt ist in Weida)

    Gruß,
    Patrick

    PS. das Pedal, mit dem gleichen Inhalt wie ein Pedal von Stahlwerk (das kostet 35€) für 500€ zu verkaufen halte ich schon für dreist.. so teuer ist das ganze derzeitige Schweißgerät (Was dafür seine Aufgabe sehr gut meistert)

  • Worauf ich an deiner Stelle wert legen würde ist ein Jobspeicher wenn du Kleinserien mit immer wiederkehrenden unterschiedlichen Parametern schweißt.


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  • Servus,

    bisher hab ich soetwas nie gebraucht. Alle Einstellungen am Gerät waren auf 0 gestellt, habe alles über den Fußregler gemacht.
    Einzig AC/DC musste ich mit einem Schalter umstellen..
    Ohne Fußschalter geht nicht.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Patrick,

    also es besteht/bestände schon die Möglichkeit, nach Auswahl eines passenden Gerätes und wenn wir keinen Kollegen in der Nähe finden sollten, daß ich persönlich bei Dir mit diesem Schweißgerät vorbei komme. Ist ja nicht so weit weg und eine Gelegenheit in CZ Zigaretten einzukaufen engelring.gif .

    Reicht eigentlich jetzt schon die Leistung des "alten Schweißgerätes" aus weil, Du schreibst "bis 7mm Alu". Für Stumpfnähte wird es ausreichen, aber für Kehlnähte? Eventuell gebe es die Möglichkeit dann diese Aufträge "weiterzureichen", oder aber man muß sich mehr PS (Ampere) kaufen, was aber das Budget sicherlich sprengen würde.

  • Das jetztige Gerät ist ja bis 200A angegeben..glaube aber nicht das es das auch wirklich ausspuckt.
    Bisher hats immer gereicht, mehr brauchts nicht. Fahrradbau ist halt auch Leichtbau, da sollte man vermeiden Vollalu in cm Stärken zu schweißen :P

    Wenn es doch mal vorkommt, gibts im Ort auch 2 Betriebe die sowas schweißen könnten. Mit 0,5mm Stahlblech brauch ich denen aber nicht kommen.

    Vorbeikommen wären aber super :)

    GRuß,
    Patrick

  • Servus,

    bisher hab ich soetwas nie gebraucht. Alle Einstellungen am Gerät waren auf 0 gestellt, habe alles über den Fußregler gemacht.
    Einzig AC/DC musste ich mit einem Schalter umstellen..
    Ohne Fußschalter geht nicht.


    Aha, das heißt du schweißt AC mit der gleichen Balance Einstellung wie DC. Kann ich mir nur schwer vorstellen. Auch Gasvor- und Nachlaufzeit sind bei Alu völlig anders zu wählen als bei VA.
    Bei Titan sowieso. Alles Sachen die mit dem Fussregler nichts zu tun haben.


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