Schweißnahtstärke/ a-Maß

  • Moin Leute, brauche mal kurz eure hilfe...
    Es geht um folgendes: Es soll eine 40mm starke Platte zwischen 2 Rechteckrohre (150x250x8) geschweißt werden. Material: beides S355, Schweißverfahren ist Mag. Die 40er Platte wird beidseitig auf 250mm verschweißt und das jeweils auf der linken und der rechten Seite. Die Schweißposition kann frei gewählt werden, da das Bauteil gedreht werden kann (Pos. PA fällt aus, da die Bauteile zu lang sind). Die Platte muss so stark sein, da dort diverse Gewindebohrungen drin sind.

    Und jetzt streiten dich die "Gelehrten"... Der Werkstattleiter (seines Zeichens Landmaschinenmechanikermeister) meint, es müsste in Pos. PF sein und ich als Abteilungsleiter (meines zeichens) angehender Metallbaumeister und angehender Schweißfachmann) meine Pos. PB. Eine 3. Meinung von einem ehemaligen Kollegen ist, die Platte müsse angefast werden.

    So und der Juniorhef (seines Zeichens Kaufmann) hat angst, dass die Platte ausreisst. Dieses ist bislang auch 1mal passiert ist. Die Naht wurde vor meiner Zeit in dieser Firma ausgeführt und meiner meinung nach gab es enorme Bindefehler, zu niedrige einstellungen am Gerät und vorgewärmt wurde auch nicht aber andererseits haben andere von diesen Bauteilen (welche genau so geschweißt wurden) auch gehalten also von daher gehe ich auch davon aus, dass diese einfach falsch beansprucht waren. Und da von uns niemand dabei war, wird der Kunde wohl auch nicht zugeben, wie das passiert ist. Trotzdem will ich die Fehler dadurch nicht schönreden und es wird ja auch stätig an verbesserung gearbeitet. Naja seitdem bin ich zu 90% der jenige, der diese Naht ausführt.

    So ich wärme das Material vor (125-160°C) also min 125°C. Und schweiße beidseitig eine Kehlnaht in Pos PB mit dem a-Maß von 8mm.

    Jetzt die Frage: Reicht dieses aus oder muss die Naht größer werden? Und teilt ihr meine Meinung oder die der Anderen?

    Anfasen bringt meiner meinung nichts, das das Bauteil genügend Platz für die Naht bietet. Ebenso bin ich der Meinung, das Pos PF auch nicht notwendir ist, das es schneller du Bindefehlern kommen kann.

    MfG Tim
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    • Offizieller Beitrag

    Bezüglich des a-Maßes ist es ausreichend, ein größeres a-Maß kann unter Umständen (je nach Material und Konstruktion) schädlich sein.

    Mich würde aber Mal interessieren wo genau der Riss entstanden ist (am Rohrradius?), ob auch die Plattendicke an den Enden verschweißt wurde und die genaue Werkstoffbezeichnung + Zusatzwerkstoff.

  • Bezüglich Werkstoffnummer kann ich jetzt spontan nicht viel sagen. Müsste ich nachschauen bzw die genaue Werkstoffnummer mal beim Hersteller der Platte erfragen denn diese ist ein Kaufteil und eine Anschweißplatte für ein Gußbauteil. Wo genau der Riss entstanden ist kann ich nicht sagen, da ich nocht vor Ort war, ein Kollege hatte die Nähte Rausgetrennt und daraus waren eben die Fehler ersichtlich, unter anderem auch ungenügender Einbrand. Aber die Platte ist umlaufend komplett verschweißt. Der Zusatzwerkstoff ist ein SG III.

    MfG Tim
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  • Hi
    ob das a-Maß groß genug ist muss der Statiker wissen!! im Zweifelsfall a max!
    PF Schwachsinn wenn PB möglich!
    So wie ich das verstanden hab willst du an eine Platte zwei Rohre schweissen !?
    Denk dran 3 dim. Wärmeableitung und hier Terrassenbruchgefähr!!
    125 C° zu wenig! 200 C°!!!
    Ich würde eine Stumpfnaht schweissen, also die Platte 150 mm breit ( bei 250x150x8 ) und anphasen auf 8mm.
    vorwärmen 200C°( t-40mm ).
    Wie seit ihr zert.??? Wenn ihr das öfters habt macht mal ne Arbeitsprobe!

  • Also die Platte ist 290x700x40mm, links und rechts also auf der 290er seite laufen die Rohre hochkant entlang. Ich hatte mal mit ner Formel min 120° errechnet ist aber schon lange her. Im normalfall wärme ich auch auf 170°C min vor.

    MfG Tim
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    • Offizieller Beitrag

    Bezüglich der Terrassenbruchgefahr (natürlich auch im allgemeinen) würde ich eher ein minimales a-Maß anstreben, da eh alle Seiten verschweißt werden und Spannungen reduziert werden. Diesbezüglich wäre auch eine größere Schweißnahtfläche, welche durch das Anphasen entstehen würde, ungünstig.
    Aber „wir“ wissen ja immer noch nicht genau, welcher Werkstoff hier verarbeitet wird und ob eventuell das Schweißen an den Eckrundungen der Hohlprofile unterbleiben müßte.
    Auf jeden Fall würde ich, wie im vorletzten Beitrag erwähnt und wenn es möglich ist, eine Arbeitsprobe anfertigen lassen und vor allem, anfangen zu dokumentieren.

  • Also über den Werkstoff kann ich auch nicht so viel sagen. Die Platte ist ein Kaufteil und verd von dem Hersteller der Gußteile gefertigt. Also eine Passende "Anschweißplatte" dazu

    MfG Tim
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  • Du als angehender Sfm , werkstattleiter....
    Musst doch sagen was du brauchst und solltest deine Materialien eigentlich kennen

    Was mit der Zertifizierung? 1090 oder?
    Oder kleine Firma die

  • So wie Gernoth würd ich das auch verschweißen nicht kanns durch und mit 4 mm Stumpfnaht mit vorwärmen,aber zu eurem Terrassenbruch der ist genauso selten wie der Big Foot in Amerika.

  • Was hat diese Frage denn mit der Zertifizierung zu tun? Eig garnichts.

    Aber dazu muss ich auch sagen, sooo lange bin ich noch nicht bei der Firma und ich hab den "alten" Vorarbeiter oder Abteilungsleiter (oder wie manns auch immer nennen will) ersetzt bzw ich bin sein Nachfolger weil dieser Gekündigt hat. Und allzuviel möchte ich über Material auch nicht sagen, weil mein Chef da was dagegen hat. Sicherlich ist die Werkstoffnummer drin, aber die habe ich auch aktuell nicht im Kopf und müsste nachschauen. Und da wir von diesen Platten vllt 8 Stück im Jahr bekommen und es denn auch meistens gleich 2-3 sind kann man sich ja ausrechnen wie oft ich einen Lieferschein in der Hand halte. Meist nimmt der Lagerist die Ware an oder der Chef nimmt denn Wisch mit und legt den zu den Akten. Bitte nichts für ungut... aber mir ging es Hauptsächlich um das A-Maß und grade bei größeren Materialstärken sind die Faustformeln immer recht weitläufig.

    Aber danke schon mal für die antworden.

    MfG Tim
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  • Wenn ihr zertifiziert seit solltest ne quali machen ganz einfach.
    Oder wie willst du deinem Kunden sagen wie du das teil geschweißt hast?
    Wenn du dein Material nicht kennst wie willst dann arbeiten?
    Sowieso wenn das Material so geheim ist!
    Wenn du die verantwortliche Person bist, bist du dran wenn was passiert!
    Zu deinem a Maß entweder a-min oder a-max. was ist da weitläufig?

  • Ich kann dir jetzt ganz ehrlich nicht ganz folgen..


    Was weitläufig ist: ganz einfach, wenn ich jetzt mit der Faustformel für a-min bei beispielsweise 25mm Material rechne komm ich auf ein a-maß von 5mm und ein a-max von 17,5mm und das ist meiner meinung nach weitläufig genug... Allein wenn ich die Kosten bedenke macht es einen gewaltigen Unterschied ob ich einlagig schweiße, 3-lagig oder 6 bzw noch mehr...

    Ok das mit dem Material war blöde ausgedrückt, da ich da eig mehr auf die Konstruktion hinaus wollte. Aber mein Chef hat für sowas (wie jetzt zb alles bei Facebook oder wo auch immer im Internet reinschreiben) wenig Verstäntniss. Was man ja auch verstehen kann.

    Wollt damit auch nicht sagen, dass ich an streng geheimen Projekten arbeite. Nur wenn eine Firma bestimmte Lösungen für gewisse sachen hat, und es in sofern nur eine Hand voll mitbewerber gibt, welche ähnliche Produkte herstellen brauch es ja nicht jeder wissen.


    Aber die eigentliche frage ist ja beantwortet und somit danke für eure Antworten.

    MfG Tim
    Rechtschreibfehler sind Special-Effects meiner Tastatur!

  • Hallo,

    Was hat diese Frage denn mit der Zertifizierung zu tun? Eig garnichts.

    naja.., ich weiß ja nicht in welchen Bereich ihr so tätig seid, bzw. der Verwendungszweck "deines" Stahlbauteils ist uns ja auch noch nicht bekannt... ,
    aber in Zeiten wie diesen ist die Nachfrage nach einer Zertifizierung ja nicht ganz unbegründet. Seit dem 01.07.2014 ist sogar der kleine Schlosser verpflichtet seine
    Produkte mit einem CE-Kennzeichen zu versehen (angefangen beim Treppengeländer für Tante Erna). Dazu muss er seine "Werkseigene Produktionskontrolle" von
    anerkannte Stelle zertifizieren lassen u. ein entsprechendes Schweißzertifikat vorweisen! --> DIN EN 1090-1 / DIN EN 1090-2

    Zum a-Maß: die Frage danach stellt sich meiner Meinung erst gar nicht. Wenn das Teil irgend etwas tragen, halten oder sonst was soll..., dann muss doch eine
    Statik vorliegen, in der die Schweißnähte nachgewiesen wurden. Wenn die aufzunehmenden Lasten hier aber nicht von Bedeutung sind, dann bräuchtet ihr auch nur abzuheften ;)

    Gruß,
    paule

  • Naja es ging mir aber letzenendes um die ausführung und der Stärke der Naht... und welches hier eher relevanter ist A-min, a-Max oder was auch immer und das hat sich doch erledigt.

    MfG Tim
    Rechtschreibfehler sind Special-Effects meiner Tastatur!

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