0,5-mm-Edelstahlblech WIG-Schweißen

  • Hallo, ich bin neu in diesem Forum und seit Kurzem Besitzer eines WIG-Schweißgerätes. Nach einigen ersten Schweißversuchen habe ich nun zwei Blechrohre zu verschweißen.

    Die Rohre haben einen Durchmesser von 55 mm und bestehen aus 0,5 mm dickem Edelstahlblech. Ich könnte die beiden Bleche nun stumpf aneinander bringen oder aber auch etwas überlappen lassen. Wie soll ich hier am besten vorgehen?

    Ich wäre für einen Rat von erfahrenen alten Hasen sehr dankbar. Insbesondere interessieren mich:

    Durchmesser Wolframelektrode? (1,6-mm-Nadel spitz?)
    Stromstärke?
    Pulsieren oder Dauerstrom?
    Durchmesser Schweißdraht? (0,5 mm?)
    Was muss ich sonst noch Besonderes beachten?

    Oder wäre es hier besser, die Bleche/Rohre nur zu heften und dann hart zu verlöten? Welches Lot würde hier gut funktionieren?

    Danke vorab für alle Tipps!

  • Also auch wenn ich nocht nicht sooo alt bin :lol: ... Wofür brauchst du die Teile denn, als Welche Belastung haben diese?

    WENN du Schweißen möchtest würde ich sogar eine 1mm Nadel nehmen. Und dann immer nur kurze nähte schweißen damit das Material genug zeit hat, abzukühlen. Kannst Cr-Ni auch im Wasser abschrecken, das macht im gegensatz zu Stahl nichts, denn das Material lässt sich nur durch verdichten härten.

    Jeh nach Belastung würde ich aber Eher zum Löten greifen. Mann kann es sogar Weichlöten (Sieht ein wenig Eleganter aus, da man auch nicht so viel Temperatur braucht und dein Material nicht anläuft.

    zum Hartlöten: In der Lebensmittelindustrie dürfen nur cadmiumfreie Silberlote verwendet werden. Zusätzlich braucht man ein passendes Flussmittel.


    Tipps zum Hartlöten:

    - die zu lötende Stelle gründlich reinigen und die Lötflächen aufrauhen (z.B. mit Schleifpapier).

    - Der Lötspalt sollte nicht zu groß sein, etwa 0,1 mm sind optimal.

    - Achten auf eine ausreichende Überlappung der Flächen.

    - Arbeiten mit weicher Flamme.

    - Vermeiden punktförmige Erwärmung bzw. Überhitzung.

    - Durch das Löten können Anlauffarben entstehen. Nach dem Abkühlen der Lötverbindung die Lötstelle mit einer Bürste reinigen. Führt dies zu keinem passendem Ergebnis, kann man die Verbindung auch beizen.


    Zum Weichlöten: - Verwende ein 30% Zinnlot (DIN ISO EN 945)

    - Flussmittel auf Phosphorsäurebasis (DIN EN 29454-1)

    zum Vorgehen:

    - Reinigen der Lötflächen metallisch blank.

    - Überhitzung beim Löten vermeiden.

    - Der Lötspalt sollte 0,1 mm betragen.

    - Die Überlappung der Lötflächen sollte mindestens 6 mm betragen.

    - Wenn du verzinnte oder walzmattierte Oberflächen löten möchtest, darf die Zinnschicht bzw. die Struktur nicht beschädigen, da sie als Löthilfe benötigt wird.

    - Der Lötspalt darf sich in Flussrichtung nicht vergrößern. Er sollte entweder konstant bleiben oder sich leicht verengen.


    Zu dem passenden Flussmittel würde ich mich beim Händeler den geringsten misstrauens beraten lassen, kann jeh nach Hersteller bzw der genauen Zusammensetzung des jeweiligen Lotes ein anderes sein.

    MfG Tim
    Rechtschreibfehler sind Special-Effects meiner Tastatur!

  • Hallo Tim,

    danke für die Antwort. Es handelt sich hier um einen Schalldämpfer aus dem Modellbaubereich, das Teil wird also nicht besonders stark beansprucht. Ich werd´s jetzt mal mit einer 1-mm-WIG-Nadel probieren, hartlöten kann ich dann immer noch ...

  • Tim

    Wäre hier auch eine Badsicherung aus Kupfer zu empfehlen? a0150.gif

    Hätte doch auch den Vorteil das die Badsicherung zusätzlich ab Wärmeableiter fungiert bei dem dünnen Blech...

    Gruß
    Dirk

    LORCH HT 220 DC

  • @Dirk:Könnte auch von Vorteil sein (Alu eignet sich auch dafür) nur bis Dato wusste ich nur nicht, um was für ein Werkstück es sich handelt, also ob man Bauartbedingt überhaupt mit Badsicherung Arbeiten kann (bei Rohren kann das schwierig werden)


    Grade weils im Modellbau ist, würde ich sogar zu Weichlot greifen, das sieht wirklich geil aus, ich werd mal sehen ob ich noch irgendwo ein Probestück rumliegen habe und denn stell ich n Foto rein, vor allendingen bringt man wenig Wärme ein und man hat nicht so viel zum Nachbehandeln (Beizen, schleifen oder was auch immer)

    MfG Tim
    Rechtschreibfehler sind Special-Effects meiner Tastatur!

    • Offizieller Beitrag

    Bezügl. der "Badsicherung" aus Alu und Cu sollte man nur aufpassen, daß diese Werkstoffe beim Schweißen nicht aufgeschmolzen werden.

    Und sollte doch geschweißt werden, dann bitte das formieren nicht vergessen. Sehr enge Heftstellen setzen, pulsen, kleinste Elektrodenstärke/Draht. Eventuell wäre es sinnvoll ein schmales kleineres Rohr als bleibende Badsicherung einzusetzen. Ich denke aber das schon durch das Heften, ohne "Doppelboden", es zu sehr starken, nicht mehr reparablen, Verwerfungen kommen wird.

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