Komische Schweissvorgaben DIN EN 15085-3 Tabelle B.1

  • Hallo zusammmen,
    wenn ich nach der DIN EN 15085-3 Tabelle B.1 vorgehe, dann kann ich beim Schweißen von 2 Flachstangen S235JR, 10mm stark, keine Y2, oder Y4 Naht machen. Denn die Tabelle sagt aus, dass beim Material 3-15mm beträgt die Steghöhe <=0,2t und die Resultierende Nahtdicke demnach a<=t-c. Dies bedeutet, dass ich ein 10-er Material nur mit einer 8-er (oder größeren) Y-Naht schweißen kann. Irgendwie kann das alles doch gar nicht stimmen.

    Wenn das doch geht (muss wohl), dann hätte ich gerne gewusst, nach welcher Regelung das geht und wie muss dann die Schweissnahtvorbereitung aussehen.

    Vielen Dank schon Mal vorab für die Unterstützung!

    Grüße
    Power

  • hallo,


    aus welchem zusammenhang stammt denn diese schweißaufgabe und welchem zweck dient das bauteil? dir von dir genannte norm stammt doch aus dem schienenfahrzeugbau und da dürfen nur zertifizierte unternehmen tätig werden... ;)

    ansonsten sind die angaben aus der tabelle schon schlüssig. c ist die nicht durchgeschweißte steghöhe und übrig bleibt das a-maß bauteileben bis zum wurzelpunkt.

    eine y-naht dürfte aber in den meisten fällen bei einem solchen querschnitt nicht sinnig sein, da eine konstruktive kerbe übrig bleibt.

    evtl. erklärst du mal genauer, was du vor hast?


    grüssle henner

    ...jeder Tropfen eine Tonne ;)

  • Bahntauglich muss es schon sein, deswegen auch meine Fragen. Man hat mir gesagt, dass man nicht unbedingt durchschweissen muss, weill man wegen der Spaltkorrosion eine Naht umlaufend zieht. Stimmt das denn?

    Im Übrigen, am Anfang dieser Tabelle steht, dass diese nur eine Emfehlung ist und dass man davon abweichen kann, wenn die Regelungen im Teil 4 erfüllt werden. Im Teil 4 habe ich jedoch keine Hinweise über die Schweissnahtvorbereitung finden können.

    Soweit bin ich im Moment. Das Teil bildet einen Griff zusammen, welcher dann gedrückt werden kann. Also keine reguläre maschinelle Belastung. Nur das, was ein Mensch mit zwei Händen entwickeln kann.

    Vielen Dank schon Mal für die Rückmeldung.

  • Zitat von "Power"

    Man hat mir gesagt, dass man nicht unbedingt durchschweissen muss


    hallo,

    warum möchtest du denn nicht durchschweißen? welche stückzahlen sind denn geplant? welches schweißverfahren möchtest du anwenden? geht es um wirtschaftlichkeit?

    ansonsonsten müßtest du mal spezifizieren, was genau du da bauen möchtest? solange man nicht genau weiß, ob es sich um ein fahrzeugteil oder den griff einer deutsche-bahn-mülltonne handelt, kann man da nüscht zu sagen...

    wer hat dir denn gesagt, daß man da nicht durchschweißen muß?


    grüssle henner

    ...jeder Tropfen eine Tonne ;)

  • Hallo power
    bei Y-Nähten wird nicht "durch geschweißt" deshalb ist a<=t-c. Die resultierende Nahtdicke (a), die immer angegeben werden sollte damit sie überprüfbar wird, ist deshalb immer kleiner als die Blechdicke.
    Die dazu gehöhrende Nahtvorbereitung wäre eine Y-Fuge (vgl. dazu auch EN ISO 9692).
    Für deinen Griff bedeutet das zum Beispiel, dass die Nahtdicke meinetwegen 4 ist, der Griff aber 10mm stark => somit findet man bei der zerstörenden Prüfung im Inneren einen Bereich von 2mm der nicht geschmolzen ist wenn er komplett umschweißt wurde.

    Gruß seaman :sailor:

  • Hm, Abend zusammen!

    Jeder sagt was neues. Seltsam, sehr seltsam. Also ich verstehe es nicht so ganz, wenn eine Y-Naht immer ein Durchschweissen bis zu Boden hin mit einer I-Naht voraussetzt, dann ist sie ja schon fast wie eine V-Naht. Das macht doch keinen Sinn, oder? Oder wird es nur im Falle für die DB so streng gehalten?

    Wie kriege ich raus, ob eine Y-Naht immer durchgeschweisst werden muss? Das kann doch nicht sein, dass die Schweiss-Profis hier das nicht wissen! Wieso gibt es denn so unterschiedliche Meinungen dazu? Unser SFI kann mir auch keine eindeutige, begründete Antwort geben. Das kann doch alles nicht wahr sein!

    Diese Norm EN ISO 9692 liegt mir leider nicht vor. Was sagt die denn in meinem Fall aus? Wie muss eine Schweissnahtvorbereitung aussehen?

    Und noch Mal - es kann doch nicht sein, dass wir jetzt rätzeln hier, ob eine Y-Naht mit sich auch eine I-Naht von alleine versteht. Der einer Schweiiser sagt so, der andere anders. Hier in Forum auch das Selbe! Gibt's doch gar nicht!

    Wo ist die Wahrheit? Muss, oder muss es nicht?

    Danke, Power.

  • Moin Power,
    Y-Nähte werden nicht durchgeschweißt sonst würden sie V-Naht heißen!!
    Nahtvorbereitung ist Y-Fuge, Einschweißtiefe ist anhand zerstörender Prüfung nachzuweisen. Deshalb ist die Nahtdicke auch in der Zeichnung anzugeben.

    Gruß seaman :sailor:

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von "defektO"


    hallo,
    warum möchtest du denn nicht durchschweißen? welche stückzahlen sind denn geplant? welches schweißverfahren möchtest du anwenden? geht es um wirtschaftlichkeit?
    ansonsonsten müßtest du mal spezifizieren, was genau du da bauen möchtest? solange man nicht genau weiß, ob es sich um ein fahrzeugteil oder den griff einer deutsche-bahn-mülltonne handelt, kann man da nüscht zu sagen...
    grüssle henner

    Hallo Power,

    um eine Einschätzung/Ratschläge geben zu können sollte man sich schon mit "henner`s" Fragen auseinandersetzen. Eventuell wäre auch eine Skizze dieses "Griffes" von Vorteil.

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