Borlegierter Vergütungsstahl schweißen

  • Guten Tag,

    wir wollen gerne einen borlegiertene Vergütungstahl 1.7182 (27MnCrB5-2) mit normalem Baustahl verschweißen (Mischverbindung). Ist dies überhaupt problemlos möglich?

    Dazu kommt, dass das Bauteil aus dem Vergütungsstahl bereits auf 41+6 HRC gehärtet ist.

    Mit welchem Zusatz würdet ihr schweißen? Wie hoch würdet ihr vorwärmen?


    Würde mich über entsprechende Antworten freuen.

  • Schweißen
    Die Mangan-Bor-Stähle lassen sich nach
    allen bekannten Schweißverfahren sowohl
    von Hand als auch mit dem Automaten
    gut schweißen. Anwendbar sind insbe-
    sondere das Widerstandspunkt-, Schutz-
    gas- und Laserstrahlschweißen. Die Stäh-
    le sind auch in Mischverbindungen mit
    anderen gängigen Stahlsorten und in
    unterschiedlichen Dicken schweißge-
    eignet. Die Güte der Schweißverbindung
    hängt jedoch vom Schweißverfahren, den
    Schweißbedingungen und der Wahl der
    richtigen Schweißzusatzwerkstoffe ab.
    Darüber hinaus ist zu beachten, dass
    beim Schweißen dieser Stähle im vergü-
    teten Zustand Anlasseffekte in der Füge-
    zone auftreten können. Hierdurch kann
    die Festigkeit der Verbindung gegenüber
    dem durch die vorangegangene Warmfor-
    mung stark verfestigten Grundwerkstoff
    vermindert sein

    Das unten genannte ist von Thyssen Krupp:

    Lichtbogenlöten und -schweißen MIG/MAG

    Bei den Lichtbogenverfahren kommt es zu einer Materialerweichung in der Wärmeeinflusszone, diese sollte neben dem eingesetzten Zusatzwerkstoff durch den Konstrukteur berücksichtigt werden. Die durch die Warmumformung thermisch beeinflusste AS-Beschichtung kann gerade bei Verbindungen mit Z-beschichteten Stahlfeinblechen zu einer Einschränkung der Lichtbogenstabilität führen.

    Das MIG-Löten bzw. der Sonderprozess „Cold Metal Transfer“ zeigt hierbei deutliche Vorteile bzgl. Prozessstabilität und Nahtgeometrie gegenüber dem Standardprozess Metallaktivgasschweißen (MAG).

    Die in der Regel eingesetzten Standardzusätze G4Si1 (MAG) und das Kupferlot CuAl7 (MIG-Löten) erreichen ausreichende Verbindungsfestigkeiten. Um das hohe Festigkeitspotenzial des Werkstoffes auszuschöpfen, sollten möglichst kerbfreie Verbindungen hergestellt werden. Durch eine anschließende Wärmebehandlung bzw. Vergütung des Bauteils mit Schweißnaht können in Sonderfällen mit geeigneten Zusatzwerkstoffen Härtesäcke in der Wärmeeinflusszone vermieden und kann somit das Festigkeitspotenzial des Grundwerkstoffs ausgenutzt werden.

    Tipischer UR-BAYER seit 1974

  • Ich schweiße hin und wieder borlegierte Stähle. Ganz so einfach ist es nicht.

    Zuallererst musst du vorwärmen um Kaltrisse zu vermeiden. Ruhig auf 150°C vorwärmen, und das möglichst gleichmäßig. Dann kleine Einzelraupen schweißen um Boranhäufungen in der Schweißnahtmitte zu vermeiden. Daher auch mögichst bloß 1,0mm Draht nehmen, keinen 1,2mm. Nach der letzten Lage je nach Größe des Teils warten und nochmal kurz (!) nachwärmen damit es langsamer auskühlt.

    Ich schweiße hin und wieder 33MnCrB 5-2, oder andere borlegierte Stähle, und so klappt das eigentlich. Die sonstige Habdhabung ist mit Feinkornbaustahl zu vergleichen.


    Was für ein Teil ist das? Wo musst du schweißen?

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