Wer hat Erfahrung mit der WE 234 P und WE 250 P von Weldinger

  • Leider muss ich etwas zurückrudern, da bei meinem Messaufbau ein systematischer Fehler drin war.

    Um mich nicht selbst zu blenden hatte ich den Brenner abgeschirmt, dabei ist leider der Brenner in seiner Halterung verrutscht und hat Kontakt mit dem Werkstück gemacht. Ich habe also alle Messungen ohne tatsächlichen Lichtbogen gemacht.

    Leider kann ich die Messungen auch nicht mehr sinnvoll wiederholen, da das billige Oszi wie befürchtet mit der HF Zündung ein paar Probleme hat. Zum einen startet es bei jeder Zündung neu, was an sich ja noch nicht so schlimm wäre. Allerdings ist der Strich leider nach ein paar Zündungen bei 10A plötzlich aus dem Display gewandert, irgend ein Bauteil im Gerät scheint mir jetzt dauerhaft beleidgt zu sein. Dadurch entsteht ein zusätzlicher Offset, der die Kurven aus dem Display wandern lässt.

    Bis dahin sahen die Kurven mit Lichtbogen recht ähnlich, wenn auch etwas verrauschter aus.

    Empfehlen kann ich die Messung mit dem Strommesswiederstand und Olszilloskop leider keinem, besser mit Stromwandler arbeiten.

  • Ich glaube schon, dass die Messergebnisse korrekt angezeigt wurden.

    Wenn der Brenner (ich nehme an, die Elektrode) eine elektrische Verbindung mit dem Werkstück (=Pluspol) hatte, dann hätte das Schweißgerät sofort abgeschaltet, da die Spannung ja fast gegen Null geht.

  • Wenn der Brenner (ich nehme an, die Elektrode) eine elektrische Verbindung mit dem Werkstück (=Pluspol) hatte, dann hätte das Schweißgerät sofort abgeschaltet, da die Spannung ja fast gegen Null geht.

    Nicht unbedingt. Ich hab mir so bei meinem Oerlikon aka Fronius eine Keramikdüse gesprengt. Bin kleben geblieben und war im 4-Takt-Modus. Hab die Brennerkappe gelockert und wollte die festsitzende Elektrode nach vorne rausziehen. Dann hat es am Brenner ordentlich gefunkt und Keramikdüse ist geplatzt.

  • Allesmassiv

    Danke für die Oszi-Bilder. Bei dir ist es ja definitiv kein Kurvenraten wie bei mir. So ähnlich hätte ich mir das bei meinem Gerät auch erhofft.

    Da stellt sich jetzt mir die Frage, woran dies bei mir liegt. Schalten die IGBT´s nicht sauber, oder werden sie nur sehr unsauber vom Prozessor angesteuert? a0150.gif

    Auf jeden Fall sieht man ja, dass die Chinesen es doch können und selbst in der Preisklasse recht ordentliche Kurven hinkriegen.

  • Auf jeden Fall sieht man ja, dass die Chinesen es doch können und selbst in der Preisklasse recht ordentliche Kurven hinkriegen.

    Bitte nicht falsch verstehen, aber sag zum 13750 Schweißgerät niemals Chinese. ^^^^^^. Das ist eine Beleidigung für dieses Schweißgerät ^^ Das mag vielleicht in China gebaut werden, aber auf einem ganz anderen Level.

    Und es beweist, dass ca. 12-15 Jahre alte Technik weit über der Ganz-Billig-Krachern-Technik darüber steht.

    Und ein Baustein für die sauberen Stromkurven ist der Aufbau der AC-Bridge, die beim 13750 als Half-Bridge ausgeführt ist.

    Ein IGBT-Half-Bridge mit 300A/600V aus einem Guss ist von ganz anderer Qualität als ca. 18 Stück aufgefädelte Billig-IGBT's,

    die über noch mehr schwindliche, mit Lötzinn verstärkte Leiterbahnen zusammengeschaltet sind.

    Zeig mal bei deinem Schweißgerät die AC-Bridge her.

  • Allesmassiv

    So ähnlich hätte ich mir das bei meinem Gerät auch erhofft.

    Da stellt sich jetzt mir die Frage, woran dies bei mir liegt. Schalten die IGBT´s nicht sauber, oder werden sie nur sehr unsauber vom Prozessor angesteuert? a0150.gif

    Auf jeden Fall sieht man ja, dass die Chinesen es doch können und selbst in der Preisklasse recht ordentliche Kurven hinkriegen.

    Die Messungen mit dem Billigoszi schauen erstaunlich gut aus aber sie erklären nicht, warum ab 200 Hz bei dibyx die elektrode + düse explosionsartig abbrennt.

    Wir wissen auch nicht, ob bei diesem WIG AC/DC Gerät von Weldinger einzelner Gerätefehler od generelle Fehlkonstruktion vorliegt, da von Bertold nichts kommentiert ist. Ob reparierbar… oder eben nicht reparierbar…?

    Unklar ist auch, wieweit der Kurzschluss (statt Lichtbogen) die Messungen beeinflusste.

    Wir wissen jetzt nur, dass das Billigoszi gut funktionierte und sich vielleicht wieder erholt!!

    Wenn Fa. Weldinger auf sich hält und nicht nur ein 0815-Händler ist, dann sollte sie selber so einfache Messungen durchführen, die im Verhältnis nichts kosten (“15.000 Geräte 2020 verkauft”, glaub ich, schrieb Firmenchef Bertolt) und Verkäufer und Käufer viel Ärger erspart. Das wäre dann aktive Qualitätskontrolle, die ernst zu nehmen ist.

  • Zeig mal bei deinem Schweißgerät die AC-Bridge her.

    Du hast schon recht, bei mir sind es 12 IGBT`s je Polarität.

    Aber die haben schon 2x2,5mm² massiven Kupferdraht genommen, um die Leiterbahnen zu verstärken. ;)

    Hier meine Bridge:

    Wie ist das denn mit der Kühlung bei deiner Half-Bridge?

    Es sieht ja so aus, als ob gar kein großer Kühlkörper angebracht ist...! a0150.gif

  • 1) Du hast da eh schon zum Sherman digitig 200 ac/dc multi pulse geantwortet. Dürfte der selbe Hersteller sein, nur mit 200A.

    2) Meinen Gefühl nach, hat dein Schweißgerät einen Defekt. Kannst es nicht zurücksenden, sind ja 5 Jahre Garantie darauf?

    3) Die Fehlersuche ist bei diesen Invertern gar nicht so einfach - und ohne Schaltplan ganz schwierig.

    4) Da habe ich mal skizziert, wie die Kurvenform bei invertern gemacht werden könnte.

  • Die Messungen mit dem Billigoszi schauen erstaunlich gut aus aber sie erklären nicht, warum ab 200 Hz bei dibyx die elektrode + düse explosionsartig abbrennt.

    Da muss ich dich korrigieren. Das lag nicht an der Frequenz sondern an der Balance.

    In dem ersten Test ist ja bei 200 Hz und Balance so um die 25% nichts abgeschmolzen. Weder Elektrode noch Düse.

    Das war erst bei den Messungen mit dem Oszi. Da war die Balance auf 50%.

    Die Abschmelze hat nichts mit der Frequenz zu tun. Nur mit der Balance und bedingt mit dem Strom.

  • Ich habe mir nochmals deine Bilder von der Strommessung angesehen.

    Mein Fazit: Dein Schweißgerät hat bei der AC-Funktion einen "Patschen" . Wenn die AC funktionieren würde, dann hättest

    fast die gleichen Bilder, wie Allesmassiv beim 13750 uns gezeigt hat. Somit sind die Messwerte mit deiner Stromzange ohne True-RMS alle nicht aussagekräftig.

    Ich würde in den Bereichen H-Bridge, Power-Rectifier und IGBT-Half-Bridge zum suchen beginnen.

    Ich kenne das Alter von deinem Gerät nicht, aber wenn es keine 5 Jahre alt ist, dann würde ich sofort die 5-Jahres Garantie,

    wie Bertolt angepriesen hat, in Anspruch nehmen.

  • Ich habe mir nochmals deine Bilder von der Strommessung angesehen.

    Mein Fazit: Dein Schweißgerät hat bei der AC-Funktion einen "Patschen" . Wenn die AC funktionieren würde, dann hättest

    fast die gleichen Bilder, wie Allesmassiv beim 13750 uns gezeigt hat. Somit sind die Messwerte mit deiner Stromzange ohne True-RMS alle nicht aussagekräftig.

    von welcher Zange sprichst du? Von der Voltcraft Messzange in den Videos oder von der Messumformerzange für´s Oszi?

    Wenn du von der Voltcraft sprichst, dann stimme ich mit dir überein bezüglich TrueRMS, da diese ja einen zahlenwert auf dem Display anzeigt und dieser nicht der RMS-Strom ist, sondern der Gleichgerichtete Strom mit 1,11 Multipliziert, was auch nur bei reinen Sinus-Strömen ohne verschiebung funktioniert. Bei einer Messumformerzange spielt TrueRMS keine rolle (Wobei ich auch keine Messumformerzange mit TrueRMS kenne, außer sie hätte noch zusätzlich ein Display. a0150.gif ), da ja die Anzeige, in meinem Fall, das Oszi übernommen hat und ja dort RMS und auch Spitzenspannung angezeigt wird.

    Ich hatte bei meinen Messungen nur Vergessen, mir auch die Werte von Spitzenstrom und RMS-Strom anzeigen zu lassen. (Wären zwei Tastenklicks gewesen) d0101.gif

    Aber vieleicht komm ich nochmal dazu dies nachzuholen.

  • Bezüglich Kühlung 13750:

    Wie Kleinermuk bereits geschrieben hat, ist alles was in dem Foto ein wenig wie eine Blechwand aussieht die Rückseite eines richtig Massiven Kühlkörper. Dass der derart groß ausgefallen ist, dürfte daran liegen, dass es im gleichen Gehäuse auch 400A Maschinen gibt oder zumindest mal gab.

    AC DC TIG 250 320 400 - Shanghai Jinlite Wedling machine Co.,Ltd
    PFG - POWER FACTOR CORRECTION   The wave shape of the cur rent drawn from the mains is made sinusoidal by the PFC device with a consequent total lack of…
    jltwelding.en.ecplaza.net

    Diese Übersichtsschaltpäne in den chinesischen Bedieungsanleitungen sind leider das Papier nicht wert auf das sie gedruckt werden.

    Wenn ich das richtig erkennen kann, hat das WEP234 an der gezeigten Stelle überhaupt keine IGBTs, sondern IRFP4668 MOSFETs (je 8mR/200V).

    Wenn das Gerät so aufgebaut ist, wie ich diese Geräte kenne, dann sind ein Teil der Dreibeiner keine Transistoren sondern Doppeldioden, für die Gleichrichtung, dahinter käme dann ein MOSFET Vollbrücke als Wechselrichter.

    Prinzipiell möglich wäre auch, dass die Mosfets als Gleichrichter arbeiten und dahinter noch weitere MOSFETS/IGBTS kommen. Hätte dann den Vorteil, dass das Gerät weniger Verlustleistung produziert und damit weniger Kühlung braucht.

    Prinzipiell würde ich behaupten, ist es auch egal, ob jetzt IGBTS oder MOSFETs verbaut sind, mit beidem Bauteilen lassen sich gute Schweißgeräte bauen.

    Den Grund für die unschönen Wellenformen würde ich eher nicht bei der Leistungselektronik sondern in der Ansteuerung derselben suchen.

    Möglichweise funktioniert ein analoger Regelkreis nicht richtig, oder vielleicht ist die Regelung auch digital ausgeführt aber nicht richtig programmiert worden.

  • Wenn ich das richtig erkennen kann, hat das WEP234 an der gezeigten Stelle überhaupt keine IGBTs, sondern IRFP4668 MOSFETs

    Seltsam, ich habe mich auch gerade in diesem Moment mit dieser Geschichte auseinander gesetzt. Habe auch nach dem IRFP 4668 von IOR gegoogelt und bin auf das gleiche gekommen. Das sind MOSFETs, da die IGBTs von IOR die Bezeichnung IRG tragen.

    Prinzipiell würde ich behaupten, ist es auch egal, ob jetzt IGBTS oder MOSFETs verbaut sind, mit beidem Bauteilen lassen sich gute Schweißgeräte bauen.

    Das würde ich auch sagen. Bei diesen Schweißgeräten wird mit so geringen Spannungen und Frequenzen gearbeitet, bei denen es egal ist, ob nun MOSFET oder IGBT.

    Ein wenig ärgerlich ist nur, dass MOSFETs verbaut sind, aber dieses Gerät mit IGBT-Technik Beworben wird. :x:

    Schon wieder ein Punkt der nicht wie beschrieben ist...

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