HF-Zündung vom TIG 200P AC/DC

  • Hallo ich begrüße alle im Schweißerforum,

    ich bin der BastlerAlois aus Österreich 68 Jahre seit 3Jahren in Pension und ich bastele gerne.

    Bin noch neu hier und komme schon mit Fragen.

    Deshalb würde ich die Experten hier bitten mein Problem durchzulesen und wenn Ihr wollt mir eine Hilfestellung geben.

    Es geht um die leidige HF-Zündung.

    Ich habe ein 12 Jahre altes TIG 200P AC/DC Schweißgerät. Damals neu gekauft beim Shop lcdvision (anscheinend insolvent) und war auch soweit immer zufrieden.

    Das einzige Problem war immer die schwache HF-Zündung, ich mußte 2-3 mm zum Werkstück um eine Zündung zu ereichen.

    Bei der suche auf You Tube wurde gezeigt, wenn man die beiden Polle der Funkenstrecke ein bischen ausseinander biegt wird der Zündfunken größer.

    Das mußte ich probieren. Gerät geöffnet und zum suchen der Funkenstrecke habe ich den Tasteranschluß überbrückt und das Gerät ein/ausgeschaltet.

    Habe die Pole ein bisschen auseinander gedrückt eingeschaltet und mit dem WIG Brenner überprüft.

    Zur meiner Überraschung hatte ich einen Zündfunken von 2-3cm.

    Habe das Schlauchpacket wieder demontiert und die Tasterbrücke noch drinnen lassen.

    Und jetzt habe ich einen Fehler gemacht!

    Ich habe das Gerät ohne Schlauchpacket nochmals eingeschaltet um die Funkenstrecke selber zu kontrollieren.

    Es war eine kräftige Funkenstrecke von ca.7mm die kurz 30sek.währte und aus war der Traum.

    HF-Zündung hat sich verabschiedet!

    Warscheinlich ist es zu einer Rückkopplung gekommen weil die Spannung nicht abgeführt werden konnte.

    Alle Schweißfunktionen sind mit Kontaktzündung funktionsfähig.

    Habe leider keinen richtig brauchbaren Schaltplan, eine beschränkte Ahnung und nur ein Prüfgerät.

    Ich weiß das ist eine Glaskugelfrage!

    Tipps wo müßte ich anfangen zu suchen?

    Als Anhang habe ich einige Bilder mit der Bestückung gezeichnet.

    Es wäre nett wenn sich jemand melden würde.

    mfg Alois

  • Hallo,

    Warscheinlich ist es zu einer Rückkopplung gekommen weil die Spannung nicht abgeführt werden konnte.

    Das ist nicht der Grund. Die meisten HF Module sind nicht für Dauerbetrieb gebaut. Im Normalfall ist der Lichtbogen nach 5-Sekunden gezündet und das HF Module wird dann nicht mehr angstesteuert.

    Schaltet das Relais neben dem HF Transformator, wenn die Brennertaste gedrückt wird?

  • Hallo kleinermuk,

    danke für Deine schnelle Rückmeldung und Hilfsbereitschaft.

    Am Con 1 Stecker liegt kein Strom an wenn ich die Brennertaste drücke. Alle anderen Relais ziehen an.

    Habe das Relais zur Überprüfung ausgelötet, ist ok und zieht an.

    Um zu sehen wo der Strom für den Con1 Stecker herkommt muß ich ersteinmal den Kabelstrang zerlegen.

    Als Anhang nochmals ein Bild

    mfg Alois

  • Hallo Alois,

    vorab, pass auf, da liegt hohe Spannung an.

    Überprüfe Stromlos ersteinmal die Kaskade D1-D9, C2-C9.

    Im eingeschalteten Zustand, liegt ordentlich Spannung an den Zwischenkreis Cs (die dicken Dinger).

    Nochmals, sorgfältig mit dem Voltmeter umgehen.

    Das erweitern der Funkentrecke... ist nur bedingt eine gute Idee. Kannst machen... im Bereich 5...10%... aber nicht viel mehr.

  • Hallo Michael_1972,

    danke für die Warnung und das Du dich gemeldet hast. Inzwischen habe ich den Kabelstrang freigelegt.

    Der Con1 Stecker führt zur Frontplatine mit den Reglern.

    Herausgefunden habe ich, das Relais neben dem HF-Transistor wird nicht angesteuert. Habe Relais überprüft,ist ok.

    Meine Fähigkeiten sind sehr begrenzt, kann löten und ein bisschen messen.

    Auch ein Schaltplan fehlt mir.

    Denke mal der Transistor S8050D oder der Mosfet IRFZ24N ist kaputt. Hätte sie schon ausgelötet!

    Leider ist bei uns das Elektonikgeschäft wegen Corona zu und der Versand kostet mehr als die Teile selbst.

    Die Dioden 1-4 sind meiner Messung nach ok und sperren in eine Richtung.

    mfg. Alois

  • Servus Alois,

    hast ein Multimeter zur Hand, ja?

    So wie die Dioden kannst auch die Transistoren messen, wobei mich wundert, das die Ansteuerung defekt sein soll..

    aber erstmal egal.

    Digitalmultimeter (DMM) auf Diodentest, Kabel richtig einstecken.

    Transistor BEC

    Rot auf B, dann jeweils E und C

    Sollte immer ca Diodenspannung sein, also etwas im die 0.5...0.8V

    Dann umdrehen, Schwarz auf B und rot auf E und C, sollte sperren.

    Bitte auch noch die beiden dicken Widerstände 5xxkOhm messen.

    Bitte biege die Luftfunkenstrecke etwas zurück, ca auf Originalmaß.

    Mit dem Ohmbereich auch die kleinen blauen Komdensatoren messen..sollten ca gegen undendlich gehen, bzw langsam hochgehen, wenn pol. wechselst dann mit einem neg Vorzeichen wieder hochgehen.

    Kaskaden sind eigentlich recht stabil, aber im Dauerbetrieb können die auch mal abrauchen.

    Sollte es wirklich "nur" dieser Teil sein, dann könnten wir das wieder hinbekommen.

    Hast im Betrieb mal die Spannung an den dicken C gemessen?

    ! Da liegen ca 300V an....

    Grüße,

    Michael

  • Hi Alois,

    warum da jetzt ein großer MosFet (U1) drin steckt kann ich nicht sagen, zumindest kannst den tw testen.

    Von vorne gesehen (also wie auf Deinem Bild), rot rechts, schwarz mitte. Müsste 0.5-0.7V mit dem Diodentest anzeigen.

  • Hallo Michael,

    habe den Transistor S8050D so wie Du mir beschrieben hast gemessen.

    Mein Prüfgerät zeigt mir auf Diodentest nichts in Volt an.

    ......mit rot ........................................mit schwarz

    .........V ........................... .............................. V

    E...... B...... C .......................................E .......B ...... C

    I_____I_____I..........................................I_____I_____I

    881___064 .............................................860___048 und mit Pfeifton

    Die zwei dicken Widerstände haben je 510kOhm.

    Die vier kleinen blauen Kondensatoren: C9 (CD102M) zeigt mir in einen Wert von 1540 an.

    C1,C3 und C8 (CD102M) zeigen gar nichts an.

    Die Dioden D1-D4 zeigen in eine Richtung je 1537 an.

    An den 6 Elektrolytkondensatoren C5,C6,C7,C12,C13,C14 (470uF400V)

    liegt eine Gleichspannung von 318Volt an.

    Am Mosfet IRFZ24N (U1)

    1 ....... 2 ....... 3

    I______I______I

    ...............521

    Die zwei größeren blauen Kondensatoren C10,C11 (LYB10Kv102k) zeigen auch nichts an.

    Der braune Kondensator C4 (104K630V) vor dem HF-Relais zeigt auch nichts an.

    An der Diode vor HF-Relais sind Werte in Sperrichtung 632 und Flußrichtung 484 an.

    Ich hoffe Du kannst mit den Werten etwas anfangen.

    Bedanke mich im voraus Alois

  • Hallo Alois,

    vorab, im Modus "Diodentest" wird meist ein Wert ohne Einheit angezeigt, sind aber fast immer mV.

    Daher.. Anzeige 840 ... = 840mV.

    Passt eigentlich soweit bis auf den kleinen Transisitor. Um hier sicher zu gehen, kannst den Auslöten und nochmal messen?

    DMM in Diodentest, rot auf +, schw auf -:

    rot auf B

    dann B E messen ..... sollte ungefähr 600 bis 800 sein

    dann B C messen ..... sollte ungefähr 600 bis 800 sein

    dann E C messen (Richtung egal) .... darf keinen Durchgang haben

    weichen die Werte stark ab dann bitte einmal umdehen:

    schw auf B

    dann B E messen ..... darf keinen Durchgang haben

    dann B C messen ..... darf keinen Durchgang haben

    Wenn es nicht passt... hast den Fehler gefunden.

    Wenn der Transistor gut ist, suchen wir weiter.

    Schaltplan hast keinen gefunden?

    Ich hatte schon einige gefunden, ist aber Mühsam mit Fakeseiten......

    VG

    Michael

  • Hallo Michael,

    danke für Deine Mühe! Habe den Transitor S8050D ausgelötet und durchgemessen.


    Messung mit rot an B

    BE........kein Wert

    BC........062

    CE........kein Wert

    Messung mit Schwarz an B

    BE........047 und Pfeifton

    BC........kein Wert

    So wie es aussieht ist der Transistor defekt, oder?

    Habe leider keinen brauchbaren Schaltplan.

    mfg. Alois

  • Hi Bastler Alois,

    na super zumindest ist der Transiator defekt. Sofern es den Zündtrafo nicht gehimmelt hat... und einer Prise Glück... läuft Dein treues Gerät bald wieder ;)

    Bestell gleich einen Zehnerpack... die Teile sind Centartikel.

    Bitte beim Löten Elektroniklötzinn verwenden... nix aus dem Klemptnerbedarf.

    Kleinermuck :thumbup:

  • Hallo kleinermuk und Michael,

    danke Euch beiden für die gute Beschreibung und Bebilderung.

    Ihr macht ja aus mir noch einen Elektroniker.

    Jedoch bevor ich die Teile bestelle noch eine Frage?

    Die drei blauen kleinen Kondensatoren (CD102M)

    die ich im Bild rot eingekreist habe zeigen keinen Wert an.

    Der grün eingegekreiste Kondensator (CD102M) schon.

    Bei den zwei fetten blauen Kondensatoren (LYB10KV 102K) messe ich auch keinen Wert.

    Was sagt Ihr dazu?

    mfg. Alois

  • Hi Alois,,

    hat Dein Multimeter auch Kapazitätsmessung?

    Wenn ja, ein Füsschen auslöten und dann messen.

    Wenn nicht, DMM auf Widerstandmessung, höchster Wert.

    C rot schwarz dran... sollte kurz hochzählen und dann bei ca unendlich stehen bleiben.

    Polung drehen und dann sollte ganz kurz ein neg Wert in der Anzeige stehen...und wieder bis unendlich hochzählen.

  • Hallo Michael,

    danke habe eine Kapazitätsmessung erst einmal im eingelöteten Zustand durchgeführt.

    Die vier blauen kleinen Kondensatoren (CD102M) haben je 0,836 nF.

    Bei den zwei fetten blauen Kondensatoren (LYB10KV 102K) sind es 1,954nF.

    Ansonsten werde ich am Montag die Kondensatoren auslöten, möchte ich aber nicht unbedingt.

    Die Leiterbahnen sind sehr dünn und haben sich schon beim auslöten des Transistors von der Platine

    abgelöst.

    mfg. Alois

  • Moinsens Alois,

    lass mal drin. Bevor die Leiterplatte zerbruzelts.

    Beim Löten auf einen kurzen Prozess..und saubere Lötspitze achten. Eine Löststelle dauert nicht lang..1-2 Sek... entlöten ähnlich.

    Bei den Cs... was steht denn drauf?

    VG

    Michael

  • Hallo Alois,

    bei den Kondensatoren bin ich etwas rostig....

    Es müsste sich bei beiden um 1nF handeln, einmal mit 10% Toleranz (K) und einmal mit 20% Toleranz (M)

    Wobei ich auch schon Cs erlebt habe, bei denen die Grossbuchstaben die Stellenanzahl angeben haben.

    Lasst die Cs ersmal so.. tausche den Transistor... und biege die Fünkentrecke etwas zurück.

    Und nochmals, bei solchen hohen Spannungen... immer kurz warten nach dem Abstecken... da gibt es noch einiges an gespeicheter Energie in den Cs......

    Wann kommt der Transistor?

    VG

    Michael

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