Allgemeine Fragen zum Schweißen (Elektrode)

Investier lieber mehr als 130 €. Am Anfang wird es dir viel vorkommen, aber das relativiert sich.

Zu Bild 1: Ich würde mehr Strom draufgeben. Deine Schlacke hebt sich nicht ab und du hast ziemliche Würste dahingelegt.
Zu Bild 2: Wenn das schwarze Schlackeding da ne Naht ist: LANGSAMER ziehen. Aber erstmal: Vorher metallisch blank machen! Wenn das Riffelblech verzinkt ist, zünden die nicht bzw schlecht. Und langsamer ziehen.

Für ein paar Schweißungen im Jahr? Nicht wirklich. Kauf jedenfalls KEINS aus dem Baumarkt. Diese Plastikbomber kannst allesamt in die Tonne treten. Ich hab ja ein ESAB Maxi Bantham 170 TH - wird aber seit einigen Jahrzehnten nicht mehr hergestellt => Geiles Gerät. In der Handwerkskammer haben wir DALEX-Schweißtrafos => BOMBE!
Generell sind Trafos wirklich gute Geräte und eigentlich unkaputtbar. Meine Empfehlung geht klar an Schweißtransformatoren. Die haben aber 2 Nachteile:
-Können nur Wechselstrom
-Gewicht
Wobei ich bezweifle, daß du jemals reinbasische Elektroden (Kurzzeichen: B) verschweißen wirst. Ich selber hab bisher nur Rutilbasische geschweißt. Die gehen auch an Wechselstrom. Rutile, Cellulose und alle Mischtypen kannst du eigentlich ohne Probleme mit Wechselstrom verschweißen. Da fällt das Argument mit dieser Einschränkung nahezu weg.
Das Gewicht: Wie viel wirst du das Schweißgerät spazieren tragen? Schweiß dir ein Untergestell mit Rollen, fällt das Thema Gewicht nur an, wenn du es über ne Wiese oder über ne Treppe schleppen musst.

Aber wirklich empfehlen kann ich kein aktuelles Gerät, da ich zu wenig bewandert bin mit den aktuellen Geräten - mit Geräten von ESAB und REHM kannst du mMn relativ wenig falsch machen. Ich würde eher den Augenmerk auf gebrauchte Industriegeräte legen.
Noch was: Leg immer Wert auf Starkstromanschluss!

Servus,

da kann ich Retro nur beipflichten. Einen gescheiten Inverter bekommst du für 130,- eh nicht. Schon gar keinen, der AC und DC beherrscht, wobei sich da gute Geräte in einer ganz anderen Liga wie 130,- bewegen. Schicke alte Trafos gibt's dafür immer mal wieder bei Kleinanzeigen für 50,- bis 100,-. Ob da nun Dalex, Ess, Röwac, Knurz, Pego, Werner oder sonst ein namhafter Schriftzug das Gehäuse verziert is eigentlich wurscht. Ich hab aktuell drei Trafos (1x Ess und zweimal UTP, wobei das umgelabelte Norweld-Geräte sind) zu Hause und hinsichtlich der Schweißeigentschaften kann ich mich da Retro nur anschließen, wobei ich bei MMA wesentlich lieber auf die Trafos zurückgreife und den Inverter in der Ecke stehen lasse (weniger Blaswirkung, etc.). Du kannst ja mal im Netz etwas stöbern und ggf. hier noch mal nachfragen, wenn du ein, zwei Geräte gefunden hast, die für dich evtl. interessant wären.

Wegen deinen Nähten. Du solltest die verzinkten Riffelbleche (generell verzinkte Teile) auf jeden Fall vorm Schweißen mit der Flex vom Zink befreien. Die entstehenden Dämpfe sind wirklich nicht ohne und ich bin da eigentlich nicht gerade zimperlich.
Ebenso solltest du Farbe vorm Schweißen entfernen, wobei sich die ungünstig aufs Zünden sowie auf dein Endergebnis auswirkt.
Ansonsten würde ich dir empfehlen mal an ein paar Abfalltrümmern zu üben bevor du tragende Geschichten verschweißt (z.B. wegen dem Haken für den Bagger). Das ist wirklich nicht böse gemeint, aber zwischen "halten" und "halten" gibt's schon nen Unterschied.

LG!

Andre

P.S.: Die UTP-Trafos kann ich dir wirklich empfehlen. Die können sogar zwischen AC u. DC umschalten und du hättest mit denen auch die Option WIG (mit HF-Zündung), wenn du auf so etwas Bock hast. Geräte heißen UTP 200 GW und sind mitunter echt günstig bei den Gebrauchtwarenportalen zu haben (einen hab ich für 60,- den anderen für 40,- ergattert). Transportabel sind die Dinger mit Abstrichen (48 kg), aber wie Retro schon schreibt, Wagen und gut ist

Auf den Bildern sieht das nach VIEL zu wenig Strom aus. Woher kommst du denn? Vielleicht ist jemand aus der Nähe und macht n Crashkurs mit dir.

Eins hab ich noch vergessen: Bei Trafos hast du den Vorteil, daß es keine Blaswirkung gibt (Blaswirkung grob erklärt: Der Lichtbogen wandert mal wenn du dich Richtung Masse bewegst oder entfernst - das macht das ganze viel schwieriger) (wie Andre schon erwähnte). Und wie gesagt: Trafos sind unzerstörbar, günstig und halten bei etwas Pflege EWIG; ich hab schon auf über 50 Jahre alten Schweißtrafos geschweißt. Wenn du da mal mit der Elektrode pappen bleibst am Blech, glüht deine Elektrode; da ist so viel Kupfer drin, das macht der Maschine nix aus - ein Inverter würde vorher ausschalten.

Bei so Sachen wie Lasthaken sind die sog. "Universal-" oder "Bauernelektroden" (RR, RC) eigentlich fehl am Platz, da wären Reinbasische (B) das Mittel der Wahl, zur Not RB.

Zitat von WinFlo

Was gibt es bei den Schweißhelmen/Brillen zu beachten?Im Internet gibt es welche für 20 Euro?Taugen die was oder lieber Finger von lassen?

Keine Brillen die nur die Augen abdecken, das ist was fürs Autogenschweißen, beim Lichtbogenschweißen ruinierst du dir die Gesichtshaut. Für 20 € bekommt man durchaus brauchbare Helme, das sind dann aber passive, also die klassischen mit dunklem Glas. Wenn du einen aktiven, selbst abdunkelnden ("Automatikhelm") willst würde ich für was halbwegs brauchbares 80 bis 100 € einplanen