Als Blechschlosser chancen im Stahlbau ???

  • Hallo,

    ich habe mal eine Frage an Euch.
    Ich mache seit letztem Jahr eine Ausbildung zum Konstruktionsmechaniker Fachrichtung Feinblechbau :?
    Ich bin in einer kleinen Firma und wir machen eigentlich alles, vom dünnen Blech bis zu kleineren Stahlkonstruktionen, Treppen, Stahlgestelle usw.
    Auf dem Papier bin ich allerdings leider nur Blechschlosser.
    An dem dünnen Material habe ich so gar keinen Spaß, mir liegt das dicke Material bzw. der Stahlbau viel eher als dünnes Blech.
    Nach beendigung der Lehre will ich in jedem Fall im Stahlbau arbeiten wo große Konstruktionen geschweißt werden usw.
    Meint Ihr ich habe bei solchen Firmen überhaupt eine Chance, obwohl ich nur Blechschlosser bin?
    Natürlich mache ich meine Schweißerprüfungen was die ganze Sache schon mal erleichtern sollte.
    Ich habe im Moment ein bisschen Panik, dass man als Blechschlosser im schweren Stahlbau gar keine Chancen hat, weil es eben nicht Schwerpunkt der Ausbildung war. Auch wenn ich in der Firma alles gemacht habe und auch somit für den schweren Stahlbau einsetzbar bin, auf dem Papier bin ich nur Blechfritze.
    Oder meint Ihr, dass da später kein Hahn mehr nach krät sondern dass es darauf ankommt was man kann und wie man die Arbeit ausführt?
    Ich weiß, dass ich eigentlich selber dran schuld bin aber beim Probearbeiten in dieser Firma habe ich mit einem Gesellen zusammen gearbeitet, der bei uns fast ausschließlich Stahlbau macht und diese arbeit hat mir total gefallen. Dass die Firma auch viel Blechbau macht, habe ich gar nicht mitbekommen :oops:

    Danke schon mal für Eure ehrliche Meinung

    Gruß

    Gruß Janik

    Gott gebe, dass es klebe

    • Offizieller Beitrag

    Auf jeden Fall deinem jetzigen Ausbildungsbetrieb ,Kollegen etc. nichts über deinen wirklichen Berufswunsch erzählen (vorerst).

    Ich würde mich an die Berufsschule, IHK oder wer auch immer für deine Berufsausbildung zuständig war/ist wenden und fragen ob man die Fachrichtung ändern könnte bzw. einen Vergleich über die Inhalte der Ausbildung anstellen.

    Zitat von "Janik"

    Nach beendigung der Lehre will ich in jedem Fall im Stahlbau arbeiten wo große Konstruktionen geschweißt werden usw.

    Das hört sich aber eher an, als ob es Dir eigentlich nur um das Schweissen geht und nicht um den Bau.

    Wenn Du große Stahlkonstruktionen anfertigst, heißt es noch lange nicht, daß du Diese auch verschweissen darfst/sollst!

    Und verwechsle bitte nicht deine jetzige Tätigkeit im Ausbildungsbetrieb, ohne Diese zu schmälern, mit der Realität in einer großen Stahlbaufirma bezüglich des schweissens. Dort wird nach Meter/Rollen pro Schicht abgerechnet unter Bedingungen, welche sich erst viel später auf deine Gesundheit auswirken werden.

    Zitat von "Janik"

    Meint Ihr ich habe bei solchen Firmen überhaupt eine Chance, obwohl ich nur Blechschlosser bin?

    Du hast natürlich Vorteile, weil eure kleine Firma alles macht und man wahrscheinlich mehr in der praxis lernt als üblich.

    Wenn möglich, sollte man aber noch 2-3 Jahre als Geselle gearbeitet haben.

    Zum jetzigen Zeitpunkt wird es aber sehr schwer werden (gleich nach der Ausbildung) in einem anderen Stahlbaubetrieb unterzukommen, weil die Unternehmen zur Zeit froh sind, wenn sie ihre eigenen Lehrlinge übernehmen können.

    D.h. man sollte die Dinge auch von einer anderen Seite her betrachten.

  • Hallo Gernoth,

    danke für Deine Einschätzung.
    Eigentlich bin ich ganz zufrieden, habe nur 5km Weg bis auf die Arbeit und mit meinen Kollegen komme ich auch gut klar. Der Lohn und die Bedingungen sind in einem kleinen Betrieb immer etwas schlechter als bei großen Firmen aber damit kann man leben.
    In der Berufsschule klappt es auch wunderbar von daher kann ich mich bislang nicht beschweren.
    Du hast Recht, ich schweiße total gerne und hätte auch keine Probleme damit dies als Hauptberuf zu machen.
    Allerdings kenne ich auch die Schattenseiten in diesem Beruf die man durchaus berücksichtigen muss.

    Meine Ausbildung ist sehr vielfälltig, kleinerer Stahlbau, Blechbau, Apparatebau, Sonderbau, wir machen eigentlich alles. Mein Meister legt auch Wert darauf, dass wir Maschinen in gewissen Maßen selber reparieren können, sodass wir auch Betriebsschlosser sein könnten sprechende_015.gif
    Drehen, Fräsen und Schleifen gehört auch dazu. Wir schweißen Stahl, Edelstahl, Kupfer, Messing und Alu und bauen VA Handläufe.
    Ich bin nach meiner Lehre sozusagen Mädchen für alles a025.gif

    Ich werde mich aber dennoch darüber informieren, ob man die Fachrichtung streichen oder ändern kann. Dann gäbe es auch bei Bewerbungen bei Stahlbaufirmen keine Probleme. Eventuell ist es ja möglich, dass würde die Sache schon mal erleichtern.

    Danke

    Gruß Janik

    Gott gebe, dass es klebe

  • Wenn du umsatteln willst auf Schweisser müsstest du ne Firma finden die dich sofort nimmt und du mit der Lehre weiter machen kannst.

    Das sollte so früh wie möglich passieren da es ab dem 2 Lehrjahr oder schon voher,Berufsbezogenen Lehrstoff gibt den du nicht hast (spezielle Schweisserlehrgänge usw).

    Je später du in den anderen Beruf wechselt um so schwieriger wirds mit zu kommen, da du dann lehrstoff von 1 bzw 2 Lehrjahren nachholen musst.
    Aber informiere dich bitte erst bei deiner zuständigen Kammer welche Möglichkeiten du da hast.

  • Hallo,

    ich möchte nicht auf Schweißer umsatteln. Ich hätte kein Problem diese Arbeit für ein paar Monate zu machen, möchte aber auf die Abwechslung als Konstruktionsmechaniker nicht verzichten.
    Ich wollte nur wissen, ob man als Blechschlosser später eine Chance im Stahlbau hat.
    Natürlich weißt man in seinen Bewerbungen und Vorstellungsgesprächen darauf hin, dass man alles gemacht hat, dass ist klar. Man muss sich eben gut präsentieren f050.gif
    Aber ich werde mich auf jeden Fall mal informieren, ob ich in der Firma auch eine andere Fachrichtung lernen kann. Mein Ausbilder ist geprüfter Schweißer mit gültigen Pässen, vielleicht könnte ich auch die Fachrichtung Schweißtechnik lernen.
    Der Berufsschulstoff ist der selbe, habe Klassenkammeraden die die Fachrichtung Schweißtechnik haben und die machen genau das gleiche wie die Blechschlosser und Metallbauer. ;)

    Gruß Janik

    Gott gebe, dass es klebe

  • Hi Janik

    Ist zwar schon ein bischen älter das Thema, aber ich schreib trotzdem noch mal meinen Senf dazu. Denn das was du schreibst,

    Zitat von "Janik"


    Ich bin in einer kleinen Firma und wir machen eigentlich alles, vom dünnen Blech bis zu kleineren Stahlkonstruktionen, Treppen, Stahlgestelle usw.
    Auf dem Papier bin ich allerdings leider nur Blechschlosser.

    Meine Ausbildung ist sehr vielfälltig, kleinerer Stahlbau, Blechbau, Apparatebau, Sonderbau, wir machen eigentlich alles. Mein Meister legt auch Wert darauf, dass wir Maschinen in gewissen Maßen selber reparieren können, sodass wir auch Betriebsschlosser sein könnten sprechende_015.gif
    Drehen, Fräsen und Schleifen gehört auch dazu. Wir schweißen Stahl, Edelstahl, Kupfer, Messing und Alu und bauen VA Handläufe.
    Ich bin nach meiner Lehre sozusagen Mädchen für alles.

    Solange du in der Firma wirklich etwas lernst, und keine billige Arbeitskraft bist, würde ich sagen das du vielleicht ein gutes Los getroffen hast. Klingt jetzt vielleicht überzogen, aber so lernst du in deiner Lehre das Handwerk für deinen Beruf. Den wirklichen Beruf lernst du sowieso erst nach der Lehre, bis zur Rente.
    So hast du aber die Möglichkeit dich zu einer flexiblen Arbeitskraft zu entwickeln, und die werden momentan immer gefragter.
    Den meisten großen Firmen geht es nicht mehr so gut, und es ist schwer dort rein zu kommen. Die kleineren Firmen fangen an sich weniger auf spezielle Sachen festzulegen sondern fertigen das was sie können.
    Meiner Meinung nach zieh die Lehre durch, versuch von allem so viel wie möglich zu können, vor allem selbständiges Arbeiten. Nach Zeichnung oder auch aus dem Kopf. Nach der Lehre kannst du immer noch wählen in welche Fachrichtung die Reise gehen soll, bzw. dich spezialisieren. So weit liegen die Fachrichtungen ja nicht auseinander.

    Wie Gernoth sagte überleg auch mal in eine andere Richtung. Ich habe einen Bekannten der ist in einer größeren Stahlbaufirma ( vorwiegend Hallenbau) als Stahlbauschlosser. Der Baut eigentlich gar nichts. Er sägt und Bohrt und heftet. Was und wozu weiß er nur weil es auf der Stückliste steht. Wie seine Sachen fertig aussehen, weiß er erst wenn die Monteure, Fotos von der Baustelle zeigen. Er verdient gutes Geld, aber Spass macht ihm das nicht wirklich.

    Ist aber wie gesagt meine Meinung. Was du machst, musst du letzt endlich endscheiden. Hol dir so viel wie möglich Auskünfte ein, und endscheide dich dann selbst. Geht ja um dein Arbeitsleben, und das soll dir spass machen.
    Vielleicht sagen hier noch welche was dazu, oder du redest mal mit deinem Chef, Meister oder Gesellen über deine Zukunftsperspektiven, wenn du innerhalb der Firma die Fachrichtung noch ändern kannst.
    Berufsschullehrer sind auch manchmal gar nicht so blöd, oder vielleicht gibt es einen Ansprechpartner bei der IHK, Handwerkskammer oder Innung.

    Einmal editiert, zuletzt von Rahbaber (23. März 2010 um 22:27)

  • Hallo,

    vielen Dank für Eure Meinungen.

    Im Moment ist sowieso ein schlechter Zeitpunkt zum wechseln und als Lehrling ist man für den Betrieb immer eine billige Arbeitskraft motzki.gif
    Grade wenn wenig los ist, bekommt man arbeiten aufgebrummt, da kann der Hals schon recht dick werden blau001.gif
    Das meiste bringe ich mir sowieso selber bei oder schaue es mir bei den Gesellen ab und versuche es dann selber.
    Schweißen habe ich mir z.B. bei mir zuhause in der Werkstatt selbst beigebracht, war bislang immer sehr gut und die Gesellen waren sehr zufrieden daumen_blau.gif
    Mal gucken wie es weiter geht, zur Not weiter machen, gute Gesellenprüfung ablegen und dann spezialisieren.


    Danke

    Gruß Janik

    Gott gebe, dass es klebe

  • Hy , so wie ich das sehe , hast Du mit deinem Betrieb und deinen Ausbildern echt großes Glück gehabt.
    In vielen Betrieben werden den Azubis nur die nötigsten Sachen beigebracht und werden als billige "Zwangsarbeiter" behandelt.
    Ich finde Du bekommst in deinem Betreib eine Ordentliche Ausbildung die sehr Umfangreich ist.
    Zum Thema Stahlbau:
    Ich bin auch wie Du "NUR" ein Blechfutzie^^aber im Stahlbau durfte ich auch ohne grössere Schwierigkeiten arbeiten.
    Allerdings mit Einschränkungen...
    Wie z.b. ich durfte nicht alles schweißen oder auch mal in einer grossen Höhe arbeiten, war auch nicht.
    Man muss zudem noch einiges dazu lernen...
    Aber ich muss dazu sagen, es hat mir gar nicht gefallen.
    Ich arbeite lieber mit Materialien die ich auch selber noch tragen kann^^

    Mein Tip ;) bleib Blechfutzie ^^denn wir sterben aus ^^

    Von draussen da komme ich her und sage euch:
    "Man ist das ein Sche...Wetter"^^

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