• Hallo,

    ich habe mir für Hobbyzwecke rund ums Haus ein Fülldrahtschweißgerät zugelegt.
    Nun habe ich den ersten Schweißversuch unternommen und bin etwas ratlos. Die Naht ist stark porig/blasig.
    Sieht fast so aus, als ob man beim Schutzgasschweißen vergessen hat das Gas aufzudrehen.
    Auf der Drahtrolle steht Flux Cored Wire AWS E71T-1.
    Habe vorher Karosseriebleche mit Schtzgas geschweißt. Aber im letzten Jahr bin ich umgezogen und das Gerät gehörte meinem Nachbarn.

    Mir ist schon klar, das Fülldrahtschweißen nicht zu den Ergebnissen von Schtzgasschweißen rankommt.

    Danke schon mal für die Tipps.

    Gruß
    Clas

  • Hallo,

    danke für die Hinweise. Hilft mir aber leider nicht weiter. Das erste Video kenn ich.
    Ich habe ein Güde SG 120 A. Von daher habe ich auch keine Flasche.
    Ich weiß, ist kein Brüllergerät. Will auch keine Stahlträger damit schweißen.
    Wie schon gesagt, ich habe das gefühl das das mit dem Sauerstofffernhalten nicht so recht funktioniert.
    Kann das sein?
    Welchen Draht würdet ihr mir empfehlen?

    Gruß
    Clas

  • Wieviel mm-Draht verschweißt Du denn? Leistung scheint nich so doll.

    Der Hinweis auf Parameter ist richtig. zu Hohe Spannung verursacht Poren.Auf Polung achten.Dein Draht alt,fachgerecht gelagert?
    Schweißposition? Brennerführung? Abstand zur Naht?

    Wie gesagt es wird schwieriger bei selbstschützenden Drähten!

    Gruss Argonierer

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von "Clas"

    Von daher habe ich auch keine Flasche.
    Wie schon gesagt, ich habe das gefühl das das mit dem Sauerstofffernhalten nicht so recht funktioniert.

    Ohne Gas kann das "Sauerstofffernhalten" auch nicht funktionieren (bei diesen Draht), weil nicht selbstschützend. Den E71T-1 verschweißt man mit den Pluspol und als Gas wird 100%Co2 oder ein Mix, aus Argon + 25% CO2, empfohlen.

    Was für Drahtdurchmesser hast Du? 0,8? (wären ca. 100-130A)

  • Hallo,

    danke für die Antworten.
    Draht ist ein halbes Jahr alt. Habe alles zusammen gebraucht gekauft.
    Den Test habe ich im 45° Winkel geschweiß mit ca. 10-15 mm Abstand.
    Drahtdurchmesser ist 0,9mm.
    Polung muss ich mal schauen. Hierfür muss ich mal das Gerät öffnen.

    Aber wenn ich einen falschen Draht habe wäre das ja eine Erklärung.
    Was muss ich denn haben ohne Gas als Kleinspule?

    Gruß
    Clas

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von "Clas"


    Was muss ich denn haben ohne Gas als Kleinspule?

    Was Du haben mußt oder brauchst hängt natürlich vom Umfang deiner Hobbyarbeiten ab, d.h. z.B. welcher Werkstoff, Werkstückdicke, welche Schweißpositionen.

    Hilfreich ist der Link von Heiko, wichtig bei der Auswahl ist z.B. die Polung deines Gerätes zu beachten und bei der Bezeichnung die Anwesenheit von diesen Buchstaben:

    Beispiel mit GAS: T 46 3 1Ni B M 4 H5


    Beispiel ohne GAS: T 35 2 Y N 2 (Y oder W = Füllung und N = selbstschützend)

    Es gibt auch noch andere Bezeichnungen (keine Ahnung ob noch gültig event. bei Älteren):

    O = Open Arc und U-Typ

  • Hallo,

    danke, ich hatte den Beitrag von Heiko irgenwie übersehen. Aber vielen Dank dafür, hier steckt ja einiges an Infos drin.
    Die Beteichnung AWS E71T scheinen ja alle zu haben. Nur nach der EN758 kann man erlesen was in dem Draht wirklich drin ist.
    Habe mich nochmal schlau gemacht und der Dreht den die Firma des Gerätes verkauft hat die Bezeichnung:
    E71T-GS
    self shielded --> was hier wohl ausschlaggebend ist.
    Als Kleinspule gibt es auch nur sehr begrenzte Anzahl von Herstellern, zumindest was ich so auf die Schnelle herausbekommen habe.

    In dem PDF steht bei Porenbildung etwas von zu langem Lichbogen, was heißt das?
    Laut Bedienungsanleitung soll der Abstand von dem Schlauchpacket zum Werkstück 5 -10mm betragen, ansonsten kann es ebenfalls zu Porenbildung kommen. Ist mit Langem Lichbogen also der Abstand gemeint?

    Werstoff wird wohl hauptsächlich Stahl sein, Dicke ergibt sich ja durch das Gerät: 1,5 - 5 mm

    Ich werde wohl noch einige versuche starten.

    Danke und Gruß
    Clas

    • Offizieller Beitrag

    Der Lichtbogen, welcher für das Aufschmelzen des Werkstoffes verantwortlich ist, brennt zwischen deinem Draht und dem Werkstück. Einstellen kann man den Lichtbogen indem man die Spannung und/oder den Drahtvorschub (Stromstärke) ändert.
    Stimmt die Harmonie zwischen Spannung/Stromstärke nicht mehr, weil man z.B. die Spannung erhöht aber vergisst den Drahtvorschub anzupassen, dann werden u.a. Legierungselemente „verbrannt“ welche eigentlich dafür verwendet werden sollen, wie in deinem Beispiel, den Stickstoff abzubinden.
    Die Lichtbogenlänge, welche man eingestellt hat, bleibt übrigens immer konstant, auch wenn man den Kontaktrohrabstand (Abstand der Stromkontaktdüse zum Werkstück) ändert.
    Trotzdem ist es wichtig für den richtigen Kontaktrohrabstand zu sorgen, da natürlich mit einem größeren Abstand auch der Widerstand größer wird (Stromstärke wird geringer) und sich diesbezüglich auf die Einbrandtiefe auswirkt. Da durch die geringere Stromstärke unser Verhältnis zwischen der oben genannten Spannung/Stromstärke nicht mehr optimal eingestellt ist, wird sich diesbezüglich auch die Lichtbogenleistung verringern, aber nicht die Lichtbogenlänge. Die Folge kann wiederum ein schwacher Abbrand der Legierungselemente bedeuten, womit einige Prozesse im Lichtbogen nicht ablaufen können, was zu einer sauberen-geschützten Naht führt.

    Für die Einstellung des richtigen Kontaktrohabstandes gibt es natürlich auch eine Faustformel:

    beim Kurzlichtbogen: Drahtelektrodendurchmesser x 10 bis 12
    beim Sprühlichtbogen: Drahtelektrodendurchmesser x 12 bis 15

    natürlich ist die Empfehlung bzw. Vorgabe des Herstellers vorrangig zu beachten.

    Bei der richtigen Einstellung der Schweißparameter ist es ähnlich. Natürlich kann man sich die Mühe machen und diese rechnerisch ermitteln, aber auch hier gelten in erster Linie die Angaben des Herstellers, weil der Hersteller in einer Verfahrensprüfung nachweisen muß, daß sein Schweißzusatzwerkstoff mit diesen Einstellwerten optimale Ergebnisse erzielt.
    Diesbezüglich sollte man auch beim Kauf darauf achten, daß diese Angaben nicht fehlen.

  • Hallo,

    ok, soweit klar.
    Nur kann ich bei meinem Gerät die Spannung nicht verstellen. Nur die Stromstärke. Entweder 45A oder 90A. Ist halt ein sehr einfaches Gerät.
    Dann werde ich es einmal mit dem Drahtvorschub versuchen.
    Und ich habe warscheinlich zu viel Absatnd mit der Düse zum Werkstück gehabt.

    Also üben, üben, üben.

    Vielen Dank für die Hilfe

    Gruß
    Clas

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