Beiträge von Heiko

    Hallo Lichtbogenfan,

    man bei Euch scheint ja in Sachen Arbeitsbeschreibungen einiges im Argen zu liegen.... es gibt ja kaum ein Forum in dem Du nicht diesbezüglich unterwegs bist :sailor: .

    Aber Spaß beiseite:

    Es gibt kaum konkrete Vorgaben wie eine solche Anweisung zu gestalten ist.
    Eine Anweisung für einen Rohrleitungsbetrieb z.B. stellt andere Ansprüche als eine für Stahlbauer oder einem Betrieb im Schienenfahrzeugbau.

    Sinnvoll ist es, sich an der für Euch zutreffenden Fertigungsnorm zu orientieren und in der Anweisung stehts einen Bezug zu dieser herzustellen.
    Regelwerkskunde ist hier also unumgänglich.

    Beginnen könnte eine Anweisung mit dem Punkt "Zweck" - so nach dem Motto:" Zweck dieser Arbeitsanweisung ist die Sicherstellung einer normgerechten Schweißnahtvorbereitung für die Rohrleitungsfertigung nach Regelwerk DIN ISO "XYZ""

    Als nächstes kann der Gültigkeitsbereich der Anweisung definiert werden, z.B.: " Diese Anweisung ist gültig für alle Rohrleitungswerkstätten des Standorts Musterdorf der Firma Mustermann.

    Betrachte nun den übergreifenden Herstellungsprozeß:
    -Wer legt fest nach welchen Norm welches Bauteil mit welcher Schweißnahtvorbereitung gefertigt werden soll?
    -Wie erfährt der Werker vor Ort, wie er was vorbereiten soll (Zeichnungen, Arbeitspläne, Schweißspezifikationen).
    -Wer kontrolliert (protokolliert) ggf. die Nahtvorbereitung.
    -Welche Werkzeuge kommen zum bei welcher Nahtvorbereitung zum Einsatz (Winkelschleifer, Anfasmaschinen, Drehbänke, "Knabber-Maschinen, ....)
    - usw, usw, usw

    Schnapp Dir als nächstes am Besten das für Dich relevante Regelwerk und schaue nach was dieses in Punkto "Schweißnahtvorbereitung" fordert/empfiehlt und hangel Dich an diesen entlang.

    Wichtig ist es wie gesagt stets den ganzen Herstellungsprozeß zu betrachten...
    gibt nun die Konstruktion Art und Form der Schweißnahtvorbereitung gemäß des gültigen Regelwerks vor?
    (Sind die Leute da überhaupt ausreichend qualifiziert dieses zu tun -es gibt z.B. Rohrleitungsregelwerke in denen ganz klar vorgeben, welche Ausbildung für das Auslegen von Rohrleitungen von Nöten ist).
    oder kommen die Vorgaben z.B.von der benannten Schweißaufsicht?

    Wer macht sonst noch Vorgaben? Erstellt z.B. die Arbeitsvorbereitung ggf. einen "Heftfolgeplan" um den Verzug bei dünnen Blechen zu minimieren?

    Welche mitgeltenden Dokumente existieren (z.B. die Arbeitsanweisung "Vorwärmen", welche natürlich auch schon für das heften gilt....)

    Ich hoffe ich konnte Dir ein paar Ansatzpunkte aufzeigen ... eine irgendwie geartete Vorgabe kann ich Dir leider nicht liefern, dafür ist eine solche Anweisung viel zu individuel auf die jeweilige Firma, das jeweilige Produkt (und deren Fertigungsnorm) usw zugeschnitten.


    MfG


    Heiko

    Hallo Ruppi

    der Megafill erhält seine Härte wohl über die -laut Datenblatt- 4,8% (!!!) Bor.
    Das Legierungselement Bor ist wohl auch dafür verantwortlich, dass die Oberfläche der Auftragsschweißung nie rissfrei ist.
    Aus dem Bauch heraus, würde ich sagen, dass 400 Grad kein großes Problem sein sollte.
    Da Verschleißfestigkeit und Warmfestigkeit aber auch noch von anderen Parametern (Basismaterial, Schweißparameter, Arbeits- und Zwischenlagentemperatur, Erwärmung, Abkühlung, Anzahl der Lagen) beeinflusst werden, würde ich vorsichtshalber mal bein Hersteller / Anbieter des Schweißzusatzes unter Angabe aller Parameter nachfragen.
    Im Allgemeinen ist Bor nicht gerade förderlich für die Schweißbarkeit eines Stahls bzw. Schweißzusatzes.

    MfG

    Heiko

    Hallo Lichtbogenfan,

    das von Dir gesuchte Merkblatt 1703 -"Empfehlungen zur Wahl der Werkstücktemperatur beim Lichtbogenschweißen von Stahlbauten aus St 52"
    stammt aus dem Jahre 1984.
    Bei DVS-Media ist es nicht mehr im Fundus der Merkblätter und dürfte somit nicht mehr gültig sein.

    Ich weiß ja nicht genau was Du genau für deine Anweisung benötigts, aber die DIN EN ISO 13916 gibt "Anleitungen zur Messung der Vorwärm-, Zwischenlagen- und Haltetemperaturen"


    MfG


    Heiko

    Hallo,


    folgende fünf Voraussetzungen bestimmen ob ein Werkstoff brennschneidgeeignet ist oder nicht:

    1. Der Werkstoff muss im Sauerstoffstrom verbrennbar sein.
    Diese Voraussetzung wird von allen Metallen erfüllt, die eine ausreichende chem. Affinität
    zu Sauerstoff besitzen, am besten vom reinem Eisen.


    2. Die Entzündungstemperatur muss unterhalb der Schmelztemperatur liegen
    Mit zunehmenden Kohlenstoffgehalt im Stahl steigt die Verbrennungstemp., während gleichzeitig die Schmelztemp. Sinkt.
    Ab einem Kohlenstoffgehalt von etwa 1,6% ist die Voraussetzung zum Brennschneiden nicht mehr gegeben – Der Werkstoff schmilzt ehe er verbrennt.
    Aus diesem Grund sind z.B. Werkzeugstähle und Gusseisen nicht brennschneidbar.


    3. Die Schmelztemperatur der Oxide muss geringer sein, als die des Werkstoffes.
    Aus diesem Grund kann beispielsweise Aluminium nicht brenngeschnitten werden:
    Sein Schmelzpunkt liegt bei ca.660 Grad C, der seines Oxids bei etwa 2050 Grad C
    Ähnliches gilt z.B. für Chrom u. Nickel.

    4. Die entstehenden Oxide (Schlacken) müssen dünnflüssig sein
    Zu zähflüssige Schlacke lässt sich schlecht aus der Fuge treiben und erschwert / verhindert den Brennschneidprozess. Chrom und Silizium z.B. beeinflussen die Viskosität negativ.


    5. Die Wärmeleitfähigkeit des Werkstoffs darf nicht zu groß sein.
    Wird mehr Wärme abgeführt, als durch den exothermen Verbrennungsprozess entsteht,
    kommt der Brennschneidvorgang zum erliegen.
    Aus diesem Grund lässt sich z.B. Kupfer nicht brennschneiden.

    Hallo,


    bei der von Dir geschilderte "Verkohlung" dürfte es sich lediglich um Schweißrauch handeln, welcher sich auf der Werkstückoberfläche niedergeschlagen hat.
    Bei Schweißrauchen handelt es sich um sehr komplexe Gemische deren Zusammensetzung durch das Verfahren, das ggf. verwendete Schutzgas, den Grundwerkstoff, den Schweißzusatz usw. beeinflusst wird.

    Die Schweißverfahren sind hinsichtlich der Partikel nach Emissionsraten (mg/s) in vier Klassen einzuteilen:

    – Emissionsklasse 1: Verfahren mit
    niedrigen Emissionsraten (< 1mg/s),
    z. B. WIG-Schweißen, UP-Schweißen

    – Emissionsklasse 2: Verfahren mit
    mittleren Emissionsraten (1 bis 2 mg/s), z. B. Laserstrahlschweißen

    – Emissionsklasse 3: Verfahren mit
    hohen Emissionsraten (2 bis 25
    mg/s), z. B. Lichtbogenhandschweißen,
    MAG-Schweißen mit Massivdraht usw.)

    – Emissionsklassse 4: Verfahren mit
    sehr hohen Emissionsraten (> 25
    mg/s), z. B. MAG-Schweißen mit
    Fülldraht, Schweißen mit selbstschützendem Fülldraht.

    Du siehst, das MAG-Schweißen mit Massivdraht liegt in der Klasse 3 und erzeugt somit schon einiges an partikelreichen Schweißrauch.


    Zur Schlacke:

    Durch aktive Gasanteile bilden sich Oxide mit einer geringeren Schmelztemperatur und Dichte
    als Stahl. Deshalb entstehen teilweise auf der Nahtoberfläche glasig braune Schlacken. Die
    Oxidbildung steigt mit Stromstärke, Spannung und Aktivgasanteil im Schutzgasgemisch.


    Mit freundlichen Grüßen

    Heiko

    Hallo JackLee,


    wie du schon sagtest: Argon/Wasserstoff-Gemische gehen gar nicht, denn...

    die Hauptschwierigkeit beim Schweißen von Titan (aber auch von Tantal- und Zirkoniumwerkstoffen) liegt in der Aufnahme von Gasen (Sauerstoff, Stickstoff, Wasserstoff) bei erhöhten Temperaturen, welche zu Versprödungen führen.
    Es muss daher nicht nur das Schmelzbad selber, sondern auch die abkühlende Schweißnaht durch einen guten Schutzgasschleier (meist möglichst reines Argon) vor dem Zutritt von Luft geschützt werden bis diese unter ca.500 Grad Celcius abgekühlt ist.
    Dieser Schutz erfolgt z.B. durch s.g. Schleppschuhe: http://img.directindustry.de/images_di/phot…305-3591527.jpg
    oder -bei kleineren Bauteilen- durch Schutzgas- oder Vakuumkammern:
    http://img188.imageshack.us/img188/5716/schweikammer.jpg

    An Wolframelektroden eignet sich meiner Erfahrung nach alles was gut bei Edelstahl funktioniert auch für Titan.

    Einstellwerte oder fertige Tabellen kenne ich nicht - hier macht nur der Versuch klug.

    Da die Formierung ebenfalls mit Argon vorgenommen wird (wasserstoffhaltige Formiergase = Böse) hilft entweder nur ein O2-Messgerät oder Versuch/Erfahrung.


    MfG


    Heiko

    Hallo Borg,

    1.4370 ist die Werkstoffnummer

    http://www.iwetec.de/fileadmin/bild…nar_18-8_TD.pdf

    Die Bezeichnung 307 ist ein Hinweis auf die entsprechende amerikanische Werkstoffnummer nach ASME.

    SI deutet auf den erhöhten Siliziumgehalt hin.

    Was das "M" soll weiß ich nicht genau - bei anderen Herstellern heißt der Zusatz TR 307 SI. Möglicherweise ist "M"eine Herstellerbezeichnung, die auf die Verwendung als "Mischdraht" hinweist... a0150.gif

    ... denn der Zusatz wird in erster Linie für Mischverbindungen zwischen rostfreiem und unlegiertem oder niedriglegiertem Stahl verwendet, genauer gesagt ist der 307-Si ein überlegierter, vollaustenitischer Schweißzusatz zum Schweißen von rostfreiem Stahl an unlegierten Stahl, hochfesten Stählen wie Hardox® und Armox®, sowie
    niedrig legierten oder Mn-Stählen.


    MfG

    Heiko

    Zitat von "skiphans"

    ...Ach so, immer Edelstahl ASI 316, also Salzwasserbeständig.


    Hans, wie schon im Vorstellungsstrang angesprochen:
    Überprüfe nochmal Deine Werkstoffwahl:

    http://www.trans-ocean.org/news/a4kette.htm

    Man kann die seewasserbeständigkeit über den s.g. PREN-Idex abschätzen (meist liegt im Hobby-Bereich ja keine genaue Ist-Ananyse des vorliegenden Stahl vor)

    Man errechnet sich die Wirksumme der Legierungsbestandteile Chrom, Molybdän und Stickstoff nach folgender Formel:

    WS = %Cr + 3,3 * %Mo + 16 * %N


    Ist Wirksumme größer 33 gilt der Stahl als meerwasserbeständig.


    Die 316er-Stähle weisen (gemäß Datenblatt) folgende Wirksummen auf:

    316 (1.4401) = 17,5 - 21,36

    316L (1.4404) = 23,1 - 28,5

    316Ti (1.4571) = 23,1 - 26,75


    MfG

    Heiko

    Hallo Killer2,


    zunächst einmal: Herzlich Willkommen d032.gif

    Bei Fragen zu "billigen" Schweißkisten passiert in der Regel folgendes:

    Die allermeisten hier werden Dir mehr oder weniger davon abraten ... zurecht ??? ... JAEIN, denn einerseits gibt es immer wieder Berichte über die katastrophale Qualität der "Chinakracher" ... von "musste nur 3 Leitungen umlöten" bis zu "auspacken, einschalten, geht nicht" ist da alles schon dabei gewesen.
    Die meisten werden Dir also raten "etwas mehr Kohle in die Hand zu nehmen und Dir was gebrauchtes Vernünftiges" anzuschaffen.

    Andererseits: Wenn sie funktionieren erfüllen die Dinger "für den Hausgebrauch" durchaus ihren Zweck.
    Das von Dir genannte Gerät hat eine frappierende Ähnlichkeit mit den berühmt, berüchtigten Geräten aus dem Hause "Stahlwerk".
    Ich habe ein solches Gerät hier im Forum bei der letzten Raterunde gewonnen und muss sagen: Für die Hobbykeller gar nicht schlecht.

    Als gelernter Schweißer muss ich aber auch sagen das die Dinger schon einen sehr .... "spielzeughaften" Eindruck machen und für mehr als "Hobbykeller" augenscheinlich nicht zu gebrauchen sind.

    MfG


    Heiko

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