Gasschmelzschweißen?/ Vorstellung!

  • Hallo Jungs und mädels,

    ich bin neu hier im Forum und möchte mich erstmal kurz vorstellen.

    Ich bin 32 Jahre jung, seh gut aus und suche die eine. Meine vor lieben sind lange spaziergä..... quatsch.
    also:
    Alter 32, gelernter Werkzeugmacher, Metallmeister und zur zeit Werkstattleiter/ Ausbilder in einem beruflichenfortbildungszentrum hier in Oberfranken.


    Nun zur meiner Frage.

    Aktuell bin ich dabei zwei Rundrohre ( 3,25mm Wandung) mit Gerungsschnitt mit dem Autogenbrenner zu fügen. Klappt bisher alles super. Das erste Teil, fast keine Probleme. Beim 2. Teil habe ich größere Probleme an der Innenseite des Rohres. Also die Stelle an der das Rohr eine "Kehlnaht" bildet. Wenn ich diesen Bereich verschweißen will, dann knallt/ Platz mir jedesmal die schweißnaht und die schmelze fliegt mir um die Ohren. Das ist zum einen unangenehm zum anderen treibt es mich in den Wahnsinn. Das erste Teil funktionierte auch. da ist es nur einmal passiert. jetzt alle 3 mm.

    Ich möchte gerne von Euch wissen woran das Liegen kann? Warum Schießt der Autogenbrenner überhaupt? Liegt es an der Brennerhaltung? An der Stauwärme in der " Kehlnaht" Oder an der Schweißflammeneinstellung?

    Niemand weder Schweißfachmann noch sonst irgendwelche Ausbilder von mir. Konnten/ können mir das plausiebel erklären. "Ist manchmal so" war die beste aussage.

    Für Eure Hilfe wäre ich sehr dankbar.

    Mfg Rizo

    Kleiner Nachtrag. Nach einer Stunde Pause.. Klappte es dann auch mit Teil Zwei. Bauteil ein wenig anders positzioniert und Flamme etwas kräftiger eingestellt. Aber ist das wirklich die Lösung oder war das Glück. Die fragen bleiben in meinem Kopf.

    Einmal editiert, zuletzt von rizo (21. November 2013 um 18:41)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Rizo, Willkommen im Forum d032.gif . (Ich sehe auch stellenweise gut aus :blink: )

    Also wenn es kein geschlossener "Rohrkreislauf" ist tippe ich mal auf eine falsche Flammeneinstellung.

    D.h. Du schweisst mit einem Sauerstoffüberschuß und das wirkt u.a. spritzend und oxidierend, daß letztere verstärkt natürlich den Effekt der Verzunderung.

    Einen Sauerstoffüberschuß erkennt man an einen sehr kurzen Flammenkegel (der kleine bläuliche) und die Streuflamme (das Große - der Flammenwerfer) ist auch ziemlich kurz.

    Wahrscheinlich hast Du zufälliger Weise beim zweiten Versuch, nach der Schlafpause :zzz: , die Flamme richtig eingestellt (Neutral).

    Wieviel Bar zeigt eigentlich das Manometer an?

  • Danke für die Antwort.

    Also die Flamme war vorher definitiv auch auf Neutral eingestellt. Ich weis auch das funken sprühen sollte Sauerstoff überschuss vorhanden sein. Aufkohlung ist auch klar.

    Der Druck an der Sauerstoff 2,5 und an der Aze 0,25 bar. Beim zweiten mal hab ich durch leichte veränderung der Schweißposition und mit etwas stärkerer Flame geschweißt. Ich habe eine Gehrungsnaht schon ein jahrlang nicht mehr geschweißt. Nähte an Flachstahl und 4 kanrohr verbinden in Wannenpositzion ist kein Problem da schießt oder platzt keine Schweißnaht auf. Aber im bereich der "Kehlnaht" heute, hat es mir dann echt gereicht. Immerzu! diese Hur.dre.... :twisted:

    Ich hab alle meine Unterlagen nochmal gecheckt. Aber keinen konkreten Anhaltspunkt endeckt. Natürlich fragen mich meine Azubis auch, wenn es ihnen passiert. Machmal weiß ich ne Antwort, weil ich es kommen sehen z.B Brennerstellung. Aber Manchmal weiß ich es auch nicht.

    Gibt es irgendwelche Anhaltspunkte wie sowas entsteht und was der Grund für das (ich nenn es jetzt mal) Nahtplatzen ist.

    1. Brenner falsch ein gestellt.
    2. Brennerhaltung ( Winkel)

    das kann aber nicht alles sein oder?

    Mfg Rizo

  • Probiere mal Aze mit 0,5 bar und wende das nach Rechts Schweißen an ohne Pendelbewegung, evtl mal ne andere Düse wählen.Beim Rechts Schweißen den Brenner gradlinig halten Schweißzusatz tupfen.

  • Tach

    Knallende Brenner können verschiedene Ursachen haben, wie da wären:

    Verunreinigte Düse der Schweißspitze.

    Unzureichend aufgeschmolzenes Schweißgut.

    Zu steile Brennerhaltung sowie zu geringer Abstand des Flammenkegels zur Schweiße.

    Zu harte Flammeneinstellung.

    Falsch eingestellte Gasarbeitsdrücke oder falsch anzeigende Manometer,
    bei Saugbrennern 2,5 zu 0,4 als Grundeinstellung.
    Aze von 0,3 bis 0,5 variabel, je nach Blechdicke.

    Zu heiß gewordene Brennerspitze, gerade beim Kehlnaht-Schweißen leicht möglich.

    Sowie eine Kombination von vorgenannten Fehlern.

    Knallende Brenner beinhalten die Gefahr von Flammenrückschlägen, besonders bei weich eingestellter Flamme!

    Wenn man sehen würde wie Du schweißt, könnte man spezifischer Antworten.

  • Zitat von "Freddy"

    Tach

    Knallende Brenner können verschiedene Ursachen haben, wie da wären:.

    Ich hoffe wir sprechen von dem selben wenn du knallende Brenner sagst? Ich würde es eher explodierendes Schweisgut bzw. Schmelze nennen.

    Zitat von "Freddy"


    Verunreinigte Düse der Schweißspitze.

    Unzureichend aufgeschmolzenes Schweißgut.
    .


    Das mit dem Schweißgut ist mir schon das ein oder andere mal passiert.

    Zitat von "Freddy"

    Zu steile Brennerhaltung sowie zu geringer Abstand des Flammenkegels zur Schweiße.

    Zu harte Flammeneinstellung.

    Falsch eingestellte Gasarbeitsdrücke oder falsch anzeigende Manometer,
    bei Saugbrennern 2,5 zu 0,4 als Grundeinstellung.
    Aze von 0,3 bis 0,5 variabel, je nach Blechdicke.

    Zu heiß gewordene Brennerspitze, gerade beim Kehlnaht-Schweißen leicht möglich.
    .

    Das sind doch schonmal gute Anhaltspunkte, leider nicht viel neues dabei. Also ist es wohl eine Verkettung von mehrern kleinen Fehlern. Was neu ist sind die Acetylen Einstellungen. wir liegen mit 0,25 bis 0,3 bar doch schon ein wenig darunter. Gibt es dafür einen besondern Grund oder sind das Erfahrungswerte Eurerseits? Weil "Lehrbuch" ist anders :)

    Zitat von "Freddy"

    Wenn man sehen würde wie Du schweißt, könnte man spezifischer Antworten.

    Video wird schlecht gehen aber das ein oder andere Bild sollte vieleicht drin sein. Vieleicht auch mal ne Zeichnung was unsere Jungs so zur Prüfung machen müssen. Mal schauen. Jetzt ist erstmal wochenende.

    Mfg Rizo

  • Soweit ich weiß hängt der Aze druck mit der Wandstärke zusammen ab 3 mm 0,5 bar Aze und nach Rechts schweißen,aber wir haben hir ja auch Schweißausbilder im Forum die werdens genauer wissen.

  • Tach

    Das Winkelrohr sieht nicht durchgeschweißt aus, zu kleiner Luftspalt oder gar keiner?
    Längsschnitte ergeben Klärung der Frage.

    Weiter vermute ich aufgrund des Schuppenbildes eine Schweißung mit zu weicher und leicht oxidierender Flamme, was auch das Brennerknallen erklären würde.

    Beim Autogenschweißen den Grundsatz beherzigen:

    Schnell geschweißt ist gut geschweißt!

  • Ich dachte wenn der Brednner zu Hart eingestellt ist dann knallt er? Zu mindest bei mir so. Mit Ace überschuss ist es klar auch kälter Ich gebe zu das ich beim ersten mal sehr zögerlich mit Flammengröße usw war. Das gab mir einfach etwas mehr Zeit. Schneller werd ich von ganz alleine mit der Wiederhohlung.
    Durchgeschweisst ist das glaub ich nicht und wenn nicht überall . Der Spalt ist bei manchen rohren mit 3,25 wandung nur 1,5mm. So die Vorgabe von der IHK. Das kommt ganz darauf an was gefordert ist.

    Bin halt doch etwas auf mich gestellt. Und muss mir das Autotitaktisch selber bei biegen.

    Mfg Mario

  • Zitat von "rizo"


    Durchgeschweisst ist das glaub ich nicht und wenn nicht überall . Der Spalt ist bei manchen rohren mit 3,25 wandung nur 1,5mm. So die Vorgabe von der IHK.

    rizo,

    1,5 mm Luftspalt? Welche Flachschippen geben denn sowas vor? sprechende_015.gif
    Den Luftspalt entnimmt der Schweißer einer WPS, bzw. oder bestimmt in so wie er am besten klarkommt. Ich bezweifle, dass die Herren, Damen von der IHK einen blassen Schimmer von Schweißen und Schweißnahtvorbereitung haben.

    FG

    haewiejetzt.gif 

  • Guten Tag

    Es scheint erforderlich ein paar schweißtechnische Begriffe des Autogen-Schweißens zu klären:

    Harte Flamme bedeutet hohe Gasaustrittsgeschwindigkeit mit entsprechend grossem Gasvolumen aus der Brennerdüse, unabhängig von deren Gaszusammensetzung.

    Weiche Flamme bedeutet analog das Gegenteil.

    Diese möglichen Einstellungen werden mit eingestellten Zwischenwerten genutzt um die verschiedenen Brennergrößen auf das jeweilige Werkstück zwecks dafür optimaler Flammenleistung anzupassen.

    Eine weitere Anpassung kann durch die Schweißgeschwindigkeit vorgenommen werden.

    Als Anhaltspunkt soll genügen, daß bei kleinen Brennergrößen auch die normale Gasaustrittsgeschwindigkeit kleiner ist und sein muß, als bei größeren B.

    Wird die Gasaustrittsgewindigkeit durch falsche Brenner-Ventileinstellung oder durch zu hoch eingestellten Arbeitsdruck der Gase zu hoch, dann bläst die Flamme im ungünstigsten Fall von der Brennerdüse ab.

    Wird die Gasaustrittsgeschwindigkeit zu klein, dann kann im ungünstigsten Fall die Flamme verlöschen weil die Gas- Brenngeschwindigkeit höher ist. Das nachströmende Gas kann sich dann wieder an dem Schweißbad mit einer Verpuffung entzünden, wobei Teile des Schweißbades abgesprengt werden. Bei entsprechender Einstellung kann ein Knattern der Flamme erzeugt werden.

    Kommen weitere negative Umstände hinzu, wie z. B. eine überhitzte oder verschmutzte Brennerdüse, ein plötzlicher Gasaustrittsstau durch zu geringem Brennerabstand zur Schmelze oder durch Abknallen der Flamme, kann es zum Flammenrückschlag in den Brenner kommen.

    Die Schweißflamme muß deshalb nicht verlöschen, sie ändert aber ihr Erscheinungsbild.
    Wird dieser Flammenrückschlag als solcher nicht bemerkt und nur die Schweißflamme durch Brennerventileinstellung korrigiert, kann das schlimme Folgen haben.


    Obige Flammenarten darf man nicht verwechseln mit :

    Neutrale Flamme hat weiß leuchtenden Flammenkegel und dient zum Stahl-Schweißen, Löten und Wärmen.

    Oxidierende Flamme hat bläulich leuchtenden, kurzen Flammenkegel und dient zum Grauguss und Messing schweißen.


    Karburierende Flamme hat unscharf begrenzten grünlich leuchtenden Flammenkegel und dient zum
    Schweißen von Buntmetallen, sowie zur Aufkohlung zwecks Oberflächenhärtung.

    Alle relevanten Faktoren, insbesondere Kombinationen ungünstiger Verhältnisse und dessen Auswirkungen, können im Rahmen eines kurzen Beitrages nicht genannt werden und leider wird die entsprechende "moderne" Fachliteratur wegen der schwindenden Bedeutung dieses Schweißverfahrens immer dürftiger, auch deshalb sollte man stets dieses Motto beherzigen:

    Erst Denken, dann Handeln. a025.gif

  • Ich danke allen die mir geantwortet haben.

    Ich versuche wenn ich wieder fit bin den Rat zu beherzigen. und denke nochmals über die Flammeinstellung nach. Letzte versuche heben gezeigt das mit etwas höheren Arbeitsdruck bei Ace sich bis jetzt etwas bessere Ergebnise erzielt haben. Die Fachliteratur kann eben Erfahrung nicht wet machen. Selbst wenn Sie 300 eur. gekostet hat.

    Obwohl ich ebenfals im Prüfungswesen der IHK bin, muss ich die Ideen und Ausführungen dieser Institution nich immer verstehen.


    Mfg Rizo

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