Probleme mit Fusspedal beim WIG-Schweißen

  • Ich habe Probleme mit meinem Fuss-Pedal. Die Zündung per Kabel funktioniert ohne Probleme, aber die Regelung muckt. Das Teil von Stahlwerk regelt oft nur mit einem festen Schweißstrom, obwohl ich das Pedal natürlich drücke.

    Habe ewig gebraucht, bis ich eine Zwischenlösung gefunden habe: Alle Potis auf Null, auch das am Fuss-Pedal, dann einmal das Fusspedal komplett durchdrücken ohne zu schweißen und danach regelt das dämliche Ding wie es soll. Bis ich irgendwas verstelle am Schweißgerät. Dann ist plötzlich das Fusspedal wieder ohne Regel-Funktion und ich schweiße mit fester Ampere-Zahl, egal, was ich am Pedal drücke, also wieder die Prozedur mit dem "Kalibrieren".

    Das obendrein klobige Teil hat zwei Kabel, ein zweipoliges für die An-/Ausschalt-Funktion und ein dreipoliges für die Ampere-Regelung. Hat jemand so ein Fuss-Pedal und weiß, wo der Fehler liegt oder hat einen Tipp für passenden Ersatz?

    Mit Grüßen aus Bochum

    Ted

  • Ich habe noch einmal den Kampf mit dem Pedal aufgenommen: Das Poti scheint in Ordnung (durchgemessen nach https://de.wikihow.com/Ein-Potentiometer-testen ). Danke an Brockenhammer für den Hinweis!

    Mittlerweile hat sich folgende Praxis bei mir bewährt: Vor dem Schweißen kalibriere ich das Pedal. Dann checke ich die Ampere durch einen kurzen Schweißtest mit meinem Zangen-Amperemeter am Massekabel und anschließend kann ich normal schweißen.

    Beim Durchmessen der Poti nach Öffnen des Pedals war ich erstaunt, wie wenig in der klobigen Pedalhülle an Mechanik und Elektronik verborgen ist. Nur durch die Zahnstange vorne benötigt das Teil die unpraktische Höhe. Kurzerhand bin ich mit der Flex tätig geworden und habe den Klotz ein wenig verkleinern können. Allerdings nervt jetzt die dadurch noch steiler stehende Fußwippe. Dafür passt jetzt mein Bein auf dem Pedal unter den Schweißtisch. Man kann eben nicht alles haben...

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    Günstig oder billig? Das von verschiedensten Herstellern produzierte Fusspedal in Backstein-Optik

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    Der Blick ins spärliche Innere: Der zweipolige Stecker zum Zünden/Einschalten verbindet das weiße und schwarze Kabel mit dem rechten Schalter, Grün, Rot und Gelb des dreipoligen Steckers regeln die Amperezahl mit zwei Potentiometern.

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    Vorne ist durch die Zahnstange wenig zu verkleinern. Hinten kann mehr weggenommen werden, allerdings auf Kosten eines steileren Winkels der Fusswippe, wodurch der Fuss unnatürlich steil auf dem Pedal ruht.

    Auf dem rutschigen Garagenboden hilft ein Gummibelag unter dem Pedal, mehr ist mir an Optimierung nicht eingefallen. Zur Ehrenrettung sei erwähnt, dass die Preise höherwertigerer Pedale schnell die Kosten meines Schweißgerätes übersteigen würden.

    Ob sich die Mühe lohnt mit dem Pedal? Es geht auch ohne! Am Anfang habe ich mein Heil beim Aluschweißen in ausgefeilten Einstellungen, Messungen mit dem Amperemeter und dem Einsatz von Sonderzubehör wie eben einem Pedal gesucht und mich bald im Dschungel der Variationen verloren. irgendwann ist mir aufgefallen, dass die Youtube-Profis ihre Nähte nur selten mit Hilfe eines Pedals ziehen, selten Pulsen, schon gar nicht nachmessen, mit welcher Amperezahl sie tatsächlich schweißen. Man merkt dann, dass der Blick ins Schweißbad wichtiger ist als alle Feinheiten und Möglichkeiten am Gerät. Ob die eingestellten Ampere wirklich an der Elektrode ankommen, ist letztendlich egal, wenn man die Zeichen im Kern des Geschehens vor dem Helm deuten kann. Jetzt schweiße ich meine Alurohrverbindungen mit 2 mm Stärke ohne Pedal und komme klar. Bei Dünnblech würde ich dem Pedal eine neue Chance geben, im Moment bin ich froh, ohne auszukommen.

    Mit freundlichen Grüßen aus Bochum

    Ted


    P.S.: Ich hatte beim Beschreiben der Kalibrierung des Pedals oben vergessen zu erwähnen, dass man dabei nach Runterdrehen aller Regler das Fusspedal mit nach hinten gedrückter Zahnstange, also ohne Berührung des Zahnrades herunterdrückt und dann lost lässt, ansonsten ändert man nichts.

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