leichte Nahsehschwäche beim Schweissen - mit Vergrößerungslinse korrigieren?

  • Hallo,

    kurz zu meiner Person:
    ich bin knapp 30 Jahre alt, Maschinenbauer und schweiße auch gerne mal wenn es sich ergibt (hauptsächlich WIG/WIG Alu und etwas MAG). Meine Schweißausbildung/Zertifikate hatte ich vor ca 8 Jahren gemacht (nicht aktuell) und seitdem schweiße ich wie gesagt ab und zu mal auf der Arbeit und sonst regelmäßig privat (MAG und WIG).

    Ich bin seit meiner Jugend recht stark kurzsichtig (-3 diopt.) und trage seitdem auch problemlos Kontaktlinsen, bei der Arbeit und privat - Brille setzte ich so gut wie nie auf.


    Da bei Kurzsichtigkeit bzw beim Tragen von Brillen oder KL für die Weite die "Nahsicht" etwas darunter leidet wollte ich fragen ob Vergrößerungslinsen (cheater lens) da das richtige für mich wären? Ich bin aber nicht weitsichtig, dh ich brauche auch keine Lesebrille. Ich sehe sehr gut in der Nähe ,was aber, durch das Tragen der KL, etwas beeinträchtigt wird. Ich kann trotzdem problemlos Zeitung oder am Handy lesen aber oftmals denke ich mir trotzdem (v.a. bei konzentrierten Arbeiten) dass ich mir ohne KL leichter tun würde. Oder muss man mit der kleinen Einschränkung einfach leben?

    Was ich so gehört und gelesen habe bringen Brillen hier im Vergleich zu den KL auch keine Verbesserung, ist das richtig? Ich trage nur sehr ungern Brillen und bei der Arbeit stören sie mich noch mehr, weshalb ich gerne auf Brillen verzichten würde. Auch mit Brille (keine gleitsicht) müsste ich diese ja jedesmal abnehmen damit ich wieder gut nah sehe..

    Werde demnächst meine Prüfungen auffrischen und deshalb auch die Frage ob ich mir hier mit Vergrößerungsgläsern leichter tun könnte? Hatte leider noch nicht die Möglichkeit diese zu testen..

    Habe hier im Forum auch gelesen dass jemand vom Optiker nicht auf das Lesen von Buchstaben sondern auf dünne Linie (zb Landkarte) eingestellt wurde. Macht das jeder Optiker oder ist das eher unüblich und von den meisten so auch nicht praktiziert?

    Danke schonmal!
    LG


    PS: Ich habe mir für daheim einen Speedglas SL gekauft - war zuerst skeptisch, finde ihn aber mittlerweile als idealen Helm für kleinere, saubere Schweißarbeiten. Erwähne das nur da es nicht viele reviews zum SL gibt - liegt denke ich auch daran dass viele Händler den SL garnicht im Programm haben bzw Ihren Kunden nicht anbieten da sie ihn eher als Hobbyhelm einstufen. (Was nicht ganz falsch ist aber je nach Beruf sind die Anforderungen an den Helm ja komplett unterschiedlich).

  • -3 diopt geht ja noch. Ich selber hab -4.5 bzw. -6.5, das ist schon eher stark kurzsichtig.

    Kurzsichtigkeit bewirkt, das das Auge in der Ferne nicht mehr scharf stellen kann. Dafür kannst Du näher rangehen als Nicht-kurzsichtige. Ich würde an Deiner Stelle als erstes einfach zu schwache Kontaktlinsen probieren. Dann siehst Du in der Nähe besser und im normalen Arbeitsbereich immer noch scharf. Einfach Tageslinsen mit -1.5 diopt oder so kaufen.

    Daß das funktioniert, weiß ich noch aus meiner Jugend. Da hab ich alle Nase lang eine stärkere Brille gebraucht. Mit der alten, zu schwachen Brille konnte ich da in der Näher immer besser sehen als mit der neuen.

    Das Risiko der Kontaktlinsen beim Schweißen ist Dir bewußt? Soweit ich weiß, sind (oder waren früher) Kontaktlinsen von der Berufsgenossenschaft verboten. Kontaktlinsen könnten durch die intensive Strahlung mit dem Auge regelrecht verschmelzen. Solange Du Dich nicht verblitzt, passiert nichts. Also sei mit Kontaktlinsen besonders vorsichtig. Verblitzen ist immer gefährlich für das Auge, aber mit Kontaktlinsen ganz besonders.

  • Nicht nur das.
    Bekommst du nen Flexfunken ins Auge - verschmilzt die Kontaktlinse mit der Hornhaut auf dem Auge, bzw. kann verschmelzen.
    Die Chance das sowas passiert ist höher als durch UV Strahlung.
    Wenn du -3 Diopt. hast - hol die bei F...mann ne Brille mit -1/-1,5 und deren "Generic-Gestell = 17,50€ - dann siehst du immer noch wo die Flex liegt, kannst aber auch noch gut die Schweissnaht sehen.

    Grüße
    skookum

  • Da hast Du recht - an Funken ins Auge fliegen hab ich gar nicht gedacht, weil ich die Flex nie ohne Schutzbrille anlange. Unser einäugiger Nachbar ist mir Lehre genug. Der wollte nur mal schnell ein Moniereisen ablängen ...

    Daher halte ich die Wahrscheinlichkeit des Verblitzens (zumindest bei mir) für wesentlich höher. Und da gute Kontaktlinsen die UV-Strahlung blockieren .... ich will es nicht ausprobieren, was passiert.

  • -3 diopt geht ja noch. Ich selber hab -4.5 bzw. -6.5, das ist schon eher stark kurzsichtig.

    Kurzsichtigkeit bewirkt, das das Auge in der Ferne nicht mehr scharf stellen kann. Dafür kannst Du näher rangehen als Nicht-kurzsichtige. Ich würde an Deiner Stelle als erstes einfach zu schwache Kontaktlinsen probieren. Dann siehst Du in der Nähe besser und im normalen Arbeitsbereich immer noch scharf. Einfach Tageslinsen mit -1.5 diopt oder so kaufen.

    Daß das funktioniert, weiß ich noch aus meiner Jugend. Da hab ich alle Nase lang eine stärkere Brille gebraucht. Mit der alten, zu schwachen Brille konnte ich da in der Näher immer besser sehen als mit der neuen.

    Das Risiko der Kontaktlinsen beim Schweißen ist Dir bewußt? Soweit ich weiß, sind (oder waren früher) Kontaktlinsen von der Berufsgenossenschaft verboten. Kontaktlinsen könnten durch die intensive Strahlung mit dem Auge regelrecht verschmelzen. Solange Du Dich nicht verblitzt, passiert nichts. Also sei mit Kontaktlinsen besonders vorsichtig. Verblitzen ist immer gefährlich für das Auge, aber mit Kontaktlinsen ganz besonders.

    Ja, durch den Lichtbogen kann die Augenflüssigkeit zwischen Kontaktlinse und Auge verdampfen und in der Folge die Kontaktlinse mit der Augenhornhaut verschweißen. Wird Dir jeder Augenarzt erklären.


    P. S. Ich habe mit Vergrößerungslinsen im Helm gute Erfahrungen gemacht.

    haewiejetzt.gif 

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