Elektro Beckum 160/30 TL Turbo Problem

  • Hallo,

    Ich habe von meinem Schwiegervater das gute Alte 160/30 Turbo bekommen da er sich ein neues gegönnt hat. Ich als absoluter Hobby Schweißer habe mich sehr drüber gefreut.

    Jetzt stehe ich aber vor einem kleinem Problem :-/. Sobald ich den Netzstrom an mache startet der Drahtvorschub+Schutzgas. Mein schwieger sagte mir ich solle das Relais tausche da dieses bestimmt wieder mal klebt, aber das tut es nicht es zieht bei Brenntaster Betätigung an und beim los lassen fällt es wieder ab, auch während der Draht fleißig läuft mit dem Gas zusammen.

    Auf der Platine kann ich als Leihe nichts Defektes erkennen.

    Jetzt ist meine Frage: hatte jemand schon mal das Problem oder ist der Fehler evtl jemandem bekannt?

    Mfg

  • Hi
    Leihe dir von einem Laien mal ein wenig Elektrokenntnisse :D

    Hast Du das Gerät mal ohne Brennerschlauch eingeschaltet? Möglicherweise ist der Brennertaster defekt oder, wodurch auch immer, überbrückt.

    MfG

  • Stimmt auch wieder. Hatte nicht richtig gelesen.
    Es könnte aber auch sein, dass das Relais einen verklebten Kontakt hat. Dann siehst Du zwar wie sich der Anker bewegt und es klappert auch aber der Kontakt trennt beim Loslassen des Tasters nicht.
    Mach mal ein brauchbares Foto von der Platine um ein Gefühl für die Schaltung zu bekommen.

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    Edit: Ist die Platine im Bild die Selbe wie deine Platine

  • Und der Brennertaster ist an den beiden Steckanschlüssen an der Unterseite der Platine angeschlossen?
    Was ist am unteren der drei Steckanschlüsse neben dem Trafo angeschlossen?

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  • OK
    Das ist das Relais das auf der Platine fehlt.
    Anziehen tut das abertrotzdem erst wenn der Brennertaster gedrückt wird. Eigentlich.
    Klemme mal, bei ausgestecktem Schweißgerät, 11 oder 14 ab und messe ob da in ausgeschaltetem Zustand Durchgang vorhanden ist. Wenn ja hat Dein Vater Recht und der Kontakt ist verklebt.
    Das schwarze Ding auf der Platine ist ein kleiner Trafo der in einem Plastikgehäuse vergossen ist und der Elektronik das Schweißgerätes die notwendige Hilfsspannung zur Verfügung stellt.

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  • Habe eben im Internet einen Beitrag gefunden wo wohl das selbe Problem war... dort haben sie den IC555, NE555 und den TIP142 getauscht. Kann mir wer sagen wo diese Teile sitzen auf der Platine? Und wie ich die denn messen kann ?

  • Ähhhh
    hast Du schon mal dein Bild von der Oberseite der Platine angeschaut?
    Der 555 ist der 8-beinige Käfer in der Mitte und der TIP142 der Transistor auf dem Kühlkörper.
    Beide habe aber, meiner Meinung nach, nichts mit dem Schalten des Relais zu tun.

  • Hallo,
    ich kann dir schon ein wenig bei der Fehleranalyse unter die Arme greifen.
    Wenn deine Fehlerbeschreibung zu 100% stimmt ( Gasventil und Vorschubmotor werden beim Einschalten aktiv) liegt der Fehler zu 99% nicht auf der Platine der Vorschubsteuerung. Ich habe mir gestern deine einstellten Bilder angesehen.
    Ich werde diese heute Abend mal downloaden und ein wenig beschriften. Welches Verhältnis hast du so mit dem Strom (Elektrotechnik, Elektronik)? Ist ein Multimeter vorhanden und weißt du wie man Widerstand, Gleichspannung und
    Wechselspannung misst? Ich frage deshalb nach, da ich so Grundschaltungen dann einstelle, wenn man die aber überhaupt auf der anderen Seite nicht versteht, dann ist meine Arbeit auch umsonst.

    So nun zu deinem Problem:
    1) Ich gehe davon aus, dass das Schweißgerät nach dem Umbau auf dieses externe Relais überhaupt nicht mehr funktioniert hat, da mit hoher Warscheinlichkeit ein Verdrahtungsfehler vorliegt.
    2) Man muss wissen, das die Platine (Steuerung) sich in 2 Teile aufteilt. Den einen Teil hast du schon erfolgreich getestet, indem das Relais beim Drücken der Brennertaste einschaltet und bei Loslassen wieder in die Ausgangsstellung zurück
    fällt. Den 2 Teil (Vorschubgeschwindiglkeit des Vorschubmoters) kann man auch leicht testen. Diese ist in Ordnung, wenn sich die Geschwindigkeit des Motors über das Poti regeln lässt.
    3) Ich würde wieder ein auf die Platine passendes Relais zurücksteigen. Ich kann nicht zu 100% die Spulenspannung ablesen, es dürfte aber ein 24V DC Relais sein. So eines dürfte zz 99.9% in den Abmessungen passen.
    Beim großen Kaufhaus zu bekommen um ca 3 Euro - 222446915600. Vorher halt die Abmessungen beim Verkäufer erfragen und mit der Platine prüfen.
    4) Zu 80 Prozent hast du das Problem wieder behoben, da du den (richtigen) Leiter wieder auf der Platine anstecken musst, wo er auch hingehört.
    5) Das mit den defekten Bauteilen vom Timer NE555 und dem Darlington Transistor TIP141 (142) kannst getrost vergessen, wenn die Geschwindigkeitsregelung vom Vorschubmotor funktioniert.
    6) Das Schweißgerät hat 2 Besonderheiten, die man bei der Fehleranalyse berücksichtigen muss.
    - Das Schweisgerät hat trotz der einfachen Regelung eine der Spannungsstufe automatisch angepassten Drahtvorschub. D.h. man stellt einmal die Vorschubgeschwindigkeit auf einer Spannungsstufe passend ein und beim Wechsel der
    Spannungsstufe, passt sich die Vorschubgeschwindigkeit des Schweißdrahtes automatisch an.
    - Die Entwickler haben sich auch Gedanken über den Einsatzort von diesem Schweißgerät - meistens unter Haushaltsbedinungen mit eher "schwachen" Leitungsschutzschaltern - gemacht. Dazu wurde das Schweißgerät mit einer
    "Einschaltstrombegrenzung" ausgestattet.
    7) Ich bin zur Zeit in der Arbeit, werde wenn es sich ausgeht, am Abend noch ein wenig Info einstellen - Sonst bekomme ich Schimpfer von meinem Chef wenn ich während meiner AZ ins Forum schreibe :P .

    Gruß

  • Moin wow was für eine Antwort :D. Ja die Fehlerbeschreibung ist Gas+Vorschub startet mit Netzschalter. Stimmt.

    Zu 1.) Doch es lief mehrere Jahre mit dem externen Relais. Es kann natürlich sein das ich beim Relais tausch Mist gebaut hab.

    Zu 2.) Der Poti Bzw. Der Regler regelt.

    Ja multimelter vorhanden und den Rest bekomme ich hin wenn nicht wohnt ein Elektriker in der Straße.

  • Hallo,
    so jetzt habe ich einige Zeichnungen gemacht, die der 160/30 TL Kiste sehr nahe kommen dürften. Schau sie dir mal an.
    Schau zuerst aber, ob all diese Elemente vorhanden sind, insbesondere das Hauptschütz und die Einschaltstrombegrenzung - nicht das wir da ein Phantom reparieren wollen.
    Der Schaltplan ist nicht vollständig, aber zur Fehlersuche reicht dieser.

    Funktionsprinzip:
    1) Mit dem Einschalten des Hauptschalters wird der Ventilator eingeschaltet und der Trafo für die Brennertastensteuerung auf der Platine mit 230V~ versorgt. Dieser stellt über den Gleichrichter die notwendige DC Spannung für das Relais bereit - mehr nicht.
    2) Mit dem Anlegen von 230 Volt an L' wird die ganze Kiste zum Leben erweckt. Die geschieht, indem der Brennertaster gedrückt wird. Dieser schaltet dann das Relais ein und legt die Spannung 230V~ an L' an. Mit 230 Volt~ an L' wird das Hauptschütz eingeschaltet. Das Haupschütz legt dann die Spannung an das Gasventil und an die Einschaltstrombegrenzung an. Durch die Vorwiderstände der Einschaltstrombergrenzung wird der Schweißtrafo "sanft" zum Leben erweckt. Nach ca. 15-20 mS werden die Vorwiderstände vom Relais d1 überbrückt und der Schweißtrafo liegt nun an voller Netzspannung. Die Hilfswicklung auf der Sekundärseite (violett dargestellt) versorgt nun die Elektronik für den Drahtvorschub + Motor und der Motor beginnt zu Drehen. Die gelbe Wicklung auf der Sekundärseite stellt die Schweißspannung zur Verfügung.
    3) Durch die Anordnung der Hilfswicklung auf der Sekundärseite, ändert diese im gleichen Verhältnis die Ausgangsspannung zur Schweißspannung. Diese wird dann als Betriebsspannung auch dem Vorschubmotor zugeführt. Damit erreicht man die automatische Anpassung des Drahtvorschubes zu den Schweißstufen - einfach genial simpel !
    Aus meiner Sicht gibt es 2 Fehlerusachen:
    - mit der Verdrahtung stimmt irgendewas nicht ---> beachte die orange Leitung, die von der Platine abgeht und mit " L' " gekennzeichnet ist.
    - das Hauptschütz hängt - aber eher unwahrscheinlich, aber nicht ausgeschlossen.
    -Lt. Fehlerbeschreibung muss das Hauptschütz sofort einschalten (bzw. hängen) , wenn man den Netzschalter einschaltet - ist das auch in der Realität so?


    Folie1.JPGFolie2.JPGFolie3.JPG
    Gruß

  • Klasse.
    Das liest sich aber mal wieder wesentlich anders als der misslungene Versuch ein Relais zu tauschen....

    Zitat

    Jetzt stehe ich aber vor einem kleinem Problem :-/. Sobald ich den Netzstrom an mache startet der Drahtvorschub+Schutzgas. Mein schwieger sagte mir ich solle das Relais tausche da dieses bestimmt wieder mal klebt, aber das tut es nicht es zieht bei Brenntaster Betätigung an und beim los lassen fällt es wieder ab, auch während der Draht fleißig läuft mit dem Gas zusammen

    Ich bin dann mal weg.

  • Ok das wird wohl der Hauptschutz sein (Foto) und dein eingezeichnetes Oranges Kabel 'L geht da auf A1 rein. Jetzt wollte ich den Schutz mal "abklopfen" (was ich mir davon erhofft habe keine Ahnung) also ich den Netzstecker in die Steckdose und schalte das Gerät ein und Klack FI raus.

    Ok. Also Stecker wieder raus Sicherung wieder rein den Schutz denn auch erst abgeklopft und denn das Gerät eingeschaltet und siehe da es geht an ohne Gas und Drahtvorschub. Denn habe ich hab den Brenntaster gedrückt um zu gucken ob alles funktioniert und Klack wieder FI raus. Also ist der Schutz das Problem ?

  • Hallo,
    kann deinen Text nicht ganz folgen:

    1) Das klopfen am Schütz passt schon. Wenn dieser hängen geblieben ist (so wie es aussieht) , dann ist die Chance hoch, dass sich dieser wieder löst.
    2) Du schreibst, dass der FI Schalter beim Drücken der Brennertatse auslöst. Dann schreibst du, dass du die Sicherung wieder einschaltest.
    - Hast du einen FI-Schalter und eine Sicherung und welche Komponente schaltet ab? Oder hast du eine Kombination von FI und Sicherung in einem FI-LS ?
    3) Bei getrennten Komponenten ( FI-Schalter und Leitungsschutzschalter) ist folgendes:
    - fliegt der FI Schalter, dann deutet das auf einen Erdungsschluss hin
    - fliegt die Leitungssicherung , dann deutet das auf einen hohen Einschaltstrom, bzw. Kurzschluss hin.

    4) Bau doch das Schütz aus, reiniges es mit Druckluft. Kannst auch mit Bremsenreinger reinigen, damit sich der ganze Dreck löst und dann nochmals mit Druckluft trocknen.
    5) Es könnte schon sein, dass die einzelnen Kontakte untereinander einen Kurzschluss haben.
    6) Klemme den Schweißtrafo zum Testen einmal vom Schütz ab, wenn dann noch immer das Problem besteht, dann liegt die Ursache im Bereich Schütz. Anschlussleitungen. Plan hast ja jetzt.


    Gruß

  • Beim ersten mal wo ich nur den Netzschslter eingeschaltet habe bevor ich geklopft habe ist der FI und der Leitungsschutz raus und beim zweiten mal wo ich zuerst gegen den Schutz geklopft habe und denn eingeschaltet habe, ging es ohne Gas und Drahtvorschub und ich denn den Brenntaster betätigt habe ist nur der Leitungsschutz raus.

    Ok denn werde ich mal den Hauptschutz ausbauen und sauber machen mit Bremsenreiniger und Luft.

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