Schweißnahtdicke V-Naht

  • Hallo Allerseits,

    ich habe da mal eine Frage zur Auslegung bzw. Bemaßung einer V-Naht.
    Für die Kehlnaht kann man die Nahtdicke auf dem sinnbildlichen Schweißnaht Symbol kenntlich machen.
    Wie sieht das bei anderen Nähten aus z.B. V-Naht?
    Wie kann man hier die Nahtdicke herauslesen?

    Danke für Eure Hilfe!
    Gruß
    jusi

  • Servus,

    wenn nichts dabei steht heißt V-, HV-, DV-Naht (DV- auch X-Naht genannt) normalerweise Vollanschluss, wenn der Querschnitt nur teilweise angeschlossen ist wird das als Y-, HY, DY-Naht bezeichnet, die Einschweißtiefe bzw. Nahtdicke wird dann ähnlich wie bei der Kehlnaht mit a... oder a=... angegeben, üblich ist auch s... . Bei der Nahtvorbereitung bedeutet dies, dass meist entsprechend diesem Maß angefast wird und kein Spalt gelassen wird, der Teil der evtl. als Einbrand dazukommt wirkt so wie eine Art ungeplante Sicherheit, man ist dann auf der sicheren Seite dass die Mindestanforderung erfüllt ist. Prinzipiell möglich ist aber auch beim Fasenmaß vom Nennmaß abzuweichen und/oder einen Spalt zu lassen, das ist aber eher was für eine Serienfertigung oder einen Internen Schweißnahtkatalog, da werden dann auch Probestücke gemacht und z.B. mittels Schliffbild verifiziert dass die Mindestanforderungen eingehalten sind.
    Man findet manchmal auch Nahtdickenangaben in Verbindung mit den V-Nahtsymbolen, ob das in der Kombination Bezeichnungsmäßig so 100% korrekt ist kann man darüber streiten, auf alle Fälle gilt dann sinngemäß das was oben zu den Y-Nähten steht.
    Für sehr dicke Materialstärken gibt es auch noch die Möglichkeit zwei verschiedene Fasenwinkel miteinander zu kobinieren, also an der Wurzel flacher und weiter außen steiler (auch in Verbindung mit einer U-Naht), in den Fällen ist es zweckmäßig den Genauen Nahtquerschnitt auf der Zeichnung in einer Schnittdarstellung festzulegen, zumal man da nicht nur so schnell mal mit ner Schleifscheibe drüberrutscht ;)
    Für I-Nähte gilt ähnliches, ohne Dickenangabe -> Vollanschluss, mit Dickenangabe -> Mindesteinschweißtiefe, ist aber heikel das genau einzuhalten.

    schöne Grüße
    Tommy

  • Guten Morgen,

    Vielen Dank für deine ausführliche Beschreibungen!
    Wenn ich es richtig versanden habe ist es so:
    Bei "meiner" V-Naht stand ja nichts weiter dran. Also würde man üblicherweise einen Vollanschluss vornehmen.
    Spalt und Steg würden wegfallen können ( habe mal in einem Tabellenbuch nachgesehen) , da es sich um 2 Flachstähle (10mm) handelt die stumpf zusammen gewschweißt werden sollen.
    Und ist der Einbrand als eine Art kleine Gegenlage zu sehen?

    Gruß und nochmals besten Dank!
    jusi

  • Spalt und Steg würden wegfallen können

    theoretisch, praktisch lässt man etwas Steg stehen damit man mehr Spielraum hat zwischen ungenügend durchgeschweißt und durchgefallen als bei einer scharfen Kante. Der Steg ist natürlich nicht so ausgeprägt wie bei einer Y-Naht. Einen Spalt kann man nutzen, um die Wurzelausbildung besser im Griff zu haben, die sollte so aussehen wie wenn von der Gegenseite eine kleine Lage geschweißt wird, nur dass eben von der Vorderseite gearbeitet wird.

    ist der Einbrand als eine Art kleine Gegenlage zu sehen

    Wenn du dir den Querschnitt der vorbereiteten, aber noch nicht geschweißten Naht vorstellst: Einbrand ist das was von der Kontur des Grundmaterials ausgehend aufgeschmolzen wird, manchmal werden Einbrandkerben umgangssprachlich auch als Einbrand bezeichnet.

    Auf die schnelle gefunden, stör dich nicht an den Schweißpositionen, das gilt für Wannenlage ähnlich (und Wannenlage ist zunächst natürlich das einfachste)

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    schöne Grüße
    Tommy

  • Eine Stumpfnaht muss mindesten so stark wie das dünnste Blech sein.
    Bei gleichen Blechstäken, also mindesten die Blechstärke.
    Die Nahtüberhöhung sollte 1,6 mm nicht überschreiten.

    Ob die Naht flach sein soll ist mit einem = gekennzeichnet.

    Die rechnerische Nahtdicke ist die minimale Blechdicke multipliziert mit einem Nahtfaktor.
    Den Nahtfaktor findet man im Eurocode DIN EN 1993.

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