• Hallo zusammen a010.gif ,

    ich schweiße seit ca. 1 Jahr recht häufig. Ich verwende ein DC WIG Gerät mit 200A max Power und Pulsfunktion. Gas ist Argon. Ohne Pulsen funktoniert es schon sehr gut, ich kann auch dünne Blechen schweißten, aber ich möchte mich nun eben geanu da einarbeiten. Leider fehlt mir das Grundwissen über die Pulsfunktion, das fängt schon bei den Begriffen an:

    z.B. Was ist die Abtastrate, welche Effekte erzielen Änderungen an dieser.

    Wie ist der Grundstrom zu verstehen, was macht die Pulsrate usw., wenn ich mich recht entsinne gibt es auch einen Startstrom (?) etc...

    Kann mir ein alter Fuchs das mal ganz grundlegend erklären?

    Vielen Dank schonmal


    Gruß

    Christoph

  • Danke, aber ich suche total Grundlegende Erklärungen.

    z.B. Ist mir aufgefallen, dass wenn ich die Abtastrate auf 100 Stelle, das Schweißergebnis, totz eingestellten Puls fast wie normales Schweißen ist. Warum ist das so, was pasiert da eigentlich. So geht es mir mit den anderen Einstellparametern auch.

    Ich brauche absolute Basics, damit ich mir überhaupt erst mal einen Begriff davon machen kann, was da passiert. Klar habe ich schon experimentiert, aber ich habe keine Erkenntnisse gewonnen, die mich das ganze sinnvoll einsetzen lassen oder zielgerichtet üben kann.

    Gibt es sowas wie ein Schweiß-Puls- Kinderbuch? ;)

  • Hallo,
    ich pulse recht viel, meist im unteren Bereich (um 1hz) und gebe dann im Takt des Pulses den Zusatz zu, sprich jeweils dann wenn der höhere Strom fließt.

    Grundsätzlich musst Du wohl erstmal verstehen, dass beim Pulsen das Gerät zwischen 2 verschieden hohen Schweissströmen wechselt.
    Diverse Parameter sind dabei veränderbar, sprich vom Anwender einstellbar.
    Die Höhe der jeweiligen Ströme, die Pulsfrequenz (sprich, wie oft wechselt das Gerät pro sek. zwischen den Strömen), und das zeitliche Verhältnis der Ströme zueinander (wie lang sind die jeweiligen Phasen im Verhältnis).
    Nun ist es leider so, dass die Einstellungen je nach Gerät unterschiedlich vorzunehmen sind.
    Ich habe diverse Geräte gehabt.

    Bei den allermeisten stellt man den Hochstrom (I1) ein und dann den Zweitstrom/Absenkstrom (I2) im prozentualen Verhältnis zum Hochstrom. Schweisst man mit 100A Hochstrom und stellt den Zweitstrom auf 30% dann wird in der Absenkphase mit 30A geschweisst.
    Verändere ich nun den Hochstrom, bleibt das Verhältnis der Ströme zueinander gleich. I2 muss nicht mitverändert werden.

    Wenn es um die zeitlichen Verhältnisse geht gibt es größere Unterschiede in der Herangehensweise.
    Es gibt Maschinen bei denen die Längen der jeweiligen Phasen einfach als Zeitwerte eingestellt werden. Zum Beispiel 0,5sek für Hoch und 0,5sek für den Absenkstrom.

    Bei anderen Maschinen wird eine Frequenz eingestellt und in einem zweiten Schritt der prozentuale Anteil der Hochstromphase.
    Bei einer Pulsfrequenz von 1 durchläuft der Schweissstrom eine Hoch- und eine Absenkstromphase pro Sekunde.
    Stelle ich nun den prozentualen Anteil der Hochstromphase auf 30 (%), dann habe ich eine 0,7sek lange Absenkstromphase und eine 0,3sek lange Hochstromphase.

    Wie das bei Deiner Maschine funktioniert ist ferndiagnostisch schwer zu sagen.
    Wenn ich aber Tastverhältnis höre, gehe ich davon aus, dass das der prozentuale Anteil der Hochstromphase sein dürfte.
    Du dürftest weiterhin eine Frequenz einstellen können, sowie den Hochstrom und die anteilige Höhe des Absenkströmes.

    Stell sowohl den Absenkstrom als auch das Tastverhältnis mal auf 30%, die Pulsfrequenz belass erstemal bei rund 1Herz.
    Damit sollte es gut möglich sein, dem Pulser als Taktgeber zu folgen...

    Viel Erfolg!
    Grüße
    Kai

  • Ok, vielen Dank. Daher war bei Einstellung auf 100 auch kein Unterschied mehr feststellbar.

    Das heißt also, die Pulsfrequenz steuert den Wechsel zwischen hoch und Absenkstrom, die Abtastrate die Dauer der Hochstromphase. Also heist also, das die Abtastrate die Hitzeeinwirkung stark beeinflusst, die Pulsfrequenz die Abkühlung des Schmelzbades, sehe ich das richtig?

    Aus gerade gegebenen Anlass: Hat jemand einen konkreten Einstelltip? Ich will ein Blech an einen Topf schweißen, alles 1.4301. Das Blech hat 2mm, die Topfwand 0,75mm, ich benötige eine Kehlnaht. Schmelzbadsicherung oder Gasflutung ist technisch nicht möglich (zumindest mir ;) ) .

  • Hallo,

    es stimmt schon, du kannst mit der Abtastrate die Wärmeeinbringung beeinflussen, du musst aber auch in einen gewissen Rhythmus kommen. Da hat sich eben ca. 1...1,5 Hz Pulsfrequenz und ca. ein Drittel Hochstromanteil/ zwei Drittel Niedrigstromanteilbei der Abtastrate als Anhaltswert bewährt. Das würde ich auch erstmal so lassen, nicht an zu viel Parametern gleichzeitig schrauben. Das Aufschmelzverhalten kanst du dann durch den Hochstrom steuern und wie stark sich das Schmelzbad beim Niedrigstrom verkleinert über dessen Einstellung. Richtwert ca. ein Drittel vom Hochstrom.
    Die Wärmeeinbringung insgesamt ergibt sich aus der Kombination dieser Parameter, die Schweißgeschwindigkeit spielt auch noch eine Rolle.

    Bei dem Topf würd ich mal vorsichtig mit 25..30 A Hochstrom anfangen und von da ausgehend korrigieren

    schöne Grüße
    Tommy

  • Wichtig bei so dünnen Gelumpe ist eben auch noch die Wärmeabfuhr. Wenn es ein gerades und symetrisches Teil ist, kannst du Alu von hinten gegen klemmen. Ist es verwinkelt usw, Kauf die ein billiges Starthilfekabel, isoliere das ab und verwende das feinadrige Kupfer als Heatsink.

  • Man soll sich auch nicht zu doll der Annahme hingeben das wenig Ampere auch weniger Hitzeeinbringung bedeutet. Wenn man mit mehr Ampere schneller schweißt kann man durchaus weniger Hitzeeinbringung realisieren. Das ist für den Anfänger natürlich nur schwer zu realisieren da er meinst noch nicht so flott schweißen kann.

    Ich würde es aber auch erstmal wie es dir beschrieben würde versuchen.


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  • @Stud54 Ja, das ist immer der Scheiss. Hab immer schwarze Batzen an der Innenseite bei so dünnen Blech. Ich gehe davon aus, dass eine fehlende Schmelzbadsicherung bzw. zuviel Hitze der Grund ist. . Da ist garnix symetrisch. Nicht mal der Topf selber ist es. Hab mein blech schon einigermaßen gut hingefeilt, aber ich muss dennoch eine Fuge überbrücken. Wie würdest du bei einer Topfwand mit dem Kupferkabel vorgehen? Kann mir nicht vorstellen, wie ich das fst unter die Naht kriegen soll

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