Brauchbare Bandsäge fürs Hobby

  • :thumbup: Wow, das verschlägt mir ja fast die Sprache und klingt ausgesprochen interessant!
    "Unorganisiert rumliegen" kommt mir irgendwie bekannt vor. Weiß meist genau wo ich welches Werkzeug / Teil zuletzt hatte oder gesehen habe - und dann geht die Suche erst richtig los i070.gif .
    Wie heißt es so schön 'der Pedant braucht die Ordnung, das Genie beherrscht das Chaos'. Und ich wäre so gerne ein Pedant, arbeite seit Jahren daran und immer wieder habe ich neue Ideen, die noch Jahre brauchen um alle zu realisieren. Die unvollendeten Werke werden immer mehr statt weniger und seit neuestem bin ich auch noch unter die Möchte-gern-Schweißer gegangen a049.gif .
    Meine Werkbank ist aus Holz, hat auch eine "ergonomische Erhöhung" und ist mit der Wand fest verschraubt um am Schraubstock anständig hebeln zu können. Damit es nicht dröhnt sind die Werkbankfüße mit Gummiplatten (Regupol) gedämpft. Zudem ist alles demontabel.

    Ich liebe Planzeichnungen, stell mal Deine Werke ein, klingt wirklich gut - bin gespannt.

    Beste Grüße - Reinhard

  • Na das war wohl nichts mit der gewollten Bearbeitung des Freds...
    Das was hier gleich kommt sollte eigentlich noch im vorherigen Fred stehen :wallb:

    Die wesentlichen Dinge die fehlen sind die Wand, an der dann die Werkzeuge befestigt werden sollen, und die Verdrahtung der Leuchte mit Schalter und Steckerleiste.

  • Du hast da ja eine richtige Fertigungsstraße aufgebaut - ist das noch Hobbybereich? Das wäre für mich eine Nummer zu groß. Aber die Bandsäge gefällt mir sehr gut. Bist Du damit zufrieden? Wie lange hast Du die schon in Benutzung und wo hast Du sie gekauft? Gibt es vergleichbare Fabrikate?

    Nachdem ich jetzt schweißen möchte, müssen auch Stahlteile zuvor zurechtgesägt werden. Werde daher um eine gescheite Säge wohl nicht drumrum kommen. Eine Schreiner-Tisch-Kreissäge ist wohl weniger geeignet. Habe mal zu dieser ein Kreissägeblatt für Stahl geordert, mal schauen wie das funktioniert.

    Hat dazu schon jemand Erfahrung gesammelt?

    Gruß - Reinhard

  • Moin Reinhard (reidiekl).

    Erst mal besten Dank für Dein Interesse.

    Eine Fertigungsstraße ist das ebend nicht.
    Der Sägetisch hat klapp- und steckbare Auflager, eben weil ich nicht genügend Platz habe und die Säge nicht ständig gebrauche. Da ich aber die übliche Lieferlänge von Stangen/Profilen von 6 Metern verarbeite, war mir das Gewürge mit meinen Klapprollböcken ebend irgendwann einfach zuviel und der Gedanke zu der hier vorgestellten Lösung kam auf und die Lösung entwickelte sich.
    Für kurze Enden bis etwa 2,5 m brauchˋ ich nur neben der Säge die Böcke runterzuklappen. Das ist inˋner Minute getan. Dann kann ich entsprechende Teile ablängen. Kurze Profile bis 1,2 m werden unter der Säge in den Fächern gelagert. Für die 6Meterteile habˋ ich in meinem großen Lagerregal ein Fach über die gesamte Länge von 6,25 m freigeräumt.

    Da das Konstruieren ein anderer Teil meines Hobbys ist (verdiene aber auch beruflich damit mein Geld) habe ich das eine - natürlich - mit dem anderen verbunden.
    Und was ist schon Hobby, wenn man das was man gerne macht, zum Beruf machen kann/konnte(!)?
    Die Werkstatt ist doch eher ausgewachsenes Hobby, mit einem vielleicht mal beruflichen Teil.
    Man wird sehen.

    Die Bandsäge habe ich etwa 6 Jahre im Gebrauch. Aus meiner Sicht nach wie vor die richtige Entscheidung.
    Meine Maschinen und Werkzeuge, wie auch die Säge, kaufe ich größtenteils bei einem nordeuropäischen Großhändler. Bis vor ein paar Jahren auch die Profile.
    Die machen mir sehr ordentliche Preise.
    Da ich die aber Profile nicht mehr selbst abholen kann, und mir die Transportpauschale zu hoch ist, habe ich seit kurzem eine Abmachung mit einer Stahlbau/Schweißfachfirma.
    Die kanten mir auch einfache Teile fürˋn guten Preis.

    Kompliziertere Laser- und Kantteile bekomme ich seid kurzem in der näheren Umgebung. Sehr angenehm das. Feine Arbeit. Kurze Lieferzeiten. Ziemlich guter Preis.

    BW JePuneT337

  • Für kurze Enden bis etwa 2,5 m brauchˋ ich nur neben der Säge die Böcke runterzuklappen.


    Jetzt verstehe ich! Dachte anhand der kleinen Abbildung es seien irgendwelche Sichtblenden o. ä - wie bei Schweißanlagen. Die Idee gefällt mir a025.gif .

    Kurze Profile bis 1,2 m werden unter der Säge in den Fächern gelagert.


    Auch sehr gut, da kommt der Konstrukteur durch.

    Welcher Bandsägentyp ist das von FEMI? Kann man den auch senkrecht sellen? Die FEMI-Sägen sind preislich für den Hobbybereich ja auch noch erschwinglich. Haben aber keine stufenlose Schneidgeschwindigkeit sondern "nur" 60 und 80 m/min. Ist das ausreichend, auch für A2?

    Wenn es kein Betriebsgeheimnis ist, würde mich noch das Detail zu der von oben bedienbaren Höhenverstellung der Arbeitstische interessieren - das ist eine sehr gute Idee und ich frage mich ob die Realisierung einfach zu fertigen ist.

    Ja, CNC gelayserte Stahlteile bekommt man immer häufiger in nächster Nähe - das ist eine feine Sache. Insbesondere, wenn man die DWG oder DXF selbst erstellen kann.

    Beste Grüße

  • Moin Reinhard.

    Schau noch mal das erste Bild.

    Es ist eine NG160.

    Und nein, die kann nicht zur Vertikalsäge umgebaut werden.
    Auch nicht durch Eigenkonstruktion.
    Schon alleine deshalb nicht, weil die Schnittrichtung der Säge zum Schraubstock drückt.Was ich prinzipiell gut finde, weil die Späne vom Antriebsrad weggefördert werden.

    Und ob diese Modell noch zum Hobbybereich zählt sei dahingestellt. Der unverhandelte Preis brutto liegt deutlich über 1.000 €…

    Und da hier etliche Forumsmitglieder schon bei Schweißgeräten über 500 € zucken…

    Wenn Du mit A2 Alu(minium) meist, würde ich das grundsätzlich bejahen. Warum Alu nicht etwas langsamer schneiden/sägen?

    Neulich habe ich, auf die Schnelle, und weil die Kappsäge noch zugebaut/geräumt ist, ein 50Iger Rundholz als provisorische Bockrollen damit zugesägt.

    Zu Deinen anderen Fragen und Bemerkungen später mehr.

    Bis dahin, bW JePuneT337

  • Wo hast Du denn die Bezeichnung „A2“ her?

    Wenn du aber den hochlegierten sogenannten „VA-Stahl/Edelstahl/Niro-Stahl“ meinst, oder auch die eher üblichen und genaueren Bezeichnung 1.4301, oder V2A, dann ist der genau so gut zu sägen wie der meistens von mir verarbeitete Baustahl.

    BW JePuneT337

  • Ja genau den meine ich. A2 ist bei uns so eine Kurzbezeichnung für die Faulen. Wird oft bei Schrauben verwendet. Muß richtig V2A oder V4A heißen und ist natürlich Edelstahl. Die Werkstoff-Nr. 1.4301 wird oft in Texten geschrieben, aber sagen hören habe ich das eher seltenst :) .
    Beim Sägen von Hand merke ich schon einen Unterschied von Baustahl zu A2. Sägst Du A2 mit der gleichen Zahnung, und welcher, wie Baustahl?

    BG

  • Zur Frage nach den Details zu der von oben bedienbaren Höhenverstellung der Arbeitstische.

    Ein Betriebsgeheimnis ist das eigentlich nicht.
    Ob ich mir das jetzt grundsätzlich selbst ausgedacht habe, oder nur eine irgendwann, irgendwo mal gesehene Lösung adaptiert habe, kann ich nicht mehr nachvollziehen. Die fertigen Teile, die da so angeboten werden, mit M12 oder gar M10 waren mir und sind mir zu „spillerich“.

    Aber sei es drum. Meiner Ansicht nach ist das schon relativ einfach umzusetzen, sonst würde ich das nicht machen.
    Allerdings sind dazu 2 besser 3 Laser-Teile, eine Ständerbohrmaschine (ist jedenfalls besser, wenn man so etwas dazu nutzen kann) und eine Drehmaschine erforderlich…

    Wenn das also kein Hindernis ist geht das also wie folgt.

    Meine Gestelle sind je nach Belastung aus 40x40 oder 60x60 Hohlprofil.
    Höhenverstellbarkeit ca. +/- 15 mm.
    Die Basis der Höhenverstellung ist eine Schraube M16x80 8.8 mit 2 Muttern, die 3 Laserteile und die nachfolgend aufgeführten Teile dazu.

    Die mindesten/am besten dazu erforderlichen Laserteile sind:
    Ein quadratisches Stück Blech für ein Ende der entsprechenden Hohlprofile (Stellmutterplatte), 5 dick, 60x60 oder 40x40 mit einem Sechskantloch mit der Schlüsselweite für eine M16 Mutter.
    Ein Stück 3 dick mit einem ebensolchem Loch, für die Hammerkopf-Kontermutter, mit 4 Nocken für die Betätigung mit einem Hammer. Außenmaß der Nocken 60 mm.
    Eine Scheibe 5 dick, 60 Durchmesser, mit einem mittigen Loch 6,5 mm.

    Die weiteren Teile sind:
    Eine 10 mm Rundstange, passend zur Tischhöhe.
    Den Kopf einer M6 Zylinderkopfschraube mit Innensechskant, für die Betätigung mit einem 5 mm Inbus.
    Eine Rohrhülse Innendurchmesser 11 mm, ca. 13 außen 50 bis 60 lang.
    Eine Senkkopfschraube M6x12.

    Wer keine Möglichkeiten hat auf Laserteile zuzugreifen macht die Teile zu Fuß mit Bohrmaschine, Stichsäge oder Feile. Ist mir aber zu mühsam.

    Für meine Belange habe ich mir jeweils 20 Stück lasern lassen. Die kosten je Stück zwischen 1 und 2 €(!).
    Den Kopf der Schraube mit der Drehmaschine überplanen, als Auflager für die Scheibe. Dabei - natürlich - die Festigkeitsprägung entfernen.
    Zentrierbohrung für M6 setzen, aufbohren und Gewinde schneiden.
    Das Loch in der Scheibe für die Senkkopfschraube M6x12 passend senken.
    Die Muttern M16 in die beiden Laserteile jeweils bündig zu einer Seite einschweißen. Beim Hammerkopf reichen drei gleichmäßig verteilte, kräftige Heftungen. Die Stellmutter wird an jeder zweiten Seite des 6kt verschweißt.
    Stange 10 mm rd an Gewindeende der Schraube anschweißen und am Ende der Stange den Zylinderkopf der M6 Schraube. Schweißnähte bündig zur Stange verschleifen. Schraube ggf. Gewinde an der Schweißnaht nachschneiden.
    Stellmutterplatten an die Beine des Gestells anschweißen, den überstehenden Teil der Mutter nach innen/oben, das spart Höhe.
    In die Tischplatte (zB.) passende Löcher für die Hülsen, mittig über die Beine bohren. Hülsen einpressen, jeweils bis bündig zur Plattenoberseite.
    Teile in sinnvoller Reihenfolge montieren, dabei das Stangenende in die Hülse „reinfummeln“.
    Den Hammerkopfteil der Kontermutter nach unten ausrichten, sonst wirdˋs mit der Betätigung schwierig.
    Zwischen Schraubenkopf und Scheibe mache ich noch ein wenig Fett. Die M6 Schraube bekommt einen beherzten Schlag aufˋs Gewindeende, als Losdrehsicherung.
    Fettich.

    Von oben, im Stehen, kann jetzt die Kontermutter an den Nocken mit einem Hammer gelöst und angeklöpfelt/gekontert werden. Durch die Hülse mit einem 5Er Inbus kann die Verstellung leicht erfolgen.

    In diesem Sinne, fröhliches Nachbauen, euer JepuneT337

  • In diesem Sinne, fröhliches Nachbauen, euer JepuneT337

    a040.gif klasse und danke für die Mühe, die Du Dir mit der umfangreichen textlichen Erläuterung gemacht hast. Du hast das Detail exakt im Kopf und damit geistig vor Augen. Wäre zum leichteren Verstehen ein Foto oder eine Zeichnung / Skizze für alle hier im Forum nicht wesentlich einfacher gewesen ;) ?

    Beim ersten mal Lesen habe ich jedenfalls noch keine schlüssige Darstellung vor Augen - werde die Beschreibung erst noch noch ein paar mal lesen müssen, dann denke ich wird's verständlicher.

    Trotzdem aller besten Dank für dieses interessante Detail.

    BG - Reinhard

  • Zitat

    reidiekl schrieb:
    Sägst Du A2 mit der gleichen Zahnung, und welcher, wie Baustahl?


    Um Chromnickelstahl zu sägen habe ich ein eigenes Sägeband, auch und gerade deshalb um Verunreinigungen zu vermeiden. Dazu muss ich ebend umbauen…
    Das Band ist ansonsten dasselbe wie für die anderen Stähle.

    Die Sägebänder sind ein Bimetallaufbau. Hart für die Zähne und elastisch für den Grundkörper der um die Rollen gebogen wird.
    Die Sägeteilung ist hier gleichmäßig verteilt ungleichmäßig, also kurze Teilung ansteigend auf grobe Teilung und wieder zurück. Das dann in regelmäßigen Abständen.
    Da ist dann sozusagen „für alle Anwendungen was dabei…“.
    Klappt bis jetzt auch bei 60 mm rd und 40x40x2 Chromnickel Hohlprofil.
    Da kein automatisch Vorschub, ebend nur Handvorschub, kann ganz gut auf die unterschiedlichen Belastungen beim Rechteckrohrschneiden reagiert werden.

    So weit klar?

    Es grüßt JePuneT337

  • Zitat

    reidiekl schrieb:
    Wäre zum leichteren Verstehen ein Foto oder eine Zeichnung / Skizze für alle hier im Forum nicht wesentlich einfacher gewesen


    Eine Zeichnung wollte ich dann doch nicht rausgeben.
    Das wäre zu einfach… :whistling:
    In der kompletten Ausführung ist es erstmal dann doch meine Konstruktion und damit mein geistiges Eigentum. Ein Nachbau für die private Nutzung erkläre ich hiermit aber für unbedenklich und gewollt/gewünscht.
    Aber ebend nur mit Anleitung - soviel Zeit muss sein(!).

    Mit kollegialen Wünschen, JePuneT337

  • Na deine Anleitung war ja mehr als ausreichend, wenn man seine grauen Zellen bemüht kann man aber auch selbst auf eine Lösung kommen.

    Zum Thema Bandsägen. Ich habe lange Zeit mit der kleinen Flex Bandsäge gearbeitet und habe sie noch im Einsatz. Für heimwerkerübliche Größen ist das schon eine gute Säge. Mir wurde sie allerdings zu klein und dann kam noch eine MEP Shark PH 261 dazu, die ich selbst mit einer Absenkautomatik ausgerüstet habe.


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