unterschiedliche Schweißeigenschaften 1.4571

  • Hallo zusammen,

    ich war heute am verzweifeln, als ich 2 Bögen DN200x3,0 1.4571 verschweißen wollte (siehe Bild)

    image1.JPG

    Und zwar verlief das Schmelzbad lange nicht so schön und gleichmäßig als bei diesem Bogen (siehe Bild)

    image2.JPG

    Kann mir von euch jemand sagen woran das liegen könnte, hat es evtl was mit dem Herstellungsprozess der Bögen zu tun ?
    Ich habe den Bogen ganz normal mit 20l/min Arg. 4.6 formiert und als Schweißzusatz 1.4676 verwendet, wie sonst auch immer.

    Vielen Dank für Euere Hilfe !

    Grüße

    • Offizieller Beitrag

    Hallo und Willkommen im Forum,

    wenn ich den Namen des oberen Rohres eingebe, lande ich sofort in China. Unabhängig davon ist es natürlich so, daß eine prozentuale Abweichung der Legierungselemente innerhalb des Herstellungsprozesses/Norm möglich ist/sind. So ist es z.B. möglich das sich der Anteil von einem Element nahezu verdoppeln kann. Beim Schwefel zum Beispiel, wirkt sich eine Erhöhung negativ auf die Schweißeigenschaften aus. Wenn man dann noch den gleichen Werkstoff als sogenanntes "Langzeiterzeugnis" bekommt, dann kann der Schwefelgehalt schon mal 10mal so hoch sein (Lt. Angaben im Datenblatt).
    Eventuell hilft hier ein höher Mangan legierter Schweißzusatzwerkstoff.

  • Vielen Dank für deine informative Antwort Könnte es auch sein dass der Bogen evtl nach der Herstellung nicht spannungsarm geglüht wurde und sich dadurch das Gefüge verändert hat ? Oder wurde er sonst irgendwie anderst als der 2. Bogen behandelt bzw. verarbeitet, normalerweise kann man das doch aus den eingravierten Daten auf dem Bogen ablesen oder ?
    Gruß

  • Habe soeben bei den Herstellerfirmen der Bögen angerufen und mich erkundigt, doch leider konnte mir hier auch nicht geholfen werden. Ich müsste mich an die Stahlwerke wenden. Wisst ihr evtl. wer mir bei diesem Problem noch helfen könnte ? Evtl. ein Metallurge ?

    Grüße

    • Offizieller Beitrag

    Soo, habe mich noch einmal durch Zufall schlau gelesen und denke es liegt an der sogenannten "Maragonie-Konvektion" welches ins deutsche Übersetzt bedeutet, daß kleinste Verunreinigungen z.B. durch Sauerstoff (in einer "Größenordnung" von 0,005 Prozent) die Oberflächenspannung senken bzw. eine Veränderung des Oberflächenspannungs-Temperaturgradienten des Schmelzbades hervoruft und somit eine Veränderung der Nahtgeometrie erfolgt.
    Vermutlich, da es hier um zwei Stahlhersteller handelt, wurden bei der Nachbehandlung des Rohstahls unterschiedliche hohe Dosen von Desoxidationsmittel verwendet um den Sauerstoff zu entfernen.
    Ich gehe davon aus das es diesbezüglich Grenzwertbereiche gibt und die Hersteller diese auch einhalten werden und somit der Endverbraucher, auf Grund von Erfahrungswerten, sich letztendlich die Qualität selber aussuchen muß und eben bei einen günstigeren Produkt mit ungünstigeren Schweißnähten leben muß.

  • Beim Schweißen von korrosionsbeständigen
    Stählen auftretende Probleme hängen in einigen
    Fällen mit dem Schwefelgehalt der Werkstoffe
    zusammen. Der Schwefelgehalt beeinflusst
    die Oberflächenspannung des geschmolzenen
    Metalls, hohe Schwefelanteile machen sich durch
    schmale Schweißnähte mit tiefem Einbrand
    bemerkbar. Sehr niedrige Schwefelgehalte
    führen zu breiten, flachen Schweißnähten
    mit drastisch reduzierter oder völlig fehlender
    Durchschweißung. Ein Phänomen, das mit dem
    Marangoni-Effekt erklärt werden kann.
    Wenn ein Werkstück mit sehr niedrigem
    Schwefelgehalt mit einem zweiten mit hohem
    Schwefelanteil verbunden werden soll, kann
    der Lichtbogen sehr stark zu dem Teil mit dem
    niedrigen Schwefelanteil hingelenkt werden,
    dass eine einwandfreie Schweißung auf normalem
    Weg nicht mehr möglich ist.

    haewiejetzt.gif 

  • Welchen Zusatz??


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    @Schmatzek1,

    zum einen lassen sich die Stahlhersteller was unerwünschte Begleitelemente betrifft auf keine engeren Vorgaben ein.
    Sie sind ja auch diejenigen die den Erschmelzungsprozess beherrschen müssen, und auch am besten darüber bescheid wissen.
    Zum anderen besteht die Verbindungsschweißnaht immer aus dem "Aufschmelzungsanteil" der verbunden Teile und dem "Abschmelzunganteil" des Schweißzusatzwerkstoffes. Demzufolge wird das Problem nicht mit einem Wechsel des Zusatzes beseitigt werden können.
    Die einzige Möglichkeit sehe ich darin mit dem Lieferanten der Schweißfittinge entsprechende Lieferbedingungen auszuhandeln, um das Problem in den Griff zu bekommen, bzw. direkt beim Hersteller zu bestellen mit den besagten Lieferbedingungen.

    Beste Grüße

    haewiejetzt.gif 

  • Ich wollte damit eigentlich nur sagen das im deinem genannten Zusatz wohl eine Zahl falsch ist...


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    @Schmatzek1

    ich habe keinen Zusatz genannt. Habe lediglich LazerRazer zitiert. Du hast wohl eine eher sparsame Art der Artikulation?

    Mein Vorschlag; wenn Du jemand direkt ansprechen willst dann nutze z. B. @Gernoth

    Beste Grüße

    haewiejetzt.gif 

  • Achso. Konnte ich nicht erkennen. Ist wohl dadurch untergegangen das du kein Zitatende verwendet hast und das schnurlos in deinen Beitrag überging.


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  • Achso. Konnte ich nicht erkennen. Ist wohl dadurch untergegangen das du kein Zitatende verwendet hast und das schnurlos in deinen Beitrag überging.


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    @Schmatzek1

    Gernoth´s Forum funktioniert einwandfrei was das Zitieren betrift. Möglicherweise hat dein Händy ein Problem mit using Tapatalk.

    Beste Grüße
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    haewiejetzt.gif 

  • Besitze keinen PC. Ist ja auch Rückläufig wo alles mit Smartphone und Tablet schneller geht. Sowas ist meist ein Problem zwischen Forensoftware und Tapatalkeinbindung bzw. deren Aktualität und kein Endgeräteproblem.
    Aber das wird der Admin sicher besser wissen.

    Grüsse


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  • Danke für den Hinweis. Aber ich Sitz den halben Tag beruflich am PC. Da will ich son Ding nicht auch noch daheim. Glücklicherweise ist mir die Brille noch erspart geblieben, bis jetzt.:-)


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