Stahl mit WIG erhitzen und dann biegen

  • Hallo zusammen,

    bei meiner zukünftigen Maschendrahtzaun-Konstruktion will ich die Eckpfosten beim Spannen des Drahtes
    gegen Verbiegen o.ä. absichern.

    Angedacht ist so 1,5 m davor (in Zugrichtung) ein Betonblock in der Erde, von dort ein Rohr zur Eck-Betonsäule,
    und dieses stützende Rohr braucht natürlich auch eine Befestigung an der Betonsäule.

    Ich denke da jetzt an ein Stück Flachstahl, das stramm um die viereckige Betonsäule herumreicht und eine
    Befestigung für das Rohr aufweist.

    Jetzt die Frage: Kann ich mit WIG den Flachstahl an den zu biegenden Stellen so aufheizen, dass er im Schraubstock
    relativ einfach um 90 Grad zu biegen ist? Und das taugt dann auch, oder ist da Bruchgefahr gegeben?

    Hat sowas schon mal jemand gemacht?

    Oder ist es besser, diesen Rahmen aus einzelnen Flachstahl-Stücken mit MMA zusammenzuschweissen?


    Gruss,
    Helmut

  • Moin Helmut, ich würde einen Rahmen bauen, man kann zwar mit WIG punktgenau erwärmen, aber Flächig wohl weniger und das Problem dabei ist, dass der Werkstoff im Lichtbogen aufgeschmolzen wird. Es gibt Anwärmelektroden (oder wie auch immer die genau heißen), welche für solche zwecke gedacht sind, nur diese sind recht teuer und wie weit man mit einer kommt, kann ich nicht sagen.

    Oder du fährst zur örtlichen Schlosserei, meistens machen die sowas für kleinses Geld für die Kaffeekasse. Was auch gehen würde, wäre einfach den Flachstahl mit einem Grill und Grillkohle zu erwärmen und dann biegen, dauert zwar Länger als mit einem richtigen Schmiedefeuer und die höheren Temperaturen werden nicht erreicht aber es geht und die Temperatur reicht zum biegen leicht aus.

    Nur verstehe ich die Konstruktion nicht ganz... sind die Punktfundamente schon vorhanden oder warum betonierst du die Pfosten nicht ein? Wenn schon vorhanden, gibts echt gute Dübelsysteme. Es gibt zb auch einen 2K-Kleber für Gewindestangen und Moniereisen, wenn die Botonfläche nicht gerade ist, braucht man so nur ein paar Löcher in den Beton bohren, Kleber rein, Gewindestange hinterher 20min (bei 20°C) warten und schon sind die Bombenfest. Dann unter die Fußplatten eine Mutter und oben drauf auch eine uns somit kann man das Ganze auch fein ausrichten. Anschließend Quellmörtel drunter gießen und Fertig. Weiterer Vorteil dieser Klebeverbindungen, diese kann man auch relativ weit an den Rand des Betons setzen, da die Klebeverbindungen keine Spreitzwirkung haben und somit keinen Druck auf den Beton ausüben.

    MfG Tim
    Rechtschreibfehler sind Special-Effects meiner Tastatur!

  • Ich wäre ja auch für Dübeln - du musst dir vor allem bei der Konstruktion überlegen, aus welchen Richtungen du hinterher noch Schrauben irgendwo durchbekommst. Mit allem, was so aussieht wie Stehbolzen, wirst du Probleme bekommen, wenn du eine Ecke aussteifen willst.

    Was das WIG-Anwärmen angeht: Keine Ahnung. Kommt wohl drauf an, wie groß deine Eisen und wie groß dein Schweißgerät ist. Gleiches gilt für die Thermoelektroden (wir haben ein Paket, hab ich sogar schonmal benutzt vor geraumer Zeit. Schmilzen, wenn ich mich recht erinnere, etwas langsamer ab als "richtige").
    Geschickter ist es aber wahrscheinlich, wenn du an den Biegestellen deine Flacheisen einschlitzt, dann umbiegst und anschließend eine Raupe wieder hineinlegst.

    Kippt der Bauer Milch in den Tank, wird der Trecker sterbenskrank.

  • Obijan: Warum sollte man mit "Stehbolzen" probleme kriegen? Ist kein Problem wenn man ausreichend dimensioniert und die Dübel auf die richtige Seite setzt und vor allendingen nicht zu weit ausstehen lässt. Ein dübel ist Immer auf zug belastet. anschließend den Hohlraum unter den Fußplatten mit Quellmörtel vergießen und alles wird gut ;)

    MfG Tim
    Rechtschreibfehler sind Special-Effects meiner Tastatur!

  • Das war eine rein geometrische Überlegung.
    Das Problem lässt sich natürlich leicht umgehen, man muss nur eben dran denken.

    Kippt der Bauer Milch in den Tank, wird der Trecker sterbenskrank.

  • Oh prima, die Idee mit dem Dübeln scheint mir am einfachsten.

    Der Betonpfosten - der für die Ecke und auch für den Rest - ist so ungefähr 12 bis 15 cm stark. Leider nicht rechteckig, mehr trapezförmig, mit den schrägen Seiten in der Zaunlinie. Und Moniereisen dürften auch noch drin sein. Laut Aussagen eines Bekannten soll das aber mit einem speziellen Bohrer weniger ein Problem sein.

    Ich habe mal Photos hochgeladen, damit es deutlicher wird. Bezüglich meiner ersten Lösung mit dem Flacheisen habe ich mich von einer Konstruktion leiten lassen, wie sie von dortigen Zaunbauern verwendet wurde.

    Mir schwebt jetzt ein 12 mm Loch im Betonpfosten vor, Mörtel rein, 10 mm Gewindestab verzinkt rein, darauf ist eine Platte so 4 x 4 cm mit einem 10 mm Loch verweisst. Aus dem Widerlager-Betonblock schaut ein Flachstahl verzinkt mit einem 10 mm Loch. Und für die Abstützung dann ein entsprechendes Rohr, die Enden mit einer aufgeschweissten Kappe und einer Platte 4 x 4 cm drauf mit einem 10 mm Loch. Dann Schrauben dran, fertig. Na ja, noch Rostschutzfarbe drauf.

    Bitte entschuldigt die nicht fachgerechten Ausdrücke.

    Vielen Dank für Eure Informationen.

    Gruss,
    Helmut

  • Jetzt verstehe ich die Konstruktion, ich ging bis dato von Pfosten aus, welche aufgedübelt werden sollen. an dieser stelle würde ich eine Gewindestange einkleben und eine Ringmutter draufschrauben welche mit ner Mutter gekontert ist.

    MfG Tim
    Rechtschreibfehler sind Special-Effects meiner Tastatur!

  • Oder du dübelst ein dickes Winkeleisen oberhalb des Stützpfeilers an.

    ... ja ich weiß, dann gibt's nix mehr zu schweißen a065.gif

    Kippt der Bauer Milch in den Tank, wird der Trecker sterbenskrank.

  • Aber wenn man bedenkt, dass es sich hier um Zugkraft handelt, denn reicht ein 3mm Blechstreifen/Flachstahl und dieser lässt sich super im Schraubstock biegen ohne ihn Warm zu machen.

    MfG Tim
    Rechtschreibfehler sind Special-Effects meiner Tastatur!

  • Die Zugkraft wird durch den Maschendrahtzaun respektive die Drähte, die den Maschendrahtzaun halten sollen, ausgeübt.

    Die Gegenkraft (Druck) soll durch den schrägen Stützpfeiler realisiert werden.

    Die Befestigung des Maschendrahtzauns selbst am Eckpfeiler wird durch eine Stange bewerkstelligt, die senkrecht durch die
    End-Maschen "gefädelt" wird. Und diese Stange wird dann wiederum am Eckpfeiler durch drei eingeklebte Gewindestangen/
    Ringmuttern/Kontermuttern gehalten und dort können dann auch die Drähte zur Straffung des Zauns befestigt werden.

    Ich denke, so sieht´s gut aus. Danke!


    Gruss,
    Helmut

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