Einstellung WIG ACDC 200 für Alu 2-3mm?

  • Servus,

    als Richtwert für den Strom würd ich ca. 40 A pro mm hernehmen und dann je nachdem obs zu heiß (das Schmelzbad wird unkontrollierbar bzw. neigt zum durchfallen) oder zu kalt (es dauert ewig bis ein Schmelzbad überhaupt zustande kommt) ist anpassen. Was man auch noch im Hinterkopf haben sollte: Wegen der vergleichsweisen großen Wärmeleitfähigkeit macht es sich gerade bei Alu bemerkbar ob das die erste Naht/Lage ist oder das Werkstück schon etwas warm ist. Auch innerhalb einer Naht, da fühlt sich der Anfang etwas kälter an, wenn du kein Fußpedal hast kann man das mit der Schweißgeschwindigkeit abfangen, also am Anfang etwas langsamer und dann schneller.

    Der Argondurchfluss (Wenn du an deinem Druckminderer ein Manometer mit Druck/bar-Skala für den Ausgang hast ist der Drumi ungeeignet, du brauchst ein Ausgangsmanometer mit Durchfluss- bzw. l/min- Skala) richtet sich nach der verwendeten Gasdüse, Richtwert ist hier für Stahl die Düsengröße (Die Zahl die auf der Keramik steht) in l/min, bei Alu kann man noch 1 bis 2 l/min drauflegen.

    Pulsen würde ich für den Anfang erstmal nicht, erstmal ein Gefühl für das Material bekommen, weil das dann doch 3...4 Parameter sind die zusammenpassen müssen, da tust du dir beim Einstellen leichter wenn die Basics einigermaßen sitzen.

    Pre-Gas muss nicht übermäßig viel sein, nur so viel dass vernehmbar zuerst Gas kommt bevor die Zündung loslegt. Für das Post-Gas kannst du dich an der Wolframelektrode orientieren: In dem Moment in dem das Gas abgeschaltet wird sollte die Farbe nicht umschlagen, falls doch war die Zeit die die Elektrode zum abkühlen hatte zu kurz, als Orientierungswert würd ich jetzt mal 5s sagen, kann aber auch abweichen.

    Beim Downslope würde ich mal mit 3s anfangen, um Endkraterporen zu vermeiden (und da ist Alu verhältnismäßig anfällig) sollte das Schmelzbad schon komplett erstarrt sein bevor der Lichtbogen ausgeht

    schöne Grüße
    Tommy

  • Hallo Tommy,

    vielen Dank für die ausführlichen Infos, damit kann ich ja schon mal starten! :)
    Wie sieht es mit der Base/Peak Ration und AC-Balance aus?
    Beste Grüße und ein großes Dankeschön!
    Marco

  • Moin,
    base, peak brauchst Du ja nur, wenn Du mit Pulser schweisst, da schließe ich mich Tommy an und empfehle erstmal drauf zu verzichten. Du hast eh genug mit anderen Parametern und Koordination von Händen, Auge, Fuss (wenn Du mit Pedal schweisst) zu tun und solltest Dich anfangs auch nicht noch nach einem Pulserrythmus richten müssen.
    Was die Balance angeht ist 35% EN (also elektrode negativ) immer ein ganz guter Wert mit dem man anfangen kann und schauen, ob man so hinkommt.
    Worauf sich die Prozentangaben bei Deinem Gerät beziehen kann ich nicht genau sagen. Notfalls mal bei 50% anfangen und dann jeweils ausprobieren welcher Dreh was bewirkt.
    Mehr EN belastet die Elektrode stärker, führt zu einer größeren Kallotte und weniger Einbrand, weniger bewirkt das Gegenteil, aber reinigt (Oxidschicht aufbrechen) eben auch weniger.
    Grüße
    Kai

  • Servus,

    Einspruch euer Ehren, da ist ein Dreher drin was EN und EP betrifft, ansonsten volle Zustimmung. Sehr sauberes Alu braucht sogar nur ca. 20% Reinigungswirkung.

    schöne Grüße
    Tommy

  • Ja, bloß das mit "nach dem Pulsrhytmus richten" kann ich nicht nachvollziehen. Das klappt im Rhythmus vielleicht noch wenn man mit 0,5 bis 3 Hz pulst, aber alles darüber ist eh zu schnell als das man sich da nach irgendwas richten könnte. Oder kannst du mit 35 oder 50hz Drahtzuführen und die Position ändern.:-)))


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  • Hoppla, ja mit EN und EP hab ich nen Dreher drin.

    Was den Pulser angeht.
    Ist natürlich Geschmackssache.
    Aber ich nutze den entweder um im Rhytmus Zusatz zuzuführen (dann um 1 hz rum) oder aber sehr viel höherfrequent um eine einschnürende und stabilisierende Wirkung zu haben und Werkstückkanten nicht so schnell wegzubrennen.
    Der Bereich dazwischen nervt mich persönlich eher, weil ich das Geflacker des Lichtbogens als anstrengend empfinde.

    Wenn man als Anfänger an dicken Probestückchen rumbrät kann man den Pulser also auslassen, da gibts genug zu erlernen und man muss sich nicht noch um irgendwelche Pulsparameter kümmern und davon kirre machen lassen.

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