Mischgase beim MAG Schweißen

  • Servus Leute,

    beim MAG-Schweißen verwendet man natürlich Mischgase mit aktiven Anteilen.
    Beim Schweißen von Stahl mit reinem Argon fehlt ganz klar der notwendige Einbrand.
    Jetzt meine Frage:
    Warum kann ich ALU bzw. Kupfer (MIG) mit reinem Argon schweißen?
    Stahl oder Rostfreier Stahl hingegen nicht?
    Welche Reaktionen spielen sich da ab?

    Guß
    WIG König

  • Da es sich bei Argon um eine Inertes-Gas handelt, gar keine Reaktionen. Abgesehen davon, dass das Schutzgas Ionisiert wird passiert da nix. Aber, schau dir doch einmal die Schmelztemperaturen der Metalle an:
    Aluminium 660°C
    Kupfer 1.084°C
    Legierungen mit deutlich niedrigerem Schmelzpunkt
    Stahl zwischen 900°C und 1500°C bei unlegierten Stählen eher Richtung 1500°C
    Rostfreie Edelstähle deutlich niedriger z.B. 1.4301 wird dann schon wieder mit Argon mit nur 2-3% CO2 oder O2 geschweißt...

  • Welche Reaktionen spielen sich da ab?

    Ich fang mal mit dem heute nicht mehr gebräuchlichen Arcatom- bzw. Langmuir-Verfahren an. Dabei brennt ein Lichtbogen zwischen zwei Wolframelektroden in Wasserstoffatmosphäre. Die zweiatomigen Wasserstoffmoleküle werden durch die Energie des Lichtbogens gespalten und in einen energetisch angeregten Zustand versetzt. Beim Auftreffen auf dem "kalten" Grundwerkstoff rekombinieren sie , wobei dabei wieder Energie frei wird.
    Die Hauptwärmequelle die das Material aufschmilzt ist nicht der Lichtbogen oder der letztendlich verbrennende Wasserstoff sondern die freiwerdende Rekombinationsenergie der Wasserstoffatome in Moleküle.

    Damit sowas in der Art überhaupt passieren kann braucht es natürlich ein mehratomiges Gas wie eben CO2 oder O2, das einatomige Argon kann nur in Form einer relativ geringen Ionisierungsenergie angeregt werden.

    schöne Grüße
    Tommy

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