mehrere technische Grundsatzfragen zur Geräte-Auswahl Mig/Mag

  • Hallo Zusammen!

    bei Recherche für mein neues Mig stoßen mir einige Fragen auf - würde mich freuen wenn mich einige Schlauere da mal aufklären könnten. Danke!

    MinimalStrom: Ist ein Minimalstrom 25/20/15A überhaupt nutzbar gegenüber 30/35/40? Also ist es überhaupt ein Kriterium im Dünnblech+Karosseriebereich?

    Aluschweißen bzw. Mig-Löten
    : Was muss ein Mig/Mag haben (außer Gas + ?-teflon-Seele), dass es uneingeschränkt "Alu+Mig-Löt fähig" ist?

    Inverter contra Kupfer: Warum gibt es - anders als im Wig/Tig-Bereich so wenige Inverter/IGBT- Geräte, diese wären zumindest viel leichter + damit mobiler. Effektiver sind sie, regelfreundlicher und vermutlich(!) ist die Herstellung auch keineswegs teurer...
    Und ist IGBT "besser" als Mosfet bzw. Standard-Inverter?

    Pulsen: Stimmen meine bisherigen Infos, dass Puls-Technik im Mig-Bereich weniger Vorteile hat als im Wig. Also der Aufpreis ist höher, der Vorteil geringer?

    2-Regler-klassische Steuerung: In der klassischen 2-Drehregler-Steuerung von Mig/Mag-Geräten ist der große Stufenschalter NUR für die Spannung da aber NICHT für die Regulierung der Stromstärke in Ampere. Letzterer wird nämlich simultan über den Drahtvorschub geregelt... (zumindest hab ichs so mal gelernt) folgende Frage: Wie aber ist es mit unterschiedlichen Materialien (St/Alu/Lötdraht) sowie Durchmessern... es macht doch einen gewaltigen Unterschied von über 100% aus ob man z.B. 0,6mm oder 1,0mm Draht nimmt.

    Drahtvorschub: Meist steht da nur 2 Rollen oder 4 Rollen, aber es ist ja schon komplizierter. Ist ein verzahnter 2 Rollen Vorschub nicht womöglich ähnlich "gut" wie ein nicht verzahnter 4 Rollen-Antrieb bei dem sich also aktiv nur 2 Rollen drehen gegen 2 passiv mitlaufende. Gedanken dazu: Bei verzahnten Antrieben müssen alle Rollen genutet/profiliert sein - sonst ergäbe sich ein Laufunterschied.

    ja ich weiß - sind viele Fragen... :?

  • Schön, dass doch noch Jemand antwortet (waren wohl auch sicher ZUVIELE Fragen - entschuldigung!) Danke Gernoth.

    Ja es geht bei mir um die mögliche Anschaffung eines neuen MigMag, das Alte ist derzeit defekt.
    Und "möchten" würd ich ja gern mit einem 8000€ Gerät...
    aber erstens hätt ich dann keine Ausreden mehr warum die Naht nicht "perfekt" wurde :whistling:
    und zweitens benutze ich das viel zu selten und bin erschwerend auch noch Preis-/Leistungsfetischist.
    So wird es also eher zw. 500-1300 liegen - oder ich mache mein altes wieder fit.

    Es geht MEIST (aber nicht immer) um Dünnblech, am liebsten so dünn wie es geht. Also ab kritischen 0,5 bis unkritischeren 2mm und da es nur seltener 5-8 o.ä. werden reichten mir auch ca. 180A (mehr ist natürlich auch schön...)
    und es geht nicht nur um haltbare sondern auch um "SCHÖNE" Nähte geht... wobei ich LEIDER sicher eher der begrenzende Faktor bin als es vermutlich (wenn überhaupt...?) wesentliche Unterschiede da zwischen:
    Low = Güde/Stahlwerk etc.
    Mid = Iskra/Schweißkraft/Apex/Telwin
    High = Merkle, Lorch, EWM, ESS Rehm, Cloos, ESAB, Kemppi (etc. etc.)
    gibt.

    • Offizieller Beitrag

    Fangen wir mal bei den grundsetzlichen Voraussetzungen/Empfehlungen an. Beim Metallschutzgasschweissen (z.B. MAG-MIG) könnte man Bleche ab einer Materialstärke von 0,5mm verschweissen, bezügl. der NE-Metall wie z.B. Aluminium habe ich aber eher meine Zweifel und auch keine Erfahrung. Das WSG (z.B. WIG) kommt schon ab einer Materialstärke von 0,2mm zum Einsatz. Im Dünnblechbereich (Alu, verzinktes Blech etc.) würde sich diesbezüglich ein Schweißstromquelle womit man auch MIG-Löten kann (CuSi) anbieten und den Drahtvorschub/Schweißstrom stufenlos einstellen kann.

    Bezüglich der "Leistungsstärke" sollte bei einer Einschaltdauer von 100% (Betriebsdauer unter Last) und einer Materialstärke von 8mm ein Wassergekühltes Schweißgerät mit 350A vorliegen. Da du aller Wahrscheinlichkeit nach das Schweißgerät viel geringer belasten wirst, würde es ausreichen, wenn dieser Anhaltswert von 350A bei einer Einschaltdauer von 35% vorliegt.
    Wie schon erwähnt sind diese 350A natürlich nur eine Empfehlung/Richtwert. Diesbezüglich ist dieser Wert auch abhängig von Faktoren wie: Drahtdurchmesser, Schweißposition, Blechstärke, Werkstoff, Nahtart usw. .
    Solltest Du also im Aliminiumbereich nur Stumpfnähte schweissen, dann würden bei 8mm Blechdicke die 180A ausreichen, nicht aber bei einer Kehlnaht.

    Zitat von Qualle



    Aluschweißen bzw. Mig-Löten
    : Was muss ein Mig/Mag haben (außer Gas + ?-teflon-Seele), dass es uneingeschränkt "Alu+Mig-Löt fähig" ist?

    Förderollen mit Rundrillen (Drahtvorschubrollen), CuSi Schweißzusatzwerkstoff

    Zitat von Qualle


    Inverter contra Kupfer: Warum gibt es - anders als im Wig/Tig-Bereich so wenige Inverter/IGBT- Geräte, diese wären zumindest viel leichter + damit mobiler. Effektiver sind sie, regelfreundlicher und vermutlich(!) ist die Herstellung auch keineswegs teurer...
    Und ist IGBT "besser" als Mosfet bzw. Standard-Inverter?

    keine Ahnung, wäre eine Frage für Jens

    Zitat von Qualle


    Pulsen: Stimmen meine bisherigen Infos, dass Puls-Technik im Mig-Bereich weniger Vorteile hat als im Wig. Also der Aufpreis ist höher, der Vorteil geringer?

    Die Vorteile der "Impulstechnik" liegt vorallem beim Schweißen in Zwangslage (z.B. steigend, überkopf) und im Dünnblechbereich, diesbezüglich gibt es keine Unterschiede.

    Zitat von Qualle


    2-Regler-klassische Steuerung: In der klassischen 2-Drehregler-Steuerung von Mig/Mag-Geräten ist der große Stufenschalter NUR für die Spannung da aber NICHT für die Regulierung der Stromstärke in Ampere. Letzterer wird nämlich simultan über den Drahtvorschub geregelt... (zumindest hab ichs so mal gelernt) folgende Frage: Wie aber ist es mit unterschiedlichen Materialien (St/Alu/Lötdraht) sowie Durchmessern... es macht doch einen gewaltigen Unterschied von über 100% aus ob man z.B. 0,6mm oder 1,0mm Draht nimmt.


    Natürlich braucht man für einen dünneren Zusatzwerkstoff weniger Stromstärke/Lichtbogenspannung, aber auch werkstoffspezifische Eigenschaften spielen ebenso eine Rolle wie z.B. die Nahtart/Schweißposition und vieles mehr.
    Bei der Einstellung ist aber immer darauf zu achten, daß das Verhältnis zwischen Lichtbogenspannung und Stromstärke stimmt.

    Zitat von Qualle


    Drahtvorschub: Meist steht da nur 2 Rollen oder 4 Rollen, aber es ist ja schon komplizierter. Ist ein verzahnter 2 Rollen Vorschub nicht womöglich ähnlich "gut" wie ein nicht verzahnter 4 Rollen-Antrieb bei dem sich also aktiv nur 2 Rollen drehen gegen 2 passiv mitlaufende. Gedanken dazu: Bei verzahnten Antrieben müssen alle Rollen genutet/profiliert sein - sonst ergäbe sich ein Laufunterschied.


    Prinzipiell sollte man einen 4 Rollenantrieb bevorzugen, je mehr Rollen um so weniger Anpressdruck ist notwendig. Bei weichen Drähten z.B. Alu oder auch Fülldrähten würde ein verzahnter Antrieb sinn machen. Es müssen aber nicht alle z.B alle vier Rollen "genutet" sein, wichtig ist die richtige Einstellung der Druckrollen.

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