Eigentlich sehen die Nähte praktisch alle nach zu wenig Leistung aus,
-ich hätte gesagt, Spannung höher- deine Schilderung zum langsam abtropfendem Schmelzgut spricht aber eigentlich dagegen.
P.S.:
Beim Mig/Mag schweissen stellst du nicht den Strom ein, sondern die Spannung. Der sich einstellende Schweißstrom ergibt sich aus dem eingestellten Vorschub.
Ja, das meine ich auch, dass es zuviel Material / zuwenig Leistung ist.
Und die Spannung hochdrehen war auch meine erste Reaktion, aber das passt eben dann vom Prozess nicht mehr, es brutzelt dann nicht sondern faucht und knallt.
Ich rätsle auch schon die ganze Zeit was da falsch läuft.
Die Begründung für synergische Schweissgeräte die Strom + Vorschub regeln ist ja, dass die Zusammenhängen.
Und ich denke das tun sie schon, aber nicht immer und automatisch, sondern in einem bestimmten Bereich.
Ich habe zum Thema Kennlinien von Mag Schweissen recherchiert und diese detaillierte Erklärung in allen Facetten dazu gefunden:
https://www.schweisshelden.de/kcms/content/fachwissen/4-praxiswissen/1-fachartikel/mag_mig.pdf
Und da ist Anhand von einem Diagramm über Spannung, Drahtvorschub, Strom, Lichtbogenart erklärt, wann welche Art von Lichtbogen und Schweissnaht zustandekommt.
IMG_0080.png
Und wenn ich mir meine Ergebnisse so ansehe, dann bin ich nicht beim Optimum A sondern weiter rechts & unten, also Nahtbild E und C.
Das bedeutet die Kombination ist zuviel Vorschub, zuwenig Schmelzleistung, zuwenig Spannung ggü dem Drahtvorschub.
Würde sagen es ist auch mehr C als E, wenn ich die Spannung etwas hochdrehe. Trotzdem ist der Auftrag dann noch sehr stark.
Wenn ich aber mit der Spannung noch weiter hochgehe, dann wird es anscheinend - vom Geräusch her - eher ein H.
Wenn ich so drüber nachdenke, kann es wirklich sein, wie Obijan oben gesagt hat, dass ich einfacher schneller schweißen muss? Dann wäre Drahtvorschub, Strom, Spannung ok, aber die geschmolzene Masse würde sich auf mehr Fläche verteilen.
Ich hatte das schon mal probiert, aber das Ergebnis hatte mich (noch) nicht überzeugt, ist dann hektisch und schwerer zu kontrollieren.
Wenn ich trotzdem lieber langsamer schweißen will, kann ich das erreichen, indem ich den Drahtvorschub verringere?
Ich glaube mein Problem kommt auch davon, dass die 50A das Minimum des Geräts sind, d.h. das wäre der kleinste Drahtvorschub und damit muss ich bei den Kennlinien auf mehr Spannung und mehr Abschmelzmasse gehen und muss schneller schweißen, weil weniger nicht geht. Macht das Sinn?
Könnte also eine Drahtvorschubbremse oder 0,6mm Draht mir den Bereich etwas nach unten bringen?