Mahlzeit,
Schweißrauch ist nicht ungefährlich und wenn sich jemand so eine Anlage kauft, dann möchte er wohl nicht krank werden. Wie kommt man dann darauf, zu behaupten man müsste einfach nur den zur Anwendung passenden Filter einbauen, dann sei alles in Ordnung? Das ist gefährlicher Blödsinn!
Eine Schweißrauchabsaug- und Filteranlage muss mindestens
- ausreichend stark ansaugen, um den entstehenden Rauch zu erfassen,
- dicht sein (sonst werden die Partikel am Filter vorbei wieder freigesetzt),
- angemessen filtern (sonst werden die Partikel nach der Filterung wieder freigesetzt).
Die alte Kemper-Anlage hat vermutlich keine starke Saugleistung. Wenn wenig Rauch aufsteigt und man den Trichter direkt über der Schweißnaht platzieren kann, muss das kein Problem sein. Ob sie dicht ist, muss man aber auf jeden Fall prüfen. Dichtungen neigen dazu, porös zu werden. Ob sie angemessen filtert, hängt von der Art des Schweißrauchs ab.
Wenn CrNi (Edelstahl) geschweißt wird, muss der Filter sehr effektiv sein und mehr als 99% der Partikel abscheiden. Die Anlage muss dann für die Schweißrauchklasse W3 geprüft sein. Das ist in der Regel auf dem Gehäuse angegeben. Die Kemper kann das nicht.
Wenn Alu geschweißt wird, sollte die Anlage Ozon filtern können. Das kann die Kemper auch nicht.
Also zusammengefasst sollte man die Kemper nur beim Schweißen von Normalstahl einsetzen und auch dann nur, falls sie dicht ist und der Ventilator noch ordentlich arbeitet. Für gelegentliches Schweißen kann sie dann passen. Schweißt man mehr, wird der Filter (Kassette, nicht abreinigbar) schnell zu sein und es muss ein neuer her.
Beste Grüße